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theley33
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theley

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2025
Atkins, Dani

Versprich mir, dass du tanzt


sehr gut

Kinderfreundschaft wird Jugendliebe

Das Cover und der Farbschnitt haben mir gleich sehr gut gefallen, der Klappentext versprach ein weiteres zu Herzen gehendes Buch von Dani Atkins. Gleich das erste Kapitel hat mich zu Tränen gerührt. Lily und Adam sind noch so jung, dachten, sie hätten noch so viel Zeit, da schlägt das Schicksal zu und Adams stirbt. Auf dem Sterbebett nimmt er Lily das Versprechen ab, nach ihrem Jugendfreund Josh zu suchen. Der Kontakt ist nach einem Streit am Tag vor der Hochzeit von Lily und Adam komplett abgebrochen. Adam scheint da mehr drüber zu wissen als Lily. Ein Jahr später macht sie sich auf den Weg, Josh zu suchen, der aber gar nicht gefunden werden will. Über Umwegen erreicht sie seine Schwester, die ausrichtet, Lily soll Josh in Ruhe lassen. Und trotzdem findet sie ihn und bittet um eine Aussprache. Es kommen viele Gefühle hoch, verpasste Situationen, unerfüllte Wünsche. Alles in Allem zieht es sich etwas in die Länge, aber es ist trotzdem ein zauberhaftes Lesevergnügen.

Bewertung vom 30.08.2025
Maaß, Laura

Was du siehst


sehr gut

Leise Familiengeschichte

Das Cover zeigt eine idyllische Landschaft, möglicherweise um das Dorf, in dem Ruth und ihre Tochter Andi leben, nachdem sie Ostberlin verlassen haben. Es ist vor dem Mauerfall. Ruth ist schwanger, als der Vater ihres Kindes plötzlich verschwindet. Hat er sich in den Westen abgesetzt? Ruth bleibt nichts anderes übrig, als zu ihrem Onkel Arthur aufs Dorf zu gehen und dort ihr Kind zur Welt zu bringen. Arthur und Frieda sind schon lange befreundet, aber ein Paar sind sie nicht. Ruth fühlt sich sehr wohl dort und ihre Tochter Jule wächst auf mit ihrem Freund Andi, deren Mutter Hannah eine gute Freundin für Ruth wird.
Andi glaubt an eine Zukunft mit Jule, doch Jule hat sich in den Kopf gesetzt, ihren Vater Tom zu finden. Und so verlässt sie Andi, verschwindet für einige Jahre, schickt immer mal kurze Nachrichten aus der ganzen Welt. Sie beginnen immer mit: "Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist..."nach dem Lieblingsspiel von Jule und Andi als Kinder. Ein leises Buch mit viel Herz

Bewertung vom 04.08.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


sehr gut

Das Meer nimmt - das Meer gibt

Unaufgeregt wird hier die Geschichte um Dorothy, ihren verschwundenen Sohn Moses, den Fischer Joseph und Johan erzählt. Als die Lehrerin Dorothy in das kleine schottische Dorf zieht, wo jeder jeden kennt und jeder seine Geheimnisse hütet, wird ihre Zurückhaltung schnell als hochnäsig und arrogant gedeutet. Als sie William heiratet und ihren Sohn Moses bekommt, ändert sich ihr Leben, aber sie kann weder ihrem Mann noch ihrem Sohn Nähe geben, ihre Gefühle hat sie gelernt zu verbergen. Jahre nachdem Moses im Sturm verschollen ist, findet der Fischer Joseph einen kleinen Jungen am Strand und Dorothy sieht in ihm erst ihren verschwundenen Sohn, wohl wissend, dass der jetzt Jahre älter wäre. Sie nimmt ihn auf und versorgt ihn, so kommt auch der Fischer wieder in ihre Nähe und man erfährt mehr über ihn, was sie verbindet und schließlich löst sich einiges auf, man erfährt auch endlich, warum ihre Ehe mit William scheitern musste. Die Grundstimmung ist melancholisch und die Geschichte geht sehr zu Herzen.

Bewertung vom 22.07.2025
Engler, Leon

Botanik des Wahnsinns


sehr gut

Ungewöhnlich!

Das merkwürdige Cover deutet schon auf eine ungewöhnliche Lektüre hin. Diese Gebilde, zusammengesetzt aus Blumen und Vögeln sind genauso "verrückt" wie der Titel des Buches und die Familiengeschichte, der Leon in der Ich-Form erzählt. Alle in Leons Familie sind "neurodivergent" Der depressive, schwache Vater, der verrückte Großvater, die bipolare Großmutter und die Mutter, die zwischen allem hin- und herdümpelt, dazu Alkohol und Suchtprobleme, so wächst Leon auf. Um sich diesem Umfeld zu entziehen, zieht er möglichst weit weg, nach Amerika, kommt aber wieder zurück, ist ruhelos, immer getrieben von der Angst, auch "verrückt" zu sein. Schließlich landet er in der Psychiatrie, als Psychologe und während er auf der Depressivenabteilung und der Suchtabteilung zu helfen versucht, erzählt er, ziemlich sprunghaft in den Zeiten von seiner Familie. Keine einfache Lektüre, ein ganz besonderer Schreibstil, ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte.

Bewertung vom 27.06.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Cold Case wird wieder aufgerollt
Das Cover und der Farbschnitt machen das Buch von aussen schon zu einem Erlebnis. Der Klappentext macht neugierig auf mehr. Die Polizistin Frieda ist gerade suspendiert, als sie an einem Podcast zu einem Cold Case zusagt. Lisa, eine Schulkameradin von Frieda ist vor 14 Iahren auf einer Reise nach Belgien von einem Campingplatz spurlos verschwunden. Erst sträubt sich Frieda, tiefer in den Fall einzusteigen, aber auf Druck von Lisas Mutter ihrer eigenen Mutter schaut sie sich den Campingplatz und den Trailer an. Und wird doch neugierig. Parallel wird die Geschichte von Wout und Tayfun erzählt. Kriminelle, die allerdings mit der Zeit ruhiger geworden sind und ein fast bürgerliches Leben führen. Wout weiss, was damals auf dem Campingplatz geschah, doch erst auf Tayfuns Druck macht er seine Aussage bei der Polizei. Und dann kommt endlich Bewegung in die Suche nach der Wahrheit. Sehr spannend geschrieben.

Bewertung vom 21.06.2025
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Aktuell und beängstigend - Das gelbe Cover fällt auf, es ist außerdem haptisch sehr schön gestaltet. Der Klappentext verspricht nicht zu viel. Das Buch ist ein Pageturner, wie ich ihn lange nicht in den Händen hatte. Ab dem 3.10.2024 ändert sich das Leben auf der ganzen Welt. Golem, ein KI-generierter Virus hat alle Medien infiziert. Ein Passagierflieger wird über München abgeschossen, weil sie angeblich von Terroristen gekapert und in den Flughafen gesteuert werden soll. Das Entsetzen ist groß, als klar wird, dass die Entführung ein perfekter Fake war. In den nächsten 14 Tagen fallen alle modernen Kommunikationswege aus und die Menschen müssen erst mal wieder auf Briefe, Boten und persönliche Kontakte zurückgreifen. Selbst Videoanrufe sind nicht mehr als real oder gefaked zu identifizieren. Stimmen und Gesichter werden täuschend echt nachgeahmt. Spezialisten aus der ganzen Welt tun sich zusammen um eine Lösung zu finden. Stellenweise geht es etwas wild zu, ein wenig weniger wäre mehr gewesen, aber trotzdem - unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2025
Gröschner, Annett

Schwebende Lasten


ausgezeichnet

Fast ein ganzes Jahrhundert

Das Cover ist etwas merkwürdig. Verschwommen zeigt es anscheinend zwei Frauen mit einem Kind. Die Kapitel beginnen immer mit einer Beschreibung einer Blume.

Hanna hat es von Anfang an nicht leicht. Mit ihren Schwestern wächst sie auf, hat aber kein enges Verhältnis zu ihnen. Sie verwirklicht sich den Traum vom Blumenladen, den sie im Krieg leider aufgeben muss. Ihr Leben ist geprägt von Krieg, Armut, Gewaltund Angst. Ihr Mann kommt verletzt aus dem Krieg und sie wird immer wieder schwanger. Sie hat mehrere Abtreibungen, verliert zwei Kinder, kämpft sich aber immer wieder durch. Als sie zum ersten Mal in der Fabrik auf den Kran steigt, hat sie noch weiche Knie, aber bald gewöhnt sie sich auch an diese neue Situation. Trotz aller Sorgen und Belastungen verliert sie nie die Liebe zu den Blumen und ihren Traum vom perfekten Strauss. Fast ein ganzes Jahrhundert wird aus Hannas Sicht erzählt. Hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 20.03.2025
Jäger, Nicole

Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein


ausgezeichnet

Ein starkes Buch einer starken Frau

Das Cover zeigt eine sehr hübsche Frau, nur das Gesicht, schöne Augen, nettes Lächeln. Leider wird Nicole Jäger aber eher über ihre Figur definiert, was sehr schade ist. Wir kennen sie als fröhliche Comedian und ich bin wirklich schockiert, was diese starke Frau für ein Paket an Sorgen, Problemen, Verletzungen und Schmerzen mit sich trägt. In diesem Buch beschreibt sie, wie sie eines Tages einfach aufbricht, um wieder zu sich selbst zu finden, um wieder das mutige Mädchen zu finden, das sie einmal war. Nicole will ans Meer. Sie bricht einfach auf und lässt uns an ihrer Reise teilhaben. Sie geht zum ersten Mal im Leben in ein Spa und ist überrascht, wie freundlich sie dort aufgenommen wird, ganz ohne schräge Blicke. Viel zu oft erlebt sie , dass sie wegen ihrer Figur verspottet, ausgelacht oder begafft wird. Ein starkes Buch einer starken Frau. Unbedingt lesenswert.

Bewertung vom 10.03.2025
Pignitter, Melanie

Wiedersehen mit mir selbst zwischen Pizza und Aperol


sehr gut

Leicht und ermutigend

Das kleine Hardcoverbuch ist schön aufgemacht. Das Cover in fröhlichen Farben, der VW-Bus, Blumen und das Meer lassen eine leichte Urlaubslektüre erwarten. Die Kapitel sind kurz und beginnen mit einem ganzseitigen Bild im naiven Stil, das Urlaub, Italien, Landschaft zeigt. Der Klappentext lässt skurrile Abenteuer erwarten. Ganz so skurril ist die Geschichte um Eva nicht, aber es ist schön erzählt. Eva ist frisch getrennt, ohne Job und hat den klapprigen Bus Berta von ihrem Onkel geerbt. Erst mal ist sie gar nicht begeistert, alleine zu reisen, aber sie macht sich damit auf zu ihrer italienischen Familie. Und beschließt, die Reise nach Positano zu machen, die ihr Onkel offenbar geplant hatte. Unterwegs macht sie einen Stop und spielt unerwartet in einem Theaterstück mit. Sie wird immer mutiger und merkt, das man sich ruhig mal was trauen kann. Und tatsächlich findet sie das mutige Mädchen, das sie einmal war, noch immer in sich. Am Ende jedes Kapitels steht eine kleine Affirmation, die man sich auf jeden Fall merken kann.

Bewertung vom 18.02.2025
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Too much

Ich mag isländische Krimis, aber dieser hier hat mich nicht umgehauen. Das Cover und der Farbschnitt ist ein richtiger Hinkucker. Dora hatte sich im Polizeidienst eine schwere Kopfverletzung zugezogen und ist absolut noch nicht diensttauglich. Rado ist Einwanderer und hat sich eine gute Position erarbeitet. Dann verschwindet bei einer Klassenfahrt Morgan. Ein Junge, der eigentlich ein Mädchen ist. Merkwürdigerweise ist die gesamte isländische Polizei mit der Vorbereitung einer Razzia gegen das organisierte Verbrechen beschäftigt. Nur Dora und Rado sind verfügbar und suchen erst mal nach dem Schüler. Dann mischt sich alles: Transgenderschüler, Hirnverletzung, Tablettenabhängigkeit, Organisiertes Verbrechen, Korruption in der Polizei, psychische Erkrankungen....Rados Vater wird verhaftet und es ist unglaubwürdig, dass Rado gar nichts von seinen Machenschaften mitbekommen haben soll. Mir war das zu viel und zu konstruiert. Schade.