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Benutzername: 
HEIDIZ
Wohnort: 
Heyerode

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2020
Es war einmal in Italien
Di Fulvio, Luca

Es war einmal in Italien


ausgezeichnet

Ich durfte das neue Buch des Autors Luca Di Fulvio lesen und war schon im Vorfeld echt neugierig darauf. Da ich seine Vorgängerbücher schon mit großem Interesse gelesen hatte, ging ich alles andere als unvoreingenommen in die Lektüre. Schließlich wurde ich nicht enttäuscht. Di Fulvio hat wieder einmal einen Roman geschaffen, der zu Herzen geht, der Charaktere lebendig werden lässt, die viel zu bieten haben, mit denen man mitfiebern kann und die man lieb gewinnt oder hasst. Dieses Buch ist für mich im Nachgang und schon während des Lesens echt emotional geschrieben und ich denke, dass ich die Lektüre so schnell nicht vergessen werde. Die Geschichte beginnt spannend und diese Spannung wird bis zum Ende gehalten, ja, ständig ausgebaut. Wir befinden uns in der Ewigen Stadt - in Rom - wir lernen Pietro kennen im Waisenhaus und er nimmt eine rasante Entwicklung - indem Nella ihn adoptiert - ihr Mann .... das verrate ich nicht .... Außerdem werden lebendig und agieren nachvollziehbar und authentisch Melo und Marta vom Zirkus und all die anderen Charaktere, die dieses Buch zu dem werden lassen, was es ist. Pietro, der Waisenjunge, der die Kamera zum Freund hat und dessen Beziehung zu Marta sich entwickelt und Nella, der Henri kennen- und ....lernt .... all das liest sich lebendig und glaubwürdig und diese bildgewaltige Geschichte erzählt außerdem von den dramatischen Ereignissen, die in Rom passierten als die Stadt auf dem Weg zum Nationalstaat war - das war 1870, als auch die Handlung angesiedelt ist. Di Fulvio schreibt fesselnd, ich konnte das Buch schwer aus der Hand legen und bin nachhaltig beeindruckt, wie der Autor es wieder einmal geschafft hat, einen solch epochalen Roman zu schreiben. Absolute Leseempfehlung !!!

Bewertung vom 29.06.2018
Die Bücherjäger
Husemann, Dirk

Die Bücherjäger


ausgezeichnet

Ich habe in den letzten Wochen den neuen historischen Roman von Dirk Husemann lesen dürfen.

Wir befinden uns im Konstanz des Jahres 1417 und lernen Poggio Bracciolini kennen. Er ist ein Bücherjäger, welcher sich in Klosterbibliotheken einschleicht und versucht, antike und wertvolle Texte zu finden. Die Handlung spielt erst einmal am Bodensee - Poggio entdeckt in einem Bergloster ein angekettetes Buch. Er entziffert seinen Inhalt, dann aber ist es verschwunden, jemand war schneller wie er. Nun geht die Verfolgungsjagd los. Dieser Text ist so brisant, dass er die Welt verändern könnte, all das, an was man glaubt, ins Wanken bringen könnte .... die Geschichte sozusagen neu definieren könnte ...

Ich möchte nicht zu viel verraten. Eines sei gesagt, das Buch ist ein Buch im Buch könnte man sagen, es geht um ein welt- bzw. historikveränderndes Buch, der Autor hat es geschafft, diesen erdachten Inhalt, der mit sehr viel wahren Elementen und historischen Personen versehen ist, für mich glaubhaft und lebendig darzustellen und mich rundherum zu überzeugen.

Die Charaktere sind in ihren Verhaltensweisen nachvollziehbar und die Szenen sind lebendig geschrieben, man fühlt sich in die Handlung involviert, wird davongetragen und mitgenommen.

Am Ende des Buches gibt es noch eine Auflistung der handelnden Personen, wobei die kursiv gesetzten Personen, die historischen Persönlichkeiten sind, wie z. B. Gianfrancesco Poggio Bracciolini, Oswald von Wolkenstein oder Agnes von Oppeln. Das anschließende Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe, wie z. B. Onager, Refektrorium, Vellum oder Zelter.

Sehr ansprechend finde ich, dass man die sogenannten Kapitel "Stundenglas" eingefügt hat, die erklären sozusagen die Vorgeschichte Poggios. Das Buch an sich ist in vier Teile gegliedert.

Berg
Grab
Turm
Abgrund

Dirk Husemann hat seine Geschichte sehr gut aufgebaut, die Spannung steigt sofort und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ein roter Faden behält die Spannung über das gesamte Buch hinweg aufrecht, ja, hält sie hoch und steigert sie bis zum Ende immer mehr.

Leseprobe:
========

Aber Agnes hörte das Zögern zwischen den Worten. "Vielleicht ist es dir gleichgültig, ob das Buch, das ich suche, in dieser Zelle liegt. Vermutlich bist du nicht einmal versessen auf einen Blick in eine Kammer, die so geheimnisvoll unter Verschluss gehalten wird. ...

Geschichte ist historisch topp recherchiert und - wie ich finde - vom Schreibstil passend zum Genre und der Zeit sowie dem Inhalt des Buches entsprechend flüssig und spannend unterhaltsam zu lesen.