Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Dixer

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2013
Die schwarze Spinne
Gotthelf, Jeremias

Die schwarze Spinne


gut

Die Novelle hat mir insgesamt gefallen. Insbesondere der Schauer-Plot um den Teufelspakt und seine Folgen in Form der Plagen rund um die schwarze Spinne war sehr eindrücklich.
Manche überdeutliche moralische Wertung hat mich ein wenig genervt (Klar sind fleißige Hausfrauen gut, aber warum sind ausgerechnet die zugezogenen Frauen immer die bösen?), ist aufgrund des moraltheologischen Grundgehalts und der Entstehungszeit jedoch verständlich.
Für meinen Geschmack war die Rahmenhandlung allerdings zu langwierig und langweilig. Erst nach etwa der Hälfte setzt die erste der beiden Binnenhandlungen ein. Die Sprache, gerade in der Rahmenhandlung, ist sehr sperrig, mir bisweilen zu sperrig.
Daher vergebe ich drei Sterne.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.02.2013
Die Häupter meiner Lieben
Noll, Ingrid

Die Häupter meiner Lieben


sehr gut

In Form einer Lebensbeichte versucht Maja sich über ihr bisheriges Leben klar zu werden. Allmählich wird für den Leser erkennbar, auf welche Weise sie schon in ihrem jungen Alter – explizit wird es nirgends erwähnt, aber sie kann nicht älter als Anfang 20 sein - zu ihrem angenehmen Leben in einer Villa in Florenz kam. Einer trostlosen Kindheit in schwierigen, emotional armen Verhältnissen entflieht sie regelmäßig durch kleptomanische Anfälle. Doch erst die Freundschaft mit der gleichaltrigen, aber gerade gegenüber Männern deutlich abgebrühteren und mitleidloseren Cora gibt ihr wieder einen personalen Rückhalt. So gaunern die beiden sich von Diebstahl über Erpressung bis hin zu Mord und Totschlag durch ihr junges, aber erfolgreiches Leben.
Die Kette der „Unglücksfälle“ geht ständig weiter, sobald dadurch die finanzielle Situation aufgebessert werden kann oder vorherige Ereignisse vertuscht werden müssen. Schließlich wird in Sizilien auch noch Majas Kind entführt; klar, dass die beiden jungen Frauen es aber selbst mit der Mafia aufnehmen würden.
Maja und Cora werden sehr ausführlich geschildert und charakterisiert. Da dies alles aus Majas Sicht geschieht und sie sich bisweilen über sich selbst im Unklaren ist, manchmal auch Coras Gedanken nicht nachvollziehen kann, bleiben natürlich trotzdem Fragen offen.
Die übrigen Personen – außer der italienischen Haushälterin Emilia, die Teil der selbstgewählten Familie wird - werden zum Großteil nur soweit geschildert, wie sie der Handlung dienlich sind. Vieles bleibt im Unklaren und Klischeebehafteten.
Die selbstanalytischen Ansätze Majas jeweils zu Beginn der Kapitel und die Schilderung ihres familiären Hintergrunds in den ersten Kapiteln halte ich für sehr gelungen. Regelmäßige Vorausdeutungen, insbesondere gegen Ende der Kapitel fördern die Spannung und lassen ein angenehmes Krimi-Feeling aufkommen. Die Selbstverständlichkeit, mit der die beiden Frauen auch Schwerverbrechen in Kauf nehmen, um ihren Traum vom unabhängigen Leben in der Toskana abzusichern, hat in ihrer grotesken Zuspitzung zunächst eine ziemliche Wirkung auf mich ausgeübt. Die Beiläufigkeit, mit der kriminelle Handlungen angegangen und berichtet werden, hat schon etwas Faszinierendes.
Allerdings hat für mich der rote Faden der Krimihandlung irgendwann etwas nachgelassen. Dann waren die Untaten der beiden meines Erachtens nicht mehr tatsächlich motiviert, sondern einfach noch eine beliebige Verlängerung des eingeschlagenen Kurses, der auf keinen weiteren Höhepunkt mehr zusteuert. Die letzten Verwicklungen um die Entführung von Majas Sohn Béla erschienen mir nur noch aufgesetzt.
Größtes Manko für mich ist, dass die starke Abhängigkeit, ja fast schon Hörigkeit, Majas von Cora für mich nur unzureichend nachvollziehbar wird. Dies zusammen mit den, wie oben bereits erwähnt, nur holzschnittartig gezeichneten Nebenfiguren führt zu etwas Abwertung eines Buches, das mich ansonsten gut unterhalten hat.
Insgesamt vergebe ich vier Punkte.
Die beiden Nachfolgebände werde ich sicher auch noch lesen, habe es aber nicht sonderlich eilig damit.

Bewertung vom 04.01.2011
Oben (Deluxe Edition)

Oben (Deluxe Edition)


ausgezeichnet

Sehr anrührender Film, für Kinder, aber auch für Erwachsene geeignet.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2011
Dixit (Spiel des Jahres 2010)

Dixit (Spiel des Jahres 2010)


ausgezeichnet

Sehr kreatives, unterhaltsames und kurzweiliges Spiel.
Zu Recht prämiert!

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2007
Harry Potter and the Deathly Hallows, englische Ausgabe
Rowling, Joanne K.

Harry Potter and the Deathly Hallows, englische Ausgabe


ausgezeichnet

Der Band ist der gelungene Abschluss der Potter-Reihe.
Viele Personen und Motive der vergangenen Bände werden wieder aufgenommen, die wesentlichen Fragen und Handlungsstränge zu einer spannenden und interessanten Lösung gebracht. Unabhängig von den vorherigen Bänden wird sich der Reiz dieses Buches daher kaum erschließen.
Mir erschien eines der letzten Kapitel ("King's Cross") zwar eine dramaturgische Volte zuviel zu sein. Und auch die Schilderung des finalen Zweikampfes erinnert schon allzusehr an ein Duellsetting aus einem alten Westernfilm und macht damit bewusst, für welches Medium Rowling mittlerweile hauptsächlich schreibt.
Gleichwohl gelingt es ihr, ein großes Fantasy-Epos über Liebe, Freundschaft, Familie und nicht zuletzt auch: über totalitäre Systeme spannend, bisweilen komisch, oft aber anrührend zu einem überzeugenden Ende zu bringen. Dabei erweist sie den großen Mythen der Weltliteratur (und Filmgeschichte) überzeugende Referenz - Bezüge auf Tolkiens Ring-Trilogie und die biblische Heilsgeschichte sind nicht von der Hand zu weisen.
Gleichzeitig kann man bei entsprechender Lektüre aber durchaus sehr aktuelle oder auch zeitlose ethisch-philosophische Fragen aufscheinen sehen, etwa zu den Themenkomplexen Widerstandsrecht und Sterbehilfe.
Aufgrund der politischen Dimension eignet sich das Buch meines Erachtens (zusammen mit Band 5 der Reihe) auch hervorragend als Schullektüre zum Problemfeld "Totalitäre Diktaturen", insbesondere zur Veranschaulichung der Nazizeit.
Entsprechend dieser schweren Thematik sollten die Leser aber ein gewisses Alter erreicht haben. Dieser Band ist kein Kinderbuch mehr, wie dies noch beim ersten Band der Fall war!
C. Bauer aus Karlsbad