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Sago

Bewertungen

Insgesamt 491 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2024
Venusvenen
Schick, Kerstin

Venusvenen


ausgezeichnet

Wo findet man bloß noch so kompetente, sympathische und an den Patienten interessierte Mediziner wie die Autorin?

In ihrem Buch mit dem schönen Titel Venusvenen nimmt sie uns zunächst mit auf die Reise durch das Gefäßsystem, um im Anschluss 10 typische Probleme am anschaulichen Beispiel von 10 Frauen zu erörtern.

Besonders gut haben mir die Tipps von Frau zu Frau, Hinweise zur Prophylaxe von Erkrankungen und auch die kleinen Ausflüge in die Gendermedizin gefallen. Denn Frauen sind eben physisch wie physisch keine kleinen Männer, sondern funktionieren zum Teil ganz anders. Interessanterweise sind 95 % der Personen, die sich bei der Autorin und Gefäßchirurgin Besenreiser entfernen lassen, Frauen, obwohl Besenreiser kein Frauenproblem sind. An dieser Stelle wirbt die Autorin nachdrücklich für mehr Selbstvertrauen und Eigenbliebe, was dem Buch noch einmal eine zusätzliche Dimension verleiht. Sie bringt hier den schönen Vergleich von Frauen, die eher wie Ferraris mit Kratzer im Lack sind, sich aber fühlen wie ein Totalschaden.

Ein vielseitiges, äußerst lehrreiches Buch. Es lohnt sich sicherlich, auch nach dem Lesrn immer mal wieder hineinzuschauen.

Bewertung vom 27.01.2024
Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2
Niemeitz, Merit

Im Glanz der Ewigkeit / Starling Nights Bd.2


ausgezeichnet

"Vielleicht musste man, wenn man nichts Helles finden konnte, eben selbst versuchen, es zu sein."

Nachdem wir im ersten Teil der Dilogie mit etlichen Fragen zurückblieben, vor allem wie es mit den Mitgliedern des Geheimordens vom Bund der Stare nach der Zerstörung des Artefakts weitergehen würde, ist es Merit Niemeitz im Abschlussband gelungen, mich mehrfach zu überraschen.

Das betrifft vor allem den Perspektivwechsel und das mir dieser dann auch noch so unerwartet gut gefiel. Während Cliff und Mabel, die Hauptpersonen des ersten Bandes, zwar noch wichtige Rollen spielen, stehen nun Ashton und Zoe im Vordergrund. Zoe hatte im ersten Teil einen eher oberflächlichen Eindruck hinterlassen. Ashton war sogar ein echter Antagonist. Es ist daher um so bemerkenswerter, wie es der Autorin gelingt, dass man relativ schnell Mitgefühl für Ashton und seine Motive gewinnt und Zoe ins Herz schließt.

Der Bund der Stare hat einen Großteil seiner Macht verloren, weswegen die Dark Academia Vibes leider etwas schwächer ausfallen. Dafür wird die Liebesgeschichte um so überzeugender dargestellt und die Mitglieder des Geheimordens haben noch die eine oder andere Überraschung in der Hinterhand. Vor allem fasziniert natürlich die Frage, ob sie tatsächlich nur noch kurze Zeit zu leben haben. Das runde Ende lässt zum Glück keine Fragen offen.

Bewertung vom 21.01.2024
Die Perlenjägerin
Beck, Miya T.

Die Perlenjägerin


ausgezeichnet

"Kai fühlte sich jetzt schon wie ein Spiegel, der in eine Myriade Scherben zersprungen war - als trüge sie diese Splitter im Inneren und täte bloß so, als wären sie nicht da."

Obwohl ich schon lange nicht mehr zur Zielgruppe des Jugendbuches gehöre, hat es mich absolut begeistert. Die Geschichte spielt im japanisch inspirierten Heiwadai, in dem Zwillinge und Linkshänderinnnen als Unglücksboten gelten. Kai ist gleich beides und gehört zudem noch wie ihre ganze Familie zu den missachteten Perlentauchern. Als ein geheimnisvoller Geisterwal ihre Zwillingsschwester Kishi verschlingt, will Kai das Schicksal nicht akzeptieren und macht sich auf, Kishi von den Toten zurück zu holen.

Die ganze Story ist unglaublich farbenprächtig und einfallsreich. Kishi begegnet einer Göttin, einem Drachenkönig, einem zwielichtigen General, jede Menge Fuchsdämonen, Räubern und dem Jungen Ren, der den Räubern als Diener gehorchen muss. Kai und Ren haben mich als Protagonisten absolut überzeugen können. Die treue, tapfere Kai kann man nur bewundern und Ren wurde überragend zwiespältig geschildert.

Das Ende kam für mich unerwartet und ich bin damit auch inhaltlich nur zum Teil einverstanden. Dennoch ist es ein sehr mutiger, wenn auch auch ein wenig plötzlicher Schluss gewesen. Ich hoffe sehr auf weitere Romane der Autorin.

Bewertung vom 13.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


sehr gut

"Ihr Leben war wie ein abgenutztes Seil, bei dem nach und nach die Fasern rissen."

Martha Hallybread lebt in Cleftwater/East Anglia. Mit ihren 47 Jahren gilt sie im Jahr 1645 bereits als alte Frau. Ihr ganzes Leben lang hat sie ihrem Herrn als Amme, Hebamme und Magd gedient. Als der Hexenjäger Makepiece nach Cleftwater kommt und die Küchenhilfe des Haushalts der Hexerei bezichtet und verhaftet, besinnt sich Matha der wächsernen Hexenpuppe ihrer Mutter. Schon bald gerät auch Martha in Gefahr...

Mit Martha hat Margaret Meyer eine äußerst sperrige Protagonistin geschaffen. Zum einen, weil Martha durch eine Krankheit, die stets nur in Metaphern beschrieben wird, überwiegend stumm ist und sich nur mühsam durch Gesten verständigen kann. Zum anderen weil ihre Motive nicht immer klar werden, so dass stets ein gewisser Abstand zu ihr bleibt. Dieser Abstand wirkt durchaus erleichternd, denn was die der Hexerei verdächtigen Menschen von Cleftwater erdulden müssen, ist in seiner Grausamkeit schwer zu ertragen. Lobenswerterweise tappt die Autorin nicht in die Falle, alle Männer zu verteufeln und die Frauen zu glorifizieren, im Gegensatz zu manch anderen historischen Romanen.

Trotz der leichten inneren Distanz hat mich Marthas Geschichte vor allem im letzten Drittel in einen faszinierten Lesesog gezogen und ich wollte unbedingt erfahren, wie es den Bewohnern von Cleftwatern ergeht. Bezüglich der Rolle der Hexenpuppe wurde aber meiner Meinung nach leider etwas an Potential verschenkt.

Bewertung vom 07.01.2024
Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior-Lexikon: Urlaub
Nieländer, Peter

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior-Lexikon: Urlaub


ausgezeichnet

Kann man Urlaub haben, wenn man nicht arbeitet und noch nicht einmal zur Schule geht? Anscheinend schon:-)

Ich hätte hier den Titel verreisen passender gefunden.

Denn zum Thema Verreisen können Kinder hier über 150 Begriffe lernen. Manches kann man wortwörtlich begreifen, da es wie immer die beliebten Klappen zum Öffnen gibt.

Jede Menge Reisevorbereitungen und Fortbewegungsmittel werden vorgestellt. Es gibt sogar eine Reisefahrrad mit Anhänger. Auf die Idee wäre ich nicht bekommen.

Wie mittlerweile üblich, sind Menschen diverser abgebildet als früher.

Auch unterschiedliche Reiseziele fehlen nicht. So kann man Urlaub im Hotel kennenlernen oder auf dem Campingplatz. Oder aber ganz einfach Zuhause bleiben und das Verreisen also ganz sein lassen.

Wie gewohnt sind die Pappbilderbücher aus dieser lehrreichen Reihe stabil gestaltet.

Bewertung vom 03.01.2024
Rein in die Komfortzone!
Butler, Kristen

Rein in die Komfortzone!


ausgezeichnet

Eine solche Vielfalt an nützlichen Hinweisen hätte ich hinter dem etwas unscheinbaren Cover und dem plakativen Titel gar nicht vermutet. Denn "Rein in die Komfortzone" spielt ja bewusst mit dem bekannten Spruch der Wettbewerbsgesellschaft, scheinbare Minderleister flapsig aufzufordern:"Komm doch mal endlich aus deiner Komfortzone." Dass sich aber nicht nur die Leistung, sondern das ganze Leben verbessert, wenn man darauf achtet, aus seiner persönlichen Komfortzone heraus zu agieren, zeigt Kristen Butler hier ausführlich.

Der sperrige Originaltitel "The Comfort Zone. Create a Life You Really Love with Less Stress and More Flow" bringt dies auf den Punkt. Nachdem die Autorin dargestellt hat, welche Vorteile damit einhergehen, aus dem Wohlbefinden heraus zu agieren, stellt sie ihren Create-with-Comfort-Prozess vor. Auch wenn Butler andere Worte dafür finden, geht es hierbei zu einem guten Teil auch um das Manifestieren und das Gesetz der Resonanz. Zwar ist das Buch nicht grundsätzlich esoterisch ausgerichtet, aber man sollte für die genannten Prinzipien offen sein, um den vollen Nutzen daraus zu ziehen, was bei mir der Fall ist.

Ich habe eine Vielzahl an hilfreichen Gedankengänge und Übungen für mich mitnehmen können. Sehr sinnvoll fand ich im Übrigen dargestellt, dass es nicht darum geht, in seiner Komfortzone starr zu verharren, sondern diese zu erweitern. Aber eben auf eine Weise, die das Gleichgewicht bewahrt und nicht im Burn-Out endet. Hin zu einem Leben, das man wirklich liebt!

Bewertung vom 31.12.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


gut

Es fällt mir unerwartet schwer, das Buch tatsächlich zu bewerten. Manches hat mich angesprochen, anderes nicht. Ein zusammenfassendes Fazit macht das kompliziert.

Fasziniert hat mich der Genre Mix aus Fantasy und Krimi. Den verwickelten Kriminalfall und seine Auflösung habe ich interessiert verfolgt. Manche kuriosen Einfälle wie die Stimmonade, ein Trank, der die Stimme auf unterschiedliche Weise stark verändert, fand ich gleichfalls gelungen.

Keine Beachtung hatte ich der Tatsache geschenkt, dass Marc-Uwe Kling das Buch mit seinen jungen Zwillingstöchtern geschrieben hat. Und im Gegensatz zur Meinung in anderen Rezensionen finde ich, man merkt das dem Buch sehr wohl an.

Der Autor macht hier seinen ersten Ausflug ins Fantasy-Genre. Als absoluter Fantasyfan muss ich leider sagen, dass der Roman im Vergleich zur meisten Fantasy, die ich gelesen habe, seltsam blutleer blieb. Es fehlte einfach ganz überwiegend die atmosphärische Dichte. Einzig der Zirkusbesuch konnte mich dahingehend überzeugen.

Elos von Bergen, ein bekannter Spurenfinder, genießt seinen Ruhestand mit seinen Zwillingen Ada und Naru im ereignislosen Friedhofen. Als ein Zirkus in der Nähe gastiert, geschieht ein Mord und eine alte Dame verschwindet. Elos und die Zwillinge machen sich auf, die Rätsel aufzuklären und stellen schon bald fest: Egal wohin man reist, man hat immer sich selbst im Gepäck....

Für mich persönlich hatten die Zwillinge leider ein gewisses Nervpotential. Ich könnte mir vorstellen, dass ihre ewigen Kabbeleien jüngere Leser eher ansprechen. Vermutlich kann man das Buch als All Age-Roman bezeichnen. Aber wenn man alle anspricht, läuft man Gefahr, niemanden komplett zu erreichen.
Der Epilog liefert einen raffinierten Twist, dessen Auflösung mein Interesse geweckt hat. Dennoch werde ich eine eventuelle Fortsetzung wohl nicht lesen, weil es so viel farbenprächtigere Fantasy gibt.

Bewertung vom 30.12.2023
Nordlicht 02
Falch, Malin

Nordlicht 02


ausgezeichnet

Jotundalen - ein Wort wie aus dem Märchen oder wie Magie. Eine von Peter Pan inspirierte Story, aber mit Wikingern und Trollen - was will man mehr;-) Ich bin eigentlich gar kein Comicfan, aber die Nordlicht-Reihe finde ich einfach zauberhaft. Vor allem den spitzohrigen Espen habe ich in mein Herz geschlossen und wollte erfahren, wie es mit ihm und Sonja in Jotundalen weitergeht. Der Textanteil ist wie im ersten Band überschaubar, weswegen man viel zu schnell durch die Geschichte geflogen ist und wegen des erneut offenen Endes nun etwas ungeduldig auf den nächsten Nordlicht-Teil warten muss.

Aber zunächst gibt es hier ein neues Abenteuer um Espen und Sonja, ihren verschwundenen Onkel, gefährliche Wikinger und Trolle in einen herrlichen, leicht düsteren nordischen Setting. Mit dem Bergmädchen Lotta wird zudem ein neuer Charakter eingeführt. Hoffentlich zeigt sich bald das nächste Nordlicht.

Bewertung vom 27.12.2023
Warrior Fairies. Die Macht der Jahreszeiten-Krone
Campisi, Stephanie

Warrior Fairies. Die Macht der Jahreszeiten-Krone


ausgezeichnet

Das Buch hat mir selbst als erwachsene Feenfreundin viel Lesefreude bereitet. Was für eine Fantasie! Eine gefiederte Wieselkutsche, vergiftete Kiefernnadelpfeile mit Spinnweben - das ist eine farbenprächtige und in sich schlüssig erdachte Welt, die einfach nur Spaß macht. Wenn man möchte, kann man sogar Anspielungen auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen entdecken.

Eliane ist die Tochter des Sommerkönigs, der die Welt während seiner Jahreszeit reagiert. Doch unerwartet bleiben die Frühlingsfeen an der Macht, als der Sommerkönig von der Zeremonie zum Jahreszeitenwechsel nicht zurückkehrt. Gemeinsam mir der königlichen Tierpflegerin Rosa macht sich Eliane auf die Suche, und kommt nicht nur einer reichsgefährdenden Intrige auf die Spur...

Ich fand sehr schön, dass das Buch zwar Auftakt einer Reihe ist, aber dennoch zu einem befriedigenden Abschluss kommt. Und natürlich will ich erfahren, wie es weitergeht.

Bewertung vom 23.12.2023
Weihnachtszeit! Bald ist's so weit
Moser, Annette

Weihnachtszeit! Bald ist's so weit


sehr gut

Viel zu tun haben die Tiere wie Eichhörnchen und Igel, um ein schönes Weihnachtsfest vorzubereiten. Doch sie alle haben etwas gemeinsam: Entscheidende Gegenstände fehlen ihnen. Diese gilt es für die Kinder hinter raffiniert versteckten Klappen inmitten der sechs doppelseitigen Wimmelbilder zu finden.
Das Pappbilderbuch ist äußerst stabil gestaltet und hält damit wie vom Verlag angegeben Kindern ab zwei Jahren bereits stand. Erwachsene werden aber auf jeden Fall benötigt. Zum Vorlesen, Einordnen und Erklären.
Um wirklich zu erfassen, welche Funktion die fehlenden Gegenstände jeweils haben, sind Zweihjährige meiner Meinung nach aber noch zu jung. Sie haben auch mit solchen Dingen in ihrem Alltag sicherlich gar keine Berührung. Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest werden die putzigen Tiere mit ihren Aktivitäten aber zweifellos verstärken.