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Aurian

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2020
Dein Platz in meinem Herzen
Toon, Paige

Dein Platz in meinem Herzen


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Bridget ist Reiseberichtsautorin und hat die Idee alle ihre Ex-Freunde zu besuchen und von ihnen das Stück ihres Herzens zurückzufordern, damit es am Ende wieder ganz ist. Doch wem wird sie es dann schenken? Ihrem Lebensgefährten Elliot, der in Australien auf sie wartet?
Unterbrochen wird ihre Reise durch das Angebot ihres Verlages, die Fortsetzung zum Bestseller der Autorin Nicole Dupré zu schreiben, die plötzlich verstorben ist. Doch Nicole hinterlässt nicht nur ein literarisches Erbe, sondern auch einen Ehemann und ein Baby. Für die Recherchen zu ihrem Buch reist Bridget nach Cornwall zu Charlie und seiner Tochter April um für ein paar Wochen die Notizen von Nicole durchzugehen. Eigentlich ist Bridget kein Fan von kleinen Kindern, doch sie hat weder mit dem sympathischen und gutaussehenden Charlie gerechnet, noch mit der Zuneigung, die April in ihr weckt.

Meine Eindrücke:
Auf die Geschichte war ich sehr neugierig, weil ich die gleiche Grundidee, mit der engagierten Ghostwriterin einer verstorbenen Bestsellerautorin, vor kurzem als Thriller gelesen habe. Es gab erstaunlich viele Ähnlichkeiten und doch sind die beiden Bücher grundverschieden.

Die Idee alle Verflossenen zu besuchen ist nicht neu, aber sie gefällt mir trotzdem gut, vor allem verbunden mit dem Wunsch ein Stück des eigenen Herzens zurückzufordern. Über die einzelnen Besuche berichtet Bridget auf ihrem Blog und da sie kein Kind von Traurigkeit war, hat sie einige Besuche, über die sie berichten kann.
Durch ihren Beruf hat sie etliche Länder bereist und ihre Ex-Freunde sind weltweit verstreut. Daraus hätte man fast ein eigenes Buch machen können. Was anfangs wie eine unterhaltsame Idee wirkt, wird nach und nach ernster, je mehr man über Bridget und ihr Leben erfährt.

Der zweite Handlungsstrang mit Charlie und April ist einfach nur herzerwärmend und sehr schön zu lesen.
Anfangs war ich entsetzt, als Charlie das 8 Monate alte Baby vor dem Fernseher parkt, doch das täuscht. Er kümmert sich liebevoll und ganz alleine um seine Tochter, seit dem Tod seiner geliebten Frau.

Bridget wirkt auf den ersten Blick etwas flatterhaft mit ihren vielen Exfreunden. Doch auch hier täuscht der erste Eindruck, was man alleine schon an dem Wunsch sieht, ihr Herz wieder zu vervollständigen. Aber besonders geliebt habe ich sie, wenn sie Songs lauthals mitsingt, denn Musik begleitet Bridget durch ihr ganzes Leben. Am Ende des Buches habe ich mich über Bridgets Playlist gefreut. Sie enthält die Lieder, die während der Geschichte erwähnt werden.

Bis auf ein paar unrunde Stellen habe ich diese schöne Geschichte sehr gerne gelesen, denn sie ist einfach herzerwärmend, gefühlvoll und unterhaltsam und vor allem Bridget hat mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Das war sicher nicht mein letztes Buch der Autorin.

Bewertung vom 07.07.2020
Never Let Me Down
Bowen, Sarina

Never Let Me Down


sehr gut

Zu Beginn der Story, stand Rachels Leid im Vordergrund, die Trauer um ihre Mutter, die Unterbringung in einer staatlichen Unterkunft für Jugendliche und die Zudringlichkeit ihres besten Freundes. Mit dem Auftauchen ihres Vaters wird die Geschichte regelrecht heller und leichter, auch wenn Rachel immer Angst hat, dass er plötzlich verschwindet und sie vollkommen alleine ist, denn schließlich hat sie ihn die letzten Jahre auch nicht interessiert. Warum sollte das plötzlich anders sein?

Die Geschichte habe ich gerne gelesen und die Grundidee hat mir sehr gut gefallen. Welches Mädchen träumt nicht davon, dass ihr Vater ein berühmter Rockstar ist, der sie bei sich aufnimmt. Leider ist der Preis dafür hoch und Rachel kommt sich teilweise wie eine Verräterin an ihrer Mutter vor, die nicht gut auf Frederick zu sprechen war.

Sobald Rachel im Internat ankommt, verändert sich die Stimmung der Geschichte erneut und es kommt zusätzlich ein romantischer Touch ins Spiel, denn der ihr von der Schule zugewiesene Tutor Jake, lässt vom ersten Tag an ihr Herz höherschlagen. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los und überschattet ihre Beziehung zu den beiden Männern, die so plötzlich in ihr Leben getreten sind.
Auch wenn mir klar ist, mit welcher Intention die Autorin diesen Handlungsstrang eingeflochten hat, konnte mich dieser doch nicht so fesseln, wie die Annäherung von Rachel und Frederick.

Und dann sind da noch die Änderungen in Fredericks Leben. Diese haben sich für mich nicht in die Handlung eingefügt, bzw. kamen abrupt und wirkten etwas merkwürdig auf mich und auf Rachel. Vielleicht weil man darüber nur aus Rachels Sicht liest und so keine Ahnung hat, wie es dazu kam und wie es sich entwickelt hat. So fühlte ich mich etwas überfahren.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen, wozu auch der angenehme Erzählstil der Autorin beigetragen hat.

Bewertung vom 15.06.2020
Truly / In Love Bd.1
Reed, Ava

Truly / In Love Bd.1


sehr gut

Andie ist eine liebenswerte junge Frau, voller Selbstzweifel und mit einem zwanghaften Hang zur Ordnung. Ein Jahr nach ihrer besten Freundin June ist sie endlich auch auf der Uni, allerdings ohne Geld, ohne Job und ohne Wohnung. Zum Glück findet sie Arbeit als Barkeeperin und ihr neuer Kollege Cooper zieht sie sofort magisch an. Aber sie kommt einfach nicht an diesen verschlossenen Mann heran, obwohl mehr als deutlich ist, dass er sie auch mag. Was ist nur los mit ihm? Sie ahnt noch nicht, dass er genau wie sie mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.

Es hat etwas gedauert, bis ich mit Andie und der Handlung warm geworden bin. Aber je mehr ich über Andie erfahren habe, desto liebenswerter fand ich sie. Vor allem weil sie sich so liebevoll um ihren Vater und ihren Bruder gekümmert hat, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Deshalb folgt sie ihrer besten Freundin June erst ein Jahr später auf die Uni. June hat mir gleich gut gefallen. Sie ist selbstbewusst und sie verteidigt die schüchterne Andie, wie eine Löwin ihr Junges.
Vor allem ihre Dialoge mit Andies neuem Chef Mason haben mich zum Lachen gebracht und das Gekabbel der beiden hat enorm zum Unterhaltungswert des Buches beigetragen. Es ist toll, dass sie in der Fortsetzung im Mittelpunkt stehen werden!

Zwischen Andie und ihrem neuen Kollegen Cooper geht es dagegen wesentlich ruhiger zu. Cooper ist verschlossen und zurückhaltend und doch fühlen die beiden sich vom ersten Moment an zueinander hingezogen. Cooper hält sich jedoch bewusst von Andie fern, weil er aufgrund seiner Vergangenheit das Gefühl hat eine Frau nicht beschützen zu können. Doch das mit dem Fernhalten ist so eine Sache, denn das Schicksal sorgt dafür, dass sie ihm näherkommt, als ihm lieb ist.

Aufgrund der zurückhaltenden Hauptpersonen ist diese gefühlvolle und schöne Liebesgeschichte eher ruhig. Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen, auch wenn ich mir rund um die Gefühle der beiden etwas mehr Handlung gewünscht hätte. Vor allem bei Andies Ordnungszwang, der ja auch immer wieder erwähnt wird, hat es mich gewundert, dass problematische Situationen nur am Rande erwähnt werden.

Der Fokus liegt eindeutig auf den Gedanken und Gefühlen von Andie und Cooper, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird. Das hat mir gut gefallen, denn dadurch erlebt man die Handlung intensiver. Lediglich bei einer speziellen Szene hätte ich auf die zweite Sichtweise verzichten können. Wenn ihr wissen wollt, welche das ist, dann lest das Buch und entscheidet selbst, ob ihr vielleicht genau das besonders aufregend findet.

Der Schreibstil von Ava Reed hat mit gut gefallen und es hat mir Spaß gemacht Andies und Coopers Geschichte zu lesen. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung mit June und Mason, die im September erscheinen wird.

Bewertung vom 08.06.2020
Daisy Jones and The Six
Reid, Taylor Jenkins

Daisy Jones and The Six


sehr gut

Ab und zu lese ich gerne etwas Neues oder Anderes und das hat mir dieses Buch definitiv geboten. Die Geschichte ist ein endloses Interview mit den Mitgliedern der fiktiven Band „Daisy Jones and The Six“ und Billies großer Liebe Camilla.
Es ist wie eine Doku, die den Aufstieg einer Band erzählt, bis hin zu ihrer Trennung auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Und die ganze Zeit fragt man sich, was zu dieser Trennung geführt hat.
Ich war erst skeptisch, ob das ein ganzes Buch lang funktioniert und war überrascht, wie gut
das für mich funktioniert hat. Die Sichtweisen der Einzelnen haben sich meistens zu einem großen Ganzen ergänzt, doch ab und zu war es interessant, wie unterschiedlich die gleiche Situation den Beteiligten in Erinnerung geblieben ist bzw. von ihnen wahrgenommen wurde.

Die Geschichte atmet den Zeitgeist der wilden 70er Jahre – Sex, Drugs and Rock’n Roll.
Eine Rockband, bestehend aus lauter jungen Männern, ist da ein dankbares Beispiel und die Jungs leben das damalige Klischee hemmungslos, bis Billie abzustürzen droht.
Daisy lebt genauso frei und ungezügelt und passt mit ihrem musikalischen Naturtalent perfekt zu The Six. Mit ihrer ungewöhnlichen Stimme und ihrer lasziven Art begeistert sie nicht nur die Fans. Sie ist ein Vorbild für viele Frauen, denn sie hat sich von allen Zwängen befreit und macht nur das wozu sie Lust hat.
Hinter der Fassade ist sie allerdings ein einsamer und verlorener Mensch, auf der Suche nach Halt und Anerkennung.

Nach und nach bekommt man Einblick in die Dynamik dieser Band, deren Frontmann und kreativer Kopf Billy ist. Er ist auch derjenige der im Fokus der Medien steht, womit nicht jedes Bandmitglied klarkommt.
Und immer wieder fließen bekannte Namen aus der damaligen Musikszene ein, wodurch das Ganze so real wirkt.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn der Funke nie soweit übergesprungen ist, dass ich das Gefühl hatte direkt dabei zu sein und in das Geschehen abzutauchen. Trotzdem wird die Story so authentisch erzählt, dass ich mich immer wieder daran erinnern musste, dass es eine fiktive Band ist und ich weder auf Google noch auf Youtube fündig werde.

Das könnte durchaus die Geschichte einer realen Band sein.

Bewertung vom 30.04.2020
Royal Blue
McQuiston, Casey

Royal Blue


sehr gut

Der Debütroman der Autorin Casey McQuiston hat auf Goodreads den Preis für die beste Romanze und das beste Debut 2019 gewonnen. Das hat mich natürlich neugierig gemacht.

Alex ist der Sohn der Präsidentin der Vereinigten Staaten. Sein Leben wird vom Wahlkampf seiner Mutter und dem Repräsentieren bei öffentlichen Anlässen bestimmt und die Medien haben ihn dabei immer im Visier.
Er genießt sein Leben und das Spiel mit den Medien in vollen Zügen, denn für ihn war schon immer klar – seine Zukunft ist die Politik.
Bei einem öffentlichen Anlass in England trifft er mal wieder auf Prinz Henry, den er überhaupt nicht leiden kann. Außerdem findet er ihn total langweilig. Doch als er merkt, dass Henry ganz anders ist, als er denkt, wird dieser ihm immer sympathischer, bis er ihn so gern hat, dass es ein Problem für ihre beiden Familien sein könnte.

Durch die Geschichte der beiden wird klar, wie sehr die Kinder von Königshäusern und Staatsoberhäuptern im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Alex‘ Leben ist jedoch wesentlich freier und selbstbestimmter als Henrys, der in den Erwartungen und Traditionen der englischen Krone gefangen ist. Er präsentiert eine perfekte und glatte Fassade und Alex macht es viel Freude den echten Henry dahinter zu entdecken.

Von Anfang an hat es mir viel Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen. Der lockere und humorvoller Ton ist unterhaltsam zu lesen und der Blick hinter die Kulissen ist interessant.
Nebenbei erfährt man immer wieder etwas über die Geschichte der amerikanischen Präsidenten, das Weiße Haus und über amerikanische Wahlen.
Dadurch bekommt die manchmal fast schon kitschig romantische Liebesgeschichte etwas Bodenhaftung.

Fazit: Eine schöne Geschichte, in der es um Politik, Homosexualität und die ganz große Liebe geht.

Bewertung vom 17.11.2019
Sieh mich an
Stewart, Erin

Sieh mich an


ausgezeichnet

Die Geschichte der 16jährigen Ava hat mich im ersten Moment an „Wunder“ von Palacio erinnert und doch gibt es einen gravierenden Unterschied, denn Ava war bis vor einem Jahr ein ganz normaler gutaussehender Teenager, der mit seiner Familie zusammengelebt hat.

Doch dann gab es ein dramatisches Ereignis, durch welches Ava nicht nur ihr Zuhause und ihre Eltern verloren hat. Ein Großteil Ihrer Haut hat so starke Verbrennungen erlitten, dass ihr Gesicht derart entstellt ist, dass sie ihr eigenes Spiegelbild kaum erträgt.

Die Geschichte beginnt ein Jahr nach dem Unglück, als Avas Haut so weit wiederhergestellt ist, dass sie wieder zur Schule gehen kann. Für sie ist das eine fürchterliche Vorstellung. Wie soll sie mit ihrem Aussehen dort bestehen, wo es von Teenagern nur so wimmelt, die sich selbst und andere hauptsächlich über ihr Aussehen definieren?

Viele von Avas Ängsten sollen sich bewahrheiten, denn wie man sich vorstellen kann, erregt ihre Entstellung Aufsehen und sorgt für Ausgrenzung und Hänseleien. Es ist berührend zu lesen, wie die ersten Tage für sie sind. Wie sollen andere sie akzeptieren, wenn sie sich selbst kaum akzeptieren kann?

Das ganze Ausmaß ihrer Tragödie wird nach und nach in Rückblicken und Erinnerungen klar. Es wird deutlich was für ein starker Mensch Ava ist und wieviel Kraft es sie gekostet hat, ihr Leben trotz all ihrer Verluste weiterzuleben.

Das Erstaunliche ist, dass es mir viel Spaß gemacht hat, diese traurige und berührende Geschichte zu lesen, denn die Autorin schafft es vieles in einem lockeren und fast schon schwarzhumorigen Ton zu schildern, ohne dass die Geschichte dabei ins Lächerliche gezogen wird. Besonders die Dialoge mit Avas neuen Freunden haben mir oft ein Grinsen ins Gesicht gezaubert.

Das Buch ist in genau dem richtigen Ton für Jugendliche geschrieben. Man liest es einfach gerne, weil es gut unterhält, berührt und weil es um ein für Teenager wichtiges Thema geht.

Bewertung vom 21.09.2019
Die Zeit der Weihnachtsschwestern
Morgan, Sarah

Die Zeit der Weihnachtsschwestern


ausgezeichnet

Was für eine schöne und warmherzige Geschichte! Typisch Sarah Morgan!

Es ist Tradition, dass sich alle Mitglieder der Familie McBride Zuhause in Schottland treffen, um die Weihnachtstage gemeinsam zu verbringen. Trotz all der Freude liegt immer eine gewisse Anspannung in der Luft, denn vor über 20 Jahren gab es ein Unglück, dass das Leben aller für immer verändert und geprägt hat.
Doch das ist ein Tabuthema über das noch nie offen gesprochen wurde.

Die drei Schwestern sind so unterschiedlich, wie es nur geht. Es hat mir viel Spaß gemacht diese drei unterschiedlichen Frauen und ihr Leben kennenzulernen. Hannah ist sehr rational und eine Karrierefrau, Beth ist Mutter von zwei bezaubernden kleinen Mädchen und Posy, die sportliche, unterstützt ihre Eltern Zuhause und arbeitet als Bergführerin.

Die Männer, die im Leben der McBride-Frauen eine Rolle spielen, sind alle ein Traum, was Verständnis, Zuneigung und natürlich Optik angeht. Sie sind die perfekte Medizin für die verletzten Seelen der vier Frauen. Und ja, das hört sich genauso rosarot an, wie es sich liest. Aber zu Büchern von Sarah Morgan gehört mindestens ein toller Mann, der nicht nur das Herz der Protagonistinnen höherschlagen lässt. Hier sind es gleich vier, wenn man den Vater miteinrechnet.

Ich hatte das Buch im Urlaub dabei und diese warmherzige und schöne Geschichte war die perfekte Lektüre. Mit genau der richtigen Mischung aus Emotionen, Romantik und Humor ist sie ideal zum Abtauchen und Abschalten.

Bewertung vom 21.09.2019
The Light in Us / Light in Us Bd.1
Scott, Emma

The Light in Us / Light in Us Bd.1


sehr gut

Wer gerne gefühlvolle und bittersüße Liebesgeschichten mit gerade der richtigen Portion Dramatik liest, den erwartet hier die ideale Lektüre zum Abschalten und Eintauchen.

Charlotte ist Geigerin und ein musikalisches Ausnahmetalent, doch nach dem Tod ihres Bruders, hat sie die emotionale Verbindung zur Musik verloren. Sie fühlt nichts mehr, wenn sie spielt und hat das Gefühl nur noch Geräusche zu machen und nicht Musik. Deshalb nimmt sie sich eine musikalische Auszeit und der Job als Assistentin eines Blinden soll ihr über eine finanzielle Durststrecke hinweghelfen.

Allerdings war sie nicht auf Noah gefasst. Er ist unglaublich sexy und hat Augen wie Achate. Doch seine anziehende Optik steht in krassem Gegensatz zu seiner abweisenden und kalten Fassade. Dass er nach seinem Unfall plötzlich kein Licht, keine Farben, nie mehr den Himmel sehen kann, lässt ihn verzweifeln und macht ihn wütend.
Er will nicht akzeptieren, dass er blind ist und es immer bleiben wird. Deshalb lehnt er es ab Blindenschrift zu lernen oder einen Stock zu benutzen, denn er hat das Gefühl, dass sein altes Leben dann endgültig vorbei ist und er ist noch nicht bereit es loszulassen.

Beide haben viel verloren. Vielleicht hat Charlotte deshalb Geduld mit Noah, bei dem es bisher kein Assistent lange ausgehalten hat. Doch Charlotte ist ein liebenswerter und freundlicher Mensch und wenn sie auf ihrer Geige übt, bleibt auch Noahs Herz nicht kalt.
Immer wieder werden Musikstücke genannt, die Charlotte hingebungsvoll mit ihrer Geige spielt. Obwohl das nicht meine bevorzugte Musikrichtung ist, habe ich mir doch ein paar davon angehört und war angenehm überrascht, was zeigt, dass auch das Lesen von Liebesromanen bilden kann 

Dies ist mein drittes Buch der Autorin und zum dritten Mal ist relativ klar, wie die Handlung sich entwickeln wird und trotzdem konnte ich das Buch wieder kaum aus der Hand legen. Emma Scott schafft es, die Gefühle ihrer Personen spürbar zu machen, wobei für mich Noahs Zorn greifbarer war als Charlottes Verlust.
Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen und trotz der Schwermut der beiden liest sie sich mit einer gewissen Leichtigkeit.

Als Fortsetzung gibt es die Novella „You are my Light“ als eBook, das ich auf jeden Fall lesen werde, wenn ich mal wieder Lust auf ein Buch von Emma Scott habe.

Bewertung vom 13.01.2019
Ein Himmel für Dich
Heatherington, Emma

Ein Himmel für Dich


sehr gut

Eine Geschichte für alle, die emotionale und berührende Geschichten lieben und an die Macht des Schicksals glauben.

Shelley hat vor 3 Jahren ihre 3jährige Tochter verloren. Sie kommt mit dem Schmerz und der Trauer einfach nicht klar, findet nicht zurück ins Leben. Als sie am Strand spazieren geht, findet sie ein junges Mädchen, dass in Tränen aufgelöst im Regen setzt. Die 15jährige Rosie macht in Killara in Irland Urlaub mit ihrer todkranken Mutter Juliette und ihre traurige Geschichte ist das erste was seit langem wieder das Herz von Shelley berührt.
Juliette hingegen verzweifelt bei dem Gedanken, dass sie ihre geliebte Tochter bald alleine zurücklassen muss und möchte in diesem Urlaub ein paar unvergessliche Erinnerungen für Rosie schaffen. Doch das ist nicht der einzige Grund für diese Reise.

Die Traurigkeit und Verzweiflung der drei Frauen wird sehr eindringlich und intensiv geschildert. Juliette und Shelley erzählen abwechselnd aus ihrer Sicht das Geschehen, wie sie sich fühlen und welche Gedanken ihnen durch den Kopf gehen. Sie sind beide Mütter, die mit ihren ganz eigenen Ängsten fertig werden müssen. Besonders Juliette hat mir sehr gut gefallen, denn trotz ihrer Diagnose zeigt sie eine bewundernswerte Stärke. Sie gibt anderen Kraft, obwohl sie eigentlich den Halt viel nötiger hätte.

Die Geschichte zeigt wie grausam das Schicksal sein kann und wie selbstverständlich man das alltägliche Glück hinnimmt, bis es einem genommen wird. Doch zum Glück geht es im Leben und auch in diesem Buch immer wieder irgendwann bergauf, wenn man es zulässt.

Bis auf ein paar kleine Längen habe ich das Buch gerne gelesen, vor allem, weil es mir bewusst gemacht hat, wie glücklich ich mich schätzen kann.