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Marikita
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Insgesamt 21 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2025
Keintzel, Robert Ralf

Eine Geschichte der Menschen mit Behinderung


gut

Hippokrates und die Humanität in der Antike

Das Buch "Eine Geschichte der Menschen mit Behinderung - Dis/abled in der Antike" von Robert Ralf Keintzel liest sich ein wenig wie eine Arbeit für/aus dem Universitätsbetrieb. Demnach folgt es auch bestimmten Fragestellungen, um sich dem Thema weiter anzunähern. Dabei lässt sich schon feststellen, dass allein der Begriff Behinderung und/oder Beeinträchtigung in der Antike natürlich noch nicht recht und ausschließlich definiert wurde. Es zeigt sich jedoch, dass die Menschen früher auch anderen Hilfe bei (chronischen) Behinderungen oder Beeinträchtigungen zuteil werden ließen, wobei es natürlich in der Art und Weise große Unterschiede geben konnte (z.B. aufgrund der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht.) Mit dem Aufkommen des "Hippokratischen Eides" fand man die Verpflichtung zum Dienst an der Menschlichkeit, der ärztlichen Schweigepflicht und dem Patientenwohl auch niedergelegt vor.
Ein interessantes Buch für alle, die sich für Medizin, Geschichte und (behinderte) Mitmenschen interessieren.

Bewertung vom 19.07.2025
Unger, Manuela

The Rainbow-Procession


sehr gut

"The Rainbow-Procession" written by Manuela Unger is a beautiful book which contains two later intertwining storylines.
One is about six adolescents/young adults from different spiritual backgrounds( like e.g. monastery, indigenous tribe, African village...) who are divinely guided in order to meet and fulfill their personal missions to save the world for all people and especially for innocent children all over the world. The other storyline is about a criminal secret operation located in the Californian desert concerning a worldwide hacker attack. Tom and Susan are the main characters here. One is deeply involved in the hacker attack, the other plays rather a minor role, not fully knowing of the possible impact of the attack at that point of time.

The symbol of the whole story is the rainbow for me. AI says about a rainbow in a spiritual context: "a rainbow is widely recognized as a powerful sign of hope, new beginnings, and divine connection. It represents a bridge between the earthly and spiritual realms, a promise of renewal after hardships, and a reminder of the beauty that can emerge from challenging times." That are emotions and thoughts that can arise while reading the book. Therefore I think the book would also be suitable and useful for schools. To me the erotic scenes in the book are not really necessary, as the story does not go into detail concerning personal circumstances in general. It deviates from the main goal: seeing the need to save the planet and humanity.
I think the book deals with the most important topics of our times (pollution, climate change, poverty...) and is therefore an essential contribution that should be read!!!

Bewertung vom 18.07.2025
Kaldek, Anya

Lucy und das Wesen der Dinge


ausgezeichnet

Spirituelle Straßenkarte für wirklich Jeden!

Mir hat das Buch "Lucy und das Wesen der Dinge" von Anya Kaldek sehr gut gefallen. Mir gefällt das ganze Paket: Cover, Illustrationen und Inhalt. Es ist wie eine Zusammenfassung/Einführung für Leute, die beginnen, sich auf ihren spirituellen Weg zu begeben und sich essentielle Fragen zu sich und ihrem Platz im Universum zu stellen. Ich wünschte, sehr viele Menschen würden das Buch lesen und die wertvollen Gedanken und Ideen darin aufnehmen und versuchen umzusetzen, um die Menschheit zu heilen und dem Göttlichen und der Natur wieder den Respekt und die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdienen und natürlicherweise innehaben. Wir als Menschen bringen wie keine andere Spezies Zerstörung und Unfrieden mit uns. Ich hoffe, immer mehr Menschen können der Matrix entfliehen und sich selbst und den Planeten wieder in Balance bringen.

Bewertung vom 11.07.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel (MP3-Download)


gut

Dystopie, Utopie oder einfach nur Zukunft

Der Roman/Das Hörbuch "Gesellschaftsspiel" von Dora Zwickau wurde für den Piper-Verlag von Simone Kabst und Richard Barenberg souverän eingesprochen. In dem Buch geht es um eine aus Weimar stammende Familie (die Schwestern Annika und Isabelle, ihre Tante Dagmar so wie deren Umfeld). Parallel dazu wird die Geschichte von Weimar als "Future City" erzählt, ein Projekt des Tech-Milliardärs "Double Z", bei dem er die Geschicke der Stadt/Bewohner per App steuern möchte.

Der Tod der Mutter von Annika und Isabelle gibt dem Leben der Betroffenen genauso eine neue Wende wie das Projekt von "Double Z", welches nach dem Modell "Inspiration, Reaktion und Partizipation" operiert. Begriffe und Realitäten von Lebensmodellen, Beziehung und Familie werden in "Gesellschaftspiel" genauso beleuchtet wie Demokratie, Dystopie oder Utopie. Im Zentrum dieser Fragestellungen steht: "Was ist Demokratie heute und wird sie der Zukunft standhalten?" Das Projekt des Milliardärs bringt die Frage auf wie man das Leben der Menschen verbessern kann (Equal pay, bessere Pflege, Rechtsextremismus verhindern oder Barrierefreiheit) und wie man dieses politisch etablieren, umsetzen und organisieren kann. Das Vorhaben "Future City Weimar" zeigt, was so ein Projekt mit einer Stadt und ihren Bewohnern machen kann. Zudem stellt sich die Frage, inwiefern es überhaupt auf die ganze Welt übertragen werden könnte und wie man es fair für alle gestalten könnte.

Die Zukunft geht uns alle an und alle sollten sich dazu Gedanken machen. Daher halte ich das Buch und sein Thema für sehr wichtig!

Bewertung vom 01.07.2025
Johnston, Bret Anthony

We Burn Daylight


sehr gut

Liebe im Armageddon

Der Autor Bret Anthony Johnston sagte in einem Interview, dass er in seinem Buch "We burn daylight" nicht den Täter/einen der Haupttäter der Tragödie in Waco, David Koresh (eigentlich Vernon W.Howell) in den Mittelpunkt der Geschichte stellen möchte. Dennoch spielt dieser als "Lamb" (wie er von seinen Anhängern, den Branch Davidians, im Kontext "Lamb of God" auch genannt wurde) natürlich in dem Buch eine große Rolle. Wahrscheinlich ist dem gebürtig aus Texas stammenden Autor die Waco-Geschichte tief ins Gedächtnis eingebrannt worden, war er doch zu jenem Zeitpunkt, April 1983, ca. 12 Jahre alt und hat alles sicherlich zumindest im Fernsehen mitverfolgt.

Geschickt bettet Johnston hier seine Liebesgeschichte zwischen Roy, Sohn des Sheriffs von Waco, und Jaye, der Tochter einer Branch Davidian Anhängerin, zwischen fiktive oder real beeinflusster Interviewbeiträge damals Betroffener beider Seiten. So wird eine Geschichte in Geschichten anderer erzählt. Dabei nimmt der Autor wechselweise immer die Perspektive eines Charakters ein, welcher dann in dem Abschnitt berichtet.

Roy verliebt sich also in Jaye, welche sich in den letzten Tagen der Sekte auch noch auf der besagten Ranch von Sektenführer Koresh aufhält. Sehr spannend und gekonnt gestaltet der Autor hier den den Weg zu der Frage, ob Jaye und Roy diese Katastrophe überleben können, mental und physisch. Das Ende des Buches in Bezug auf Jaye und Roy fand ich nicht unbedingt realistisch, aber gut. Auch für alle anderen Beteiligten, seitens des Staates USA und der Branch Davidians hat Waco Folgen, für die aber keiner richtig Verantwortung übernehmen kann und/oder will. Das gilt für die Charaktere im Roman sowie die realen Personen heute, die an der Katastrophe irgendwie Anteil hatten. Für mich hat sich die Frage gestellt, ob man dem Konflikt in Waco nicht friedlicher hätte begegnen können, oder ob das auch so eine typische texanische/US-amerikanische Herangehensweise war, in einem Land in dem es auf Waffenmessen Bullet Bibles und Käppies mit der Aufschrift "God, Guns and Guts" zu kaufen gibt, was doch gut deren seltsam verquirlte Lebensweise von Glauben, Religion und Waffen/Gewalt wiedergibt.

Bret A. Johnston hat mit "We burn daylight", ein sensibles, informatives und sehr spannendes Buch geschrieben, das nachdenklich macht, aber auch gut unterhält. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall sehr weiterempfehlen, auch wenn man sich für das Waco-Drama eigentlich nicht interessiert.

Bewertung vom 01.07.2025
Skadi, Liz

Shadowflame - Licht und Dunkelheit (eBook, ePUB)


sehr gut

Shadow Flame - Gegensätze ziehen sich an

"Shadow Flame - Licht und Dunkelheit" ist der 1.Teil einer süßen YA-Romantasy Dilogie von Liz Skadi, publiziert im ONE-Verlag. Hauptakteurin ist die forsche blonde Avalon, genannt Ava, aus dem beschaulichen Dorf Muriel. Anlässlich ihrer anstehenden Ausbildung zur Shadow Flame trifft die Schattenmagierin Ava dann,( demnach eine sogenannte "Nox"), auf ihren Counterpart der "Lux", den Lichtmagier namens Zion. Beide sind so ziemlich das Gegenteil von einander, innerlich wie äußerlich. Zion ist demnach dunkelhaarig, verschlossen und unfreundlich. Ihre zusammen gewirkte Magie ist auf dem Weg zur Perfektion, wohingegen es in ihrer persönlichen Beziehung hapert. Beide folgen auch noch einer eigenen Mission, statt nur dem König für Kriegseinsätze zur Verfügung zu stehen und diese eigene Mission bestimmt zusätzlich ihren Weg. Wird sie das am Ende trotzdem zusammenführen. In diesem Band erleben wir zunächst einige spannende Abenteuer.

Wegbegleiter sowie Familienmitglieder der beiden Protagonisten Ava und Zion waren liebevoll, sympathisch und individuell angelegt. Auch die bösen Charaktere wurden souverän dargestellt. :-) Mich haben auch die Erzählweise, Sprache und Szenerie der Geschichte sehr angesprochen, z.B. das morbide Essen und teilweise lumpige Erscheinung der Magieschüler in der "Magie-Akademie" oder das Heilmittel "Ginsareng", das stark an eine schon bekannte Heilpflanze erinnert. Ich fand diese Einfälle u.a. witzig.

Zum Schluss des 1.Bandes ging es im Gegensatz zum Erzähltempo am Anfang etwas überstürzt zu und die Ereignisse haben sich ein wenig überschlagen, aber insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen!!! Ich bin schon gespannt auf den 2.Band! :-)

Bewertung vom 30.05.2025
Mullender, Rosie

Ghosted


sehr gut

Ghost - Nachricht von Andy

Rosie Mullenders Roman "Ghosted" (übersetzt von Doreen Reeck) handelt von einer jungen Neu-Londonerin namens Emily, die sich in der Werbebranche und ihrem sonstigen Leben neu erfinden möchte. Dieser Umstand liegt nicht zuletzt daran, dass Emily meint, von ihrem (Ex-) Freund Andy förmlich 'geghostet' worden zu sein.

Bei einer Wohnungsparty bei Emily entsteht spontan eine Ouijaboard-Runde und es erscheint dort höchstpersönlich genau dieser Andy - aber als Geist. Als wäre das nicht schon überraschend genug, stellt sich heraus, dass Andy noch nicht einmal weiß, warum und wie er gestorben ist. Emily und Andy nehmen sich vor, dies herauszufinden und begeben sich auf eine spannende Spurensuche, bei dem Geist Andy ganz gemäß seines lustigen Naturells zu Lebzeiten in einige schreiend komische Situationen gerät. Emily setzt sich zunehmend mit ihrer Vergangenheit, Freunden und Familie auseinander, auch um herauszufinden, wer sie ist und was sie wirklich möchte.

Ich kann diese etwas "andere" Liebesgeschichte wärmstens empfehlen und wurde bestens im wahrsten Sinne 'geistreich' unterhalten.

Bewertung vom 13.05.2025
Wen, Lai

Himmlischer Frieden (MP3-Download)


sehr gut

"Die einzige Lösung für den Frieden ist der Frieden - M.L.King"

In dem (Hör-)Buch "Himmlischer Frieden" (toll gelesen von Marit Beyer) begleiten wir die kleine Lai durch ihre Kindheit und Jugend in einem Pekinger Arbeiterviertel, wo sie zusammen mit ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder und der von Lai sehr geliebten Großmutter lebt. Anhand von Anekdoten rund um Freunde und Familie lernen wir Lais Umfeld besser kennen und erleben wir einen individuellen Alltag in China. Schließlich wird Lai sogar an einer renommierten Universität in Peking angenommen. Zu dem Zeitpunkt, abgelenkt durch das neue, aufregende Leben an der Universität und Tumult in Beziehungen, ahnt sie nicht, was noch auf sie und die anderen Studenten zukommen wird.

In diesem warmherzigen, passagenweise auch sehr humorvollen Buch entwickelt sich die Protagonistin Lai von einem schüchternen und intelligenten Mädchen zu einer, durch die Ereignisse schnell gereiften, traumatisierten, aber auch selbstbewussten, aufgeklärten Frau, die schmerzlich am eigenen Leibe erfahren muss, wie sich Widerstand gegen ein unerbittliches Regime auswirken kann. Auch die Beziehungen in Lais persönlichem Kreis schmerzen, lassen sie aber auch wachsen so wie das Schriftzeichen im Chinesischen Krise zugleich auch Chance bedeuten soll. Inmitten der Studenten, aber auch von anderen Teilen der chinesischen Bürger (Arbeiter oder Senioren), welche die Umbruchversuche für mehr Demokratie und Freiheit unterstützen, erfährt Lai ein unvergessliches Gefühl von Solidarität, Mut und Miteinander.
"Himmlischer Frieden" ist ein wunderschönes Buch über wunderbare, auch in ihren Schattenseiten gezeigte, Charaktere, die Mut machen, für das einzustehen, was wichtig ist. Obwohl Lai oft Trauriges oder Tragisches erlebt, empfindet man auch oft ihren Humor, ihre Weisheit und ihr Mitgefühl. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es auf jeden Fall weiter!!!

Bewertung vom 22.04.2025
Rum, Etaf

Evil Eye


sehr gut

Evil Eye - ein Buch mit Weitsicht

Die in Brooklyn, N.Y., geborene Autorin Etaf Rum, Tochter palästinensischer Einwanderer, hat mit "Evil Eye" ein Buch geschrieben, welches vermutlich auch starke biographische Züge aufweist. Die Hauptfigur des Buches, Yara, eine junge Frau, welche ebenfalls in Brooklyn aufgewachsen ist und palästinensische Wurzeln hat, führt mit ihrem Mann Fadi und ihren zwei Töchtern ein scheinbar beschauliches und geordnetes Leben. Bald jedoch offenbaren sich im Laufe der Geschichte nicht nur kleine Risse, sondern bedrohliche Spalten in der so gepflegten (Außen-)Fassade der Familie, und vor allen Dingen zwischen den Eheleuten. Yara hat mit verschiedenen Problemen aus der Vergangenheit und der Gegenwart zu kämpfen. In der Welt ihrer Vorfahren stellen sich diese als "Dämonen/Flüche" da. Daher hat Yara von ihrer Oma auch ein Hamsa-Amulett erhalten, um dem "bösen Blick"/den Verwünschungen jedweder Art entgegenzuwirken. Ob Yara tatsächlich die Hürden rund um Vertreibung, patriachalische Strukturen, Beruf, Herkunft, Kindererziehung und Ehe überwindet, kann man bei der Lektüre von "Evil Eye" eindrucksvoll erfahren. Dabei liest sich das Buch zugleich individuell und universell. Yaras Mikrokosmos lässt sich auch auf den Makrokosmos von Frauen in einer von Männern geprägten und oft auch durch sie dominierten Welt übertragen. Durch Yaras Augen lernen wie ein von Osten und Westen geprägtes Leben kennen, das doch so vielen Frauenschicksalen weltweit gleicht.
Auch wenn das Lesen des Buches teilweise sehr betroffen macht, hat es in seiner Schwere und Melancholie die Schönheit der Wahrheit und der Hoffnung. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 16.03.2025
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island


ausgezeichnet

So mancher goldne Becher ist voller Tränen - Jüdisches Sprichwort

In dem phänomenalen Buch "Die Fletchers von Long Island" der jüdisch-amerikanischen Schriftstellerin mit dem gehirntrainierendem Namen Taffy Brodesser-Akner, geht es um die turbulente Familiengeschichte der Familie Fletcher, welche ursprünglich während des 2.Weltkrieges auf der Flucht vor den Nazis aus Europa in die USA eingewandert sind. In den USA ist der Stammvater der Familie, Zelig Fletcher zusammen mit seiner Frau Phyllis durch eine Fabrik zu einigem Wohlstand gekommen.
Diese Erfolgsgeschichte wird eines Tages durch die Entführung des Fabrik-Erben, Carl Fletcher, brutal unterbrochen. Dieser Vorfall soll mehr Einfluss auf jedes Familienmitglied haben, als sie zu dem Zeitpunkt ahnen des Unglücks können.
Dieses Buch ist für mich eine perfekte Lesegenuss-Mischung : es gibt eine fabelhafte Geschichte rund um die Familie Fletcher, die meisterhaft erzählt wird und mit ausgefallenen Charakteren aufwarten kann. Zudem besitzt die Autorin eine Riesenportion Humor, den sie in ihr Buch einfließen lässt. Taffy Brodesser-Akner's jüdischer Hintergrund ist zudem Teil der Essenz der Romangeschichte und gibt potentielle Einblicke in jüdische Kultur und Lebensweise.

Auch wenn das Cover des Buches für mich aussieht wie die Konzertankündigung einer Vorgruppe von Janis Joplin im San Francisco der 60er Jahre: legt das Buch nicht aus der Hand und rennt damit umgehend zur Kasse!!! Es lohnt sich! Unbedingt lesen!