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bookish.life.lines
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Offenbach

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2024
Bad Summer People
Rosenblum, Emma

Bad Summer People


weniger gut

Schon lange fiel mir eine Rezension nicht mehr so schwer…
Cover und Farbschnitt versprechen einen sommerlichen Roman, der vom Klappentext hergeleitet nach einem tollen Buch mit Thrillerelementen klingt . . .

. . . und genau das war es, was mich an dem Buch so angesprochen hat. Leider war ich dann aber doch recht schnell ernüchtert. Der Schreibstil gefiel mir noch recht gut, dass die Geschichte aber aus 8 verschiedenen Blickwinkeln der unterschiedlichen Protagonist:innen erzählt wurde, machte die Geschichte in meinem Buch sehr oberflächlich und verschaffte wenig Zugang zu den einzelnen Protagonisten, so dass diese recht eindimensional wirkten. Nachdem der Prolog noch für ein wenig Spannung sorgte, folgten dann auf etwas über 300 Seiten viel Text ohne wirkliche Handlung um dann am Ende noch zu versuchen das Ruder rumzureißen und Spannungselemente einzubringen.

Das Setting der Insel hat mir sehr gut gefallen und meist hab ich mich eher wie in einer Serie á la Desperate Housewives gefühlt, dennoch konnte es das für mich nicht rausreißen.

Von mir daher leider keine Leseempfehlung, dennoch bin ich nach wie vor (wie bei jedem Buch) der Meinung, dass Geschmäcker natürlich unterschiedlich sind und anderen das Buch durchaus gefallen könnte.

Bewertung vom 04.07.2024
Zeit zu verzeihen
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

Hera Linds Tatsachenromane enthalten Geschichten, welche mir jedes Mal wieder aufs neue unter die Haut gehen. Mich mitreißen und mir eine Gänsehaut bescheren, wenn ich daran denke, dass diese Geschichten zum großen Teil der Wahrheit entsprechen, da sie eine oder mehrere Personen erlebt hat, welche sich mit seiner persönlichen Geschichte an die Autorin gewandt hat.

Bei ihrem jüngsten Werk muss ich aber gestehen, dass mir der Anfang nicht ganz so mitreißen konnte, ich wurde mit dem Erzählstil nicht richtig warm, hatte eher das Gefühl als würde ich ein Tagebuch statt eines Romans lesen. Dieses Gefühl ließ dann allerdings rasch nach, nachdem sich die Perspektive geändert hat. Der Schreibstil war für mich (wie gewohnt) flüssig und lies sich gut lesen. Die Geschichte an sich ist aufwühlend, emotional und dramatisch. Dabei waren die Figuren für mich absolut authentisch und ich konnte mich unglaublich gut in sie hineinversetzen, trotz meiner Probleme zu Beginn.

Letztlich bin ich beeindruckt, wie gut es Hera Lind gelingt, verschiedene Geschichten zu einer zusammen zu führen und dabei aufzuzeigen wie ähnlich manche Familiengeschichten verlaufen auch wenn sie zu verschiedenen Zeiten spielen und die Protagonisten selbst durch die damaligen Umstände gar nicht so viel über ihre eigene Vergangenheit oder Herkunft wussten.
Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2022
Carolas Chance / Das Haus der Hebammen Bd.2
Adams, Marie

Carolas Chance / Das Haus der Hebammen Bd.2


ausgezeichnet

Bei „Carolas Chance“ handelt es sich bereits um den zweiten Teil der Hebammen-Saga von Marie Adams, welches das Pseudonym der Schriftstellerin Daniela Nagel ist. An sich lässt dieser sich auch gut ohne Vorkenntnis von Band 1 lesen, um jedoch die Geburtsstunde des Geburtshauses zu erleben, sollte man dann doch bei dem ersten Teil beginnen.
Band 2 startet ca. 3 Jahre nach dem Ende der Geschichte von Band 1, zunächst fand ich dies etwas befremdlich, fand dann aber doch sehr schnell und gut in den neuen Band rein. Auch hier ging es mir dann wie in Band eins, einmal begonnen, konnte ich das Buch kaum beiseite legen und schwups, waren dann auch mal ganz schnell 100 Seiten gelesen.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, die 3 Protagonisten Susanne, Carola und Ella wieder zu treffen. Auch eine vierte Hebamme praktiziert nun im Kölner Geburtshaus und ebenso wie die anderen drei Charaktere ist auch Annett eine wunderbare Persönlichkeit, hat jedoch nicht ganz den gleichen Stellenwert wie die anderen drei Protagonisten, sondern eher eine „Nebenrolle“. In der Zeit zwischen den beiden Bänden scheint einiges passiert zu sein, welches der zweite Band teilweise rückblickend wiedergibt. Doch auch die anstehenden Ereignisse schafften es mich an das Buch zu fesseln. Dennoch muss ich sagen angesichts des Titels, hatte ich doch irgendwie etwas anderes erwartet.
Das Buch widmet sich zwar Carola, welche nun nicht mehr die Hauptverdienerin für die Familie ist, nachdem ihrem Mann der Durchbruch als Autor, samt Buchverfilmung, geglückt ist. Auch Carolas Familie rückt somit eher in den Fokus der Geschichte und pubertierende Probleme aber auch wilde Partynächte und schlechte Noten trüben das Familienglück, bei denen Carola sich leider auch mal selbst vergisst und dabei ihre eigene angeschlagene Gesundheit hinten anstellt, dennoch scheint auch Susanne und Susannes starker Kinderwunsch samt schwierigen Eheleben im Fokus zu stehen. Meiner Meinung nach, nimmt das somit ein wenig den Wind aus den Segeln leider und ich persönlich hätte mir da einfach noch mehr den Fokus auf Carola beziehungsweise Susanne eher im Hintergrund gewünscht. Dennoch finde ich diese starke Freundschaft, welche die beiden und auch mit Ella verbindet unbeschreiblich schön. Solche Freundschaften sind es, auf die es auch im wirklichen Leben ankommt.
Wenn man in den 90er Jahren seine Kindheit erlebt hat oder schon Erwachsen war, so wird man sehr viele TV-Serien, Naschsachen aber auch viele andere typische 90’er Dinge in dem Buch wiederfinden. Gerade das hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen, da es mich einfach sehr an meine eigene Kindheit erinnert hat.
Das Cover hat auf jeden Fall Wiedererkennungswert und noch immer finde ich die Gestaltung dieser sehr schön.
Fazit:
Trotz meiner Meinung nach ein paar kleinerer Schwächen und einem etwas irreführenden Titel, ist dies ein wunderbares Buch welches man auf jeden Fall lesen sollte.

Bewertung vom 07.09.2022
Der schönste Zufall meines Lebens
Williams, Laura Jane

Der schönste Zufall meines Lebens


gut

Nachdem ich vor kurzem „Say yes - Perfekter wird’s nicht“ von der Autorin als Hörbuch gehört hatte, war ich absolut hin und weg. Auf der Suche nach weiteren Büchern der Autorin wurde ich also auf diese Neuerscheinung aufmerksam. Der Klappentext und das Cover haben mich direkt angesprochen und daher freute ich mich sehr auf das Buch.

Auch in diesem Werk konnte mich die Autorin mit ihrem Schreibstil von sich überzeugen. Er ließ sich gut lesen, jedoch merkte ich sehr schnell, dass in der Geschichte teilweise ziemliche Sprünge von einer Situation zur nächsten gemacht wurde und dies ließ mir den Lesefluss dann doch beschwerlich werden. Zeitweise musste ich gewisse Zeilen dann nochmal lesen um den „Sprung“ zu erkennen. Eine Kennzeichnung durch Absätze wäre hier meines Erachtens nach sehr hilfreich gewesen.

Penny konnte mich als Protagonisten leider nur sehr schwer erreichen. Zwar kam sie mir durchaus authentisch vor, jedoch wurde ich einfach nicht richtig warm mit ihr. Mir fehlten hier ganz eindeutig die Gefühle. Penny erlebt wahnsinnig viel und fühlt dabei sicher auch eine Menge, gerade im Hinblick auf die Konstellation mit den drei verschiedenen Männern und der Angst um ihren kranken Onkel, wobei ich die „Angst“ noch am ehesten spüren konnte. Alles andere kam mir leider sehr oberflächlich und unterkühlt vor.

Auch die Nebenprotagonisten sind leider eher unscheinbare Persönlichkeiten, so dass mir schon kurz nach Beenden des Buches klar ist, dass diese Geschichte sich leider nicht allzu lange in meinem Gedächtnis halten wird. Leider.

Trotz all meiner bisherigen Kritik, hat das Buch und die Geschichte dennoch einen roten Faden, der beim Lesen auch ganz klar zu erkennen ist. Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut, wobei ich es vielleicht ein wenig besser finden würde wenn nicht alle Personen auf dem Cover miteinander verbunden wären, sondern von der Frau auf dem Cover aus, einzelne Fäden zu den männlichen Coverabbildungen gehen würde.

Fazit:
Nettes Buch für zwischendurch, dass leider meinen Lesegeschmack nicht ganz getroffen hat.

Bewertung vom 25.04.2022
Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1
Wagendorfer, Eva

Klänge einer neuen Zeit / Die Radioschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Meist möchte ich ein Buch lesen, weil mir ein Klappentext oder das Cover zusagt. In diesem Fall fand ich den Klappentext zwar schon ansprechend, hätte wohl aber eher nicht nach dem Buch direkt nach dem Buch gegriffen, wenn es nicht in Frankfurt/Main spielen würde. Obwohl mich historische Romane ja doch schon sehr stark interessieren und es immer wieder mein Plan ist nicht nur historische Romane aus dem 2. Weltkrieg oder der DDR zu lesen (was einfach immer noch der überwiegende Anteil meiner liebsten historischen Romane ist)

Nun aber wirklich zu meiner Meinung :-)
Der Einstieg ins Buch fiel mir zu Beginn leider alles andere als leicht und ich kann nicht mal genau sagen woran es lag. Schreibstil und Setting an sich haben mir von Anfang an sehr gut gefallen. Schon beim ersten Kapitel fiel mir positiv auf, dass zu jedem Beginn eines Kapitels eine „Nachrichtenschlagzeile“ wiedergegeben wurde, gemeinsam mit einer Erklärung darüber was aus besagter Person (um der es in den Nachrichten ging) wurde beziehungsweise einen ganz kurzen Abriss aus derem Leben.
Auch die Idee der Geschichte, die Gründung des Rundfunkdienstes hat mich direkt in ihren Bann genommen, ist es doch heute schon selbstverständlich rund um die Uhr und permanent Radio und dann auch noch eine sehr große Auswahl an unterschiedlicher Sender zu haben, so war es 1926 (zu dieser Zeit beginnt die Geschichte im Buch) eben nicht selbstverständlich über diesen „Luxus“ zu verfügen.
So nimmt die Autorin einen mit auf dem Weg der Entstehung des Radios und der wohl ersten „Hörbücher“ der deutschen Geschichte, die damals jedoch nicht jederzeit via Streaming und auf Abruf gehört werden konnten. Nein im Jahr 1927 wurden Hörspiele live im Radio übertragen, eine Wiederholung gab es nicht. Das Hörspiel welches in diesem Buch seinen Lauf nimmt, läuft also mit insgesamt acht Folgen für acht Wochen und bringt die Frankfurter dazu sich schnellstmöglich ein eigenes Radiogerät zuzulegen, denn es fesselt doch den ein oder anderen Hörer vor sein Gerät. Ein wenig erinnert es mich an den Vorreiter einer spannenden Fernsehserie, welche nach jeder Folge mit einem Cliffhanger endet.

Mit den Protagonisten hatte ich zunächst eher meine Probleme, und ich denke hier liegt auch der Grund, warum es für mich einfach etwas brauchte ins Buch zu kommen.
Gesa welche man als erstes kennenlernt in dem Moment wo sie in Frankfurt ankommt, scheint absolut unscheinbar und ich konnte einfach lange Zeit keinen Bezug zu ihr herstellen. Als sich ihre Freundschaft mit den beiden Frauen Inge und Margot zunehmend vertieft lernt man dann als Leser jedoch auch die „wirkliche“ Gesa kennen. Dies geschah für mich im Austausch zwischen den Frauen, der zweifelsohne Tief in deren Gefühle und Wünsche blicken lässt und doch hat mich das Gefühl nie los gelassen, dass diese Frauen dennoch immer noch ihre Geheimnisse haben.
Jede von ihnen hat im Verlauf der Buches ihre eigene „Geschichte“ und muss sich gegen verletzte Gefühle, falsche Tatsachen und Diskriminierung durchsetzen. Spätestens da hatte mich das Buch dann auch vollends abgeholt und abtauchen lassen, so dass ich es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Ich bewunderte die drei Frauen für ihren Mut und ihre Stärke. Gemeinsam oder gerade durch ihren Zusammenhalt gelangen sie am Ende dazu ihre jeweiligen Situationen zu meistern.

Der Abschluss des Buches lässt zunächst auch nicht darauf deuten, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Das wird es jedoch und ich freue mich nun schon sehr auf diesen zweiten Band, finde es aber etwas schade, dass dieser erst nächstes Jahr im März und somit ein Jahr nach Band eins erscheinen wird. (Dies fließt selbstredend nicht in die Bewertung ein)

Fazit:
Es benötigt eventuell etwas Zeit um in die Geschichte zu finden. Die Schreibweise (nicht der Schreibstil) sind zunächst möglicherweise etwas abschreckend und doch kann es dieses Buch mit der Zeit schaffen einen in den Bann zu ziehen, daher spreche ich gerne

Bewertung vom 02.04.2022
Das kleine Cottage in Cornwall
Linfoot, Jane

Das kleine Cottage in Cornwall


sehr gut

Vor drei oder vier Jahren habe ich die Autorin mit ihrer „Brautladen am Strand“-Reihe für mich entdeckt. Bis auf den zuletzt erschienen Band habe ich die Bücher alle gelesen und durchweg geliebt. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut, dass die Autorin mit „Das kleine Cottage in Cornwall“ ein neues Buch herausgebracht hat, welches nach „Ein verschneites Weihnachtsfest in Cornwall“ und „Die kleine Traumküche in Cornwall“ das dritte für sich alleinstehende Buch ist, welches in Cornwall spielt. Dabei hat die Autorin ein ganz besonderes Talent dafür das Setting so bildlich zu beschreiben, dass man als Leser oft das Gefühl bekommt selbst gerade vor Ort zu sein.
Auch der Schreibstil der Autorin begeistert mich jedes Mal aus neue. Er ist flüssig und lässt sich dementsprechend sehr gut lesen. Die Kapitel sind an sich eher kurz gehalten und so hat man doch noch das ein oder andere Kapitel angehängt auch wenn man sich am Abend sagt: „Ach komm, nur noch ein Kapitel…“

Auch die Cover der Bücher überzeugen mich jedes Mal aufs Neue. Auch wenn dieses Buch für sich allein steht so erkennt man doch eindeutig, dass es sich um ein Buch von Jane Linfoot handelt, da es einfach mit den bereits erschienen Büchern sehr gut zusammen passt.

Leider ging es mir bei dem Buch dann aber wie bei „Ein verschneites Weihnachtsfest in Cornwall“, am Ende konnte es mich leider nicht zu 100% von sich überzeugen. Dabei hat mir die Grundidee des Buches und die Thematik durchaus zugesagt.

Als Leser lernt man die Protagonistin Edie kennen als sie mehr oder weniger am Tiefpunkt ihres Lebens steht. Nach einem erlittenen Schlaganfall, steht Edie nun an einem Punkt, an dem sie sich zurück ins Leben kämpfen muss. Die Art und Weise wie die das versucht gefiel mir in soweit auch noch sehr gut. Um aus den „Fängen“ ihrer Eltern zu kommen, verschlägt es Edie nach Cornwall in das zauberhafte Periwinkle Cottage ihrer Tante, welches aber zu Beginn eher nicht so zauberhaft ist. Viel eher ist es eine „Baustelle“, welche Edie nun gemeinsam mit ihrer Tante herrichten will um es dann später verkaufen zu können, denn ihre Tante Josie möchte allmählich näher zu ihrer Familie ziehen, also demzufolge in die Nähe von Edie und ihren Eltern, da dies die einzige Familie ist, welche Josie noch hat. Der Umzug zu Tante Josie, ist für Edie eher wie der Sprung vom Regen in die Traufe, denn ihren Eltern möchte sie an sich nicht weiter zu Last fallen, gänzlich allein bleiben kann Edie nach ihrer Erkrankung jedoch auch nicht, da sie aktuell nicht in der Lage gänzlich für sich allein zu sorgen.
So kann Edie aktuell weder lesen noch schreiben. Ihr Gehirn kann sich an vieles Vergangene nicht erinnern und so stolpert Edie zeitweise von einem Fettnäpfchen ins andere, das allein würde ja an sich schon reichen um aus der Geschichte eine humorvolle Geschichte zu machen, welche Edie dabei begleitet wie sie sich ins Leben zurück kämpft. Leider bediente die Autorin sich dann aber gleich an mehreren Klischees, welche Schlaganfall Patienten betreffen können und das machte es dann für mich ganz schnell für zu viel des Guten und war letztlich dann auch der Punkt welches mir das Buch etwas madig gemacht hat.
Auch der Klappentext führt einen dann zunächst in die Irre. Zwar sind es letztlich Freundschaften und eine mögliche neue Liebe welche Edie wieder auf die Beine helfen und es ihr ermöglichen nochmal mit sehr viel Unterstützung von vorne zu beginnen. Diese Freundschaften haben jedoch zu Beginn des Buches gar keine Bestand, sondern entstehen erst durch ihre Ankunft in Cornwall.
Dass Edie so schnell Anschluss findet und neue Freundschaften schließt, hat mich einerseits gefreut, andererseits stellte ich mir das ganze auch im Rahmen ihres Handicaps eher schwierig vor, welches man vor Fremden ja nun eher nicht gerne zur Show stellt.

Insgesamt mochte ich also viele Dinge an dem Buch. Dem gegenüber steht aber auch dennoch der Teil, der mich an der Geschichte einfach nicht überzeugen konnte, weil es m

Bewertung vom 02.04.2022
Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
Steinfeld, Mimi

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)


sehr gut

Schon der Klappentext sorgt für Lacher, einmal das Buch begonnen verleitet es auch einen ganz stark dazu, es nicht mehr beiseite zu legen. Die Kapitel sind kurz und somit fliegt man gefühlt einfach durch das Buch. Dabei bleiben die Lachtränen nicht verborgen. Der Humor dieses Buches ist besonders, es strotzt vor Ironie und Sarkasmus und hat mir besonders gut gefallen. In Anbetracht der eigentlich traurigen Situation dass die Mutter der Protagonistin kürzlich verstorben ist, darf man in diesem Buch eben nicht alles so ernst nehmen. Mag für den ein oder anderen vielleicht makaber sein, hat mir persönlich aber tatsächlich sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin, von der ich zuvor im Übrigen noch nie was gelesen habe, sie ist jedoch bekannt als Jugendbuchautorin Beate Terese Hanika, ist bildlich und lässt sich sehr flüssig lesen.

Die Protagonistin Cressi ist speziell. So sind mir bei ihr einige Gegensätze aufgefallen, die so gar nicht zueinander passen und dennoch trifft es auf sie einfach zu. Cressida ist einerseits verschlossen, dann aber doch wieder sehr offen und in vielen Situationen nicht wortkarg wo ihr in anderen Momenten aber dann doch sehr oft die Worte fehlen. Insgesamt lässt sich Cressi sehr viel gefallen und merkt selbst auch, dass es eigentlich zu viel ist, sie aber nicht so richtig aus dieser Spirale rauskommt auch wenn sie es gerne würde, so ist sie ihren zwei Schwestern und ihren Tanten doch enger verbunden, als sie es manchmal oder auch des öfteren gerne wäre. Sie schafft es immer wieder sich in unmögliche Situationen zu bringen, findet aber mit Hilfe ihres Therapeuten da meist einen Ausweg. Ich persönlich hätte mir da allerdings ein paar „therapeutische“ Ansätze gewünscht, so wurden viele ihrer Probleme eher nur oberflächlich behandelt und das meiste doch eher auf ihre „Sexsucht“ geschoben. Von zu vielen Dates und One-Night-Stands konnte im Buch nun aber wirklich keine Rede sein. Insofern passt der Klappentext da für mich nicht ganz zu der Geschichte an sich. Tut der Geschichte aber natürlich keinen Abbruch.

Mir persönlich hat das Buch lustige Lesestunden bereiten können.

Fazit:
Dieses Buch ist anders als so mancher Roman. Ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass dieses Buch auch nicht für jeden was ist, daher kann ich an dieser Stelle sagen, dass nur diejenigen zu dem Buch greifen sollten welche mir schwarzem Humor, viel Ironie und Sarkasmus klarkommen und dies deutlich von dem eigentlich traurigen Hintergrund der Geschichte trennen können.

Bewertung vom 21.03.2022
Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3


ausgezeichnet

„Das Leben, ein wilder Tanz“ ist Band drei der Trilogie um Magda Fuchs. Die Bücher stammen aus der Feder von Helene Sommerfeld, hinter dem sich ein deutsches Autorenpaar verbirgt.
Wie auch schon in den beiden Bänden zuvor ist der Schreibstil flüssig und lässt sich sehr gut lesen, was gerade bei historischen Romanen ja auch mal schwieriger sein kann. Während ich bei Band eins zunächst gebraucht hatte um in die Geschichte reinzukommen, hat mich Band drei wie auch Band zwei seinerzeit direkt in den Bann gezogen, so dass es mir sehr schwer fiel, das Buch beiseite zu legen und ich an einem Tag schon fast die Hälfte des Buches verschlungen hatte. Auch Band drei lebt von einer absoluten Lebendigkeit bedingt durch die verschiedenen Charaktere, deren Eigenarten und nicht zuletzt dank dem tollen Berliner Dialekt, welches das Autorenpaar immer wieder reinbringt und auch als Nicht-Berliner dennoch sehr gut verständlich ist. Da ich persönlich Berlin und seinen Dialekt liebe, gefällt mir dies natürlich besonders gut.
Die Protagonistin Magda Fuchs, welche zwischenzeitlich verheiratet ist und nun demzufolge Mehring heißt, ist auch in diesem Band eine herausragende starke Persönlichkeit welche sich im Berlin der 20er-Jahre nach wie vor sehr für die Schwächeren einsetzt und nicht nur an ihr eigenes Wohl denkt. So stellt sie ihre eigenen Interessen sehr oft hinten an und schafft es dennoch eine wunderbare Harmonie zwischen sich und ihrem Ehemann herzustellen. In der wenigen gemeinsamen Zeit, die Magda mit ihrem Kuno hat, begeben sie sich auch noch gemeinsam auf Verbrecherjagd, so dass sie ihre wenige Zweisamkeit wieder ihren Mitmenschen opfern. Trotz all der Umstände und Widrigkeiten bekommt Magda am Ende ihr persönliches Happy End, das hat mein Herz natürlich besonders erfreut.
In diesem Band hat es mir besonders die junge Celia angetan. Schon in den letzten Bänden mochte ich diese selbstbewusste Protagonistin sehr, doch gerade in diesem Band zeigt sie meiner Meinung nochmal sehr deutlich wie groß ihr Herz und ihre Liebe zu ihren Mitmenschen ist. So ist es für sie selbstverständlich ihren Butler, der im Laufe des Buches in Schwierigkeiten gerät, aus dieser Misere zu helfen und sich dabei auch mal gegen ihren Ehemann zu stellen. Generell ist es die junge Frau bereits die zweite Ehe und auch in dieser Ehe lässt sich die selbstbewusste, starke Celia nicht sagen was richtig und falsch ist, was für die damalige Zeit natürlich sehr mutig ist. So eckt sie natürlich auch des öfteren mit ihrer Schwiegermutter an, den gerade das Thema Frauenrechte ist zwischen den beiden ein großes Konfliktthema. Mir persönlich hat dieser Konflikt außerordentlich gut gefallen, zeigt er doch, dass das Thema Emanzipation, Selbstbestimmung und studierende Frauen bereits in früheren Jahren ein sehr großes und auch wichtiges Thema war. Während es heute nun wirklich normal ist, dass Frauen studieren (ja auch Medizin), sind doch viele Dinge der damaligen Zeit heute immer noch umstritten beziehungsweise teils auch nach wie vor nicht so umgesetzt wie sie es für unsere heutige Zeit eigentlich sein sollten. Somit habe ich für mich persönlich das Gefühl aus diesem Buch und Celias Gedanken sehr vieles für mich und die heutige Zeit noch mitnehmen zu können.
Auch die anderen Protagonisten sind mit alle sehr ans Herz gewachsen. Da es im Laufe der Zeit sehr viele Personen sind, die in dieser Gesichte ihren Platz finden, gibt es in jedem Buch ein Personenregister. Die wichtigsten Protagonisten tauchen natürlich über alle drei Bände auf und sind damit natürlich dann auch im Laufe der Zeit einfach bekannt.
Eine Kritik habe ich leider, die für die Geschichte und den wundervollen Büchern an sich kein Belang hat. Jedoch wurde nach Band 1 das Cover beziehungsweise die Größe der Bücher geändert. Handelte es sich bei der ersten Auflage von Band eins noch um ein Hardcover, wurden Band zwei und drei dann als Taschenbuch veröffentlicht. Ich persönlich störe mich doch meist sehr daran, wenn B