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Jansdarling2002
Wohnort: 
Norden
Über mich: 
Reiselustige Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2011
Angstspiel
Schlieper, Birgit

Angstspiel


gut

So vom Handlungsansatz war ich ja begeistert, auch wenn ich ihm Nachhinein nicht das Gefühl loswerde, dass das Buch auch irgendwo mittendrin angefangen haben könnte. Mag vielleicht Empfindungssache sein – ich hatte anfangs ein wenig Findungsprobleme: so musste ich erst einmal die Personen sortieren, sowie auch gleich einen Handlungs-Höhepunkt verarbeiten, der mir erst einmal nicht wirklich in die Handlung passen wollte, aber nach einer kurzen Lesezeit ging es dann.
Ich denke mal, hier kann ein Kind / Jugendlicher schon vielleicht geringe Probleme bekommen und vielleicht auch die Lust verlieren, denn wenn man nicht genau und aufmerksam liest, kann man schnell ins "schleudern" kommen.
Betrachte ich die Handlung mal alleine auch in Hinsicht auf das Ende, dann hätte ich schon gedacht – Anbetracht dessen, dass es sich um ein Jugendbuch zu einem ernst zu nehmenden Thema [Gefahren im Internet sowie sorgloser Umgang mit persönlichen Angaben] – das hier ein wenig dem Grundgedanken – eben dem sorglosen Umgang mit persönlichen Angaben im Internet - entgegen gewirkt werden würde: Wie oft hat man es schon gelesen / gehört, dass Kinder im Internet Abos abgeschlossen haben, oder auch soviel von sich erzählt haben, dass ihnen aufgelauert wurde, und die Kinder dann nicht mehr gesehen wurden, weil sich irgendein Perversling an ihnen vergangen und das Kind dann tot verscharrt hat. Und genau an diesem Punkt – ohne nun zu viel vom Buchinhalt zu verraten – hätte ich mir einen gegensteuernden Ansatz bzw. eine intensivere Ausarbeitung gewünscht, sprich das der jugendliche Leser einen Gedankenansatz bekommt, um über sein Tun und Handeln in den Welten des Cyberspace nachzudenken. Leider kommt genau dieser Aspekt nicht so wirklich herüber
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Dieses liegt auch ein wenig an den Charakteren , welche zwar gut und doch recht realistisch dargestellt sind, aber dann doch sehr naiv wirken. Zwar werden hier auch die Ängste dargestellt, aber eben die realistische Zwischenmenschlichkeit doch sehr schleifen gelassen, statt ein wenig pädagogisch zu wirken.
Denn das ist ja meiner Meinung nach schon der Sinn eines Jugendbuches , welches solch ein wichtiges Thema als Handlung inne hat. Dem Leser auf ernst zu nehmende aber doch spielerische Weise ein wenig gesunden Menschenverstand einzuhauchen, um eben nicht Gefahr zu laufen, viel preis zugeben und dann eventuell verschleppt zu werden…. Man weiß ja nie , wer sich alles so im Internet herum treibt.
Ok, hier sind auch die Eltern ein wenig gefragt, in dem sie selber schauen was ihr Zögling so im Internet treibt. Man kann sich da ja auch mit Kindgerechter Software behelfen… klar lässt sich das nicht immer vermeiden, dass die lieben Kinder auch mal alleine im Netz sind …
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… doch ich schweife ab… was ich zum Ausdruck bringen will, ich hatte mir doch ein wenig mehr von diesem Buch versprochen. Vom inhaltlichen – gerade zum Schluss des Buches - her keimt schnell der Gedanke auf, dass fremde Chatpartner gar nicht sooo Schlimm sind, und genau das finde ich ein wenig schade. Auch wenn man wohl in diesem Punkt unterschiedlicher Meinung sein kann, aber ich gestehe, das Ende hat mir nicht wirklich gefallen – um die Worte von einer zu nehmen, weil ich die einfach treffend finde: zu happylich. Auch im Gesamten – also Handlung im Zusammenspiel mit den Charakteren – ein wenig zu kühn, wenn auch wie schon erwähnt ansatzweise recht treffend, aber eben nicht passend zum Ende geführt.
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Bleibt nicht mehr viel über zu erwähnen: lediglich Unterhaltungswert in Form von Spannung und der berüchtigte Punkt Schreibstil . Nun gut, der Unterhaltungswert ist nicht so hoch, wie man es von einem angepriesenen Thriller erwartet, aber es ist durchaus eine durchgehende Spannung vorhanden, auch wenn diese manchmal gewaltig abflacht, weil der Schreibstil dann doch für massive Längen sorgt, bedingt durch exzessives durch kauen mancher Handlungspassagen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2011
Ein Strandkorb für Oma / Oma Imke Bd.2
Mommsen, Janne

Ein Strandkorb für Oma / Oma Imke Bd.2


gut

Ich fing an zu lesen, und war schnell gefangen in der erzählten Story in '''Ich-Form''' aus Sicht von Sönke. Und das mir, wo ich kein sonderlicher Freund von Romanen in Ich-Form bin, aber was soll´s, irgendwie machten '''die ersten Seiten unheimlich Spaß''' . '''Innerlich gluckste ich vor mich hin''' , denn ich konnte mir gut vorstellen, wie sich einfache Menschen fühlen, die mit einem Mal ein Gothic-Girl vor sich stehen haben, dass sie nur feindselig anschaut und dazu nur Einsilbig spricht. So versprachen mir die ersten Seiten schon eine amüsante Unterhaltung.
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Die '''Handlung''' ist eine Humorvolle - das kann ich so unterschreiben, als solches wird das Werk auch beim Verlag angepriesen, dennoch ist es '''nicht gänzlich trivial''' , denn im Verlauf der Handlung kommt ein noch '''etwas ernsterer Aspekt''' dazu: die Oma wird tüddelig. So ist das nun mal im Alter, dieses ist ja meist ein schleichender Prozess, die Oma versucht das zu vertuschen, aber Sönke und Maria bekommen es dennoch mit, und machen sich geringfügig Sorgen.
Nun könnte man ja meinen, dass der Roman eine Wendung in Richtung Mitleidstour nimmt, dieses kann ich aber nicht bestätigen, zwar ist die "Tüddeligkeit" der Oma immer mal wieder Thema, aber nicht durchgehend.
Nein, der Roman bekommt durch die unterschiedlichen '''Charaktere''' eine '''richtige Würze''' , wo treffen schon mal Polizistin, leicht tüddelige Oma, freier Eventmanager sowie ein junges Gothic-Girl aufeinander? Vor allem unter der Prämisse, das Jade nur die 14 Tage auf der Insel ist, weil ihr ein iPhone versprochen wurde? Das verspricht ein '''unterhaltsames Lesevergnügen'''. Auch wenn dieses '''leicht getrübt''' wird, durch die zahlreichen Querverbindungen zwischen den Insulanern, zumal manch ein angerissener Charakter ein wenig Klischeehaft wirkt und meiner Meinung nach nicht unbedingt zwingend notwendig zur Story beiträgt.
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Schon alleine der Handlungstechnische Inhalt kam bei mir rund formuliert an, hier und da fand man mal eine grobe Ecke, aber genau das macht Bücher so lesenswert, als wenn sie stoisch gleich bleibend und unfehlbar perfekt konstruiert sind. Und wenn denn dazu noch die passenden – '''leicht außergewöhnlichen – Charaktere''' kommen, dann hat der Autor bei mir meist schon gewonnen. Ich vertiefte mich immer mehr in das Buch, und hatte so das Gefühl ich bin mit dabei, weil vor dem inneren Auge aufgrund der teils sehr detaillierten Beschreibungen und der dadurch entstehenden '''Atmosphäre''' ein '''Kopfkino''' entstand. So ertappte ich mich dabei, dass ich meinte, Seeluft wahrzunehmen. Oder das Kreischen der Seevögel zu hören ….
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Dadurch, dass die Story hier unter '''verschiedenen Blickwinkeln bzw. Erzählsträngen''' dem Leser nahe gebracht wird, kommt so etwas wie eine '''dezente und leicht ansteigende Spannung''' auf, manch einer mag nun denken, na das kann nicht gut gehen, da wird sich der Autor bestimmt ein wenig verzetteln. Fand ich nun gar nicht, denn genau das manchmal '''abrupte Wechseln der Erzählstränge''' ist das, was die Spannung bei diesem Werk ausmacht, und natürlich auch der Aspekt, wie sich denn das Gothic-Girl auf der Insel so macht.
Betrachte ich nun die Handlung samt der Charaktere im Gesamten, dann muss ich noch ein wenig auf den '''Schreibstil''' eingehen. Dieser wirkt auf den ersten Blick '''fluffig und locker''' , doch mit der Zeit wird dieser ein wenig detaillierter, so dass ein '''paar marginale Längen''' entstehen. Zusammenfassend könnte man sagen, dass es sich bei '''Ein Strandkorb für Oma''' um eine '''Mischung aus Lokalkrimi und Generationsroman''' mit einer '''dezenten Anlehnung''' an einen '''Liebesroman''' handelt – wobei gottlob gerade letzteres nicht so überdeutlich zum tragen kommt.
Wer für verregnete Urlaubsnachmittag eine nette und leicht lesbare Lektüre sucht, ist mit '''Ein Strandkorb für Oma''' gut bedient, '''nichts besonders spannendes, aber auch nicht komplett langweilig.''' Gute 3 Sterne und eine Empfehlung.

Bewertung vom 07.09.2011
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Jussi Adler-Olsen ist ein neuer Stern am Himmel der spannenden Unterhaltungsliteratur. Den er versteht es den Leser schon mit den ersten Zeilen an die Hand zu nehmen und zu begleiten in eine beinah unglaubliche Geschichte, wo man im Nachhinein beinah der Meinung ist, das diese Geschichte der Wahrheit entsprechen könnte. Aufgrund seiner medizinischen Ausbildung ist es ihm möglich die Szenen und Empfindungen intensiv aber ohne es aufzubauschen darzustellen.
So findet man hier unter den Charakteren nicht nur einen leicht psychotischen Ermittler , nein man findet hier auch bedauernswerte Personen, wie zum Beispiel den querschnittsgelähmten Hardy, der eigentlich nur eines im Sinne hat, das unsägliche Leben zu beenden. Auf der einen Seite wirkt der Ermittler arg arrogant, vor allem wenn er im Umgangston mit seinen Kollegen dargestellt wird, auf der anderen Seite wirkt er auch leicht hilflos, ebenso verhält es sich mit manchen Nebencharakteren, was aber bei dem Konstrukt der Handlung aus meiner Sicht aber genau passend ist, es müssen ja nicht immer alle brav sein und dem normal gewohntem Ermittlerklischee entsprechen. Und diese Charaktergestaltung ist es auch, die in der Handlung zum tragen kommt, und für den gewissen Pfiff sorgt. Die Handlung ist hier eh etwas besonderes, was man selber nicht so wirklich in eigene und zutreffende Worte auszudrücken vermag so laufen hier zwei Handlungsstränge auf lange Sicht nebeneinander her, aber letztendlich haben beide Stränge etwas miteinander zu tun, die Kluft zwischen beiden besteht aus einem ganz schmalen Grat. Dieser schmale Grat ist es, der den Leser eins um andere Mal aufatmen lässt, in der Hoffnung nun ist es geschehen, aber nein, der Autor hat vollkommen Recht, bis zum Ende muss man diese Handlung am laufen halten. Nicht nur den Ermittler- Strang, sondern auch den zweiten Strang, der sich mit der Person in der Druckkammer befasst. Diese beiden Handlungsstränge werden dem Leser immer wie hin und her geworfene Bälle präsentiert, so das hierdurch schon eine enorme Spannung aufgebaut wird.
Aber nicht nur diese Spielerei mit den Handlungssträngen ist ein Spannungsfaktor, nein auch die Entwicklung der Charaktere im Laufe der Handlung als solches, nicht nur deren Gebaren wie der Autor sie in die Story-Abfolge eingeflochten hat. So wird man im Laufe der sich zuspitzenden Entwicklung unfreiwillig feststellen, das auch hier eine gehörige Portion Sozialkritik eingebaut wurde, so unter anderem Kritik am Polizeiapparat sowie an der Maschinerie desselben, aber auch ein wenig an der eigenen Person als solches.
Dieses lockert das ganze auch noch ein wenig auf, und gibt der Handlung die richtige Würze. Weiter ein wirklich unterstreichender Punkt im Gesamtwerk, man erfährt so einiges von den realen Handlungsorten, wer schon einmal dort war, hat sogar noch mehr Vorteile davon aber auch ohne Dänemark-Kenntnisse kann man der Handlung folgen, da die Ortsbeschreibungen nicht wirklich relevant sind. Denn anhand der gelungen Beschreibungen bzw. Darstellungen entwickelt sich ein wunderbares Kopfkino.
Neben den hier durchweg gut und sorgfältig dargestellten Charakteren sowie der wirklich exzellent konstruierten Handlung mit einer spitzfindigen Thematik, kommt hier auch ein wahrhaftig hoher und stetig ansteigender Spannungsbogen zum wirken, welchem man sich als Leser nun wirklich nicht mehr entziehen kann, denn manche Situationsszenen sind wirklich aus der Lesersicht reichlich eng und man knabbert unweigerlich an den Fingernägeln, und man fragt sich insgeheim ob es dann nun zum Showdown kommt, aber dann kommt ein gekonnt gesetzter Schauplatzwechsel und der Leser wird dann wieder in den zweiten mitreißenden Part des Spannungsbogen geworfen.... das ist kein normaler Thriller mehr, das ist schon beinah psychologischer Nervenkitzel. Von daher 5*.

9 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2010
Vorstandssitzung im Paradies
Paasilinna, Arto

Vorstandssitzung im Paradies


ausgezeichnet

Hach, endlich mal wieder einen Paasilinna gelesen, für diesen Autor muss man geboren sein bzw. man muss seinen zynischen Humor mögen, denn dieser ist aus meiner Sicht das Markenzeichen des Finnischen Autors.
Gerne nimmt er in seinen Romanen aktuelle Themen auf die Schippe, oder auch manchmal ganz ironisch sein eigenes Heimatland. Wer sich ein wenig mit den skandinavischen Gepflogenheiten auskennt, wird schnell erkennen, das Paasilinna das nicht immer ganz so ernst meint mit seinen Werken. Aber meines Erachtens ist es genau das, was den Leser vereinzelt auflachen lässt. Dieser teils ironische Humor passt kurioserweise auch immer wieder und ausnahmslos zur Handlung. So auch hier wieder...
...zwar ist die Grundthematik beileibe keine neue mehr: Strandung auf einer Insel. Daran versuchten sich schon Defoe ganz passabel, Chorlton Windsor mit Datumsgrenze auf moderne Art und Weise – um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Nun auch Paasilinna auf ironisch-humorvolle Art. Und aus meiner Sicht gekonnt, denn der herzerfrischende Schreibstil bringt einiges mit sich: zwar nicht unbedingt ernst zu nehmenden Tiefgang, sondern eine erquickende Erzählung aus der Ich-Perspektive des gestrandeten Journalisten.
So liest man sich durch die Erlebnisse eben diesen Journalisten und seine Beobachtungen der anderen 47 gestrandeten Personen – sowie das, was sonst noch so in dem immer robusteren Lager passiert. Durch diesen besonderen Erzählstil lernt man auch die unterschiedlichen Charaktere kennen, zwar nicht alle in ihrer Besonderheit, sondern eher oberflächlich, aber ausreichend, um immer wieder beim lesen ins schmunzeln zu kommen. Gerade im Zusammenhang mit der gerade passierenden Szenerie.
Dadurch kommt auch eine gewisse Lebendigkeit zutage, es entwickelt sich beim lesen dann doch ein recht klares Bild vor dem inneren Auge, wie diese bunte Truppe aus Hebammen und gestandenen Waldarbeitern da am Strand vor sich hin experimentiert und versuch, ein halbwegs geordnetes Leben zu führen.
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Langatmig? Keine Spur davon, aber da konnte ich bei Paasilinnas Werken bisher eigentlich nie entdecken, denn das scheint auch nicht sein Ding zu sein. Langatmigkeit findet man bei den Skandinavischen Autoren eh sehr selten. Vorstandssitzung im Paradies ist herrlich auf den Punkt gebracht, prägnant geschrieben, immer und immer wieder tauchen Stellen auf, die den Leser schmunzeln oder auch mal laut auflachen lassen. Hier sind keine überflüssigen Phrasen vorhanden, eher im Gegenteil, erfrischende Ironie, die auch noch Unterhaltungswert mit sich bringt. Klar, man kann das Werk nun nicht mit einem Krimi vergleichen, dennoch ist hier ein gewisses Spannungslevel enthalten, welches das Lesen zu einem Vergnügen macht. Die Spannung wird hier dadurch erzeugt, das sich beim Lesen im Kopf ein Gedankengang entwickelt, wie sich die teils kuriosen Gestrandeten miteinander verhalten, kleine sexuelle Gelüste bleiben bei solch einer Situation ja auch nicht aus ;-) Manchmal hat man recht mit seinen eigenen Gedankengängen, und manchmal ist man überrascht welche Wendungen eintreffen.
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°°^°° Für welche Zielgruppe ist dieses Buch geeignet? °°^°°
Vorstandsitzung im Paradies ist zwar kein Unterhaltungsroman mit Tiefgang sondern eher ein Roman, der entfernt an eine Parodie angelehnt ist, aber dennoch unterhaltsam. Geeignet ist er für alle Leser des leichten Genres, sowie derer, die gerne auch mal schmunzeln.
Alles in allem kann bleibt mir nichts anderes übrig, als hier eine Empfehlung von 5 Sternen auszusprechen.

Bewertung vom 20.01.2010
Amokspiel
Fitzek, Sebastian

Amokspiel


ausgezeichnet

Puhh, das Erstlingswerk von Sebastian Fitzek hatte mich schon in den Bann gezogen, aber dieses hier?
Der hat die Bezeichnung "Psychothriller" verdient, auch die Anpreisung des Verlages "Der Bestseller" ist in meinen Augen gerechtfertigt.
Aber komme ich zu meinen Kriterien, obwohl es hier nichts zu kritisieren gibt….

Vorweg sei gesagt, dass es sich bei diesem Thriller um eine reine Fiktion handelt, wie es der Autor selber am Ende des Buches ausdrückt.
Wie auch schon in den letzten Berichten, werde ich meine Meinung hier wieder nach einigen Gesichtspunkten aufgliedern:

°°Orte
Wie schon in seinem Erstlingswerk hat der Autor hier wieder sein wahres Talent an den Tag gelegt und sich eine gute und glaubhafte Hintergrundszenerie geschaffen, welche er dank Hinweise eines Freundes (aus dem Radiowesen) so detailliert aber auch bündig beschreiben konnte, dass man sich mitten in die Szene hinein versetzen konnte. Beim Lesen wurde man selber von der knisternden und spannungsgeladenen - ja schon fast explosiven - Atmosphäre gefangen genommen. Anhand der guten Beschreibung des Studios konnte man genau erahnen, wie es dort ausschaut und wo sich die einzelnen Personen befinden.
°°Charaktere
Auch hier muss man den Autor loben, selten habe ich so eine gute Beschreibung der verschiedenen Charaktere erlebt, die hier von sorgenvoll über exzentrisch bis hin zu depressiv am Ende reicht.
Als Hauptfigur lässt sich hier neben dem wahnsinnigen Jan May die Verhandlungsführende Psychologin Ira Samin mit Ihrem Alkoholproblem darstellen, welche während der Verhandlungen jede einzelne Station der Entzugserscheinungen durchmacht und trotzdem einen relativ klaren Kopf behält, was Ihr wohl nur aus Angst um Ihre Tochter Kitty gelingt.
Die anderen handelnden Personen wie der SEK - Mann Götz oder auch der "egoistische" Einsatzleiter Steuer werden nicht minder gut beschrieben, mit Ihren Gedanken und Wutausbrüchen.
Man könnte meinen, dass sei der wahre Alltag, rein auf die Geschichte gesehen, passen die Konstellationen der einzelnen Charaktere aber zusammen, was sogar zur Spannungsförderung beiträgt.

°°Thematik
Von der Thematik her gar nicht mal so abwegig, denn eine Geiselnahme bei einem Radiosender sorgt immer für Aufmerksamkeit, solche Handlungen hat es bestimmt in der Vergangenheit gegeben und wird es vielleicht - hoffentlich nicht - auch in der Zukunft geben.
Hier kann man neben der Geiselnahme im Sender auch das Alkoholproblem der Psychologin Ira Samin als Haupthandlungen sehen.

°°Stil / Ausdruck
S. Fitzek fährt einen klaren Stil, ohne sich im Detail zu verlieren, Ausschmückungen sucht man hier, bis auf vielleicht die eine oder andere kleine Ausnahme, vergeblich.
Was Lobens - und erwähnenswert ist, dass gedankliche Einwürfe der Charaktere hier in kursiv dargestellt sind, selbst in diesem Punkt beschränkt sich der Autor auf das nötigste ohne die Gedanken zu verschönigen.
Insgesamt gesehen verwendet der Autor einen leicht und flüssig lesbaren Stil, welcher im Zusammenhang mit der Thematik, der Beschreibung der Charaktere und Orte für viel Spannungsförderung sorgt.


°°Gesamteindruck
In meinen Augen ein wahrer Bestseller, der die Bezeichnung Psychothriller wahrlich verdient. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, so dass die eine oder andere kurze Nacht beim Lesen entstanden ist, daher kann ich das Buch zwar empfehlen, aber nicht als Nachtlektüre, ich möchte ja nicht an übermüdeten Mitgliedern Schuld sein ;-)
Bleibt zu hoffen, dass Sebastian Fitzek bald ein neues Werk bringt.

3 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2008
Puls
King, Stephen

Puls


ausgezeichnet

Ein wahres Meisterwerk von Stephen King, welches einen mehr als fesselt. Die klare und detaillierte Ausdrucksweise bietet dem Leser ein spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen und wenn man sich im Nachhinein mit dem Werk gedanklich noch beschäftigt, kommt man nicht selten dazu zu sagen, das wir von diesem Geschehen nicht mehr allzuweit entfernt sind.
C. aus HH

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2007
Stirb ewig / Roy Grace Bd.1
James, Peter

Stirb ewig / Roy Grace Bd.1


ausgezeichnet

Wahnsinn, das Buch ist so spannend und gut geschrieben, das man die Zeit vergisst.
Chrissy aus HH