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Benutzername: 
N9erz
Wohnort: 
Wien

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2015
Nur einen Horizont entfernt
Spielman, Lori Nelson

Nur einen Horizont entfernt


gut

Hannah bekommt nach Jahren eine Entschuldigung von einer alten Schulkollegin, die sie jahrelang gemobbt hat. Denn die macht gerade mit Versöhnungsteinen ihr Geschäft und ist ganz groß im Rennen.

Doch Hannah kann nicht so leicht vergeben und vergessen obwohl sie eigentlich ganz genau wüsste, wen sie selbst um Verzeihung bitten sollte - ihre eigene Mutter mit der sie lange gebrochen hat. Doch ob sich Hannah ihrer schmerzlichen Vergangenheit wirklich stellen kann ist fraglich, auch weil sie nicht weiß welche Veränderungen das in ihrem jetzigen Leben hervorrufen könnte.
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Lori Nelson Spielman versteht es mit ihren Romanen den Leser wirklich zum Nachdenken zu bringen. Auch wenn die Emotionen in diesem Fall wahrscheinlich mehr von den eigenen Grübeleien als vom Buch selber kommen.

Denn die Geschichte ist zwar durchaus mitreißend und emotional, allerdings leider stellenweise auch sehr vorhersehbar. Bereits sehr früh kristallisieren sich einige Veränderungen heraus, denen Hannah wahrscheinlich gegenüberstehen wird. Die Überraschungen bleiben da leider ein klein wenig aus. Das Ende kann man sich ab der Hälfte in etwa zusammenschustern - bis auf ein paar kleine Überraschungen bleiben die großen Abweichungen allerdings aus.

Auch die Charaktere sind zwar nicht schlecht, aber ein wenig zu viel überzeichnet.
Gerade Hannah als Hauptcharakter ist leider sehr naiv und ab einem gewissen Punkt nicht mehr ganz nachvollziehbar. Legt man ihr zu Beginn noch zu Gute, dass sie einfach sehr optimistisch und gutherzig sein mag, stellt sich bald heraus, dass es doch nur pure Naivität ist. Sie vertraut allem und jeden ohne wirklich ein bisschen darüber nachzudenken. Die Rechnung bekommt sie dann natürlich alsbald serviert!
Ihr Umfeld, sowohl im Job als auch privat, ist auch nicht gerade das grüne vom Ei. Alle sehr skrupellos und egoistisch - immer nur auf den eigenen Erfolg aus. Alle jedoch auch nur ohne eine kleine Abweichung vom Schema, darum vielleicht schon zu stereotypisch.
Dazu kommt im Verlauf der Story RJ - der einfach zu perfekte Ritter auf dem weißen Schimmel. Er mag ein toller Fang sein, aber er steht schon ein bisschen auf der Stufe zum engelhaften, was ihn fast unglaubhaft und übertrieben wirken lässt.

Einziger wirklich guter und toller Faden - die Idee der Versöhnungssteine. Im Fortlauf der Geschichte kann man gar nicht anders, als sich selbst Gedanken darüber zu machen, ob und wem man so einen Stein vielleicht schuldig wäre. Doch zeitgleich sieht man auch, dass eine verspätete Entschuldigung oder sogar die Lüge in erster Hinsicht extreme Auswirkungen haben kann! Man weiß eben nie, was mit der Wahrheit noch so alles ans Licht kommt.

Die Grundidee ist somit wirklich gelungen und die Geschichte auch wirklich emotional und toll, aber ein wenig zu überzogen und vorhersehbar. Gute Unterhaltung aber dadurch fast ein bisschen seicht.
Wer ein Buch sucht, das das eigene Gewissen zum Nachdenken bringt, der liegt richtig, die große Tränenfabrik oder das Gefühlschaos ist es aber nicht. Hauptsächlich aber eben durch die Vorhersehbarkeit der Geschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2014
ZERO - Sie wissen, was du tust
Elsberg, Marc

ZERO - Sie wissen, was du tust


ausgezeichnet

"Zero" ist ein Roman, der sich wirklich und vollends mit Problemen beschäftigt, die wir zum heutigen Zeitpunkt schon haben. Überall kursieren Informationen und Daten über jede Person, die Überwachung soll nach einigen Stimmen am besten flächendeckend vorhanden sein, der Mensch wird immer mehr wirklich zum gläsernen Menschen.
Doch was passiert, wenn wir zu viel von uns Preis geben? Was passiert wenn wir dadurch nicht unser Leben verbessern sondern mehr und mehr manipuliert werden können?
Genau damit beschäftigt sich "Zero".

Alleine wegen der Brisanz und der Aktualität des Romanes gemischt mit der hervorragenden Spannung und einer Geschichte die so realitätsnah ist, dass man sie eigentlich fast gar nicht hören und vor allem nicht glauben will, muss man "Zero" lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.