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kleinbrina
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Köln

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Insgesamt 1371 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2025
Wahl, Caroline

Die Assistentin


schlecht

Nachdem ich bereits "22 Bahnen" und "17 Wellen" von Caroline Wahl gelesen habe und ehrlich gesagt nicht so begeistert war, wollte ich der Autorin noch einmal eine dritte und letzte Chance geben und habe mir somit ihr neuestes Werk "Die Assistentin" als Hörbuch in meiner Flatrate heruntergeladen.

Leider entpuppte sich dies jedoch als sehr großer Fehler, denn hier muss man ganz klar sagen, dass es besser gewesen wäre, wenn die Autorin das Buch lieber nicht selbst eingesprochen hätte, denn das war, noch nett ausgedrückt, eine Qual. Hier verstehe ich auch nicht, wieso weder Verlag, noch Hörverlag eingegriffen haben, um die Autorin davon abzuhalten, denn die Geschichte wird so lustlos und monoton vorgelesen, dass ich Mühe hatte, der Geschichte überhaupt zu folgen, weil es mich immer wieder verwirrt hat, dass viele Wörter so unendlich langgezogen werden und auch oft so mancher Satz wie eine Frage klingt, obwohl es definitiv keine Frage ist.

Dazu kommt leider auch, dass der Inhalt mehr als überschaubar ist und mich in keinster Weise abholen konnte. So gibt es nicht nur haufenweise Wortwiederholungen, sondern allgemein einen sehr unangenehmen Schreibstil. Wieso auf einmal in einem Buch sogar Namen abgekürzt werden und man nur noch von "sch" und "mu" spricht, weiß wohl nur der liebe Gott. Dazu kommt, dass das Buch auch direkt zu Anfang schon triggert, ohne, dass eine Warnung im Buch enthalten ist. So wird bereits auf den ersten Seiten das Thema Selbstverletzendes Verhalten romantisiert, indem man davon spricht, dass die Narben so schön gleichmäßig sind und wie an schöne Armbänder erinnern. Muss man dazu wirklich noch mehr sagen?

Ein weiterer Minuspunkt ist wieder einmal die Gestaltung der Figuren, denn es ist mal wieder so, dass die Protagonistin sterbenslangweilig und unsympathisch ist. So kommt sie aus gutem Hause, ihre Eltern haben haufenweise Geld und sie, das arme Mädchen, muss nun arbeiten, nachdem ihr Vater sich entschieden hat, ihr kein weiteres Studium zu finanzieren. So landet sie bei einem Verlag und fängt dort als Assistentin bei dem Verleger an und muss sich dort nicht nur Schikanen aussetzen, sondern auch für sich selbst einstehen.

Was hier auf dem Papier zunächst noch gut klang, entpuppt sich zu einem absoluten Reinfall, denn Charlotte ist so dermaßen verbittert, engstirnig, oftmals lustlos und so oft am schmollen, dass es schon fast weh tut. Dazu werden ständig die selben Arbeitsprozesse immer und immer wieder wiederholt, bis man das Gefühl hat, selbst dort zu arbeiten, um die nächste Assistentin zu werden.

Für mich hat es dazu ein Geschmäckle, dass die Autorin selbst auch bei einem Verlag eine Assistentinnenstelle angenommen hatte und dort nahezu ähnliche Erfahrungen wie ihre Protagonistin gemacht hat. Ich finde es an sich nicht schlecht, wenn Autor*innen ihre Erlebnisse in Geschichten einbauen, aber hier wirkt das Ganze wie eine große Jammerei und ein Rachefeldzug für das, was man selbst alles in der bösen, bösen Branche erleben musste.

Ich wollte der Autorin mit "Die Assistenin" wirklich gerne noch einmal eine letzte Chance geben, da ich bis zum Schluss immer gehofft habe, dass sie mich doch noch mit einer Geschichte kriegen kann, aber mittlerweile bin ich so dermaßen frustriert, dass dies definitiv mein letztes Buch von ihr gewesen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.09.2025
Rose, Jeneva

The Perfect Marriage


ausgezeichnet

Nachdem ich von Jeneva Rose bereits "Home Is Where The Bodies Are" gelesen habe und restlos begeitert war, wollte ich auch alle weiteren Bücher der Autorin lesen. Den Anfang macht dabei "The Perfect Marriage", Band 1 der "Perfect"-Reihe, von dem ich mir sehr viel versprochen habe und nicht enttäuscht wurde.

Die Geschichte besitzt einen ansprechenden und flüssigen Schreibstil, der dafür sorgt, dass das Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend bleibt und immer wieder mit unvorhersehbaren Plottwists daher kommt. Die Geschichte wird abwechselnd von den Eheleuten Adam und Sarah erzählt, was eine interessante Sichtweise bietet und gleichzeitig auch mehr über die Ehe der beiden Figuren verrät, aber auch mehr über die Art und Weise, wie Sarah Adams Unschuld beweisen möchte.

"The Perfect Marriage" ist dabei schnell zusammengefasst: Adam und Sarah feiern ihren zehnten Hochzeitstag. Alles könnte so schön sein, wenn Adam nicht gerade eine Affäre hätte und Sarah viel zu viel Zeit in ihre Arbeit stecken würde. Obwohl Adam stolz auf Sarah ist, die zu einer einflussreichen und erfolgreichen Anwältin geworden ist, ist Adam ein erfolgsloser Autor, der sich mit gelegentlichen Jobs an Universitäten über Wasser hält und ansonsten kaum ein Wort zu Papier bringt.

Adams Leben ändert sich jedoch schlagartig, als er sich mal wieder mit seiner Affäre Kelly an seinem Haus am See trifft und diese am nächsten Morgen in Adams Bett tot aufgefunden wird. Adam wird noch am selben Tag wegen dem Mord an Kelly verhaftet, während Sarah nicht nur mit dem Ehebruch zu kämpfen hat, sondern Adam auch noch trotz aller Enttäuschung verteidigen möchte. Unterstützt wird Sarah dabei von ihrer Assistentin Anne und ihrem besten Freund Matt, allerdings muss Sarah feststellen, dass der Fall ihr schwierigster überhaupt werden könnte, der ihr alles abverlangt.

"The Perfect Marriage" bietet alles, was ich mir unter einem guten Thriller vorstelle: Spannende Szenen, unvorhergesehene Twists, eine Handlung, die zwischen Groß- und Kleinstadt hin- und herswitcht, eine ausführliche Polizeiarbeit und Figuren, die mit Ecken und Kanten glänzen, aber nicht immer zwingend sympathisch sind.

Kurz gesagt: "The Perfect Marriage" ist ein gelungener Auftakt der "Perfect"-Reihe, der mich voll und ganz begeistern und überraschen konnte. Ich freue mich bereits auf den zweiten Band "The Perfect Divorce".

Bewertung vom 27.08.2025
Kasai, Ryuya

The Vote Bd.1


sehr gut

Auf der Suche nach neuen, interessanten Mangas bin ich auf die Reihe "The Vote" von Ryuya Kasai gestoßen. Die Idee, dass eine App das Leben von einer ganzen Schulklasse bestimmen soll, fand ich interessant und somit habe ich mich ohne allzu hohe Erwartungen an die Geschichte herangewagt und wurde am Ende sehr positiv überrascht.

Ryuya Kasai erzählt dabei die Geschichte einer Schulklasse an der Yanagizawa-Privatschule in Japan. Dort haben sich bereits einige Grüppchen gefunden, die, wie es leider häufig der Fall ist, in beliebte Schüler und Außenseiter unterteilt ist. Minato ist noch neu in der Klasse und hat ihren Platz in der Klassengemeinschaft noch nicht so wirklich gefunden, allerdings bleibt ihr dafür auch kaum Zeit, als auf einmal bei allen Schüler*innen ungefragt eine neue App auf dem Smartphone installiert wird. In der App "The Vote" geht es explizit um die Klasse, in der die Schüler*innen fortan gezwungen sind, gegenseitig für sich abzustimmen, sie zu nominieren oder sich auch vor der Wahl zu schützen. Wer am Ende ausgewählt wird, muss sich einer letzten Aufgabe stellen. Scheitert diese, stirbt man einen sogenannten sozialen Tod, was bedeutet, dass in den meisten Fällen ein Geheimnis ans Licht kommt.

Durch diese App stellt sich nicht nur die Frage, wie gut ein Zusammenhalt wirklich ist, wenn es darauf ankommt, sondern auch, was die sozialen Medien heute mitterweile für einen Einfluss auf das Leben von nahezu allen Menschen haben. In der einen Minute ist man beliebt, in der anderen wird man aufgrund einer Tat, eines falschen Wortes oder wegen irgendwelcher Intrigen von außerhalb gemieden.

Die Charaktere lernt man bislang wenig kennen. Man erfährt lediglich, wer neu ist, wer auf der Seite der beliebten Schüler*innen steht und wer eher zu den Außenseitern gehört. Einzelne Schicksale erfährt man bislang nur, wenn eine Person bereits den sozialen Tod gestorben ist oder kurz davor steht. Die aufgedeckten Geheimnisse sind schockierend und regen zum Nachdenken an, sodass man sich selbst die Frage stellt, was in der heutigen Gesellschaft alles schief läuft und wie man wieder mehr miteinander als gegeneinander agiert.

Die Zeichnungen wurden von Edogawa Edogawa beigesteuert. Diese sind allesamt sehr gelungen, detailliert, aber auch oftmals sehr brutal, sodass man hier bedenken sollte, dass die Reihe für Leser ab 16 Jahren empfohlen und für jüngere Leser somit eher mit Vorsicht zu genießen ist.

Kurz gesagt: Der erste Teil von "The Vote" ist ein vielversprechender Auftakt mit vielen Intrigen, kleineren und größeren Schockmomenten und Twits, die ich zuvor nicht erwartet habe. Ich freue mich schon auf die weiteren Bände und bin schon sehr gespannt darauf zu erfahren, was es mit der App genau auf sich hat und wie die Schüler*innen mit der neuen Situation umgehen werden.

Bewertung vom 19.08.2025
Maniscalco, Kerri

Stalking Jack the Ripper / Die grausamen Fälle der Audrey Rose Bd.1


schlecht

Seit "Stalking Jack the Ripper" Ende 2023 herausgekommen ist, schleiche ich schon um dieses Buch herum und habe lange Zeit gebraucht, bis ich mich daran herangewagt habe. Schuld ist dabei jedoch nicht, dass ich Angst hatte, dass es mir nicht gefallen könnte, sondern weil ich vielmehr warten wollte, bis alle Bände der Reihe erschienen sind, damit ich alle hintereinander lesen konnte.

Da ich den Fall rund um Jack the Ripper schon immer sehr faszinierend finde und ich es toll finde, dass man hier Realität mit Fiktion vermischt hat, habe ich mich schon sehr auf die Geschichte von Kerri Maniscalco gefreut. Meine Erwartungen an den ersten Band der "Audrey Rose"-Reihe waren somit enorm hoch und ich wurde bitterlich enttäuscht, denn am Ende kam ich so schlecht in die Reihe hinein und konnte mich auch nicht mit den Figuren anfreunden, sodass ich das Buch frustriert abgebrochen habe.

Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht mal schlecht, denn besagte Audrey Rose möchte sich im Jahr 1888 in der Männerwelt durchsetzen und heimlich Gerichtsmedizin studieren. Dank ihres Onkels, der nicht nur an der Uni lehrt, sondern auch gleichzeitig selbst Gerichtsmediziner ist, kommt sie ihrem Traumberuf immer näher und lernt dabei mehr als so mancher Student, denn ihr Onkel wird auch unter anderem mit den Leichen konfrontriert, die höchstwahrscheinlich durch Jack the Ripper ermordert wurden. Audrey ist nicht nur von dem Job fasziniert, sondern auch von Jack the Ripper und möchte möglichst viel über diesen und die Fälle herausfinden. Dabei bekommt sie auch Unterstützung von Thomas Cresswell, der sich ebenfalls für die Fälle interessiert.

An sich klingt das doch gar nicht mal so furchtbar, das Problem ist jedoch, dass die Geschichte nicht nur voller Klischees ist, sondern auch viele Widersprüche mit sich bringt. So wird Feminismus in diesem Buch enorm groß geschrieben, was ich an sich klasse finde. Wieso jedoch andere Frauen dafür immer wieder kleingeredet werden müssen, finde ich furchtbar und sollte definitiv nicht die Botschaft sein. So möchte Audrey unbedingt mehr sein als andere Frauen, mehr erleben, mehr lernen und sich weniger häuslich einrichten. Wieso immer wieder der Vergleich mit anderen Frauen aufkommt und sie sich besser darstellt, weiß wohl nur die Autorin.

Auch die Klischees sorgten dafür, dass ich zunehmends von allem genervt war. So ist Thomas selbstverständlich extrem gutaussehend und ein absoluter Hauptgewinn, gleiches gilt aber auch für Audrey selbst, was immer wieder erwähnt wird. Dadurch, dass die Geschichte aus der Perspektive von Audrey erzählt wird, bekommt man auch immer wieder Superlativen aufgetischt, wenn es um Thomas geht, was im Laufe der Zeit dann doch sehr anstrengend wurde.

All das führte dazu, dass ich an Audrey und Thomas, aber auch an dem Fall selbst, immer mehr das Interesse verloren habe und das Buch letztenlich nach etwas mehr als 70% abgebrochen habe.

Bewertung vom 03.08.2025
Rose, Jeneva

Home Is Where The Bodies Are


ausgezeichnet

Ich habe schon so viel Gutes über die Bücher von Jeneva Rose gehört und wollte somit der Autorin auch endlich mal eine faire Chance geben. Meine Wahl fiel dabei auf ihr neuestes Werk "Home Is Where The Bodies Are" und ich muss sagen, dass ich mich direkt in die Geschichte und vor allem in die Atmosphäre verliebt habe.

Jeneva Rose besitzt einen sehr angenehmen, leicht zu lesenden und flüssigen Schreibstil, der direkt auf den Punkt kommt un auf blumige Beschreibungen verzichtet. Die Dialoge sind gut ausgearbeitet und die Figuren gut gezeichnet, sodass man diese gut kennen lernt und mit ihnen mitfühlt und mitfiebert. Die Kapitel sind kurz und knackig und die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Geschwister Beth, Nicole und Michael erzählt, sodass man sich gut in diese hineinversetzen kann.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Während Michael Karriere macht und mit seiner Heimatstadt nicht mehr viel zu tun haben möchte, ist Beth nach einer gescheiterten Ehe bei ihrer Mutter geblieben, um diese bis zu ihrem Tod zu pflegen. Die andere Schwester, Nicole, lebt dagegen in ihrer ganz eigenen Welt: Schwer drogenabhängig, keinerlei Erfolge mit dem Schreiben und ohne Perspektive. Erst der Tod der Mutter führt die Geschwister wieder näher zueinander, denn sie kümmern sich nicht nur gemeinsam um die Beerdigung ihrer Mutter, sondern müssen sich auch mit dem Nachlass auseinandersetzen.

Ihre Mutter, die vor einigen Jahren von ihrem Mann verlassen wurde und dieser seitdem für die Familie nicht mehr erreichbar ist, hat den Geschwistern nur wenig hinterlassen. Allerdings finden die Geschwister auf dem Dachboden auch Videokassetten aus ihrer Kindheit, sowie Tagebücher ihrer Mutter. So erleben Beth, Nicole und Michael nicht nochmal ihre Kindheit völlig neu, sondern erfahren auch Familiengeheimnisse, die ihr gesamtes Weltbild verändert.

So geht es in "Home Is Where The Bodies Are" nicht nur um die Familie rund um Beth, die nun das neue Familienoberhaupt ist, sondern auch um die geamte Stadt, deren Atmosphäre sich komplett verändert hat, seit vor etlichen Jahren zwei Jugendliche verschwunden sind. So geht es hierbei nicht nur um die Suche nach der Wahrheit, sondern auch um die Suche nach sich selbst, aber auch ums Berzeihen und wiedergewonnen Familienzusammenhalt.

Wer hier jedoch eine Horrogeschichte oder einen besonders harten Thriller erwartet, der wird bei "Home Is Where The Bodies Are" enttäuscht sein, denn das Buch wird meiner Meinung nach falsch beworben. Ja, es ist durchaus ein Thriler, aber eher der seichteren Sorte, Horror ist dagegen nicht sonderlich viel zu spüren. Vielmehr geht es hier um ein Familiendrama, das eine komplette Kleinstadt seit Jahren beeinflusst.

Kurz gesagt: "Home Is Where The Bodies Are" ist eine spannende und tragische Familiengeschichte, die mit interessanten Charakteren und einem tollen Plot und vielen Twits zu überzeugen weiß. Jeneva Rose hat in mir definitiv einen neuen Fan gefunden und ich freue mich schon auf viele weitere Werke von ihr.

Bewertung vom 15.07.2025
Böttcher, Jens

Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst


sehr gut

Bei "Das Leben ist sinnlos, wenn du nicht liebst" von Jens Böttcher habe ich zunächst befürchtet, dass die Texte möglicherweise zu kitschig oder blumig sein könnten, weil das leider schnell mal passiert, dass Autor*innen bei der Thematik ins Kitschige abdriften. Hier war dies zum Glück nicht so denn der Autor befasst sich nicht nur sehr gut mit dem Thema Liebe, sondern beschreibt diese auch sehr poetisch, teilweise fast schon nüchtern, aber immer auf den Punkt.

Die Texte sind gut durchdacht, wirken nicht zu kommerziell, um einen gewissen Punkt zu treffen, sondern ecken auch mal an, bringen einen zum Nachdenken und sorgen dafür, dass man gleich mehrere Gesichtspunkte über die Liebe erfährt.

Dazu ist das Buch wunderschön gestaltet und besitzt nicht nur verschiedene Schriftarten, sondern setzt die Texte auch gekonnt in Szene, sodass jede Seite ein Hingucker ist.

Bewertung vom 03.07.2025
Erlick, Nikki

Die Vorhersage


sehr gut

Wie würdest du reagieren, wenn du erfahren dürftest, wie lange du noch zu leben hast? Möchtest du es wirklich wissen und dein zukünftiges Leben auf dieses Wissen gestalten oder möchtest du es lieber nicht wissen? Mit dieser Frage beschäftigt sich Nikki Erlick in ihrem Werk "Die Vorhersage" und regt damit nicht nur zum Nachdenken an, sondern zeigt auch auf, wie unterschiedlich Menschen mit Wissen und ihrem eigenen Leben umgehen.

"Die Vorhersage" greift dabei nicht nur wichtige Themen auf, sondern wird auch von der Autorin sehr interessant und wortgewandt erzählt. Das Buch liest sich flott und angenehm, hat zwar hier und da auch seine Längen, ist aber insgesamt sehr gut erzählt, sodass man nicht nur die Figuren ausreichend kennen lernt, sondern auch diese und ihr Verhalten gut beschrieben werden.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Jeder, der volljährig ist, erhält eine Box. Was zunächst wie ein tolles Geschenk klingt, ist jedoch eine Box, in der der Inhalt die zu verbleibende Lebenszeit enthält. In jeder Box ist ein Faden enthalten, dessen Länge für die restliche Lebenszeit steht. Ob man wissen möchte oder nicht, wie lange man noch leben wird, bleibt einem zunächst in eigener Hand, allerdings werden die Boxen und ihre Inhalte schnell zu einem Selbstläufer und zeigen auf, wie unterschiedlich Menschen mit solchen Informationen umgehen.

Während einige ruhig bleiben und ihr Leben weiterhin so leben möchten wie bisher, gibt es auch andere, die auf einmal nach dem Motto "Alles oder nichts" leben und andere reagieren sogar aggressiv, sodass es dabei zu unschönen, traurigen und schockierenden Menschen kommt, die nicht nur das eigene Leben beeinflussen.

Kurz gesagt: "Die Vorhersage" ist spannend, stimmt nachdenklich, trifft aber auch genau den richtigen Ton und stellt die richtigen Fragen, um immer mehr in die Geschichte eintauchen zu wollen.

Bewertung vom 03.07.2025
Johnson, Daisy

Die Schwestern


gut

Da ich bislang nur Gutes über Daisy Johnson gehört habe und die Autorin sogar mit dem Meister schlechthin Stephen King verglichen wurde, wurde ich direkt neugierig und habe ihrer Gothic Novel "Die Schwestern" eine Chance gegeben.
Nun, die Geschichte ist sicherlich nicht schlecht, konnte aber meine doch recht hohen Erwartungen nicht gerecht werden, sodass ich doch ein klein wenig enttäuscht bin.

Mein wohl größtes Problem an "Die Schwestern" ist der Schreibstil, denn dieser wirkt oft abgehackt und blumig. Das kann sicherlich gut sein, aber hier war es mir zu viel des Guten, denn so kam für mich nie wirklich ein guter Lesefluss zustande. Die Dialoge wirken zu insziniert und dadurch gehen viele Emotionen flöten, die die Geschichte meiner Meinung nach gebraucht hätte.
Zum Inhalt selbst kann man nicht viel sagen, ohne die Geschichte zu spoilern. Es geht um die Schwestern Juli und September, die zunächst sehr harmonisch und wie ein Herz und eine Seele zusammen wirken. Sie teilen sich praktisch alles und wirken wie das perfekte Schwestern-Duo. Dies ändert sich jedoch, als die beiden gemeinsam mit ihrer Mutter in ein alltes, fast zerfallenes Haus ziehen. Ihre Mutter wirkt sehr distanziert und scheint sich in der Nähe ihrer Töchter unwohl zu fühlen. Erst nach und nach erfährt man dabei, wieso die Mutter sich so ihren Töchtern gegenüber verhält und auch das Verhältnis zwischen Juli und September wird genauer durchleuchtet.

Dies ist an sich super interessant, allerdings muss man sagen, dass die knapp 200 Seiten schon fast zu lang sind, denn phasenweise passiert einfach wenig bis nichts. Das hätte locker 20-30 Seiten kürzer sein können und man hätte vermutlich nichts verpasst.
Dennoch ist "Die Schwestern" bei Weitem nicht so schlecht, wie es jetzt auf den ersten Blick wirkt. Ich bin mir sicher, dass viele andere Leser*innen großen Spaß am Plot und Schreibstil haben werden. Es war nur leider nicht das, was ich mir erhofft habe.

Kurz gesagt: "Die Schwestern" fing stark an, entpuppte sich für mich jedoch nach und nach leider zu einer kleinen Enttäuschung. Die Grundidee ist sicherlich nicht schlecht, allerdings konnte mich leider weder die Umsetzung, noch der oftmals abgehackte Schreibstil überzeugen, um wirklich begeistert zu sein.

Bewertung vom 12.06.2025
Baur, Manfred

WAS IST WAS Schleim. Eklig? Nein, genial!


ausgezeichnet

Die "WAS IST WAS"-Reihe, in der wichtige Themen altersgerecht erklärt werden, ist seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil für Kinder und Jugendliche, die mehr zu den wichtigsten Themen wissen sollen.

In einem der neueren Bändern geht es um das Thema Schleim. Klingt zunächst fragwürdig, ist aber tatsächlich interessant.. Dabei wird von Dr. Manfred Bar genau erklärt, was es mit Schleim auf sich hat, wo es diesen überall gibt, aber es wird auch gleichzeitig durchleuchtet, wieso dieser auf einige faszinierend und auf andere abstoßend wirkt.

Die Themen werden altersgerecht erklärt und es wird nicht allzu trocken behandelt, sodass man hier gut folgen, sein Wissen auffrischen oder das Thema erlernen kann.

Bewertung vom 12.06.2025
Pies, Christoph

Check-up Mann


sehr gut

"Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit" von Dr. Christoph Pies überzeugt mit nicht nur mit unheimlich viel Fachwissen, sondern erklärt auch auf humorvolle Art und Weise, welche kleinen und großen Wehwehchen Männer ab dem 40. Lebensjahr zu rechnen haben, wenn sie sich nicht immer wieder regelmäßig durchchecken lassen.

Dabei wird der Mann auch immer wieder mit dem Auto verglichen, denn der Auto gibt zu, dass die meisten Männer eher regelmäßig ihr Auto durchchecken lassen, als dass sie selbst zum Arzt gehen würden.
Dabei geht es nicht nur um Herz- und Nierenerkrankungen, sondern auch um das Harn- und Genitalsystem, sodass es hier sicherlich auch noch einiges zu lernen gibt.

Für mich ist das Buch besonders interessant, da ich meinen Mann nun noch mehr nerven kann, dass er endlich mal wieder zum Arzt gehen soll ;)