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Benutzername: 
Julchentim
Wohnort: 
Rinteln

Bewertungen

Insgesamt 58 Bewertungen
Bewertung vom 05.06.2025
Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1
Ciccarelli, Kristen

Heartless Hunter / Der rote Nachtfalter Bd.1


sehr gut

Zerbrochene Herzen, Hexenjagd & ein Buch, das mich nicht loslässt

Was mir an Heartless Hunter sofort gefallen hat, ist die Mischung aus düsterer Magie, geheimen Identitäten und dieser herrlich quälenden Dynamik zwischen Hexen und Hexenjägern. Ich liebe Enemies-to-Lovers-Stories, und hier wurde das richtig gut umgesetzt. Es war nicht einfach ein bisschen Stichelei, sondern echtes Misstrauen, tiefe Verletzungen, und trotzdem hat sich da eine Verbindung entwickelt, die unter die Haut geht.

Rune, unsere Protagonistin, hat mich allerdings etwas enttäuscht. Ich hatte viel erwartet, schließlich ist sie bekannt als die Rote Nachtfalterin, ein Name, der nach Rebellion und Stärke klingt. Aber statt einer entschlossenen Heldin bekam ich eine junge Frau, die zu oft gerettet werden musste. Ich mochte sie trotzdem, keine Frage, sie ist clever, hat ein gutes Herz und ihre verletzliche Seite macht sie greifbar. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sie selbst mehr macht, statt dass alles um sie herum passiert.

Dafür haben mich Gideon und Alex umso mehr begeistert. Gideon, der Hexenjäger, was soll ich sagen, der Mann hat mich zum Kichern, Erröten und Mitfühlen gebracht. So widersprüchlich, so charmant und gleichzeitig so zerbrochen. Seine Vergangenheit hat mich tief berührt. Alex hingegen ist der Ruhepol der Geschichte, sanft, loyal, liebevoll. Er ist das Herz des Buches und ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen. Beide haben mein Herz gestohlen und ich war bis zum Schluss hin- und hergerissen.

Die Liebesgeschichte, oder besser gesagt das Dreieck, hat mich emotional komplett eingesogen. Und keine Sorge, es wird aufgelöst, also wer damit sonst eher hadert: Durchhalten lohnt sich. Ich fand es nicht übertrieben kitschig, sondern ehrlich, mitreißend und stellenweise echt herzzerreißend.

Das Buch lebt eindeutig von seinen Figuren. Die Welt drumherum bleibt eher vage, aber mir hat das gar nicht gefehlt. Ich war so in der Geschichte gefangen, dass ich kaum gemerkt habe, dass die Welt gar nicht so detailliert ist. Das Tempo ist hoch, die Kapitel kurz, was es super einfach macht, immer weiterzulesen. "Nur noch ein Kapitel" wurde ganz schnell zu fünf.

Und dann kam das Ende. Ich will nicht spoilern, aber ich saß wirklich eine Stunde lang einfach nur da und hab geweint. Wer auch immer meint, das sei "nur ein Buch", hat sowas noch nie gelesen. Ein paar Wendungen habe ich kommen sehen, aber anderes? Hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

Fazit: Wenn du auf emotionale Fantasy mit Ecken und Kanten, moraly grey Figuren, knisternde Romantik und Plot-Twists stehst, dann gib diesem Buch eine Chance. Es ist keine perfekte Geschichte, aber eine, die man fühlt. Und manchmal ist das mehr wert als jede ausgefeilte Weltkarte.

Ich bin jetzt jedenfalls emotional ruiniert. Auf Buch zwei warte ich mit einem gebrochenen Herzen, und einem riesigen Vorrat an Taschentüchern.

Bewertung vom 01.06.2025
Faebound
El-Arifi, Saara

Faebound


sehr gut

Magische Welten, starke Schwestern
„Faebound: Divided by Blood“ von Saara El-Arifi hat mich überrascht, im besten Sinne. Obwohl der Einstieg etwas holprig war und ich fast 30% gebraucht habe, um wirklich reinzukommen, hat mich die Geschichte danach nicht mehr losgelassen. Das Setting ist ungewöhnlich und faszinierend: eine Welt mit Elfen, Fae und Menschen, die einst von Göttern erschaffen wurden und nun durch Misstrauen, Macht und uralte Prophezeiungen voneinander getrennt sind.

Was mich besonders begeistert hat, ist das Worldbuilding. Es ist fantasievoll, lebendig und vor allem mal was anderes. Die magischen Elemente wie Trommelmagie oder die Bindung zu tierischen Begleitern haben dem Buch einen frischen Anstrich gegeben. Mosima, die Stadt der Fae, war für mich ein Highlight, so detailreich beschrieben, dass ich mir sofort vorgestellt habe, wie es wäre, dort selbst durch die Straßen zu laufen.

Die beiden Hauptfiguren, Yeeran und ihre Schwester Lettle, sind sehr unterschiedlich, aber genau das macht ihre Dynamik aus. Während Yeeran die kühle, kontrollierte Soldatin ist, bringt Lettle mit ihrer emotionalen und intuitiven Art einen schönen Kontrast rein. Ihre Beziehung war glaubwürdig, nicht perfekt, aber echt. Man merkt, wie tief ihre Loyalität zueinander geht, auch wenn sie sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben.

Ein großer Pluspunkt ist für mich die Selbstverständlichkeit, mit der queere Identitäten im Buch integriert wurden. Es ist wohltuend, wenn Diversität nicht zum Thema gemacht, sondern einfach gelebt wird.

Ein kleiner Wermutstropfen war für mich die Liebesgeschichten. Beide fühlten sich eher gehetzt und oberflächlich an. Ich hätte mir da mehr Tiefe und Zeit gewünscht, um echte Chemie zu spüren. Auch das Tempo gegen Ende war mir zu überstürzt. Viel wurde auf einmal aufgelöst, was etwas von der emotionalen Wirkung genommen hat.

Unterm Strich: Eine fesselnde Geschichte mit beeindruckender Welt, zwei spannenden Protagonistinnen und einem kreativen Magiesystem. Kein perfektes Buch, aber eines, das mich neugierig auf den zweiten Band macht. Von mir gibt’s solide 4 Sterne.

Wer Lust auf ein inklusives, frisches Fantasy-Abenteuer hat und nicht an makellosem Pacing hängt, sollte Faebound definitiv eine Chance geben!

Bewertung vom 27.05.2025
The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1
Piper, CJ

The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1


ausgezeichnet

Dunkel, chaotisch, faszinierend - ein wilder Auftakt mit Potential
„The Deer and the Dragon“ von Piper C.J. hat mich komplett überrascht, auf die gute Art, aber mit ein paar Stolpersteinen. Man merkt einfach, dass die Autorin in Thema Mythologie richtig tief drin steckt. An manchen Stellen hatte ich wirklich das Gefühl, ich müsste mir Notizen machen, um der ganzen Symbolik und den Verbindungen gerecht zu werden. Es ist beeindruckend, wie viel Wissen und Details hier eingeflossen sind, manchmal vielleicht etwas zu viel für den Auftaktband.

Was mich aber absolut bei der Stange gehalten hat, waren die Charaktere. Caliban und Az haben mich regelrecht um den Verstand gebracht, zwischen Schmachten und Kichern war alles dabei. Fauna? Ein Highlight. So herrlich eigen und präsent. Mar, die Hauptfigur, blieb für mich noch ein bisschen blass, aber ich habe das Gefühl, wir kratzen bisher nur an ihrer Oberfläche, und da kommt noch einiges.

Der größte Kritikpunkt für mich: Die ersten Kapitel wirkten etwas sprunghaft und unübersichtlich. Die Welt ist unfassbar komplex, und ich hätte mir gewünscht, dass bestimmte Rückblicke oder Erklärungen besser über das Buch verteilt wären, gerade, was die Geschichte zwischen Mar und Caliban angeht. Die emotionale Tiefe hätte noch mehr treffen können, wenn man mehr von ihrer Vergangenheit gespürt hätte.

Trotzdem: Es war spannend, düster, stellenweise sexy, und ich habe mich nie gelangweilt. Es ist keine cosy Romantasy, es ist wild, dunkel und ein bisschen überfordernd, aber auf eine gute Art. Und ich bin sehr gespannt, wie es in Band zwei weitergeht.

Bewertung vom 21.05.2025
Der dunkle Sommer
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


sehr gut

Geheimnisse unter der heißen Sonne – eine fesselnde Reise in die Vergangenheit
"Der dunkle Sommer" von Vera Buck war für mich ein intensives Leseerlebnis, atmosphärisch, düster und stellenweise erschütternd.



Tilda, eine Architektin mit italienischen Wurzeln, kauft für einen symbolischen Euro ein altes Haus in einem scheinbar verlassenen Dorf auf Sardinien. Was zunächst wie ein mutiger Neuanfang wirkt, entpuppt sich bald als düstere Reise in die Vergangenheit, nicht nur die des Ortes, sondern auch ihre eigene. Schnell wird klar: Das Haus birgt mehr als nur bauliche Mängel.

Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Zeitebenen, wobei besonders die Rückblicke ins Jahr 1982 durch ihre Intensität hervorstechen. Francas Erlebnisse haben mich stark berührt, die sozialen Zwänge, das Schweigen, die Ungerechtigkeit. Gerade weil die Ereignisse auf wahren Begebenheiten basieren, bleibt einiges noch lange im Kopf.



In der Gegenwart wird Tildas Geschichte durch das Auftauchen ihres Bruders und das plötzliche Verschwinden weiterer Personen zunehmend bedrohlich. Enzo, der Journalist, bringt zusätzlich Spannung ins Spiel, auch wenn manche Entwicklungen zwischen den Figuren etwas konstruiert wirkten. Dennoch fand ich es spannend zu beobachten, wie sich Vergangenheit und Gegenwart immer enger verweben.



Der Roman lebt nicht von rasantem Tempo, sondern von seiner dichten Atmosphäre und den emotionalen Themen. Das ländliche Sardinien, die Hitze, das Schweigen der wenigen Dorfbewohner, all das sorgt für Gänsehaut. Die kulinarischen, sprachlichen und landschaftlichen Details sorgen zusätzlich für authentisches italienisches Flair.



Warum also "nur" 4 Sterne? Für einen Thriller war mir der Spannungsbogen stellenweise zu flach, manche Kapitel zogen sich ein wenig, und nicht alle Figuren haben mich komplett überzeugt. Trotzdem bleibt ein sehr lesenswerter Roman, der ein düsteres Kapitel sardischer Geschichte aufgreift, packend erzählt und dabei nie den Respekt vor dem wahren Kern der Ereignisse verliert.



Empfehlung für alle, die ruhige, atmosphärische Geschichten mögen – mit einem düsteren Geheimnis und einem Hauch echter Tragödie.

Bewertung vom 04.05.2025
A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1


sehr gut

Starke Götter, starke Frauen – ein nordisch-magisches Abenteuer mit kleinen Schwächen
Ich liebe Mythologie in Fantasybüchern! Und was soll ich sagen? A Fate Inked in Blood hat mir genau das gegeben, was ich an diesem Subgenre so mag – mit einem neuen Twist. Zwischen Götterkräften, Prophezeiungen und politischem Machtspiel hat Danielle L. Jensen eine Welt geschaffen, die sich gleichzeitig hart, magisch und sehr menschlich anfühlt.

Besonders gut gefallen hat mir die Direktheit der Charaktere und wie ihre raue, oft pragmatische Art einen passenden Kontrast zum größeren, übernatürlichen Rahmen bildet. Die Magie hat ihren festen Platz in der Handlung, fühlt sich nie wie ein Beiwerk an und verleiht den Figuren Tiefe. Die Dynamik zwischen Freya und Bjorn hat genau meinen Nerv getroffen: knisternde Spannung, unterschwellige Zuneigung, starke Loyalität.

Jensens Schreibstil ist flüssig, atmosphärisch und sehr bildhaft – es war durchweg angenehm zu lesen, ohne je in Leerlauf zu geraten. Trotzdem gab es da diesen kleinen Haken: Ich war nie so komplett im Bann der Geschichte, dass ich alles andere hätte liegen lassen wollen. Kein „Nur noch ein Kapitel“-Wahnsinn mitten in der Nacht, kein völliges Abtauchen, bei dem man die Welt um sich herum vergisst. Und ich kann nicht mal genau sagen, woran das liegt – es fehlte einfach das letzte bisschen Magie, um mich komplett mitzureißen.

Trotzdem: Ich hatte richtig viel Spaß mit dem Buch und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band. Wer gerne mythologische Fantasy liest, bekommt hier eine spannende, gefühlvolle und unterhaltsame Geschichte mit starker Heldin, undurchschaubarem Helden und einer ordentlichen Portion nordischer Mystik. Nur eben mit einem klitzekleinen Funken Luft nach oben.

Bewertung vom 01.05.2025
Sturmverführt / The Wind Weaver Bd.1
Johnson, Julie

Sturmverführt / The Wind Weaver Bd.1


ausgezeichnet

Magie, Spannung und ein Hauch Herzschmerz – The Wind Weaver hat mich verzaubert

Ich habe The Wind Weaver mit einer Mischung aus Neugier und Skepsis begonnen – und es hat mich komplett überrascht. Julie Johnson hat mit diesem Auftakt etwas geschaffen, das sich nicht nur wie ein Buch, sondern wie ein richtiges Erlebnis angefühlt hat.

Die Geschichte rund um Rhya, eine junge Frau mit einzigartiger Magie in einem sterbenden Königreich, hat mich von Anfang an gepackt. Die Mischung aus Abenteuer, düsteren Prophezeiungen, einem langsamen (aber sooo intensiven) Knistern zwischen den Charakteren und einem ausgeklügelten Magiesystem hat einfach genau meinen Geschmack getroffen.

Ich liebe den "Enemies to Lovers"-Trope, besonders wenn es, wie hier, mit so viel innerer Spannung, Witz und knisterndem Misstrauen erzählt wird. Ich bin förmlich geschmolzen beim Lesen.

Was für mich auch ganz besonders war: die Nebencharaktere. Es hat sich so echt angefühlt, wie diese gezwungene Reisegemeinschaft langsam zu einer Familie wird. Und obwohl es zwischendurch ernste, fast düstere Momente gibt, ist da immer dieser Hauch Hoffnung, der mitschwingt.

Das Magiesystem ist übrigens mal was ganz anderes – und ich lese wirklich viele Fantasybücher. Es wirkte frisch, durchdacht und wird nach und nach enthüllt, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Kleine Warnung: Wenn du dich bei Liebesdreiecken nicht entscheiden kannst, bist du hier vermutlich genauso zerrissen wie ich. Ich schwanke permanent zwischen Team Scythe und Team Soren… aber ehrlich gesagt: Ich liebe sie beide. Und ich liebe dieses Buch.

The Wind Weaver ist eine gelungene Mischung aus Romantik, Fantasy und Abenteuer, mit einer starken Heldin, einer faszinierenden Welt und genau der richtigen Portion Drama. Für mich ein Highlight des Jahres und definitiv ein Must-Read für alle Romantasy-Fans. Ich zähle schon die Tage bis Band 2!

Bewertung vom 12.04.2025
Das Ministerium der Zeit
Bradley, Kaliane

Das Ministerium der Zeit


ausgezeichnet

Skurril, smart, manchmal sprunghaft – aber definitiv lesenswert
Ich bin zwiegespalten, wenn ich über Das Ministerium der Zeit von Kaliane Bradley schreibe – nicht, weil das Buch schlecht wäre, im Gegenteil: Ich mochte es wirklich sehr. Es ist schräg, verspielt, traurig, charmant und klug.

Das Ministerium der Zeit ist kein Sci-Fi-Blockbuster mit Action im Minutentakt. Wer sowas sucht, wird vielleicht enttäuscht sein. Es ist vielmehr eine ruhige, dialogreiche Geschichte mit einem herrlich absurden Setting.

Ich mochte vor allem den Ton der Erzählung. Es ist introspektiv, stellenweise poetisch (manchmal ein bisschen zu metapher-verliebt, ja), und nie langweilig. Auch wenn auf Handlungsebene lange nicht viel passiert, tragen die Gespräche die Geschichte mühelos. Das Spannende liegt nicht im Plot, sondern in den Themen, die beiläufig aber tiefgründig verhandelt werden: postkoloniale Identität, Sprache, Trauma, Anpassung, Zugehörigkeit.

Und ja natürlich, es gibt Romantik. Kein Hollywoodkitsch, sondern eine leise, seltsame, aber irgendwie glaubwürdige Beziehung, die sich da aufbaut. Besonders das Zusammenspiel zwischen Gore und der Ich-Erzählerin fand ich gelungen: viel Humor, viel Reibung, viel Subtext. Die Nebenfiguren bringen zusätzliche Farbe und Leben ins Geschehen.

Was das Buch für mich nicht zu einem uneingeschränkten Highlight macht, ist genau das, was andere auch kritisieren: Manchmal will es zu viel. Die Mischung aus Sci-Fi, Romanze, Spionage, Gesellschaftskritik und persönlichem Drama ist ambitioniert und nicht immer in Balance. Einige Themen werden nur angerissen, andere verlieren sich in der dichten Metaphernsprache. Ich hätte mir an ein paar Stellen mehr Fokus gewünscht.

Und doch: Dieses Buch hat mich berührt, zum Lachen gebracht, nachdenklich gemacht – und bleibt mir im Kopf. Auch wenn es nicht perfekt ist, finde ich es mutig, originell und alles andere als beliebig. Für ein Debüt: beachtlich. Für den Mainstream: vielleicht zu eigenwillig. Aber für Leser*innen, die gerne abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sind, eine echte Empfehlung.

Also: Nicht von der Diskussion um den Titel abschrecken lassen. Einfach lesen. Und selbst ein Bild machen.

Bewertung vom 02.04.2025
If We Were Gods
Große, Lara

If We Were Gods


ausgezeichnet

Fesselnde Magie und unvergessliche Wendungen
Ich war absolut begeistert von *If We Were Gods* und konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, mich in die komplexe Welt der Arkanen Ebenen und ihre Magie einzufinden. Doch je mehr ich in die Geschichte eintauchte, desto fesselnder wurde sie.

Olivia, die sich mit einem Stipendium an der Arcane Academy durchschlägt, ist eine sehr sympathische Protagonistin, deren Entwicklung ich spannend verfolgen konnte. Ihre Gruppe, bestehend aus Milo, Saxa, Oskar, Tamara und Nasir, bringt verschiedene Persönlichkeiten und Konflikte mit sich, die die Dynamik spannend und lebendig machen. Besonders die Faszination für das Verbotene und die geheimen Expeditionen in die tiefen Ebenen hielten mich ständig auf Trab.

Die Spannung wächst mit jeder Seite, und die letzten Kapitel haben mich völlig überwältigt. Besonders das überraschende Ende und die aufgedeckten Geheimnisse haben mich sprachlos gemacht. Was mich zudem fesselte, war die Atmosphäre in Schottland und das besondere Setting der Arkanen Ebenen.

Laras Schreibstil ist unglaublich flüssig und bildhaft, was es mir ermöglichte, vollkommen in diese magische Welt einzutauchen. Und obwohl das Buch zu Beginn etwas Zeit brauchte, um in Fahrt zu kommen, konnte es mich spätestens nach der ersten Wendung nicht mehr loslassen.

Ich kann dieses Buch jedem Fantasy-Fan nur wärmstens empfehlen – eine Geschichte über Magie, Freundschaft, Geheimnisse und das Streben nach Macht, die einen noch lange nach dem Lesen begleiten wird.

Bewertung vom 19.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Packend, atmosphärisch und perfekt für den Sommer

"Surf House" hat mich sofort mit seiner atemberaubenden marokkanischen Kulisse gepackt – die Hitze, das Meer, die Wellen, all das fühlt sich so lebendig an, dass man beim Lesen fast das Salz auf der Haut spürt. Doch unter dieser sonnigen Oberfläche lauern Geheimnisse, und genau das macht den Reiz dieses Thrillers aus.

Bea ist eine interessante Hauptfigur – sympathisch, aber manchmal auch naiv. Ihre Reise vom glamourösen Modelleben in eine lebensgefährliche Situation ist spannend erzählt, und die Dynamik zwischen den Charakteren sorgt für viele Rätsel. Wer sagt die Wahrheit? Wem kann sie trauen? Diese Fragen treiben die Geschichte voran. Einige Wendungen waren für meinen Geschmack etwas vorhersehbar, aber das tat dem Lesespaß keinen großen Abbruch.

Das Finale ist dramatisch, vielleicht ein wenig übertrieben, aber definitiv mitreißend. Alles in allem ist "Surf House" ein fesselnder Thriller mit Urlaubsfeeling – perfekt für alle, die Spannung lieben, aber zwischendurch auch mal vom Meer träumen wollen.

Bewertung vom 15.03.2025
Dunkle Momente
Hoven, Elisa

Dunkle Momente


ausgezeichnet

Fesselnd, tiefgründig und nachhallend – Ein Krimi, der zum Nachdenken zwingt

Selten hat mich ein Buch so sehr zum Grübeln gebracht wie Dunkle Momente von Elisa Hoven. Es ist kein klassischer Krimi, sondern eine Mischung aus True-Crime, Roman und juristischer Reflexion – eine Erzählweise, die mich völlig in den Bann gezogen hat.

Wir begleiten die Strafverteidigerin Eva Herbergen durch verschiedene Fälle aus ihrer Karriere, die nicht nur die Grenzen zwischen Recht und Gerechtigkeit hinterfragen, sondern auch zeigen, wie ein einzelner Moment ein Leben für immer verändern kann. Es gibt keine lineare Handlung, sondern eine Sammlung erschreckend realistischer Fallgeschichten, die mich oft sprachlos zurückgelassen haben. Man merkt, dass die Autorin tief in der Materie steckt – die Fälle sind inspiriert von echten Verbrechen, und das macht sie umso eindringlicher.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass das Buch mich nicht nur unterhalten, sondern mich auch in moralische Zwickmühlen gebracht hat. Oft dachte ich: Ja, das ist gerecht! – nur um wenige Seiten später alles wieder infrage zu stellen. Eva Herbergen ist dabei keine klassische Heldin, sondern eine reflektierende, zweifelnde und menschliche Figur, die sich immer wieder selbst hinterfragt.

Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und werde noch lange darüber nachdenken. Wer True Crime mag und sich mit den großen Fragen von Schuld, Recht und Gerechtigkeit auseinandersetzen möchte, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Absolute Empfehlung!