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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1088 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2025
Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


sehr gut

Neues Jahr, neuer Feind
Das erste Lehrjahr ist fast um und Sepia erwartet ihre erste Lehrlingsprüfung. Ebenso steht in Flohall das große Stadtfest mit Maskenball vor der Tür, bei welchem das magische Buch der einstigen Drachenbesiegerin Flo gezeigt werden soll. Doch plötzlich spielen Buchstaben und Texte in Sepias Gegenwart verrückt, Alchefakte werden gestohlen und die Stadt wird von mehreren Beben erschüttert. Etwas Mächtiges geht vor in der Stadt, und Sepia und ihre Freunde sind entschlossen, die Stadt erneut zu retten.
Die Rückkehr nach Flohall war die reinste Freude für mich. Sepia ist nun deutlich selbstsicherer als im ersten Band, wie auch auf dem Cover zu erkennen. Die Aufregung wegen der Prüfungen sowie des Maskenballs ist regelrecht ansteckend und für Sepia gibt es noch so viel Neues in der Stadt zu entdecken. Diesmal scheint die Bedrohung aus den eigenen Reihen zu kommen, irgendwer Mächtiges scheint ein falsches Spiel zu spielen. Das macht es für die Kinder umso gefährlicher, der Sache auf den Grund zu gehen, ohne ins Visier des Stadtrates zu gelangen. Doch irgendwann nehmen die Intrigen Überhand und den Kindern bleibt gar nichts anderes mehr übrig, als aufs Ganze zu gehen und Regeln zu brechen.
Das Abenteuer ist spannend und abwechslungsreich und es sind auch wieder einige Tintenwesen beim Abenteuer dabei. Lange bleibt unklar, wer hinter den Intrigen wirklich steckt, hier bietet es sich an, beim Lesen mitzurätseln. Und zudem können die Kinder sich wieder beweisen, was wahre Freundschaft ausmacht. Durch die Suche nach den Drahtziehern wirkt ein Großteil des Buches diesmal eher wie ein Krimi mit fantastischen Details, erst zum Schluss hin wird es sprungartig magischer, wobei ich es stellenweise schon als etwas zuviel empfand, um noch harmonisch zum ersten Band zu passen. Das Ende ist mir persönlich in einigen Punkten zu überzogen, auch wenn es einige Überraschungen bietet und vorbereitend auf Band 3 ist.

Bewertung vom 18.05.2025
Verlorene Städte / Die Lichter unter London Bd.1
Herzel

Verlorene Städte / Die Lichter unter London Bd.1


sehr gut

Eine gefährliche Welt tief unter der unsrigen
Tief unter London liegen die Katakomben, eine über sieben Ebenen reichende Unterwelt mit ihrer eigenen Flora und Fauna. Durch Zufall vor einigen Jahren entdeckt, ziehen nun Tiefenschürfer, sogenannte Mudlarks, durch die obersten Ebenen auf der Suche nach den dortigen Bodenschätzen. Doch die Unterwelt ist gnadenlos, wer sich dort verirrt, findet meist nicht mehr zurück an die Oberfläche. Wegen einer Wette gerät auch die Studentin Maeve O’Sullivan bei einer Touristenführung viel tiefer in die Katakomben als geplant und muss lernen, dass diese Welt ganz anders ist, als wie ihr an der Uni beigebracht wurde.
Die Autorin hält sich nicht lange mit irgendwelchen unnötigen Einleitungen auf sondern schickt Maeve von Anfang an in die Katakomben. Von da an nimmt das ungeplante Abenteuer seinen Lauf, auch wenn mich die Erklärung, warum sie die Wette unbedingt einlösen wollte, stark verwunderte. Einfach, weil sie den Gegenpart nicht mag. Nun gut, ist ein anderes Thema. Das Abenteuer schreitet recht zügig voran, ebenso schnell erfährt man von ersten Pflanzen und anderen Bewohnern der Tiefen wie wandernde Steine oder bluttrinkende Pflanzen. Hier fand ich den Einfallsreichtum überzeugend, was Flora und Fauna betrifft. Ebenso, wie Nahrung und Energiesystem dort unten funktionieren. Dass der Mensch der dort alles zerstörende Feind ist wird Maeve nach und nach bewusst. Ebenso spannend fand ich zu erfahren, von wem sie dort unten letztendlich Hilfe bekommt und dass das dortige Volk, welches unabhängig von der Oberwelt lebt, nicht automatisch das Gesellschaftssystem der Menschen lebt sondern sich ein eigenes System aufgebaut hat.
Etwas schade fand ich, dass den Hauptcharakteren eine gewisse Komplexität fehlte, ich nicht so wirklich mit ihnen auf die Art emotional mitfiebern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Da ist mir das Buch zu distanziert und oberflächlich, es bleibt beim Lesen statt Erleben.
Ein Kritikpunkt, welchen ich erwähnen möchte, ist die Verwendung des nonbinären Personalpronomens dey, das wie eine Denglisch-Version von they klingt. Das hat mich jedesmal unnötig aus dem Lesefluss gerissen, eben weil es wie Denglisch mitten im deutschen Text wirkt. Hier hätte ich die Nutzung der gängigen sier-Version harmonischer gefunden, vielleicht mal als Anreiz für das nächste Buchprojekt. Liest sich deutlich angenehmer.

Bewertung vom 04.05.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


gut

Entführungen durch Zeit und Raum
Eine Zeitreise-Technik, die zu Entführungen durch Zeit und Raum missbraucht wird? Mein Interesse am Buch war schnell geweckt. Also versuchte ich fortan, gemeinsam mit der Erzählerin hinter die Ziele des Ministeriums der Zeit zu kommen.
Dieser Frau wird gemeinsam mit einigen anderen Auserwählten ein Expat übergeben, eine aus der Vergangenheit entführte Person, die damals sowieso gestorben wäre. So die lapidare Erklärung. In ihrem Fall handelt es sich um den Polarforscher Commander Graham Gore, über den bis auf wenige Briefe kaum etwas bekannt ist.
Neben den sich ergebenden Differenzen gesellschaftlicher Ideale, dem Erlernen fortschrittlicher Technik und einigem mehr plätschert die Handlung leider lange vor sich hin, bis eine Bedrohung aus der Zukunft auftaucht und man endlich ein paar mehr Details zu den Zeitreisen bzw. Zeitentführungen erfährt. Ich hatte mir mehr Spannung versprochen, mehr Reibereien, Komplikationen, irgendwas, was die Handlung unterhaltsamer gemacht hätte. Zumal die Idee und die Charaktere dies hergaben. Und, wie es in der Beschreibung so schön heißt, die Entwicklung zu mehr als nur tiefer Freundschaft zwischen der Erzählerin und ihrem Expat war mir einfach zu schnulzig, so wirklich was Knistern hab ich zwischen den beiden nicht gespürt, um eine derartige Entwicklung stimmig zu empfinden. Das wirkte mehr wie ein: Naja, er/sie war halt grad greifbar.
Kurz: Viel verschenktes Potential, zu viele Längen um spannend zu sein.

Bewertung vom 04.05.2025
Das Restaurant am Rande der Zeit
Takahashi, Yuta

Das Restaurant am Rande der Zeit


gut

Anstrengender Charakter, Stil konnte mich emotional nicht mitreißen
Japanische Feelgood bzw. Asian Health Romane lese ich sehr gern, daher hat mich die Beschreibung von Chibis Kitchen gereizt. Erwartet habe habe ich thematisch Gerichte, welche es den Lebenden erleichtern, die Verstorbenen endlich loslassen zu können, indem es einen letzten magischen Kontakt gibt. Nunja, im weiteren Sinne ist dies hier tatsächlich der Fall, doch das Drumherum hat mir überhaupt nicht zugesagt.
Woran liegt es? Tatsächlich bereitet der Koch des kleinen Lokals am Meer Gerichte zu, wodurch die Gäste solange ein letztes Mal eine verstorbene Person nochmal sprechen können, bis das Essen erkaltet ist. So können Fragen oder Missverständnisse nochmal geklärt werden. Wie ich es von anderen Büchern dieser Art kenne ist der Roman auch locker in Episoden aufgebaut. Nur leider beginnt gleich die erste Episode mit einer Frau, die sich regelrecht in Selbstmitleid suhlt, weil sie glaubt, den Tod ihres von allen geliebten Bruders verschuldet zu haben. Sie ist sich sicher, alle hätten es lieber, wäre sie gestorben stattdessen (um ihre Ichbezogenheit mal zu verdeutlichen). Und als sie von dem Restaurant hört behält sie diese Information für sich und fährt allein dorthin, ohne ihren Eltern diese Möglichkeit auch zu gönnen, obwohl sie zugleich betont, wie sehr ihre Eltern den Verlust des Sohnes doch betrauern. Das fällt ihr erst ein, als sie ihren Bruder bereits sieht. Diese Egozentrik und ich nenne es mal naive Dummheit empfand ich als fürchterlich für einen Bucheinstieg. Leider wurde es nicht besser, da ebendiese Person fortan die Rolle des Bindeglieds zwischen den Episoden übernehmen sollte, mir also weiterhin mit ihrer ich-bezogenen Art auf die Nerven ging. Das hat mir die anderen Episoden zu sehr ruiniert, weil dieser Charakter ab ungefähr der Hälfte des Buches alles zu sehr überstrahlte. Auch die zweite Episode konnte mich nicht überzeugen, die wirkte wie eine Aneinanderreihung irgendwelcher Geschehnisse im Schnelldurchlauf, emotional blieb die einfach auf der Strecke liegen. Das ist schade, da mir eine spätere Episode mit einem älteren Herrn und seinem Erdnussbaum zumindest von der Idee her gefallen hat.
Für einen Wohlfühlroman habe ich mich bei diesem Buch deutlich zu wenig wohl gefühlt, mich konnte es emotional nicht abholen dank der negativen Charakterzüge der Hauptperson sowie des wie auflistend wirkenden Erzähl-Stils früherer Ereignisse.

Bewertung vom 04.05.2025
Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)
Suchanek, Andreas

Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)


sehr gut

Holpriger Start in ein rasantes Abenteuer
Durch einen mysteriösen Anhänger gelangt Julian auf die Insel Elenum. Dort trifft er auf drei weitere Kinder, welche aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt stammen und ebenfalls nicht wissen, wie sie auf die Insel gekommen sind. Zudem haben alle ein Seelentier, mit welchem sie verbunden sind, auch wenn das Rufen des Seelentiers nicht bei jedem so recht klappen will. Nach und nach finden sie heraus, dass sie der Schlüssel zur Rettung der Insel sein sollen, aber wie und warum? Und dann gibt es natürlich auch welche, die genau dies verhindern wollen. Der Start in ein magisches Abenteuer wider Willen beginnt.
Julian ist der Typ Junge, mit dem man Hunde pflegen kann. Zumindest ist das eine seiner Aufgaben neben der Schule in Berlin. Da passt ein Husky als Seelentier einfach perfekt. Wobei ich den Drachen als Seelentier der Japanerin Aiko deutlich unterhaltsamer fand. Die beiden anderen Kinder kommen aus Hawaii und Afrika mit jeweils passenden Seelentieren. Schon die Idee der Seelentiere finde ich wunderschön und im Cover versteckt ist der Husky auch erkennbar.
Das Buch ist schon ziemlich abenteuerlich, einige humorvolle Details lockern es gekonnt auf. Allerdings geht es recht zügig voran ohne wirklichen Tiefgang, vieles bleibt zunächst oberflächlich, stellenweise fühlte ich mich wie durch die Handlung gehetzt. Auch den Charakteren blieb kaum Gelegenheit, die Dinge mal zu verarbeiten oder zu hinterfragen, gemeinsam Pläne zu schmieden oder aus Fehlern zu lernen. Es wirkte vielmehr so, als wenn sie das Magic Island und ihre Aufgabe, die Insel zu verteidigen, anstandslos annahmen. Ich hätte eher erwartet, dass sie sich dagegen auflehnen das zu tun, was irgendeine fremde Erwachsene von ihnen verlangt. Ebenso fiel mir wiederholt negativ auf, dass Julian bisher einfach kein Teamplayer ist, was bei einem Hauptcharakter für Abzug bei den Sympathiepunkten sorgt.
Die Idee ist spannend, das emotionale Abholen hat mir beim Lesen noch zu sehr gefehlt. Dafür gibt es am Ende eine ziemliche Überraschung, die neugierig auf mehr macht. Eine klasse Buch-Idee, in der Umsetzung noch mit Luft nach oben.

Bewertung vom 04.05.2025
Der Crash / Last Line of Defense Bd.3
Gruber, Andreas

Der Crash / Last Line of Defense Bd.3


ausgezeichnet

Actionreiches Finale zu Wasser, zu Lande und in der Luft
Die Last Line of Defense ist so geheim, dass nicht einmal der Britische Geheimdienst davon weiß. Im dritten Band der Trilogie geht der Kampf gegen die Terroristengruppe MOEBIUS in die finale Runde. Geplant ist ein Anschlag auf eine Ministerkonferenz in den USA, nur wie genau ist bisher unbekannt. Team Omega, bestehend aus Jayden, Lenny und Erik, wird daher undercover auf das britische Schlachtschiff HMS Apocalypse eingeschleust, welches kurz darauf von MOEBIUS-Söldnern angegriffen wird. Hierbei entkommen die drei nur knapp tödlichen Anschlägen, bevor sie herausfinden, wie genau das Attentat ausgeführt werden soll. Von dem Moment an startet ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welche Seite schneller am Zug ist: MOEBIUS oder die Last Line of Defense? Und über allem schwebt die Frage: Wer ist der Kopf hinter diesem Terror?
Ohne mehr zu verraten: Das Finale hat es nochmal so richtig in sich. Beide Seiten greifen gefühlt mit allem an, was sie zu bieten haben und das Abenteuer verlagert sich vom Schiff sowohl in die Luft als auch an Land. Zudem entpuppt sich so manch einer als Feind in den eigenen Reihen. Nebenbei lässt Jayden noch Nachforschungen zu seiner verstorbenen Mutter anstellen, da ihm dieses Rätsel keine Ruhe lässt.
Actionfans kommen mit dieser Trilogie voll auf ihre Kosten. Jeder Charakter kann hier seine Stärken voll ausspielen und als Team sind sie einfach unschlagbar. Eine sehr geniale Jugendthriller-Trilogie, welche durch alle Bände die Spannung halten kann.

Bewertung vom 04.05.2025
Birds of Paris - Der verborgene Turm / Vögel von Paris Bd.2
Tordasi, Kathrin

Birds of Paris - Der verborgene Turm / Vögel von Paris Bd.2


ausgezeichnet

Das magische Abenteuer in Paris geht in die nächste Runde
Kaum hat Lea mit ihren neuen Freunden, den Federsuchern von Paris, ihr erstes gemeinsames Abenteuer hinter sich, wartet die nächste Überraschung auf sie: Ihre Mutter arbeitet ausgerechnet für die Vogelfänger, die Gruppe Erwachsener, welche Jagd auf die Schimmervögel machen, um deren Magie für egoistische Zwecke nutzen zu können. Natürlich stellen sie gegenüber Leas Mutter alles ganz anders dar, als wenn sie selbst die Helden und die Glanzwerker die Bösen seien. Zudem wollen sie, dass Lea bei ihnen in eine Art Sonderschule geht, um den Schimmersinn zu ihren Zwecken zu trainieren. Lea ist völlig fertig, doch die Kinder haben eine Idee: Lea wird beim Feind unerkannt spionieren. Doch dies entpuppt sich als gefährlicher, als zunächst vermutet.
Der zweite Band ist wieder wahnsinnig aufregend und diesmal aus dem Grund emotional so bewegend, dass Lea plötzlich nicht mehr weiß, inwieweit sie ihrer eigenen Mutter vertrauen kann. Zudem geht die Suche nach dem Markt der Wunder in die nächste Runde, auf welchem sich Alex die Phönixmaske erhofft, um ihren Schimmersinn nicht zu verlieren. Es gibt wieder einige echt gefährliche Situationen, neue magische Überraschungen und die Kinder können sich erneut beweisen, wie stark ihr Zusammenhalt ist. Die Taube Piou ist natürlich ebenfalls wieder mit dabei. Optisch wird das Ganze wunderschön aufgewertet durch die zauberhaften Illustrationen im Buch.

Bewertung vom 04.05.2025
Raiders (eBook, ePUB)
Erdmann, Nadine

Raiders (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Feinde unter den Lebenden und den Toten
Der dritte Band der Trilogie fordert die Hunters und ihre Freunde erneut auf allen Ebenen. Die Raiders haben sich zu einem gefährlichen Gegner entwickelt und schrecken vor nichts mehr zurück, um ihre Ziele zu erreichen. Da hilft nur noch ein gewaltiger Gegenschlag, doch der ist nicht ohne, denn die Raiders wissen gewisse Gegebenheiten für sich zu nutzen. Hier stellt sich die Mantik als besonders hilfreich heraus, welche Riley deswegen stärker trainiert. Doch zunächst gehen sie den Träumen von Henry näher auf den Grund: In seinen Träumen trifft er sich mit einem Jungen namens Finn, der verzweifelt um Hilfe ruft. Doch wo steckt dieser Junge, und wieso können die Kinder sich in ihrer Traumebene begegnen? Und leider ist die Bedrohung durch den giftigen Regen noch längst nicht vorbei.
Ein thematisch sehr umfangreiches Finale, hier kommen nochmal so einige Themen zusammen. Sowohl das Schicksal um den Jungen Finn als auch die aggressive Vorgehensweise der Raiders hat mich emotional ziemlich mitrissen. Natürlich gibt es zwischen all der Action und Gefahr wieder Heartwarming-Szenen, auch wenn mir die Lockdown-Zeit etwas zu gemüselastig ausfiel. Dafür war die Entwicklung der Mantik bei Riley und den Kids faszinierend und die zwischenmenschliche Entwicklung in der Freund-Familie-Konstellation auf der Insel sowieso.
Wer die ersten beiden Bände gelesen hat (für das Verständnis wäre dies auch besser), wird um den dritten Band nicht herumkommen wollen. Ein würdiges Ende voller Spannung und Emotionen.

Bewertung vom 04.05.2025
Heiress Takes All
Wibberley, Emily;Siegemund-Broka, Austin

Heiress Takes All


sehr gut

Wie bestehle ich meinen Vater in 5 Stunden?
Die ersten 15 Jahre ihres Lebens gehörte Olivia Owens zur High Snobiety, bis ihre Mutter die Scheidung einreichte. Seitdem müssen die 17-jährige Olivia und ihre Mutter mit dem Geld knappsen, während ihr millionenschwerer Vater nun bereits seine dritte Hochzeit plant. Ein Megaevent, an welchem Olivia die Konten ihres Vaters um ein paar Millionen Dollar erleichtern will. Gemeinsam mit vier anderen, die sie zu ihrer Diebescrew zählt. Zunächst läuft alles wie geschmiert, doch verschiedene Gäste sorgen für unerwartete Probleme und Überraschungen.
Ich fand es beim Lesen faszinierend, welche Ideen Olivia hatte, um die Sicherheitsvorkehrungen bei der Feier zu umgehen und an die Kontodaten zu gelagen, welche ihr Vater im Safe hinterlegt hat. Mit diesen Ideen im Kopf hat sie ihre Crew zusammengestellt und auf ihre Art arbeitet diese auch sehr gut zusammen. Nach einer spannenden Szene während der Hochzeit gleich zu Beginn im Buch wird man 5 Stunden zurückgeworfen und darf mitfiebern, wie es zu dieser Szene kommen wird. Hier hatte ich manchmal das Gefühl, dass diverse Rückblicke die Spannung unangenehm ausbremsen, zudem werden viele Personen vorgestellt, was sich ebenfalls etwas zieht. Doch dann ging es endlich los - und die erste Nervensäge durchkreuzt ihren so herrlich durchdachten Plan. Und von da an muss Olivia mehrfach improvisieren, und dennoch tauchen immer wieder neue Probleme und Überraschungen auf. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Olivias Ex-Freund Jackson auf der Gästeliste steht und nicht glücklich über ihr Fake-Date ist, mit welchem sie auf der Hochzeit ihres Vaters auftaucht. Das wäre dann der romantische Part, wenn auch erst später. Zunächst ist sie Jackson gegenüber ziemlich auf Krawall gebürstet, was sich im Laufe des Romans klärt.
Mehr will ich gar nicht verraten, man darf nicht vergessen, dass Olivia und ihre Leute teils eben noch recht jung sind, da kochen die Emotionen auch schonmal etwas hoch und vieles läuft alles andere als professionell ab. Im Großen und Ganzen hab ich mich gut unterhalten gefühlt, nur die Längen zu Beginn haben mir weniger gefallen und das ein oder andere Klischee wurde etwas strapaziert. Im Printexemplar sind in den Klappen zwei Bilder mit der Protagonisten, vorn eine gewisse Szene mit Jackson und hinten die Diebescrew. Und die Hochzeitstorte auf dem Cover spielt auch eine gewisse Rolle. Ich werde auf jeden Fall auch Band zwei lesen, welcher im Buch angekündigt ist.

Bewertung vom 04.05.2025
Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem grandiosen Abenteuer ist vor dem grandioseren Abenteuer
Gerade eben haben die Kinder des Spurenfindes Elos von Bergen, Ada und Naru, von dem großen Geheimnis über sich erfahren (und den Mordfall aus Band 1 gelöst), wartet auch schon der nächste große Fall auf sie: König Fredlaff wurde das legendäre Drachenzepter entwendet, und das kurz vor den wichtigsten Feierlichkeiten des Landes. Ein Fall, der sich als umfangreicher gestaltet als zunächst gedacht.
Nach dem ersten Fall war mir klar, dass ich auch hier wieder mit dabei sein muss, wenn der Spurenfinder und seine Kinder den neuesten Fall knacken. Ihre Vorgehensweise ist herrlich unkonventionell und amüsant zu verfolgen. Tatsächlich ist die Suche nach dem Zepter schnell beendet, doch geht es danach erst so richtig los. Denn vor lauter Panik hat der König sämtliche erreichbaren Spurensucher und -finder aktiviert und einige, nunja, sind sich nicht ganz grün. Was auch an deren Folt-, äh, Untersuchungsmethoden liegen könnte. Ebenso ist die einstige Clique rund um Elos mit Minna und Silas wiedervereint und gemeinsam mit Ada und Naru geraten sie auf die Spur einer mächtigen Intrige, in welcher die gefährlichen Nachtmagier eine gewichtige Rolle spielen.
Der zweite Band ist ein Riesenspaß und steht dem ersten Band in nichts nach. Ich sehe es als großen Vorteil, dass Marc-Uwe Kling seine Töchter mit ins Boot geholt hat, so sind die Szenen mit den Kindern um einiges authentischer, während Vater Elos seinem trockenen Humor frönt oder Minna pikante Details von früher ausplaudert. Einige Personen aus dem ersten Band kommen erneut vor sowie ein gewisser Esel mit Hut und neben der inhaltlich hervorragenden Unterhaltung bekommt auch das Auge dank der grandiosen Illustrationen im Buch wieder ordentlich was geboten.
Empfehlen kann ich übrigens auch die Autorenlesung als ungekürztes Hörbuch, das hat mir ebenfalls sehr gefallen. Marc-Uwe Kling bringt seine ihm eigene Art von Humor hier hervorragend mit ein und verleiht durch seine Intonation den Figuren so herrlich viel Charakter, den Spaß wollt ich mir nicht entgehen lassen. Beim Hörbuch ist ein Booklet mit einigen Illustrationen aus dem Buch sowie einer Karte mit dabei. Sehens-, hörens- und lesenswert!