Eine perfekte Ehe

gut

Der Titel und auch das Cover haben mich hier sofort angesprochen. Klar, dass es sich im Buch um alles andere als einer perfekten Ehe dreht. Der Thriller spielt in New York, Brooklyn und im Grunde genommen geht es um gut situierte Familien Verstrickungen der Upper Class und einen Mord an einer Ehefrau.

Als ich das Foto der Autorin in dem Buch gesehen habe, hatte ich große Hoffnungen in die Geschichte gelegt. Sie sieht förmlich schon teuflisch und böse aus und kein Lächeln scheint über ihre Lippen zu kommen.

Wie einige Leser behaupten, ist die Spannung überwältigend und die Seiten fliegen nur so dahin. Das kann ich leider überhaupt nicht wiedergeben. Mir schienen die Abschnitte über das Eheleben, der Schulalltag der Kinder und die Vergehen der Ehemänner eher ermüdend und langweilig. Die Autorin spielt mit oberflächlichen Klischees und versucht aus Juristerei und vermeintlicher Familienidylle einen spannenden Plot zu machen. Dabei zieht sie womöglich Resonanz aus ihrem eigenen Alltag in New York.

Dabei ist der Aufbau auch gar nicht schlecht, wechseln sich Protokolle eines Sicherheitsdienstes der Schule von Amandas Sohn und Vernehmungsprotokolle mit den Ermittlungen von Lizzy ab. Trotzdem bekommt dieser Thriller von mir nur 3 Sterne weil er einfach mit zu vielen Klischees aufwartet.

Höllenkind / Clara Vidalis Bd.8

sehr gut

Der neueste Fall von Clara Vidalis hat es mächtig in sich. Eigentlich ist sie nach dem Fall mit dem Blutgott (Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig) beurlaubt und möchte mit ihrer Freundin nach Florenz. Dort wird sie allerdings von der Schweizer Garde gesucht und nach Rom geflogen. Dort fand sollte eine Hochzeit einer der einflussreichsten Familien in Italien stattfinden. Auf dem Weg zum Altar, so scheint es, ist die Braut jedoch innerlich verblutet.

Die Story ist sehr spannend. Der Plot wechselt zwischen den Ermittlungen von Clara und einer jungen Frau, die in Rumänien scheinbar zur prostitution gezwungen wird. Am interessantesten fand ich die kunsthistorischen ind geschichtlichen Facta rund um die italienische rennaissance.

Einige Handlungen waren mir allerdings etwas an den Haaren herbeigezogen und eher unrealistisch aber dafür ist es ja ein fiktiver Thriller. Ich bin. Ich unbedingt enttäuscht, würde aber andere Bücher des Autors bevorzugen.

Unter Wasser Nacht

sehr gut

Inhalt:
Zwei befreundete Familien, ein trauriges Schicksal. Thies um seine Frau Sophie wohnen mit ihren Freunden Bodo und Inga auf einem abgelegenen großen Hof im Wendland. Die Idylle schlägt in Melancholie und Ohnmacht um als eines Tages die Nachricht vom Tod des 10-jährigen Sohnes Aron die Familie erreicht. Angeblich ist er in der nahe liegenden Elbe ertrunken. Genaueres weiß Keiner. Als eines Tages eine unbekannte dänische Frau auftaucht ändert sich alles und Geheimnisse kommen ans Licht.

Die Gesamtstimmung des Romans würde ich wohl als norddeutsch und etwas melancholisch, düster beschreiben. Was keinesfalls die Stimmung beim Leser beeinflusst. Man ist regelrecht fasziniert von den Geschehnissen und Handlungen der Personen und begleitet alles als stiller Beobachter.

Die einzelnen Kapitel sind aus Sicht der Protagonisten beschrieben, wobei man sich wunderbar in die Gedankenwelt jedes Einzelnen versetzen kann. Dabei kommt es zu keinerlei Wiederholungen oder langatmigen Szenen. Es wirkt fast so, als hätte jeder der Beteiligten irgendein Geheimnis, und gerade das macht es so faszinierend.

Insgesamt hat mir der Schreibstil und der Umfang der Geschichte sehr gut gefallen. Ich hatte auch vorher schon einen Roman von Susanne Kliem gelesen. Auch wenn ich nicht alle Charaktere gleichermaßen mochte, ein guter Plot mit einer toll eingefangenen Stimmung.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1

ausgezeichnet

Bemerkenswert an dem Buch war, dass man überhaupt nicht gemerkt hat wie schnell die Zeilen dahin geflogen sind. Absolut spannend und unterhaltsam.

Ohne vom Inhalt zu viel vorwegnehmen zu wollen, geht es um einen außergewöhnlichen Gerichtsprozess in Berlin. Ein Familienvater schießt in einer Bäckerei scheinbar wahllos auf Kunden. Ein Mann kommt ums Leben.

Der bekannte Anwalt Rocco Eberhard vertritt seinen Mandanten nach besten Wissen und Gewissen und merkt im Laufe des Verfahrens, wie verworren die Situation ist und welches Motiv eigentlich hinter der Tat steckt. „Die siebte Zeugin“ ist definitiv ein wahnsinnig spannender und authentischer Justizroman mit einigen Wendungen und menschlichen Zügen.

Eine meiner liebsten Stellen fast am Ende: „Rocco konnte nur darüber den Kopf schütteln, wie dreist Gazal den Begriff Gangster durch Geschäftsmann ersetzte.“

Absolut lesenswert und aus dem Leben gegriffen. Am meisten hat mich als Leserin berührt, dass der Gendefekt Angelmann-Syndrom eine Rolle im Buch spielt.

Ich freue mich schon riesig auf den nächsten Band.

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3

ausgezeichnet

Die Hornisse ist der dritte Teil über den Ermittler Tom Babylon vom LKA Berlin. Ich habe bisher nur den ersten Teil als Hörbuch gehört, bin aber ohne weiteres in die Handlung gut hinein gekommen. Auch ohne Vorkenntnisse kann man den Handlungen folgen und wird nicht von zu vielen Personen übermannt.

Im Prinzip wechseln sich zwei erzählstränge im Thriller ab. Wobei ich die Abschnitte aus dem Wende Jahr 89 um einiges spannender fand. Dort geht es vor allem um Toms Vergangenheit die Beweggründe einer Flucht aus der DDR von Toms Mutter und um das Verschwinden seiner kleinen Schwester Viola.

Tom Raabe schafft es den Leser komplett in seinen Bann zu ziehen und durch kurze knackige Kapitel abzulenken und zu überraschen. Ich wusste bis zum Schluss nicht was der Mord am Anfang des Buches mit dem Gesamtinhalt zu tun hat. Für mich eine sehr spannende Zusammenführung. Die handelnden Personen besitzen alle samt Tiefe und ganz unterschiedliche verrückte
Charakterzüge. Dabei wirkt nichts überladen oder überzogen sondern sehr authentisch und realitätsnah. Für mich ein überzeugender sehr intensiver dritter Teil, der definitiv Stoff für eine Fortsetzung bietet und spannende Lesestunden garantiert.

Die Republik

sehr gut

Die Republik von Maxim Voland ist ein wahnsinnig spannendes Gedankenexperiment, eine interessante Zeitreise und Geschichte zum Anfassen geleichermaßen. Schon das Buch mit dem angedeuteten DDR Emblem wirkt sehr edel und besonders.

Inhaltlich spielt die Story in der Gegenwart und verdeutlicht dem Leser wie es wohl gewesen wäre wenn die Besatzungsmächte nach 1949 etwas anders verteilt gewesen wären. Die DDR nimmt die gesamte Fläche der heutigen Bundesrepublik Deutschland ein und nur Westberlin gehört sozusagen zum demokratischen Westen.

In erster Linie ist die Republik ein Spionageroman, der Schauplatz für ein Agentenstelldichein bietet. Zu viele Personen und Ereignisse überlagern den doch recht guten Geschichtsansatz. Ich hatte leider große Mühe mich anfangs in den Roman hineinzuversetzen. Es las sich eher zäh als flüssig. Die spätere eigentliche Handlung wäre noch ausbaufähig gewesen. Kurzum eine gute Idee, die mir leider in der Umsetzung zu schwach war.

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln

ausgezeichnet

Wenn im Dunkeln Sterne funkeln ist wirklich ein allerliebstes süßes Kinderbuch und fast zu schön für kleine Spucklamas und Löwen mit feuchter Aussprache. Auf 4 Dopelseiten werden liebevoll kleine Tierkinder ins Bett gebracht und wenn der eifrige Zuhörer noch nicht zu müde ist, kann er die Sternlein anpusten. Ein einfacher aber effektvoller Einfall, der nicht nur bei Zweijährigen gut ankommt. Am besten haben uns die kleinen Füchse gefallen. Und die wenigen Zeilen sind genau richtig für ungeduldige, kleine Puster. Alles in allem ein sehr gelungenes, leuchtend helles Buch, dass perfekt als Einschlafritual genommen werden kann und durch seine hübschen Illustrationen absolut überzeugt. Definitiv 5 Sterne für die 4 kleinen Sterne.

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1

sehr gut

Ein Cover in Farben der untergehenden Sonne, eine Frau, die in die Ferne schaut. Emotional und geschichtsgeladen erzählt Theresia Graw aus der Lebensgeschichte der jungen Dora, die auf einem Pferdegestüt in Ostpreußen aufwächst.
Der aufkommende 2. Weltkrieg verändert alles und aus der flatterhaftem Dora wird eine Frau mit Verantwortung. Den Hauptteil nimmt aber die Liebe in diesem Roman ein. Dora muss sich zwischen 2 Männern entscheiden und auch hier verwebt die Autorin Realität ihrer eigenen Familie mit Fiktion.

Insgesamt ist der Roman sehr schön zu lesen, der historische Hintergrund ist gut beschrieben und als Leser kann man sich sehr gut in die junge Dora hineinversetzen, die eine enorme Entwicklung mit sich bringt.

Edition Piepmatz: Es war einmal ...: Meine Märchen

sehr gut

Es war einmal ein sehr schönes, mit Liebe illustriertes Märchenbuch, das 10 der bekanntesten Märchen beinhaltete. Ob Rotkäppchen, Frau Holle oder der Froschkönig. Wir finden das Buch perfekt um den Allerkleinsten Märchenschätze nahe zu bringen. Unser kleiner Sohn wollte sich gar nicht daraus vorlesen lassen. Er fand die Illustrationen so schön, dass er gleich selbst anfing Geschichten zu erzählen.
Die Märchen umfassen maximal 4 Seiten und sind damit auch perfekt als Gutenachtgeschichte oder zum Vorlesen für Zwischendurch. Auch für ältere Geschwister, die schon vorlesen können perfekt geeignet.
Nur der angerauhte Einband hat mir nicht so gut gefallen. Er ist sehr anfällig für Flecken oder schmutzige Hände und lässt sich nich sonderlich gut abwischen.

SOG / Kommissar Huldar Bd.2

ausgezeichnet

Wie sehr habe ich mich auf diese Fortsetzung gefreut, war doch DNA mein absolutes Überraschungshighlight 2016.

Die Kinderpsychologin Freya und der Kriminalkommissar Huldar, die an ihrem ersten gemeinsamen Fall beide sehr zu knabbern hatten, sind nun wieder gefragt. Der eigentliche Fall und private Verstrickungen sind gut durchdacht und es kommt nie Langeweile auf beziehungsweise überwiegt nicht nur privates Geplänkel. Sprachlich ist der Isländerin hier wieder ein wirklich fulminantes Werk gelungen, das kaum Luft nach oben lässt.

Fazit: Nach DNA dachte ich eigentlich es gibt keine Steigerung mehr, doch SOG belehrt eines Besseren. Tolle Charaktere, ein ausgezeichneter, ausgetüftelter Plot mit unerwartetem Ende - so muss ein Spitzenthriller sein. Definitiv verdiente 5 Sterne mit Fortsetzungspotenzial.