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haubentaucher101
Wohnort: 
Frankfurt am Main

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


ausgezeichnet

Eine berührende Frauen- und Familiengeschichte

In Annas Lied erzählt Benjamin Koppel, der eigentlich Musiker ist, das Schicksal von Anna und ihrer Familie. Inspiriert ist die Geschichte von der Schwester seines Großvaters, die er um fiktionale Elemente bereichert hat. Sie beginnt im Kopenhagen der 30er Jahre, wo die jüdische Familie um Yitzhak, der sanfmütige Schneider und seine dominante Frau Bruche, lebt. Anna ist die einzige Tochter neben vier Brüdern. Für sie alle spielt die Musik eine besondere Rolle.

Das Buch ist in einer angenehm ruhigen und sachlichen Sprache geschrieben und gibt einen intensiven Einblick in das Leben und die Werte einer traditionell jüdischen Familie. Die Brüder widersetzen sich der für sie geplanten arrangierten Ehe und folgen ihrem Gefühl. Anna dagegen entscheidet sich gegen die Liebe, vor allem wohl, weil sie ihre Mutter nicht enttäuschen / verletzen will. Das Buch lässt einen mit einer gewissen Traurigkeit über ein nicht wirklich erfülltes Leben zurück. Insofern passt der Cover, ein Ausschnitt aus einem Gemälde Edward Hopper,s durchaus zum Inhalt und der Stimmung des Buches, auch wenn diese Cover mich im ersten Moment nicht so angesprochen hat. Trotzdem oder gerade wegen dieser Stimmung war das Buch für mich eine unglaublich lohnende Lektüre.

Ich empfehlen es allen, die sich für jüdisches Leben in und nach den Kriegsjahren interessieren, für Musikbegeisterte, aber auch allen, die sich für gut erzählte Frauenschicksale begeistern können.

Bewertung vom 25.03.2024
Magie und allerlei Unfug
Adams, Tom

Magie und allerlei Unfug


sehr gut

Toll illustrierte Reise durch die Welt der Magie

Das Buch ist wunderschön "gemacht" und vor allem die tollen, farbenfrohen und phantasievollen Illustrationen haben mich schon bei der Leseprobe begeistert. Diese Begeisterung bleibt bzw. hat sich noch verstärkt, nachdem ich mit dem Buch durch die Welt der Magie gereist bin.

Leider konnte zumindest für mich der Inhalt des Buches selbst nicht ganz mithalten. Die einzelnen Themen selbst - Erläuterung bekannter Zaubertricks, andere z.T. verrückte reale Geschichten und auch ein paar Zaubertricks zum selbst ausprobieren - sind zwar jedes für sich interessant, aber wirken in dieser Zusammenstellung doch etwas beliebig und haben daher auch meine beiden Jungs (8 und 11) nicht wirklich "gepackt".

Bei den Tricks zum Selbstausprobieren hat uns der Zahlentrick zwar gut gefallen, da dieser auch mit der nur "theoretischen" Beschreibung gut funktioniert. Aber die anderen Tricks sind ohne Bilder / Video wirklich schwer zu verstehen. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich das Buch klar für ein Thema entschieden und das dann konsequent umgesetzt hätte. Aber aufgrund der tollen Illustrationen trotzdem ein tolles Buch zum Durchblättern, vielleicht auch für Kitas, Ärztewartezimmer etc.

Bewertung vom 25.03.2024
Cato und die Dinge, die niemand sieht
Goldewijk, Yorick

Cato und die Dinge, die niemand sieht


ausgezeichnet

Das Cover des Buches passt perfekt zu dessen Inhalt. Erzählt wird die Geschichte von der Ich-Erzählerin Cato. Ihre Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben und ihr Vater hat sich mit seiner Trauer in einer eigenen Welt abgekapsel, zu der Cato keinen Zugang hat. Doch dann taucht da noch Frau Kano auf, die Betreiberin eines besonderen Kinos, das Zeitreisen ermöglicht. Und durch das Cato auf ganz besondere Weise Zugang zu sich und ihrer Herkunft findet.

Die Sprache des Buches ist wunderschön, poetisch und doch klar und spricht (hoffentlich) Jugendliche genaus an wie Erwachsene. Das Buch ist eine absolute Empfehlung, besonders auch für Jugendliche, die in irgendeiner Form mit dem Tod eines geliebten Menschen (oder auch Tieres) konfrontiert sind. Was mir auch besonders gut gefallen ist, dass es trotz des ernsten Themas nicht zu "schwer" ist und auch witzige Momente / Gedanken enthält, allen voran Begar Su, das grunzende Kaninchen von Cato.