Die große Watercolor Bibliothek

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Die große Watercolor Bibliothek, herausgegeben vom Frechverlag, ist ein wunderschönes Gesamtwerk aus unzähligen kleinen Watercolor-Elementen, die ein wahres Füllhorn an Inspiration bieten. Das Buch besteht aus liebevoll gestalteten thematischen Sammlungen von Aquarellbildern der drei Künstlerinnen Petra Heider, Ingrid Hesselbach und Natalia Skatula, denen ich schon lange auf Instagram folge.
Die Watercolor Bibliothek ist kein Lehrbuch, sondern soll als Inspirationsquelle dienen. Daher ist der Einführungsteil mit Tipps und Tricks zu Aquarellpapier, Pinseln, Farbenmischen und Aquarelltechniken bewusst kurzgehalten. Aber dann folgen Seite für Seite Blumen, Blüten, Blätter, Kränze, Tiere – hunderte Motive, die zum Nachmachen anregen. Auch Urban Watercolor Houses, anlassspezifische Motive für Geburtstag, Hochzeit und Feiertage fehlen nicht. Das Buch schließt mit 12 Alphabeten, einigen Sprüchen und Dekoelementen. Perfekt.
Für mich stellt das Lettern und Aquarellieren eine Möglichkeit dar, der digitalen Welt zu entfliehen und das Leben für eine kurze Zeit etwas zu entschleunigen. Mit diesem Buch gelingt das herrlich. Am liebsten lasse ich es aufgeschlagen auf dem Couchtisch liegen und blättere jeden Tag eine Seite weiter. Eine rundum gelungene Sammlung!

Handlettering mit Procreate 5.3

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Die zweite Auflage des Buchs Handlettering mit Procreate von Pavo djangonaut Ivkovic hat das Zeug, ein Standardwerk auf seinem Gebiet zu werden. Es ist ein Grundlagenbuch, das Letteringfans den Einstieg in das Gestalten digitaler Letterings einfach macht, es bietet aber auch ganz viele Tipps und Tricks, die erfahrene Nutzern noch überraschen werden - von Gesten über Shortcuts bis hin zu Lösungen für komplexe Themen, z.B. wie digitale Letterings zum Drucker gelangen oder als Animation ins Internet schaffen.
Im ersten Teil geht Pavo auf kurzweilige, leicht verständliche Weise auf Fachbegriffe und Grundlagen der Schriftgestaltung ein. Die benötigte Hardware wird erläutern und dann geht es auch schon ans Eingemachte: Jede einzelne Funktion und mögliche Einstellung von Procreate wird erklärt - damit ist das Buch nicht nur für die einmalige Lektüre, sondern als unerlässliches Nachschlagewerk (mit 8-seitigem Index) konzipiert.
Obwohl ich Procreate schon einige Jahre nutze, haben sich mir viele Rätsel erschlossen - u.a. Alphasperre, Maskieren und Clipping-Maske werden nicht nur erläutert sondern auch im zweiten Teil des Buches in verschiedenen Tutorials eingesetzt, sodass man gleich Praxiserfahrung mit dem neu gewonnenen Wissen sammeln kann.
Besonders hervorzuheben ist auch noch das sehr umfangreiche Kapitel von 25 Seiten zu Pinseln, das alles Wissen vermittelt, um eigene Varianten im Pinselstudio zu erstellen.
Im zweiten Teil geht es um die praktische Umsetzung und die Anwendung. Von Schatteneffekten über Verzierungen, Perspektive, 3D-Effekte, Animation bis hin zu Letterings auf Fotos wird alles in Schritt-für-Schritt-Anleitungen leicht verständlich erklärt und mit vielen Bildern visualisiert.
Hinzugekommen ist in der 2. Auflage auch noch ein Kapitel zur Bearbeitung von 3D-Modellen in Procreate - ein Thema, an das ich mich ohne diese Erläuterungen gar nicht herangetraut hätte.
Rundum ein sehr empfehlenswertes Buch für alle, die digitale Letterings mit Procreate erstellen wollen.

Handlettering - Layout & Komposition

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Mit ihrem Erstlingswert „Handlettering Layout und Komposition“ hat Julia Winkler ein Buch vorgelegt, dass Schritt für Schritt alle Aspekte einer gelungenen Handlettering-Komposition behandelt.
Der Eindruck, dass ein tolles Lettering einfach so locker aufs Papier geworfen wird, täuscht oft. Häufig ist viel Planung in Balance, Abstände, Schriftarten und Formen geflossen.
In den ersten Kapiteln werden grundlegende Fragen, wie ein Lettering auf dem Papier platziert wird, wo sich die optische Mitte befindet und was der Weißraum ist behandelt. Darauf folgen einige relevante Aspekte der Typografie und verschiedene Schriftarten werden vorgestellt, bevor dann das Hauptthema des Buches beginnt: die Statik eines Letterings.
In einer treffenden Analogie wird der Aufbau einer Letteringkomposition mit dem Bau eines Hauses verglichen. Das Fundament wurde also auf den ersten Seiten des Buchs gelegt, nun gilt es ein stabiles Haus zu bauen, wofür Balance, Gewichtung, Formgebung, Ausrichtung und die richtigen Abstände – oder Abmessungen – beachtet werden müssen.
Schritt für Schritt arbeitet sich die Autorin von einem Buchstaben zu mehreren Buchstaben, von einem Wort zu mehreren Wörtern, von kurzen zu langen Wörtern vor, wobei sie unzählige Aspekte der Wortgestaltung beleuchtet und sehr anschaulich illustriert.
Wenn einem dann der Kopf schon richtig qualmt angesichts der Informationsfülle, beginnt der Teil der Mehrwortgestaltung. Kurze Texte, die nach einer Hierarchie verlangen, Emotionen ausdrücken sollen und dabei auch noch einen tollen Kontrast ausstrahlen sollen? Alles wird eingehend erläutert und überzeugend dargestellt. Selbst die zahlreichen Arten von Kontrasten und Symmetrien, über die sich viele Leser sicherlich noch nie Gedanken gemacht haben.
Langsam steigert sich im Verlauf des Buchs die Textmenge pro Lettering und die zu Beginn behandelten Grundlagen wie Symmetrie, Balance und Weißraum werden immer wieder aufgegriffen und weiter vertieft.
Auch erläutert Julia Winkler nicht nur ihren eigenen Ansatz der Komposition sondern schildert auch verschiedene andere Methoden, wie die Verwendung von Grids und Rastern.
Im Laufe des Buchs werden viele praktische Tipps eingeflochten, wie z.B. welche schönen Möglichkeiten es gibt, Pronomen und kurzen Wörtern zu gestalten, wie mit vergessenen Wörtern verfahren werden kann und wie Skizzen übertragen werden können. Auf vielen Seiten finden sich kurzweilige Kästchen mit Tipps, Anregungen oder Hinweisen. Die von der Autorin angesprochene „Gefahr der optischen Langeweile“ kommt hier definitiv nicht auf. Selbst Schnörkel, Banner und Schmuckelemente finden als zusätzliche Gestaltungselemente ihre Erwähnung.
Dieses Buch ist ein Sachbuch, das mit so viel Liebe zum Detail geschrieben ist – allein dem T-Strich ist eine ganze Seite gewidmet - , dass es auf keiner Seite langweilig wird und ich es am Stück durchgelesen habe. Es ist ein sehr gelungenes Werk, das ich sicherlich noch oft als Nachschlagewerk zur Hand nehmen werde.