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vxrxnax

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2024
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

„Das Gemälde“, ein wunderbares Buch von Geraldine Brooks, erzählt gleich mehrere Geschichten, die jedoch alle in diversen Punkten miteinander verknüpft sind.
Zum einen ist da Jess, die gemeinsam mit Theo die Geschichte eines längst vergessenen Rennpferdes erforscht.
Dann Martha, die in ihrer Kunstgalerie ein unbekanntes Ölgemälde eines Pferdes entdeckt.
Zum anderen gibt es den Maler Scott, der mit seinem Talent die Schönheit adeliger Rennpferde im 19. Jahrhundert einfängt. Zuletzt der versklavten Jungen Jerret und ein einzigartiges braunes Fohlen. Ihre enge Verbindung schreibt im Jahr 1850 eine ganz besondere Geschichte.
Alle Handlungen erzählen von ganz unterschiedlichen Leben in verschiedenen Jahrzehnten und haben doch die große Liebe und Faszination für Pferde gemeinsam.

„Eines der besten Porträts von Lexington wurde von Scott gemalt, und es zeigt ihn, geführt vom Schwarzen Jarret, seinem Reitknecht…“ (S. 539)

Das Buch führt auch nicht passionierte Reiter wunderschön an die Thematik Pferde heran. Die Zeitsprünge und verschiedenen Sichtweisen gestalten die Geschichte spannend und abwechslungsreich und tragen zu einem harmonischen Lesegefühl bei. Malerisch beschreibt Geraldine Brooks dem Leser die Landschaften in Washington, New York und Kentucky. Besonders kann man die enge und voller Vertrauen geprägte Verbindung von Jarret und Lexington spüren und emotional miterleben. Auch das Aufgreifen der Sklaven Thematik im 19. Jahrhundert lässt den Leser die Diskriminierung und Ungleichheit spüren - man fühlt mit, ärgert sich und will Jarett vor allen Weißen verteidigen. Gleichzeitig wird auch die Diskriminierung farbiger Menschen heutzutage aufgegriffen und zeigt, dass wir auch heute noch stellenweise erhebliche Probleme damit haben. Das Buch hat mit sehr gut gefallen und ich kann es vor allem Pferdeliebhabern mehr als empfehlen. Doch auch ohne diesen Hintergrund liest sich das Buch flüssig und gewinnt den Leser Stück für Stück für sich. Definitv ein unerwartetes Highlight.

Bewertung vom 28.07.2023
Dear Dolly /die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben
Alderton, Dolly

Dear Dolly /die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben


gut

Ein Kummerkasten im Buchformat.
“dear dolly - die besten Antworten auf die wichtigsten Fragen im Leben” beantwortet Fragen von Lesern an die britische Kolumne von Dolly Alderton.
Eingeteilt in die Kapitel Dating, Freundschaft, Beziehungen, Familie, Sex, Trennungen und Körper & Seele hat Dolly für all ihre Sunday-Times Leser einen Lebensratschlag parat und beantwortet deren Fragen charmant, offen und mit eigenen Geschichten aus ihrer Vergangenheit.
So ist von gescheiterten Doppeldates zusammen mit der Mitbewohnerin bis hin zu den richtigen Menschen zum falschen Zeitpunkt zu treffen für jeden etwas dabei.

“Also lässt man sich auf die unbekannten Variablen eines anderen Menschen ein; man kann ihn kennenlernen, ihm vertrauen und auf das Beste hoffen” (S. 106)

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, es fühlt sich beinahe an wie eine Umarmung von einer geliebten Person. Es werden diverse Themen behandelt und Dolly Alderton findet zu jedem Problem einen Ratschlag oder eine Weisheit aus ihrem eigenen Leben.
Prinzipiell ist es nicht mein typisches Genre welches ich lese. Dennoch hat es mir gut gefallen und tatsächlich erkennt man sich in der ein oder anderen Thematik wieder. Die Ratschläge von Dolly ähneln sich im Grunde alle auf die ein oder andere Weise und auch sind hauptsächlich Frauen als Fragensteller vertreten.
Als Fazit: Ein angenehmes Buch, mit vielen Themen, welches sicherlich einmal das Lesen wert ist. Ob man es unbedingt gelesen haben muss, sei dahingestellt.

Bewertung vom 01.07.2023
Frankie
Gutsch, Jochen;Leo, Maxim

Frankie


ausgezeichnet

Kater Frankie trifft auf Richard Gold als dieser sich gerade das Leben nehmen möchte. Kurzerhand beschließt der Kater bei diesem Mann, der einen so tollen Faden besitzt, so gemütlich wohnt und einen großen Fernseher hat, einzuziehen. Was Gold zu Beginn nicht weiß, Frankie spricht menschisch. Dies sorgt anfangs für allerhand Verwirrung, doch nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. Frankie wirbelt Gold’s Leben ziemlich auf und gibt ihm eine neue Aufgabe - für einen Kater zu sorgen, der so gar nicht die typische Art ist.

“Hast du einen Lebenssinn?”
“Schätze, das ist genau mein Problem. Ich hab ihn verloren.”

Das Buch ist aus Frankie’s Sicht geschrieben, was mir persönlich sehr gut gefällt. Der Kater erzählt in seinem flapsigen Ton und seiner doch sehr einfachen Sichtweise auf das Leben diese Geschichte. Er lebt einfach das typische Leben eines Katers. Ich musste häufig schmunzeln und habe Frankie schnell ins Herz geschlossen. Gerade das Zusammentreffen mit Richard Gold, der doch so ziemlich das Gegenteil zu Frankie beschreibt, macht dieses Buch zu einer unfassbar unterhaltsamen Geschichte. Es lässt sich schnell und flüssig lesen. Der Schreibstil schafft es, die doch ernste Thematik bezüglich Gold’s Situation und seiner Lebensgeschichte und Frankie’s Katerleben einzufangen.

Ein wirklich unterhaltsames Buch, welches mit Humor, überraschender Tiefgründigkeit und philosophischen Gedankengänge bei mir gepunktet hat.