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Insgesamt 182 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2025
Enders, Giulia

Organisch


sehr gut

Unseren Körper besser verstehen

Das Buch „Organisch“ von Giulia Enders, versehen mit den Illustrationen ihrer Schwester, Jill Enders, hat mich ziemlich beeindruckt.

Ich empfand beim Lesen dieses Buches hauptsächlich zweierlei: Staunen und Freude.

Das Staunen rührt zum einen aus der Begeisterung über das Wunder unseres Körpers, zum anderen aus der Hochachtung für das Vermögen der Autorin, unseren Blickwinkel auf das betrachtete Organ zu erweitern, es sozusagen mit anderen Augen zu betrachten. Und ich habe sehr gestaunt. Das kam in jedem Kapitel vor, ganz besonders aber bei der Haut. Ich war der Meinung, bereits viel über dieses Sinnesorgan unseres Körpers zu wissen. Doch weit gefehlt. Ich habe einen ganz anderen Blick auf meine Haut und ihre Funktionen bekommen.

Und darüber freue ich mich. Ich empfinde Freude darüber, wie Giulia Enders über unsere Organe spricht. So selbstverständlich und doch so voller Begeisterung darüber, was sie für uns tun.

Die kleinen Geschichten zu Beginn eines jeden Kapitels haben mir gefallen. Sie geben ein wenig Privates von unserer Autorin und ihrer Schwester preis, passen aber auch zum Thema des Kapitels. Ich finde das sehr gelungen.

Mir hat gefallen, wie verständlich sie schreibt. Das sind ja komplizierte Prozesse, die im Körper ablaufen. Aber Frau Enders beschreibt sie so, dass auch ich, die ich keine Medizinerin bin, sie verstehe und tatsächlich verinnerlichen kann.

Einen Stern ziehe ich ab, weil mir die Auswahl gerade dieser Organe nicht klar ist und weil es im Text nach meinem Empfinden einige Längen gab.

Ich werde dieses Buch auf jeden Fall noch einmal zur Hand nehmen und darin lesen und empfehle es allen, die sich für das Wunder ihres Körpers interessieren.

Bewertung vom 17.09.2025
Swidler, Nicole;Swidler, Uli T.

Herzlauschen


ausgezeichnet

Wenn ein Gehörloser und eine Sopranistin sich ineinander verlieben ...

Schon das Cover hatte es mir angetan. Dieses Schwarz-Weiß-Foto mit der Rückansicht einer wunderschönen Künstlerin, die ins Publikum blickt - einfach umwerfend. Dann der Titel. „Herzlauschen“ - dieser Begriff war mir noch nicht begegnet. Und dann der Klappentext. Ich musste dieses Buch lesen.

Der Roman „Herzlauschen“ von Nicole und Uli Swidler hat mich sehr berührt. Die Geschichte von der großen, weltberühmten Sopranistin Tessa Boden und dem gehörlosen Bildhauer Paul, die sich ineinander verlieben und deren Welten dadurch aufeinanderprallen, hat mich fasziniert.

Sie, die von Konzert zu Konzert eilt, die die Zuhörer mit ihrer Kunst begeistert, dabei aber kein Privatleben hat, und er, der Gehörlose, der sich in sie verliebt.
Wir lernen im Weiteren beide Personen und ihr Umfeld näher kennen. Da das luxuriöse, von allen alltäglichen Problemen befreite Leben von Tessa und auf der anderen Seite den eher bodenständigen Tagesablauf von Paul.

Ihre plötzliche und tiefe Liebe ändert alles. Ich möchte hier keine weiteren Details verraten. Die sollte sich jeder Interessierte selbst erschließen. So viel sei jedoch verraten, es wird schon sehr emotional.

Für mich war es das erste Mal, dass ein Hauptprotagonist in einem Roman gehörlos ist und ich konnte recht tief in seine Welt eintauchen. Das war sehr interessant und hat meine Sicht darauf sensibilisiert.

Am Aufbau hat mir gefallen, dass die Kapitel jeweils wechselnd mal aus seiner, mal aus ihrer Sicht erzählt werden, was der Handlung eine gewisse Dynamik verliehen hat. Der Schreibstil ist wunderbar. Das Buch liest sich sehr flüssig und ich habe mit den beiden mitgefiebert und mich gefragt, wie es wohl mit ihnen weitergeht.

Der Schluss war für mein Empfinden schon etwas sehr melodramatisch, aber das ist sicherlich Ansichtssache. Alles in allem ein schönes Buch, das sowohl den Blick in die Welt eines Künstlers als auch in die eines Gehörlosen eröffnet. Beides hat mein darüber Wissen erweitert.

Bewertung vom 12.09.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


ausgezeichnet

Ein echt toller Schweden-Krimi mit Spannung und Herz. Ein ungleiches Ermittler-Duo in einem rätselhaften und nervenaufreibenden Fall

Der Roman „Schwüre, die wir brechen“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist das zweite Buch über das sehr ungleiche Ermittler-Duo Jon Nordh und seine Kollegin Svea Karhuu.

Ich habe den ersten Band nicht gelesen, bin aber dennoch vollkommen problemlos in die Geschichte eingetaucht.

Und die beginnt gleich ziemlich grausam. Aber ich will den Text der Inhaltsbeschreibung hier nicht wiedergeben und auch nicht spoilern.
Eher möchte ich meinen Eindruck von der Handlung und den Protagonisten schildern.

Beide Kriminalisten haben privat mit den Folgen von Schicksalsschlägen zu kämpfen. Seit einem Jahr sind sie Partner. Jon ist zwanzig Jahre länger im Beruf und entsprechend älter.

Der Fall und seine Ausweitung erschüttert und fordert sie beide.

Die Protagonisten werden dem Lesenden sehr gut beschrieben. Ich hatte schnell einen Eindruck von den beiden und auch von den anderen Ermittlern im Team.

Ganz hervorragend und rätselhaft fand ich die Einleitung bzw. die zuerst zusammenhanglos erscheinende Beschreibung eines Ereignisses, das vor langer Zeit in Schweden passierte. Und es gibt später noch eine zweite Nebengeschichte.
Erst viel später kommt Licht ins Dunkel und der Zusammenhang aller Ereignisse wird deutlich.

Mir hat die Beschreibung der Ermittlungsarbeit des Teams ebenso gefallen wie der Blick in das Privatleben der beiden Hauptermittler. Auch stimmte der Humor. Bei all den Grausamkeiten, Rätseln und auch Rückschlägen war der Schreibstil klar und verständlich und von diesem stillen Humor getragen, den ich so mag.

Es ist ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen wollte. Die Aufklärung empfand ich als schlüssig, das Ende war für mich voll in Ordnung.

Ein sehr unterhaltsamer Krimi mit vielen überraschenden Wendungen und interessanten Einblicken in die Arbeit der Polizei. Ich gebe Krimi-Fans eine klare Lese-Empfehlung

Bewertung vom 12.09.2025
Seidenglanz, René;Kiwitter, Erik;Thieme, Gabi

Wer hat den Nischel geklaut? ... und andere Krimis aus Chemnitz


ausgezeichnet

Das Verbrechen geht um in Chemnitz … - originelle Kurzkrimis aus der Kulturhauptstadt Europas 2025

Ein bunter Mix von Kriminalgeschichten, immer mit Bezug zu Chemnitz. Äußerst unterhaltsam.

Die Erzählungssammlung „Wer hat den Nischel geklaut? … und andere Krimis aus Chemnitz“, herausgegeben von Jens Korch, vereint Kurzgeschichten, die einen Bezug zu Chemnitz besitzen und kleine Krimis oder sogar Thriller sind.

Mir gefällt die Idee, dass ein Wettbewerb ausgerufen wurde, der Hobby-Autoren, Schriftsteller und solche, die es werden wollen ermuntert hat, zum Stift oder zur Tastatur zu greifen und Kurzkrimis zu schreiben, die in und um Chemnitz handeln. Die Auswahlkommission hatte es, dem Vorwort zur Folge, nicht leicht, ihre Entscheidung zu treffen. Das Ergebnis ist dieser und ein weiterer Band, „Das Geheimnis des Luxor-Palastes“.

Es war mir eine Freude, die Geschichten zu lesen, so unterschiedlich, wie sie waren. Was da gemeuchelt, vergiftet, betrogen und vergraben wurde, ist schon beachtlich.

Eine feine Sache, die sich in die Aktivitäten für „Chemnitz-Kulturhauptstadt Europas 2025“ wunderbar einordnet.

Bewertung vom 22.08.2025
Amrein, T. D.

Rentner Mikado


gut

Herumreisende Rentner – nehmt Euch in Acht!

Den Roman „Rentner Mikado. Sie haben ihr letztes Ziel erreicht“ von T. D. Amrein habe ich mit Interesse gelesen, hatte mich der Klappentext doch neugierig gemacht. Rentner, die ihre Zeit mit dem Wohnmobil im In- und Ausland verbringen, als Zielscheibe krimineller Subjekte, die darauf aus sind, ihre Identität zu stehlen?
Das hübsch düster gestaltete Cover hat meine Erwartungen noch gesteigert.

Leider haben sich diese Erwartungen nicht so ganz erfüllt. Ja, es ging um verschwundene, ermordete Rentner, aber doch mehr aus Geldgier und um das Wohnmobil zu bekommen. Mit der gestohlenen Identität hatte das weniger zu tun.

Auf jeden Fall konnte ich die mühsame Ermittlungsarbeit der Polizei, von Kommissar Krüger und seinen Kollegen, miterleben. Das war sehr aufschlussreich, bekam ich doch einen Eindruck vom konkreten Vorgehen.

Gefallen hat mir, dass ich parallel die Aktivitäten des Täters mitverfolgen konnte.

Angenehm empfand ich die liebevollen Kabbeleien zwischen Krüger und seiner Lebensgefährtin Elisabeth ebenso wie die Schilderungen der Zusammenarbeit im Kreise der Ermittler.

Leider wechselten die handelnden Personen oft innerhalb eines Kapitels, was mir die Übersicht erschwert hat. Mich störte die Vielfalt der Namen und Orte und Zeiten, die gerade diskutiert wurden. Der rote Faden war für mich etwas dünn.

Unangenehm aufgefallen ist mir, dass die Akteure sehr häufig „murmeln“, „schleimen“, „brummen“ oder „mosern“. Aber das ist sicher Ansichtssache.

Der Roman hat ein Thema aufgegriffen, das mir bisher nicht so geläufig war, das aber offenbar in der Realität nicht so selten vorkommt. Allein darüber mehr zu erfahren und dadurch sensibilisiert zu werden, empfinde ich als deutlichen Mehrwert.

Bewertung vom 17.08.2025
Laabs, Laura

Adlergestell


sehr gut

Sehr schön erzählte, dennoch recht deprimierende Wende-Geschichte

Der Roman „Adlergestell“ von Laura Laabs, erschienen 1925 bei J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH, erzählt vom Adlergestell, der längsten Straße in Berlin und von drei Mädchen, die in dieser Gegend aufwachsen.

Als die Mauer fällt, kommen sie zur Schule. Es ist herzerweichend, die Erlebnisse der Wende aus diesem Kleinmädchen-Blickwinkel erzählt zu bekommen.
Ich lebe auch im Osten, war zur Wende schon Jahre älter, habe aber vieles von dem, was im Roman beschrieben wird, seien es bestimmte Erlebnisse, Veränderungen oder Gefühle, wiedererkannt.

Die drei Mädchen, die Erzählerin, Lenka und Chaline gehen in eine Schulklasse und werden Freundinnen. Sie wohnen in der Eigenheimsiedlung und leben alle in schwierigen Verhältnissen, die aber verschieden sind. Sie erleben auch die große Wende im Einzelhandel und probieren Happy Cheries, Colakracher und Center Shocks - neuartige westliche Süßigkeiten.
Zusammen erobern sie ihre Umgebung und treiben auch viel Unfug. Es fiel mir manchmal schwer, zu lesen, was sie alles anstellten, da keiner auf sie achtete.

Zeitweilig wird in zwei Zeitebenen erzählt, da berichtet auch die ältere, bereits studierende Erzählerin. Zu diesem Zeitpunkt sind die Mädchen nicht mehr zusammen.

Der Roman ist sehr klar und treffend geschrieben. Es gibt wunderschöne Passagen und wunderbare Formulierungen. Dennoch verströmen sie in ihrer Gesamtheit eine niederdrückende, melancholische und trostlose Stimmung. Es geht viel um Tod und um Niedergang.

Und es gibt mehrere traurige Lebens-Geschichten. So wie die der Griechin Eleftheria, die als Gastarbeiterin in den Westen kam. Die Beschreibung ihres Lebens enthält so viel Wahrheit und tut dennoch oder gerade deswegen beim Lesen so weh.

Mir hat der Roman gefallen. Er hat mich betroffen und nachdenklich gemacht. Die Geschichte enthüllt und beschreibt Zeitgeschichte und färbt nichts schön. Ich habe auch keine Übertreibungen finden können. Es ist wie eine Momentaufnahme, die zeigt, was ist.

Bewertung vom 15.08.2025
White, Loreth Anne

Die Frau in den Fluten


ausgezeichnet

Ein psychologisches Kammerspiel vom Feinsten

Der Thriller „Die Frau in den Fluten“ von Loreth Anne White, erschienen 2025 bei Edition M, hat mich langsam und bedächtig, aber stetig, mehr in seinen Bann gezogen.

Nach dem Klappentext, der meine Neugier bereits entfacht hatte, erwartete ich eine ganz andere Schiene der Handlung. Doch wie das so ist mit den Erwartungen. Es kam anders und es kam spannend. Mit Wendungen, die ich so niemals erwartet hätte, die aber dennoch glaubhaft waren. Eine hohe Kunst der Autorin.

Ich werde mich hüten, hier auch nur ein Wort zur Handlung verlauten zu lassen. Ich kann nur für mich sprechen, wie ich diese Handlung aufgenommen habe. Ich fühlte mich prima unterhalten und musste beständig mit der Spannung kämpfen, die mich antrieb, weiter zu lesen.

Für mich sind alle Figuren gut beschrieben, ich konnte ihre Handlungen hinnehmen, da auf mich alles authentisch und glaubwürdig gewirkt hat. Am Ende wird alles gut aufgelöst. Es gibt keine losen Enden.

Das Buch hat mir beste Lese-Unterhaltung geboten. Es war spannend und hat mich tief in menschliche Abgründe blicken lassen.
Fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung für Freunde von Inhalten mit psychologischen Verstrickungen.

Bewertung vom 12.08.2025
Collin, Philippe

Der Barmann des Ritz


ausgezeichnet

Geschichtsträchtig und mitreißend - im exklusiven Ambiente des Hotels Ritz

Der Roman „Der Barmann des Ritz“ von Philippe Collin, erschienen im Insel Verlag, hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das beginnt beim verheißungsvollen Titel und setzt sich über das ansprechende und in die damalige Zeit passende Cover fort.
Der Klappentext setzt dann allem die Krone auf. Frank Meier, geboren in Österreich, schafft es, über einen Aufenthalt und Berufserfahrung in Amerika, zum Barmann des weltberühmten Ritz-Hotels in Paris aufzusteigen und diese Position über Jahrzehnte innezuhaben.

Der Roman umfasst einen Zeitraum von vier Jahren, von Juni 1940 bis zum August 1944. Das ist genau die Zeit, in der Paris während des zweiten Weltkriegs von den Nazis okkupiert wurde.

Das war an sich schon furchtbar und eine schwere Belastung für das französische Volk im Allgemeinen und das hier betrachtete renommierte Hotel Ritz im Besonderen. Es wird aber extrem gefährlich für Frank Meier, da er jüdischer Herkunft ist. Er bedient also die deutschen Besatzer, die zunehmend Jagd auf Juden machen und ist selber einer.

Das ist die Situation, in der sich das gesamte Geschehen abspielt: die Spannung zwischen der routinierten Tätigkeit als verschwiegener und professioneller Barmann und seinem persönlichen Geheimnis.

Er hat Kontakt zu Künstlern und Freidenkern aus Frankreich und der Welt, aber auch mit hochrangigen Wehrmachtsangehörigen und Nazis aus Deutschland.

Seine innere Zerrissenheit und der Gegensatz zu seinem ruhigen und ausgeglichenen Auftreten kann ich gut nachempfinden. Doch möchte hier nicht mehr zum Inhalt, der weitestgehend realistisch, in Teilen jedoch auch Fiktion ist, verraten.

Ich habe wunderbare Leseunterhaltung genossen, habe historische Ereignisse miterlebt, voller Spannung mit der Hauptperson und seinem Umfeld mitgefiebert und auch die romantischen Momente des Barmanns geteilt.

Er fungiert als Erzähler des Geschehens. Durch seine Tagebuchaufzeichnungen konnte ich seine Gedanken und Gefühle viel stärker nachempfinden.

Der Schreibstil ist einfach fantastisch. Die Figuren, mit all ihren Gefühlen und seelischen Abgründen sind sehr detailliert beschrieben. Es war mir, als sei ich dabei gewesen, auch wenn diese Zeit und Umstände nicht schön waren.

Wer Interesse an dieser nicht so fernen Vergangenheit im Zusammenhang mit einer facettenreichen und ergreifenden Handlung im Pariser Ritz-Hotel unter deutscher Besatzung hat, für den ist dieser Roman eine echte Bereicherung. Allergrößte Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.08.2025
Reißmann, Britt

Nur ein Sterbenswort (MP3-Download)


sehr gut

Unterhaltsam mit überraschenden Wendungen

Den Roman „Nur ein Sterbenswort“ von Britt Reissmann erlebte ich als Hörbuch, gesprochen von Katja Pilaski für Saga Egmont.

Die Geschichte war recht unterhaltsam und wies sowohl interessante als auch echt unerwartete Wendungen auf.

Mir hat gefallen, dass das Ermittlerteam rund um Meike, die Leiterin in dieser Morduntersuchung, breiten Raum einnahm. Die Personen wurden gut beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen.

Meike selbst, aus deren Blick auch erzählt wird, wurde besonders gut vorgestellt. Sie ist gerade erst aus Stralsund nach Stuttgart gezogen und erlebt und leitet ihren ersten Mordfall. Ihre Geschichte, ihr familiärer Hintergrund wird sehr nachvollziehbar dargestellt. Manchmal nahm mir die Beziehung zu ihrem Vater jedoch etwas zu viel Raum ein. Insgesamt gab es im Buch einige Längen.

Es herrscht ein ausgeprägter regionaler Bezug. Ich habe einige Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Stadt kennengelernt. Auch das Essen nahm einen großen Raum ein, ebenso wie das Kaffee trinken.

Insgesamt bot der Roman einen großen Spannungsbogen. Es war schon alles recht knifflig und ich konnte gut miträtseln. Auch psychologische Themen, wie ein Kindheitstrauma bis hin zum Kindesmissbrauch, Narzissmus und Egoismus mischen sich in den Kriminalfall und machen die Aufklärung echt spannend.

Bis zum Schluss wäre ich nicht auf den Täter gekommen. Die Auflösung des Falles ist stimmig und nachvollziehbar. Ich vergebe gute vier Sterne und werde schauen, wann Meike Masur ihren nächsten Fall löst.

Bewertung vom 03.08.2025
Dröscher, Daniela

Junge Frau mit Katze


gut

Für mich war das nichts

Das Buch „Junge Frau mit Katze“ von Daniela Dröscher hat mich erst im letzten Drittel erreicht.

Bis dahin empfand ich die Handlung als eine beständige Beschäftigung mit Krankheiten und Zuständen, mit denen die Hauptperson zu kämpfen hat. Sie besucht permanent und nach meinem Gefühl ohne System verschiedenste Fachärzte, um deren Empfehlungen dann zu befolgen oder auch nicht. Ich konnte damit leider nicht viel anfangen.

Dabei leidet sie tatsächlich unter massiven Symptomen diverser Krankheiten. Zum Glück hat sie eine gute Freundin, die sich um sie kümmert, da sie mit ihrer Mutter nur telefonischen Kontakt hat.

Auch der Schreibstil konnte mich nicht fesseln. Letztendlich las ich weiter, weil mich interessierte, ob und wenn ja, was da noch kommt.

Und wie bereits geschrieben, erlebte ich im letzten Drittel tatsächliche Handlung, es passierte etwas und es wurde interessant und unterhaltsam und Dinge klärten sich.

Von der im Klappentext angekündigten „hinreißend komischen“ Beschreibung der Selbstfindung der Hauptperson habe ich nichts bemerkt.

Leider kann ich dieses Buch nicht zur Lektüre empfehlen.