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Sago

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Insgesamt 572 Bewertungen
Bewertung vom 26.04.2025
Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1
Dorne, Juli

Play of Hearts / The Hearts Duet Bd.1


sehr gut

"Glaub mir, es gibt hier einige Schatten, die mehr verbergen als nur Licht."

Evie stammt aus einer Familie von Seelenmagiern, die Sterbende in den Tod begleiten. Das macht sie so einsam, dass sie sich als Kind verzweifelt einen Freund wünscht, so sehr, dass sie einem geheimnisvollen Spiegeljungen ihr Herz im Tausch für einen Freund verspricht. Doch stattdessen trifft sie ein Fluch und ihre Berührung ist fortan tödlich. Jahre später begegnet sie Arthur und verliebt sich. Doch um den Weg zu Arthur zu finden, braucht sie die Hilfe von Remi, der sie ebenso anzieht wie abstößt...

Die Geschichte zeichnet sich durch eine magisch-verträumte Atmosphäre aus, die sich noch verstärkt, als das Setting in einen Zirkus wechselt. Auch hier wird klar, Wünsche können gefährlich werden! Mir gefällt außerdem, dass ich noch gar nicht sagen kann, ob sich Arthur oder aber Remi als love interest letztendlich durchsetzen wird. Remi ist jedenfalls der faszinierendere Protagonist und wird verglichen mit einem Buch, bei dem Seiten herausgetrennt wurden, ein Rätsel, das unmöglich zu lösen ist.

Es handelt sich um den ersten Teil einer Dilogie und vielleicht ist das der Grund, warum für mich recht viel im Vagen blieb, etwa die magischen Familien. Das betrifft zwangsläufig auch die Verbindung des Liebesdreiecks um Evie, Arthur und Remi. Wie alles zusammenhängt, wurde natürlich noch nicht aufgedeckt und so blieb es manchmal schwer zu unterscheiden, was Illusion oder Realität ist. Ich bin gespannt auf die Auflösung im zweiten Teil, der sicherlich optisch wieder genauso hübsch verpackt wird.

Bewertung vom 19.04.2025
The Stars are Dying / Nytefall Bd.1
Peñaranda, Chloe C.

The Stars are Dying / Nytefall Bd.1


gut

"Wenn ich mich an eine Sache erinnere, dann an diese: Wer von einem Monster flieht, sollte nie zurückblicken."

Trotz dieses Satzes erinnert sich Astraea eigentlich an gar nichts, bevor Hektor sie vor fünf Jahren aufgenommen hat. Seitdem benutzt er sie und will sie sogar weiter verkaufen. Auf der Flucht vor ihm tötet Astraea Hektor und reist mit Herrscherstochter Cassia zum Libertatem. Das sind Spiele, in denen Menschen gegeneinander antreten, um ihren Reichen Schutz vor den Vampiren zu erkaufen. Auf der Reise begegnet Astraea immer wieder dem ebenso gefährlichen wie geheimnisvollen Nyte, zu dem sie eine seltsame Verbindung zu haben scheint....

Dass es in der Autorenvorstellung heißt, ihre Geschichten seien geprägt von der Erkundung tolkienähnlicher Welten, sollte man nicht denken. Wo Tolkien ganze Universen erschafft, dümpelt man hier an der Oberfläche dahin. Vieles wird nur angerissen. Zwar gibt es Vampire, Fae und Celestials, welcher Spezies aber z.B. der König angehört erfährt man so nebenbei nach vielen Hundert Seiten. Die Hintergrundgeschichte der Protagonisten bleibt total verworren. Wann immer man ein neues Detail erfährt, wirkt es wie gerade erst ausgedacht und ergibt kein stimmiges Gesamtbild. Astraea, die sich selbst als "abgegriffene Spielfigur" sieht, ist das auch tatsächlich. Kaum ist sie Hektor entkommen, geht es mit Nyte ähnlich weiter. Toxisch-paradoxe Ansagen wie "Du hast die Kontrolle. Sag es," finde ich alles andere als anziehend.

Astraea taumelt durch das Libertatem mit seinen leicht zu lösenden Aufgaben und hat dabei wohl alle Zeit der Welt. Das Libertatem scheint sie zwischenzeitlich vergessen zu haben und beim Lesen ging es mir deshalb ähnlich. Die Handlung tritt sehr lange auf der Stelle, um sich dann zum Ende hin in einigen Wendungen fast zu überschlagen. Leider wirkt alles eher wie ein erster Entwurf, der es zufällig in eine wunderhübsche Verpackung geschafft hat.

Bewertung vom 08.04.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


ausgezeichnet

"Vor fast zwei Jahrzehnten erhielt ich von einer Seherin die Prophezeiung über eine Schildmaid, die in der Nacht eines roten Mondes zur Welt gekommen war. Sie sagte mir, der Name dieser Frau werde im Feuer der Götter geboren, und sie werde das Volk von Skaland unter der Herrschaft desjenigen vereinen, der ihr Schicksal kontrolliert."

Freya ist diese Schildmaid. Eigentlich soll niemand erfahren, dass sie zu den Schicksalsfreien gehört, denen Götter bei der Zeugung einen Tropfen ihres Blutes und damit ihrer Fähigkeiten mitgegeben haben. Als Freyas Kräfte ans Licht kommen, wird sie als zweite Frau an Jarl Snorri verheiratet, der König von ganz Skaland werden will. Angezogen fühlt sich Freya aber stattdessen von Snorris Sohn Bjorn, wie sie ein Schicksalsfreier...

Auch wenn die Geschichte deutliche Romantasy-Einschläge hat, mit deren Stereotypen ich mich oft schwer tue, hat mich hier das nordische Setting und die Idee vom Tropfen Götterblut, der einen gewaltigen Unterschied macht, richtig mitgerissen. Zwar erfüllt Bjorn tatsächlich den "Du bist mein" Trope. Danielle L. Jensen gelingt es aber trotzdem, ihm im Gegensatz zu manch anderer Romantasy Tiefe und Aspekte zu geben, die mir sympathisch waren.

Freyas Reise zur echten Schicksalsfreien, die nicht nur als Spielball mächtiger Männer agiert, ist lang und wendungsreich und wird sich sicher im zweiten Teil der Dilogie noch fortsetzen. Die Plottwists waren für mich überwiegend nicht vorhersehbar und die Spannung blieb daher bis zum überraschenden Ende wunderbar hoch.

Bewertung vom 05.04.2025
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven - Romantische Hexen-Cozy-Fantasy mit magischem Farbschnitt nur in der 1. Auflage


sehr gut

"Als Dad sich im letzten Herbst mit einem gebrochenen Fuß herumärgern musste, hat das Haus die Treppenstufen einfach ein paar Wochen lang niedriger gemacht. Was allerdings dazu führte, dass wir anderen mindestens einmal am Tag gestürzt sind, weil uns die normale Höhe der Stufen in Fleisch und Blut übergegangen ist."

Dass Cosy Hexen-Fantasy auch mit düsteren Einsprengseln sehr gut funktioniert, zeigt Christian Handel mit Beneath the Ivy.

The junge Hexe Marissa wohnt mit einer ganzen Hexenclan-Familie in Silvercrest Manor, einem Haus mit einem wunderbaren Eigenwillen. Eigentlich glaubt Marissa, sie müsse sich vor allem fragen, warum sie sich ausgerechnet von Caleb, der einer verfeindeten Familie angehört, so angezogen fühlt. Aber da erkrankt Marissas Lieblings-Cousine schwer. Und während Marissa nach Hilfe sucht, beschleicht sie das Gefühl, dass sie diesen Tag nicht zum ersten Mal erlebt...

Die Story glänzt mit Familiengeheimnissen, originellen Einfällen und dem Aufwerfen von moralischen Fragen, die zum Nachdenken anregen. Während der ersten Wiederholung des Tages war ich allerdings irritiert, weil sich nicht nur die Ereignisse, sondern beinahe jede Formulierung komplett wiederholt. Ich dachte tatsächlich, ich hätte mich verblättert. Das war einerseits zwar raffiniert, aber auch sehr redundant. Zum Glück sind die folgenden Wiederholungen aber abwechslungs- und fantasiereicher und die Geschichte macht wirklich Spaß. Schade nur, dass das Lektorat ein paar Ungereimtheiten übersehen hat. Die größte wirkt sich ausgerechnet auf die Auflösung aus. Dennoch eine gelungene Hexengeschichte, die Lust auf noch mehr Magie macht.

Bewertung vom 31.03.2025
Überwintern. Wenn das Leben innehält
May, Katherine

Überwintern. Wenn das Leben innehält


ausgezeichnet

"Das ist das Geschenk des Winters, und man kann es nicht ausschlagen: Er zieht Veränderungen nach sich, ob es uns gefällt oder nicht. Am Ende tragen wir womöglich ein anderes Fell."

Katherine May kennt sich aus mit der Grenze zum Anderswo, an der man unversehens in Zeiten fallen kann, in denen man die Zuversicht verliert und sich preisgegeben fühlt. Nahezu poetisch berichtet sie von ihren persönlichen Wintern und empfiehlt lebensklug, das Auf und Ab des Lebens als zyklische Phasen zu begreifen, denen man sich hingeben muss, denn negative Gefühle können ins Monströse wachsen, wenn man sie verdrängt.

Berührend wird dargestellt, wie May in ihren Wintern der Seele ihren persönlichen Sinn finden konnte. Ob beim Eisbaden, einer Reise zu den Polarlichtern, der Feier der Wintersonnenwende - das Buch atmet nicht nur wunderbar frostige Atmosphäre, sondern gibt auch Halt in schwierigen Phasen. Denn ebenso wie der Winter sind Erfahrungen von Zweifel, Krankheit, Verlust universell und es gilt, die Kraft zu finden, sich davon zu erholen, wie die Natur im Winter Energie für den Frühling schöpft.

Bewertung vom 30.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


ausgezeichnet

"Alpträume waren das Einzige, was sie wirklich gut konnte."

Isra ist ein Nachtalb und ihre Spezies lebt unerkannt mitten unter uns. Tagsüber müssen sie wie wir ihren Lebensunterhalt verdienen, aber nachts führen sie eine Art vamipirische Existenz. Denn Nachtalben können nicht träumen und sind auf die Lichttäume der Menschen angewiesen. Und im Gegenzug bringen sie ihnen Alpträume...

Was für herausragend-düstere Urban Fantasy! Lisanne Surborg gelingt es, in nur einem Buch einen ganzen Nachtalben-Kosmos zu erschaffen. Nach jedem spannenden Kapitel sind kurze Intermezzo-Texte aus E-Mails, Protokollen oder wissenschaftlichen Abhandlungen von Nachtalben selbst eingestreut. Lichtträume, Klarträume, Nachtalben-Gift, ja sogar eine eigene heimliche Behörde der Nachtalben gibt es. Ich wäre gern noch viel tiefer und länger in diese faszinierende Welt eingetaucht.

Herausragend fand ich auch die bewussten, immer wieder auftauchenden Anklänge an die Epoche der Schwarzen Romantik, wie zum Beispiel das berühmte Gemälde "Der Nachtalb".

Die Story bietet neben einem Kriminalfall auch eine unaufdringliche Liebesgeschichte und ist damit wirklich vielschichtig. Hoffentlich gibt es doch noch einmal eine Rückkehr in die Nachtalben-Buchwelt!

Bewertung vom 24.03.2025
Die Fletchers von Long Island
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island


ausgezeichnet

"Sie waren sprachlos, sagten sie immer wieder, sprachlos!
Bei aller Sprachlosigkeit konnten sie nicht aufhören, darüber zu reden."

Das Ereignis, das 1980 in Long Island die Gemüter derartig erregt, ist die Entführung des jüdischen Fabrikanten Carl Fletcher. Eine Woche später wird er gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigelassen. Schnell verurteilt man Täter und die vermögenden Fletchers versuchen, zur Tagesordnung überzugehen. "Das ist nur deinem Körper passiert", ist die Parole von Carls Mutter.

Doch schon bald zeigt sich, dass nichts ist wie zuvor. Nicht nur bei Carl, sondern bei allen Familienmitgliedern hat die Entführung tiefe Spuren hinterlassen. Es scheint, als seien alle Fletchers in Geiselhaft genommen worden und steckten noch immer unter dem Jutesack, der Carl über den Kopf gestülpt worden war.

Mit nahezu chirurgischer Präzision seziert die Autorin die Abgründe ihrer Protagonisten und gibt jedem eine unverwechselbare Stimme. Da sind der beinahe fiebrige, drogeninduzierte Bewusstseinstrom von Carls jüngeren Sohn Beamer, die angstgetriebenen Gedanken seines älteren Bruders Nathans, der sich in Logik und Recht flüchtet, während die Erzählung mit der Perspektive der Tochter Jenny und deren Depression fast auf der Stelle zur treten scheint.

Und mittendrin immer wieder Sätze von kristalliner Klarheit, die die Lesenden durch ihre Zitierfähigkeit von den Seiten geradezu anzuspringen scheinen, gewürzt mit einem so überwältigend scharfsinnigen Humor, dass er aus Zähnen und Klauen zu bestehen scheint.

Die erste Generation baut das Haus, die zweite wohnt darin und die dritte brennt es nieder. Getreu diesem Motto erleben wir hautnah die Familiengeheimnisse der Fletchers. Hier von einem Lesesog zu sprechen, hieße zu untertreiben. Geraten bin ich vielmehr in einen Leserausch. Kein Wunder, dass der Roman schon jetzt als moderner Klassiker gehandelt wird!

Bewertung vom 23.03.2025
Die Pferde aus Galdur - Das blaue Band
Giebken, Sabine

Die Pferde aus Galdur - Das blaue Band


ausgezeichnet

"Tausendmal lieber Wind und Wolken, anstelle von Turnierluft."

Für Fenja sind die Islandpferde Familienmitglieder und jedes einzelne zählt. Aber nach dem großen Vulkanausbruch auf Island im letzten Teil haben sich die Pferde auf der Insel zerstreut. Und da war Baldur, dieses eine Pferd, das nicht nur für Fenja even doch ganz besonders war. Baldur, das Pferd des Feuers, das gemeinsam mit dem Pferd des Eises Island gerettet hat, indem sie wieder zum Galdur, der alten Magie der Inel wurden.

Während die Suche nach den Pferden noch läuft, verbringt Fenja endlich auch wieder Zeit mit ihrer Freundin Ingi, die mit der Scheckstute Groa ehrgeizig für Turniere trainiert.Groa ist ungewöhnlich erfolgreich. Als auch Fenjas Huldufreundin Elva zu den Mädchen stößt, wird endgültig klar, das auch in Groa Magie schlummern muss. Doch das bringt nicht nur die Stute, sondern auch Island in Gefahr...

Die Pferderomane von Sabine Giebken sind so fantasievoll, authentisch und magisch, dass sie auch schon lange erwachsenen Pferdemädels großen Spaß machen. Vergessene Gänge, verborgenes Volk, dunkle Reiter und ein geheimnisvoller Jäger im überwältigend schönen isländischen Setting, dazu die sympathische Fenja, die erneut tief in die Geheimnisse der Islandpferde eintauchen muss. Denn alles beginnt und endet auf Island mit den Pferfen.

Das Buch ist Band 1 der zweiten Staffel um die Pferde aus Galdur. Ich empfehle, Staffel 1 zuerst zu lesen. Nicht nur, weil sie genauso gut erdacht ubd geschrieben ist, sondern auch weil man sonst wichtige Zusammenhänge nicht in Gänze erfassen kann.

Bewertung vom 17.03.2025
Gefühle verstehen, Probleme bewältigen
Wolf, Doris;Merkle, Rolf

Gefühle verstehen, Probleme bewältigen


ausgezeichnet

"Es muss sich also nicht dein Spiegelbild ändern, sondern dein Blick in den Spiegel."

Dieser psychologische Ratgeber ist voll solcher verblüffend einfacher und dennoch sehr durchgreifender Sätze, die unmittelbar einleuchten. Es gilt, die Fähigkeit zu nutzen, die eigenen Gefühle mit den Gedanken zu steuern, anstatt sich sowohl Gedanken als auch Gefühlen hilflos ausgeliefert zu fühlen.

Was einfach klingt, ist natürlich eine hohe Kunst, bei der es gilt, lebenslang zu üben. So ist das Buch, das in komplett neu überarbeiteter Neuauflage erschienen ist, nicht nur ein Klassiker der Selbsthilfeliteratur, sondern wird auch für mich ein persönlicher Klassiker werden.

Dr. Doris Wolf und Dr. Robert Merkle bieten als Psychologen und Psychotherspeuten eine Fülle von Ansätzen, etwa bei Ängsten, geringer Selbstachtung, Depressionen, Kränkungen, Eifersucht usw. Der Text ist komprimiert, hier sitzt wirklich jeder Satz, trifft ins Schwarze und dürfte als Strategie der kognitiven Verhaltenstherapie vielfach erprobt sein.

Mir hat bisher jedes Buch des Autorenduos weitergeholfen. Ich kann die Bücher aus dem PAL-Verlag sehr empfehlen, ebenso wie dessen Lebensfreude-Newsletter, der selbst schon eine kleine Auszeit bietet.

Bewertung vom 16.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

"Doch diese Begegnung war in Wahrheit eine Kollision. Ein Frontalzusammenstoß. Ein Unfall, dessen Ausmaß niemand ahnen konnte."

Eigentlich bin ich keine Freundin nicht-linearen Erzählens, aber diese Story ist von Dicker wirklich virtuos konstruiert. Die Abgründe und Wendungen, die sich nach und nach offenbaren, entfalten einen fast unheimlichen Lesesog. Ich musste das Buch in nur zwei Tagen beenden.

Arpad und Sophie sind ein goldenes Paar, das alle Blicke auf sich zieht. Mit ihren Kinder logieren sie in einer Genfer Villa, fahren mit ihren Sportwagen oder in den Traumurlaub nach Mauritius.

Greg und Karine hingegen bewohnen ein Reihenhaus in der "Warze", einer Siedlung, für die sich das Villenviertel absurderweise schämt. Eigentlich sind auch sie in vieler Hinsicht privilegiert, fühlen sich aber nur wie ein blasser Schatten des anderen Paares. Während Karine um Sophies Freundschaft buhlt, entwickelt Greg für Sophie eine regelrechte Besessenheit. Doch bei näherer Betrachtung zeigt die Fassade des Traumpaars erste Risse und beim Blick in die Vergangenheit wirken diese klaftertief...

Vordergründig geht es in diesem Roman um einen Juwelenraub in Genf, aber in der Tat um so viel mehr. Geheimnisse der Vergangenheit und menschliche Obsessionen werden hier brillant in Szene gesetzt. Eigentlich gibt es keine echten Sympathieträger, was dem Mitfiebern aber keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Ein Pageturner der Spitzenklasse!