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Drachenschuppe und Zaubertinte

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2023
Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter
Tan, June CL

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter


sehr gut

Jade und Obsidian ist mein erster Roman, in dem chinesische Mythologie vor kommt.

Wir begleiten Ahn, ein Waisenmädchen mit unkontrollierten magischen Fähigkeiten, und Altan, der den Mord an seiner Familie rächen will auf der Suche nach den legendären Zwillingsschwertern.

Der größte Pluspunkt dieses Buches ist zweifellos die stimmungsvolle und detailreiche Welt. Die Beschreibungen der Schauplätze sind so lebendig, dass man das Gefühl hat, selbst über den Markt zu schlendern und die Hitze der Wüste zu spüren.

Ahn ist eine sympathische Protagonistin, die mit ihrer Unsicherheit und ihrem Drang, ihre Magie zu kontrollieren, authentisch wirkt. Altan hingegen repräsentiert den typischen Rächer, der von seinem Schmerz und seinem Wunsch nach Gerechtigkeit getrieben wird. Ihre unterschiedlichen Perspektiven geben dem Buch eine interessante Dynamik. Alle Nebencharaktäre sind gut ausgearbeitet und dadurch nicht blass.

Der Schreibstil ist flüssig und ließ mich durch das Buch fliegen. Die Spannung wird gekonnt aufgebaut und hält bis zum Schluss. Leider wurde die Handlung am Schluss sehr hektisch und übereilt, als müsse das Buch JETZT fertig werden. Das war mir ein bisschen zu viel und wirkte sehr gewollt. Es hat mir gefallen, wie die Themen Freundschaft, Vertrauen und Verrat und den Umgang mit Verlust geliebter Menschen eingebaut und behandelt wurde. Auch dass die Liebesgeschichte nicht in den Vordergund gestellt wurde, sondern ganz natürlich in die Handlung eingebaut wurde, fand ich gut.

Insgesamt ist "Jade und Obsidian" von June CL Tan ein fesselnder Fantasy-Roman, der mit seiner detaillierten Welt, den vielschichtigen Charakteren und der spannenden Handlung überzeugt.

Bewertung vom 21.10.2023
Spirit Dolls
Radtke, Ria

Spirit Dolls


sehr gut

Selten hat mich ein Buch so hin und her gerissen zurück gelassen.

Auf der einen Seite gehört es dieses Jahr zu meinen Lesehighlights, auf der anderen Seite hat es mich enttäuscht.

Zur Story muss ich nichts mehr sagen.

Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Die Kapitel werden abwechselnd aus Runas und Kyrils Sicht erzählt. So steht schnell fest, wie toll die Beiden sich finden. War ja irgendwie schon klar, hat mich auch gar nicht so sehr gestört, wie es mich in anderen Büchern gestört hätte.

Die Idee, dass Seelen ins Jenseits begleitet werden, fand ich sehr schön und die Szenen, in denen Runa Seelen begleitet, waren auch stimmig beschrieben.

Leider blieben mir die Charaktere allesamt fremd. Ihnen fehlte Tiefe und ich wurde nicht richtig warm mit ihnen. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Mich hat das Buch dennoch gut unterhalten und ich werde den Folgeband auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 27.09.2023
Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten
Caspian, Hanna

Schloss Liebenberg. Hinter dem goldenen Schatten


ausgezeichnet

Durch Gut Greifenau bin ich Hanna Caspian Fangirl geworden. Wer ihr in auf Social Media folgt, weiß wie akribisch sie recherchiert, damit jedes Detail in ihren Büchern stimmt. Und das merkt man auch. Was wieviel gekostet hat, wie lang der Alltag der Dienstboten war und so weiter. All das ist ist detailverliebt in die Geschichte eingebunden. Hut ab vor der Arbeit.

Der letzte Teil einer Trilogie ist ja immer ein zweischneidiges Schwert. Man freut sich, dass endlich alles aufgelöst wird. auf der anderen Seite ist es dann aus und vorbei.

In diesem letzten Band nehmen wir also Abschied von Adelheid, Hedda und all den anderen. Adelheid wird langsam die Tragweite ihres Handelns bewusst und ihr Tun beeinflusst das Schicksal ihrer Mitmenschen in einer Weise, die sie sich nie ausgemalt hätte.

Hanna Caspian schafft es ihre Figuren so viel Persönlichkeit einzuhauchen, dass man nicht anders kann, als mitzufühlen, mitzufiebern und auch leidenschaftlich zu hassen. Der angenehme Schreibstil lässt einen durch die Seiten fliegen und macht es leicht der Geschichte zu folgen.

Besonders gefallen hat mir, dass das Fürstenpaar ein bisschen mehr Raum bekommt. Wie schlimm muss das Leben als homosexueller Mensch damals gewesen sein? Mir tat der Fürst richtig Leid.

Fazit: Ein hervorragend recherchierter historischer Roman, in dem die Dienstboten von Schloss Liebenberg zu Wort kommen. Der aufkeimende Widerstand der Arbeiterklasse bekommt Raum, sowie die Geschehnisse um die Eulenburg Affäre. Eine ganz klare Empfehlung für die komplette Trilogie.

P.S. Unbedingt auch die Gut Greifenau Reihe der Autorin lesen!