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BuchimBlick

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2024
Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1
Schweizer, Lotte

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1


ausgezeichnet

Als uns "Das Vampirtier" erreichte waren wir direkt angetan von dem süßen Cover. Ich habe das Buch zuerst alleine gelesen und muss sagen es ist eine wunderschöne Geschichte über das Leben als Patchwork Familie, den Umgang mit "bösen" Nachbarn und dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Oder kennt ihr noch andere Vampirtiere, die auf Tomaten stehen? Emma erlebt mit ihren neuen Brüdern ein Abenteuer mit Mut, Überraschungen und vielen herzigen Momenten. Alles untermalt mit schönen Illustrationen, die sehr viel Ausdruck haben und die Szenen sehr gut widerspiegeln. Die Kapitel sind gut aufgeteilt und die Überschriften für Kinder sehr lustig formuliert.

Das Buch hat selbst mich, die schon etwas länger nicht mehr zur Zielgruppe gehört sehr begeistert und die Kinder waren ebenso ganz angetan von dem süßen Fratz. Aber wie erkläre ich ihnen jetzt, dass wir kein Vampirtier adoptieren können? :)

Bewertung vom 08.06.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


gut

Vorweg: Ich finde, dieses Buch könnte ein wichtiges sein!
Bei diesem Buch war für mich aber einiges Irreführend. Der Titel ist nicht gut gewählt, da wäre der Originaltitel "Birnam Wood" wirklich besser gewesen. Dann konnte ich das Buch keiner Kategorie zuordnen. Vermutet hatte ich erst einen gesellschaftskritischen Roman über unser Verhalten der Natur gegenüber, dann wird in der Beschreibung ein Fremder erwähnt. Also doch ein Liebesroman mit ernsten Themen? Nein, eigentlich beides nicht.

Der Roman greift wichtige Themen auf wie Ressourcenverschwendung und -rettung, ökologische Fußabdrücke und allgemein das Bild verschiedener Schichten auf die Welt. Die Umsetzung hat mir dabei aber leider nicht gefallen.
Zu Beginn war alles sehr intensiv. Die Charaktere, die Beziehungen, die Aufgaben. Intensiv, aber doch nicht tiefgründig.

Für mich war das Buch besonders bis zur Mitte zu wissenschaftlich. Natürlich habe ich keine seichte Liebesgeschichte erwartet und mir was anspruchsvolles erhofft, aber durch fehlende Tiefe und Emotionen, konnten mich die Begründungen der Aktionen und die aufgeworfenen Probleme nicht abholen. Ich hätte gerne mehr mit ihnen gelitten, geflucht mich hineinversetzt wie es sich anfühlt unerlaubt irgendwo herumzuschleichen.
So hätte diese Buch die Moral mit Spannung und mitfiebern sicher besser transportieren können.

Leider hat der Wille für mich nicht gereicht und auch die zweite Hälfte riss mich nicht mit.
Dennoch bin ich der Meinung es ist ein wichtiges Buch und in einer anderen Zeit oder bei einem anderen Menschen, kann es hoffentlich besser ankommen.
Nichts desto trotz: Die Wichtigkeit, auf meinen ökologischen Fußabdruck zu achten war und ist mir bewusst und den ein oder anderen Input liefert das Buch allemal.

Bewertung vom 15.02.2024
Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit
Schellhammer, Silke

Askendor - Spiel mit der Wirklichkeit


ausgezeichnet

Askendor ist eine schöne Geschichte über Freundschaft, Abnabelung, Liebe, Fantasy und Computerspiele. Die Charaktere sind allesamt ziemlich stimmig gezeichnet.
Vor allem ragt Paula mit ihrer Familie heraus, da sie im gänzlichen Gegensatz zu Florentines steht. Bei Paula ist es chaotisch mit all den Kindern, lebhaft und liebevoll. Flo hingegen muss sich täglich mit ihrer Mutter herumschlagen, die für sie zwar nur das Beste will, das aber ziemlich falsch umsetzt. Paula muss sich nur mit vermeintlich pädagogisch wertvollen Dingen beschäftigen, lernen, früh schlafen gehen und wird eher gefordert, als gefördert.
Etwas also, womit sich vermutlich einige der Leser gut identifizieren können ;)

Flo lernt das Spiel Askendor durch Finn kennen, den kleinen Bruder von Paula, dem sie hin und wieder Nachhilfe gibt. Finn zockt lieber, als sich auf Latein zu konzentrieren und somit läuft dauernd der PC. Anfangs interessiert sich Flo nicht für Computerspiele, aber als sie mal Finn über die Schulter blickt und sich der NPC Thosse augenscheinlich für sie zu interessieren scheint, ändert sich das allerdings ziemlich schnell. Unmöglich denken alle, aber sie werden bald anderer Meinung sein.

Die Verknüpfung der beiden Welten ist der Autorin gut gelungen. Schwierigkeiten hatte ich aber mit der Logik des Transports. Aber dadurch dass die Geschichte ansonsten stimmig, unterhaltsam und entspannend war, kann ich ganz gut darüber hinweg sehen.

Flo erlebt ein wundervolles Abenteuer und im Zuge dessen auch eine Entwicklung zu ihrem eigenen Ich und auch eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen :)

Leider gibt es dennoch negative Punkte. So fand ich Florentines Gedanken, die immer eingeworfen wurden in der Masse dann doch recht schnell anstrengend und öfter fehlte bei ihr die Balance zwischen übermütig und tapfer, zwischen vorlaut und vorsichtig. Letzteres macht viel in der Geschichte aus, weil es natürlich auch eine große Lockerheit bringt, aber ich fand es eben nicht immer stimmig, bzw. angepasst.

Das Buch kann ich trotzdem jedem empfehlen, ob Nerd oder nicht. Ich hatte ein paar wunderschöne Lesestunden und hätte nichts gegen eine weitere Reise nach Askendor!

Bewertung vom 20.07.2023
One of the Girls
Clarke, Lucy

One of the Girls


ausgezeichnet

Bei "One of the Girls" war ich mir zu Beginn nicht sicher, ob mich nun ein Thriller erwartet, oder nicht. Der Klappentext und die Einführung ließen darauf schließen, aber der Ablauf der Geschichte war so viel mehr.

Mit diesem Buch hielt ich eine Geschichte in der Hand, die zwar ernst und wirklich sehr spannend war, aber sich sehr schön flüssig lesen ließ. Einige der anderen Meinungen hier werfen das Wort "Sommerlektüre" in den Raum, und dem würde ich mich anschließen.
Ich las es tatsächlich auf dem Balkon im Sonnenstuhl. Wobei mich das Setting der Geschichte nicht in Urlaubsstimmung versetzte, sondern es wirklich gut gelang einzutauchen, sich auf die Charaktere und ihre Probleme, die sie alle als Päckchen trugen einzulassen. Das Buch ließ sich dank des Schreibstil so schön durchlesen, wie es eben eine Sommerlektüre sollte.

Die einzelnen Kapitel werden unterbrochen von einer Passage, die Handlungen "vorgreift" aber ohne zu viel zu verraten. Mich machten diese Stellen sehr neugierig und ich fieberte dem Spannungsbogen mehr entgegen, als eh schon. Ein gelungener Schachzug der Autorin.

Was mir besonders gefiel ist, dass man, nicht nur dadurch, oft in die Irre geführt wurde. Die Auflösung am Ende habe ich so nicht wirklich kommen sehen.

Bewertung vom 26.04.2023
In Dublin sind die Feen los! / Magic Agents Bd.1
Wagner, Anja

In Dublin sind die Feen los! / Magic Agents Bd.1


ausgezeichnet

Meine Tochter sagt über die Magic Agents:
"Das Buch war sehr spannend und man konnte sich gut in die Rolle hineinversetzen. Es war aufregend und cool. Der Titel/Klappentext hat nicht zuviel verraten."

Durch das Setting und die gelungene Zeichnung von Elias Charakter konnte man gut hineinfühlen und fand sich in der Welt ziemlich schnell gut zurecht. Die Richtlinien für Magenten und Magentinnen sind jederzeit nachlesbar und auch wenn es manchmal scheint, als wäre es eine Wucht an fantastischen Begriffen und vielen verschiedenen Charakteren, macht es uns die Autorin wirklich einfach, allem zu folgen.

Der Schreibstil ist großartig und führt spannend und magisch durch das Abenteuer. Die App Erklärung, Briefe, Mails ect. machen die Geschichte abwechslungsreich und streuen auf kreative Art Informationen, die man versucht, in seine eigenen "Vorahnungen" unterzubringen, ähnlich einem Krimi :)
Denn auch, wenn eigentlich ziemlich klar ist, was Elia zu tun hat, ist es natürlich nicht so einfach, wie es scheint. Und so hatten auch wir beim Lesen unsere Theorien was wohl als nächstes passiert, die aber ziemlich oft, NICHT eingetreten sind. D

Das macht dieses Buch zu einem Pageturner, zu einer abwechslungsreichen Geschichte, die mein Kind wirklich ganz großartig unterhalten und mitgerissen hat.

Wir freuen uns auf die weiteren Abenteuer.

Bewertung vom 12.12.2022
Everlove - Bis übers Ende dieser Welt hinaus
Byrne, Tanya

Everlove - Bis übers Ende dieser Welt hinaus


gut

Die Liebesgeschichte von Ash und Poppy ist an sich eine sehr schöne.

Zu Beginn lernte ich Ash als eine sehr familienorientierte, liebende Tochter kennen, die es unter anderem aufgrund der Herkunft und der Arbeit ihrer Eltern nicht leicht hat sich vor Fremden zu outen und ihr Teenager Leben frei zu leben.
Im Buch wird zwar relativ schnell klar, dass die Menschen in ihrer Gegend noch nicht soweit sind um "queer sein" zu akzeptieren. Aber wenn es schon in der Geschichte ein Hindernis sein soll, Probleme darstellen soll, hätte ich mir etwas mehr Situationen gewünscht, in denen das klar wird, ohne es dauernd in Alltagssituationen zu wiederholen.

Dann trifft Ash, die leider bisher in der Liebe immer Pech hatte, auf Poppy, die sie vom ersten Moment an umhaut. Und obwohl nicht klar ist, ob Poppy ebenfalls lesbisch ist, springt Ash ins kalte Wasser. Von da an ist es etwas zwiegespalten. Einerseits wird aufgezeigt dass, nur weil jemand dich gerne zu etwas drängen möchte, du einfach du selbst sein kannst. Als Beispiel: Ash muss zu einer bestimmten Zeit zuhause sein und Poppy versucht sie zum Bleiben zu bewegen. Ash macht sich dennoch auf den Heimweg und ist somit verlässlich. Bei solchen Szenen spürt man die Anhänglichkeit von Poppy, die zuhause keine Nähe bekommt, schon sehr deutlich.

Andererseits gibt es dieses "Drängen" nach mehr Zeit, früherem Treffen, Lügen den Eltern gegenüber usw. und mir gefällt nicht so recht, welchen Einfluss das auf Ash hat. Da hätte es die Chance gegeben, eine bessere Message einzubauen. Natürlich weiß ich, dass Kinder Ausreden erfinden um länger unterwegs zu sein usw. aber im Vergleich zum Anfang des Buches ist diese Entwicklung zu sprunghaft.

Leider zieht sich die Sprunghaftigkeit auch durch den Rest des Buches. Nach dem Unfall ist es genauso. Ash ist überfordert, wehrt sich und gibt dann ziemlich schnell nach und alles klappt ganz prima.

Das Ende, das in meinen Augen - zumindest für einen Einzelband - keines ist, hat mich nur vollends verwirrt. An sich war mir durch den Klappentext schon klar, was passiert, aber dieses Ende wird weder der Geschichte, noch der Kurzbeschreibung gerecht und ich weiß nicht, was das soll.

Wenn man kein vollkommenes Happy End erwartet, oder falls noch ein Folgeband erscheinen sollte, ist Everlove eine süße Geschichte über eine innige Liebe mit einigen Schwachstellen. Dennoch ließ sie sich schön dahinlesen.

Bewertung vom 14.07.2022
Im Rausch des Aufruhrs
Bommarius, Christian

Im Rausch des Aufruhrs


ausgezeichnet

Geschichte? Ein Sachbuch? Deutschland im Jahr 1923 war eigentlich nichts, was mich bisher sonderlich interessiert hätte. Natürlich hat man im trockenen Geschichtsunterricht schon von dem ein oder anderen gehört, aber gemerkt?

Nachdem ich das Buch nach Ankunft kurz queergelesen habe ist meine Skepsis aber recht schnell verflogen. Ich hatte direkt ein Interesse für die Geschichten, die sich darin befinden, wollte es mir aber, der Stimmung wegen, für einen sonnigen Tag auf dem Balkon aufheben. Und da hat es auch wirklich sehr gut hingepasst.

Das Jahr 1923 ist unterteilt in seine Monate und zu jedem Monat gibt es ein schwarzes Deckblatt mit interessanten Bildern und einer Kurzzusammenfassung der Geschehnisse. So kann man sich das Buch auch wirklich gut einteilen. Die Auswahl der Themen ist natürlich prinzipiell nüchtern, aber jedes einzelne vermittelt dennoch eine (nicht anmaßende) Lockerheit. Ich habe mich gut informiert und unterhalten gefühlt und hoffe auf mehr solcher Sachbücher. Vom "Informationsstil" kann sich manch ein Lehrer noch was abschauen.
So macht Geschichte Spaß!

Bewertung vom 12.04.2022
Handicap-Liebe
Fischer, Christiane

Handicap-Liebe


ausgezeichnet

Das Cover ist so süß und drückt alles aus, was die Geschichte bietet. Jede Emotion wird widergespiegelt. Liebe Unsicherheit

Auf die Geschichte von Marie und Lars war ich sehr gespannt und hatte einige Erwartungen. Natürlich versuche ich an jedes Buch unvoreingenommen ranzugehen, aber wir würden doch lügen, dass sich nicht eine gewisse Vorstellung im Kopf bildet, sobald man den Klappentext gelesen hat.

Zu Beginn der Geschichte hatte ich leider so meine Probleme. Die Charaktere wurden zu sehr nach Klischee ausgearbeitet. Bei Marie wirkte es, als bräuchte sie unbedingt ein paar Probleme, wirkte zu kindlich. Das hat mich leider etwas rausgeworfen.

Aber die Geschichte und damit ihre Charaktere haben sich gut entwickelt, sind gereift und an ihren Herausforderungen gewachsen.
Ich weiß nichtmehr, wann es passierte, aber irgendwann hatten sie sich alle etwas an Lars angeglichen, der von Anfang an recht passend gezeichnet wurde. Mit seinen Emotionen, seinem Verhalten und den Umständen, wieso er zu manchen doch so liebevoll ist, zu anderen, vor allem der Presse, so schroff.

So ging es nach anfänglichen Leseverzögerungen dann am Ende doch ziemlich schnell voran. Ich habe es genossen zu fühlen, welche Probleme sich beim Schauspiel ergaben und zu sehen, wie beider Fassaden nach und nach bröckelten.
Dieses Buch hat mich für ein paar Stunden gut unterhalten und trotz einiger Logikfehler war es eine glaubhafte Geschichte um Liebe, auch wenn sie ein Handicap hat.

Bewertung vom 05.11.2021
F.A.C.E. the Challenge
Klitschko, Wladimir;Kiel, Tatjana

F.A.C.E. the Challenge


sehr gut

"Ein Selbsthilfebuch?" Das war mein erster Gedanke, als ich es in der Hand hielt. Die Motivation es zu lesen war nicht sehr groß. Dann habe ich aber am nächsten Tag mal gelesen, worum es genau gehen soll, habe kurz durchgeblättert und fand, dass ich es auf mich zukommen lassen muss. Überzeugt hat mich der Schreibstil und die Art, das Buch anzugehen. Man wird quasi an die Hand genommen und mit kleinen Checklisten durch die Aufgabe geführt. Unheimlich erleichtert wurde mir die Challenge durch die 4 Beispielpersonen, die das ganze noch weniger nach stupidem Sachbuch haben aussehen lassen.

Man wird gut durch das Buch geführt, der Aufbau ist verständlich. Dadurch, dass er viel von seinem Leben einfließen lässt werden die einzelnen Kapitel nicht plastisch sondern nahbar. Ich konnte mich in vieles einfühlen.

Am Ende hat es bei mir dennoch nicht für den großen Durchbruch gereicht, aber ich habe viel gelernt über Reflektion und ich bin sicher, dass einige Leser um einiges "gestärkter" aus dieser Reise heraustreten können.

Bewertung vom 29.07.2021
Freiflug
Drews, Christine

Freiflug


ausgezeichnet

Das Cover des Buches mag auf den ersten Blick nicht spektakulär erscheinen, aber es drückt durch seine Schlichtheit soviel mehr aus, als es manch anderes Cover kann.
In den 70er Jahren spielt diese Geschichte nach einer wahren Begebenheit.
Diese Geschichte zeichnet lebhafte und verständliche Charaktere. Man kann sich in jede Rolle hineinversetzen. Ob man gut findet was derjenige tut ist eine ganz andere Sache. aber der Schreibstil der Autorin hat es geschafft mir jegliche Ansichten plausibel darzulegen. Der Roman erzählt die Geschichte zweier Frauen die sich in der Männerwelt behaupten wollen und müssen.
Aber eigentlich erzählt er die Geschichte aller Frauen!

Rita und Katharina sind prinzipiell keine besonderen Persönlichkeiten aber sie entwickeln sich im Roman zu solchen. Man erlebt hautnah jeden Stolperstein, jede Emotion wird perfekt zum Leser transportiert. Ich habe zu Anfang befürchtet dass es ein klischeehafter Roman der Emanzipation wird, aber er ist wirklich einiges mehr.