Benutzer
Benutzername: 
Chattys Bücherblog
Wohnort: 
Bretten

Bewertungen

Insgesamt 697 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2025
Geiser, Martin

Oberaargauer Geheimnisse


ausgezeichnet

Ort der Handlung:  Oberaargau, Schweiz


Auf den ersten Seiten lernen wir Urspeter, kurz UP oder auch Maigret genannt, kennen. Ich muss sagen, dass ich ihn anfangs etwas distanziert fand. Ich konnte ihn nicht einschätzen. Aber nach und nach kamen Details aus seinem Leben und damit seinem Schicksalsschlag zutage, was seine Zurückgezogenheit erklärte. Auch im Ruhestand lässt ihn die Ermittlungsarbeit nicht los. Seine Exkollegin profitiert davon, aber nicht alle Kollegen sind von seiner Art zu Ermitteln angetan. Vieles erinnert dabei an den belgischen Kommissar Maigret, deshalb auch der Spitzname. 

Eine Tote wurde gefunden und mit ihr beginnt ein wahres Katz-und-Maus-Spiel, denn plötzlich entdeckt man ein Geheimnis der Toten. Aber bei diesem Geheimnis soll es nicht bleiben. Identitäten werden getauscht und jede Menge getuschelt. Und plötzlich ist UP mittendrin.

Mehr möchte ich von diesem Krimi nicht verraten. Obwohl ich mich anfangs etwas schwer tat, wurde die Handlung immer spannender und ich wollte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Zu sehr wollte ich wissen, welche Tragödien sich vor 16 Jahren in diesem kleinen Städtchen abgespielt haben. 

Witzig fand ich auch den kleinen Handlungsstrang mit Internetdating. Schade, dass er so abrupt endete. Aber möglicherweise zieht sich ja hier ein roter Faden durch die kommenden Fortsetzungen. Eine leichte Andeutung dazu findet sich in den letzten Zeile.


Mir hat der Ausflug nach Oberaargau sehr gut gefallen. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Urspeter und Stefania.

Bewertung vom 05.02.2025
Poppe, Grit

Mauer des Schweigens. Die Akte Leipzig / Morduntersuchungskommission Leipzig Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem ich vom ersten Band geflasht, ja, nahezu gefesselt war, wollte ich unbedingt den Nachfolger lesen. Und auch dieses Mal zeigt die Autorin das Leben in der ehemaligen DDR auf, mit deren Höhen und Tiefen, Bekanntem und mir bislang noch Unbekanntem.


Zu Beginn wird der Leser mit Schrecken empfangen. Nervenzerreißend, aber auch gerade so, dass ich unbedingt mehr wissen wollte. Ja, meine Neugier war geweckt.


Von Anfang an schwebt eine Spannung über dem Krimi. Rückblicke auf die ehemalige DDR lassen die Geschichte glaubhaft wirken. Obwohl mir der erste Band ein bisschen besser gefallen hat, war ich voll und ganz in die Handlung eingebunden und konnte es kaum erwarten, bis sich die kleinen Bausteinchen zusammen fügten, um dann am Ende alles zu erklären. Ob IM, oder MfS, einiges davon hatte ich bereits gehört bzw. gelesen, aber als Teil eines Krimis? Nein, das war mir bislang neu. Und genau das war es auch, was mir viel Lesefreude brachte. Die Authentizität der Handlungen und die sehr gute Recherche ist hier besonders hervorzuheben. 


Durch den bildhaften Schreibstil erlebt der Leser ein Katz und Maus Spiel, bei dem die Spannung immer vorhanden ist. Oftmals sind es kleine Details, die der Handlung eine neue Wende bescheren um zum Schluß alles zusammenzufügen.


Und am Ende will man nur eines:  Bitte mehr davon!

Bewertung vom 15.08.2024
Lemberg, Lili

Haja oder Hanoi? Wehrles Detektivmobil


sehr gut

In diesem Buch präsentiert die Autorin, nicht nur die Ermittlungen zu einem ziemlich verzwickten und auch noch persönlichen Mordfall, sondern auch die schwäbische Gemütlichkeit.


"Detektei, Mobil!" So beginnt der Gmeiner Verlag die Kurzbeschreibung des Reihenauftaktes. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages und dem Titel bereits erkennen kann, ist in diesem Buch so einiges geboten. Stichwort: Camper und Hasen. 


                                                                     ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass die Autorin ein Händchen für schwäbische Krimis hat. Nicht nur die Landschaft, auch die Eigenheiten der Landesbewohner finden ihre Bestimmung und peppen den, an manchen Stellen etwas trägen, Krimi auch. Es ist ein schweres Los, dass Nik hier mit der Erbschaft gezogen hat. Aber auch nachvollziehbar. Wer erbt schon einen Camper? Und dann diese WG, ein Geheimnis jagt das Nächste. Und so stolpert Nik ja auch auf jedem ihrer Schritte in die Geschichte der Bewohner. Mir hat die Charakterisierung der Protagonisten sehr gut gefallen. Es fühlt sich harmonisch an, auch wenn so kleine Geheimnisse die Menschen umgeben. Aber genau diesen Geheimnissen gilt es ja auf die Spur zu kommen. 

Man sollte in diesem Krimi nicht all zu viel Mord und Totschlag, Blut, Rache etc. erwarten, denn es sich eher die leisen Töne, die dieses Buch so liebenswert machen. Und wer die Schwaben kennt, der wird hier bekanntes entdecken.

Ich bin schon gespannt, was Nik auf ihrer Baden-Württemberg-Tour als Nächstes erleben wird und würde mich auf eine Fortsetzung mit Ha ja und Ha noi sehr freuen.

Übrigens, wer wissen möchte was sich hinter diesem Titel verbirgt, der muss bis zur Seite 86 ausharren. 


Meine Empfehlung für Leser von schwäbischem Cosy Crime.

Bewertung vom 09.08.2024
Suchanek, Andreas

Ein blitzsauberer Mord / Tilly Blich ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

In diesem Buch präsentiert der Autor, nicht nur die Ermittlungen zu einem ziemlich verzwickten Mordfall, sondern auch die Eingewöhnung einer Großstädterin ins Dorfleben.


"Ein erstochener Architekt. Ein Städtchen voller Geheimnisse. Eine Reinigungskraft auf Mörderjagd." So beginnt der Heyne Verlag die Kurzbeschreibung des Reihenauftaktes. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages und dem Titel bereits erkennen kann, ist in diesem Buch viel los. Mord, Geheimnisse und eine neugierige Reinigungskraft, die sich auch über die Dorfgrenzen hinaus, einen Namen macht. 


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass der Autor nicht nur Fantasie und actionreiche Thriller schreiben kann, sondern auch die leisen Genre bedienen kann. Ein Allrounder sozusagen. In diesem Reihenauftakt geht es eher gemächlich zu, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Allerdings weißt das Buch zahlreiche Schreibfehler auf, z.B. wird der Ort im Klappentext als Untertannbach betitelt, während er im Plot immer Untertannberg heißt. Zahlreiche Endungen wurden an den Worten vergessen. All dieses finde ich als Leser unschön, schreibe ich aber nicht dem Autor zu.  Deshalb auch kein Sterneabzug. Doch zurück zum Inhalt. Untertannberg ist ein kleines Dörfchen und eine ziemlich eingeschworene Gemeinde, was die Kölnerin Tilly oft zu spüren kriegt. Sie hat es mit der neuen Firma nicht einfach, wenngleich sie bereits mit einem vollen Auftragsbuch starten kann. Wie man aber bereits erahnen kann, lässt ein Mord nicht lange auf sich warten und Tilly ist schon mittendrin. Aber ihre beiden Helfer, die eigentlich eine Strafe in der Reinigungsfirma absitzen müssen, unterstützen sie großflächig. Die Drei zeigen sich als gutes Team und es macht Spaß, ihrem Tatendrang zu folgen. Generell harmonieren die Protagonisten perfekt, und auch das Setting fügt sich hervorragend in die Story ein. 

Mit hat es viel Freude bereitet, den Fortgang der Geschichte zu begleiten und freue mich schon auf eine Fortsetzung.


Meine Empfehlung für Leser von Cosy Crime.

Bewertung vom 23.06.2024
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

In diesem Buch präsentiert der Autor, nicht nur eine einfache Liebesgeschichte, sondern auch zeitgenössische Fakten.


"Ein Leben zwischen Liebe, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung." So beginnt der dtv Verlag die Kurzbeschreibung des in Köln handelnden Romans. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages und dem Titel bereits erkennen kann, spielen ausser Auguste, genannt Gussie, auch der geschichtliche und politische Zeitraum eine grosse Rolle. Dieser Roman ist spannend, unterhaltsam, emotional aber auch zeitgenössisch sehr interessant. Er gleicht teilweise einer Biografie, lässt aber Emotionen ihren Platz.


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Romane nicht gleichbedeutend mit Lesespass sein muss. Es war zwar ein Vergnügen die Protagonisten ein stückweit im Leben zu begleiten, dennoch waren es die politischen Ereignisse, die die Vergangenheit lebendig werden ließen. Konrad Adenauer, bekannt als erster Bundeskanzler oder auch Entdecker der Sojawurst, sowie vielen anderen Erfindungen (siehe hier Patentamt ) ist in diesem Roman nicht die Hauptperson, sondern seine zweite Ehefrau Auguste. Eine junge Dame, die schnell an seiner Seite groß wurde, aber leider recht unbemerkt blieb. Schön, dass der Autor sich ihr angenommen hat.

Ich wurde während der 288 Seiten gut unterhalten und werde wohl noch ein bisschen nach den Adenauers und Zinsser recherchieren. Vielen Dank für die zahlreichen Denkanstöße.


Meine Empfehlung für Leser von Biografien und zeitgenössischer Romane.

Bewertung vom 30.05.2024
Arnold, Susanne

Das Schwarz der Tulpen


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von CosyCrime. In diesem Buch präsentiert die Autorin nicht nur einen spannenden Mordfall, sondern auch jede Menge Klatsch und Dorftratsch mit zwei rüstigen Ermittlerinnen.


"Traue niemals deiner Nachbarschaft..." So beginnt der Dryas Verlag die Kurzbeschreibung des im kleinen Dörfchen Rosefield spielenden zweiten Bandes der Kent Reihe. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages bereits erkennen kann, ist die Nachbarschaft Dreh- und Angelpunkt dieses Krimis. Neben hervorragend charakterisierten Protagonisten, erhält der Leser auch einen Einblick in das Dorfleben von Rosefield. Wer den ersten Band gelesen hat, wird sich schnell wieder in das Dörfchen und seine Bewohner einleben bzw. einlesen können und viele Bekannte entdecken. Als Reihenneuling wird man aber auch keine Probleme haben, dem Klatsch und Tratsch folgen zu können.

Da es sich ja um einen KriminalRoman handelt, ist der Mord zu Beginn ein großes Thema, das jedoch schnell von den Vorbereitungen zum Spendenbasar abgelöst wird.  Der Leser wird bei den Organisationsthemen, den Abläufen, sowie der reichhaltigen Auswahl mitgerissen, so dass manchmal der Mord in Vergessenheit gerät. Sicherlich wird man sich an manchen Stellen fragen, was der Titel "Das Schwarz der Tulpen" für eine Rolle spielt. Nun ja, schwarze Tulpen tragen zum Beispiel auch den Namen "Queen of the Night", was ganz langsam im Buch thematisiert wird und schlussendlich, wenn auch über Umwege, zum Ziel führt und den Täter stellt.


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Krimis auch Spaß machen können. Mit dem vorliegenden Buch, ist der Autorin die perfekte Mischung zwischen Spannung und Unterhaltung gelungen. Interessante Protagonisten, tolles Setting und eine mitreißende Story. 

Ich wurde während der 300 Seiten sehr gut unterhalten und hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit Elisabeth und Margret.


Meine Empfehlung für Leser von CosyCrime und guter Unterhaltung

Bewertung vom 20.05.2024
Florin, Elisabeth

Merano fatale


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Krimis mit regionalen Bezügen. In diesem Buch präsentiert die Autorin nicht nur einen spannenden Mordfall, sondern auch die Schönheit Merans und eine Rezeptauswahl.


"Meran sehen und sterben" So beginnt der emons Verlag die Kurzbeschreibung des in Merans spielenden zweiten Bandes der Ispettore Emmenegger Reihe. Wie man aus dem Einleitungssatz des Verlages bereits erkennen kann, ist die südtiroler Stadt Dreh- und Angelpunkt dieses Krimis. Neben hervorragend charakterisierten Protagonisten, erhält der Leser auch eine kleine Stadtführung mit interessanten Schauplätzen, die jedoch zum Teil dem Gedankengut der Autorin entsprungen sind. Aber so oder ähnlich könnte man sich das malerische Städtchen gut vorstellen. Da es sich um einen KriminalRoman handelt, ist der Mord von Anfang an im Vordergrund und auch Hauptbestandteil der Handlung. Kleine Nebenstränge lockern die Ermittlungsarbeit auf und entlocken dem Leser so manches Schmunzeln. Am Ende warten noch leckere Rezepte darauf, nachgekocht zu werden.


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Krimis auch Spaß machen können. Mit dem vorliegenden Buch, ist der Autorin die perfekte Mischung zwischen Spannung und Unterhaltung gelungen. Interessante Protagonisten, tolles Setting und eine mitreißende Story. 

Ich wurde während der 304 Seiten sehr gut unterhalten und hoffe auf eine baldige Fortsetzung mit Emmi, Eva und Hilde.


Meine Empfehlung für Leser von Krimis mit regionalen Bezügen 

Bewertung vom 18.04.2024
Kölpin, Regine

Das Flüstern der Gezeiten / Der Milchhof Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Familiengeschichten mit historischen Hintergründen. Familiengeschichten und Historie, für mich, die perfekte Mischung. Die Autorin war mir durch ihre zahlreichen Romane bekannt.


"Wir schaffen auch das und lassen uns nicht unterkriegen!" So beginnt der Piper-Verlag die Kurzbeschreibung des zweiten Bandes, der in Friesland um 1920 spielt. Ich möchte gleich zu Beginn anmerken, dass man den Reihenauftakt bereits kennen sollte, um sich in die Hintergründe einzufinden. Es werden zwar Andeutungen zur Vergangenheit gemacht, jedoch sollte der Bezug und die Entwicklung der Charakteren verfolgt werden. Alles dreht sich natürlich wieder um die Molkerei und die Damen, die den Betrieb am Laufen halten.
Die Autorin schafft durch ihren äußerst bildhaften Schreibstil eine lebendig wirkende Atmosphäre. Man fühlt sich als Zuschauer und nicht als Leser. Man erlebt die Höhen, aber auch Tiefen des Milchhofs, ebenso wie die Gefühle aller mitwirkenden Protagonisten, die bereits der Geschichte vorangestellt und vorgestellt wurden. Egal ob der Versailler Vertrag, die Nationalsozialisten oder auch die Intrigen, alles fügt sich nahezu perfekt in ein absolut stimmiges Bild, so dass ich mit einem tiefen Seufzen das Buch zur Seite legen konnte.
***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Familiengeschichten auch Spannung bedeuten können. Die Autorin zeigt sehr feinfühlig die Problematik in den 1920er Jahren, und lässt dabei die Emotionen nicht außer Acht. Es war ein großes Vergnügen die unterschiedlichen Entwicklungen zu beobachten und die Fortführung der Molkerei zu verfolgen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und den neuen Geschichten um den Milchhof Bleekers.


Meine Empfehlung für Lese*innen von Familiengeschichten mit historischem Hintergrund.

Bewertung vom 12.04.2024
Rubin, Susanne

Alsterglanz. Lottes Hoffnung / Das Alsterhaus Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Familiengeschichten mit historischen Hintergründen. Familiengeschichten und Historie, die perfekte Mischung. Die Autorin war mir bislang nicht bekannt.


"Eine schmerzhafte Vergangenheit und die Hoffnung auf ein neues Leben in der glitzernden Metropole an der Alster." So beginnt der Heyne-Verlag die Kurzbeschreibung des Reihenauftakts, der in Hamburg um 1929 spielt. Wir lernen Lotte kennen. Na ja, eigentlich lernt der Leser erst später Lotte so richtig kennen. Zu Beginn umgibt sie ein großes Geheimnis, das die Autorin wunderbar im Dunkeln hält. Obwohl man schnell ahnt, was dem Mädchen passiert sein könnte, bleibt es spannend. Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle. Und um nicht zu vergessen, das Warenhaus Hermann Tietze, später bekannt als Hertie. Die Autorin schafft durch ihren äußerst bildhaften Schreibstil eine lebendig wirkende Atmosphäre. Man fühlt sich als Zuschauer und nicht als Leser. Man erlebt die Höhen, aber auch Tiefen des Kaufhauses, ebenso wie die Gefühle von Lotte und Jannes. Alles fügt sich nahezu perfekt in ein harmonisches Bild, so dass ich mit einem tiefen Seufzen das Buch zur Seite legen konnte.

                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Familiengeschichten auch Spannung bedeuten können. Die Autorin zeigt sehr feinfühlig die Problematik in den Anfängen der 1930er Jahren, und lässt dabei die Emotionen nicht außer Acht. Es war ein Vergnügen Lottes Entwicklung zu beobachten und mit ihr gemeinsam die Liebe zu erkunden. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und den neuen Geschichten um das Alsterhaus.

Bewertung vom 09.04.2024
Scheib, Constanze

Der Würger von Hietzing / Die gnä' Frau ermittelt Bd.1


weniger gut

Ich bin ein großer Fan von historischen Krimis. Familiengeschichten und Spannung, die perfekte Mischung. Die Autorin war mir bislang nicht bekannt.


"Die gnä' Frau langweilt sich zu Tode. Da kommt ihr eine Mordserie, die Wien in Atem hält, gerade recht." So beginnt der Oktopus-Verlag die Kurzbeschreibung des Krimis, der allem Anschein nach im verstaubten 19. Jahrhundert spielt, in dem Aristokratie noch hoch angesehen war. Aber der Schein trügt. Die Handlung spielt nämlich in den 1970er Jahren, was jedoch völlig abstrus wirkt. Die Sprache, der Schmäh und die Behäbigkeit, in der die Protagonisten agieren, ja, das muss man mögen. Die Protagonisten wirken so, als würden sie sich mit angezogener Handbremse bewegen, auch wenn hier und da, so ein kleiner, dezenter Hauch von Lebendigkeit durch die Zeilen huscht.


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Krimi nicht gleich Spannung bedeutet. Die Autorin lässt die Handlungen langsam beginnen und sorgt nicht für große Aufreger. Es ist ein sogenannter Ruhepuls-Krimi. Es wird viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, so dass die Ermittlungen ein Teil des Behäbigen sind. Die Eleganz, die Aristokratie und der Schein stehen eher im Vordergrund. Ich bleibe leider gähnend zurück. Schade!