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Lyca

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 08.09.2024
Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland
Chapman, Linda

Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland


sehr gut

Das Sternenschweif Wimmelbuch überzeugt vor allem durch die Illustrationen von Anna-Lena Kühler. Sie sind so farbenfroh, liebevoll und detailliert gezeichnet, das es die Kleinen dazu bringt sich länger mit den Seiten auseinander zu setzen. Immer wieder entdeckt man schöne, neue Details. Die Wimmelbilder sind für die vorgegebene Altersgruppe sehr gut zu finden, vor allem auf den großen Seiten. Für meine vierjährige Nichte fast schon zu leicht und doch war sie komplett hin und weg beim Betrachten der Bilder.

Womit ich persönlich tatsächlich ein Problem hatte war die Geschichte, die teilweise sehr lückenhaft war und das Ende bzw die Lösung war für mich nicht wirklich zufriedenstellend. War auch ehrlich gesagt sehr wenig Handlung für die angegebene Zielgruppe. Oft gibt es eine Botschaft, die hier jedoch komplett gefehlt hat. Meiner Nichte war das natürlich nicht wichtig, sie war von den Zeichnungen und all den magischen Tieren, die sie kennen gelernt hat, begeistert. Und das ist doch das Wichtigste.

Eine absolute Freude für kleine Einhornfans.

Bewertung vom 08.09.2024
Ein Inne halten
Degenhardt, Jutta

Ein Inne halten


sehr gut

Ich liebe dieses Wortspiel, das genau aufzeigt worüber dieses Bilderbuch handelt. Es geht um Achtsamkeit und das zur Ruhe kommen. Das Problem meiner Meinung nach hierbei ist, dass Kinder dies in dem jungen Alter nun mal nicht verstehen. Für sie steht das leuchtende Kaninchenähnliche Tier mit dem Namen "Inne" im Vordergrund. Und womöglich wie die Familie zu Beginn der Geschichte durch den ganzen Einkaufsstress Joni etwas ignorieren, sie machen lassen und nicht mal mitbekommen haben, dass Joni ein Päckchen mit dem Inne drin vor dem Haus gefunden hat.

Das Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, nur hätte man es vielleicht etwas anders umsetzen müssen. An die Eltern kommt die Botschaft jedoch an. Mehr Aufmerksamkeit dem Gesagten des Kindes geben, nicht versuchen alles schnell und direkt zu machen, sondern mal tief durchatmen und innehalten, zur Ruhe kommen.
Die Illustrationen sind wunderschön, sie ergänzen die Geschichte perfekt und wirken nicht überladen. Meine Nichte hat es geliebt sich die Bilder anzuschauen und mit mir neues zu entdecken. Der Gegensatz zu den gestressten, müden Gesichtern zu Beginn sind die entspannten Gesichter am Ende, die deutlich gezeichnet und gut sichtbar sind. Da kann man gut die Stimmung auffassen.

Der Text war auch leicht zu verstehen und mit ihren vier Jahren konnte sie dem vorgelesenen gut folgen. Nur die Botschaft dahinter werden wir zu einem anderen Zeitpunkt aufgreifen müssen.
Habe gelesen, dass man auch das Inne als Kuscheltier kaufen kann, würde ihr auf jeden fall sehr gefallen.

Insgesamt ein sehr schönes Bilderbuch, das sich zum gemeinsamen Lesen wunderbar eignet.

Bewertung vom 01.09.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


weniger gut

In "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" legt Erin aus Versehen ihr Lieblingsbuch mit anderen in einen öffentlichen Bücherschrank. Als es ihr auffällt und sie es sich zurückholt, merkt sie, dass jemand ihr auf ihre Randnotizen geantwortet hat. Es funkt und so entstehen tiefgründige schriftliche Gespräche in den literarischen Treffen zwischen den beiden Protagonisten. Fand es schön, dass hier immer wieder verschiedene Bücher angesprochen werden und Erin und James durch Bücher verbunden sind ohne zu wissen, dass sie sich kennen.

Im Grunde hatte ich wirklich auf eine schöne Liebesgeschichte gehofft. Stattdessen nimmt diese ehrlicherweise nur einen kleinen Raum ein. Die Grundstimmung ist eher über den Großteil des Buches depressiv worauf ich so nicht gefasst war vor allem wenn auch noch mit Humor geworben wird. Denn gelacht habe ich nun wirklich nicht. Hier wird sich viel mit der Vergangenheit, der Problemen der Protagonisten und ihren Familien beschäftigt. Jeder hat ein Päckchen mit sich zu tragen, so gerät die erhoffte Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund.

Erin und James waren mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich sympathisch. Beide sind sehr auf sich selbst fixiert und ziemlich von ihren Meinungen überzeugt. Wobei mir Erins Verhalten beispielsweise in Bezug zu ihrer Mutter noch um einiges weniger gefallen hat. Da konnte man schon die Handlungen von James im Gesamten mehr nachvollziehen.

Das plötzliche Happy End am Ende wo jeder sein Glück gefunden hat war dann auch sehr unerwartet und etwas zu viel des Guten.

Wäre das Buch etwas anders beworben, wäre ich mit ganz anderer Erwartung da rangegangen, so kann ich nicht anders als enttäuscht zu sein. Die Themen an sich die behandelt wurden wie psychische Erkrankung, Mobbing, Trauerbewältigung oder Schuld fand ich nämlich ziemlich interessant, man müsste als Leser nur auch etwas darauf vorbereitet sein.

Es ist jedoch wirklich schnell und flüssig zu lesen, sodass ich innerhalb eines Tages damit durch war.

Bewertung vom 26.08.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


sehr gut

"Mein Mann" von Maud Ventura ist ein faszinierender Debütroman bei dem eine Ehefrau im Vordergrund steht, deren Liebe zu ihrem Mann eine geradezu obsessive Form annimmt. Wir begleiten sie über sieben Tage lang und bekommen ein besseres Verständnis dieser toxischen Beziehung, die sehr einseitig wirkt auch wenn die Ehe schon seit 15 Jahren besteht.
Die Protagonisten nennt man nicht beim Namen, es dreht sich in erster Linie sowieso alles um die Frau und ihre Gedanken und Gefühle den Mann betreffend, der während der Geschichtenicht wirklich greifbar wird. Die zwei Kinder, die das Ehepaar hat, sind der Protagonistin zu viel. Sie hat die beiden sowieso nur bekommen, weil ihr Ehemann Kinder wollte.

Die Gedankenwelt der Protagonistin ist oft irrational und verstörend, man merkt aber als Leser wie sehr sie sich nach der Aufmerksamkeit und Liebe ihres Ehemanns sehnt.
Die Autorin schafft es einen zu unterhalten auch wenn sich die Spannung nur allmählich aufbaut. Das Ende hatte ich tatsächlich nicht erwartet und wurde sehr überrascht.
Es ist ein unglaublich gut und flüssig zu lesender Roman, der aufzeigt was passiert wenn Leidenschaft zu Besessenheit wird und dass auch die Liebe manchmal dunkle Seiten hat.
Ich liebe es Bücher mit einem psychologischen Aspekt zu lesen. Denn so sehr die Protagonistin auch darauf geachtet hat von Außen perfekt zu wirken, so konnte man in ihrem Inneren sehen wie sehr sie eigentlich psychologische Hilfe benötigt. Es war mir nicht möglich mich mit ihr zu identifizieren, denn wirklich Sympathie konnte ich für ihr Verhalten nicht aufbringen. Und doch war es mal etwas andres und ich verstehe, warum dieser Roman in Frankreich so beliebt war

Bewertung vom 25.08.2024
Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa!

Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa!


ausgezeichnet

Dieses Unkaputtbar Buch aus dem Carlsen Verlag habe ich als Geschenk gekauft und bin von der Qualität begeistert. Es reißt nicht und selbst wenn es mal im Mund der Kleinen landet, bleibt es aufgrund der Wasserfestigkeit ganz. Es ist ein absolut schöner Einstieg in die Bücherwelt, aber auch in die Welt von Peppa Wutz.

Das Buch erzählt in kurzen, einfachen Sätzen von Peppa und ihren Liebsten. Finde es besonders schön, dass auch die kleinen Leser dazu animiert werden von sich und ihrer Umgebung zu erzählen und ihren Wortschatz zu erweitern. Dabei helfen auch die schönen Illustrationen. Die Seiten sind nie überladen, sodass die Kleinen nicht überfordert werden. Und doch ist das Büchlein detailliert genug nicht allzu langweilig zu werden.

Die Seiten des Büchleins sind tatsächlich dünner als erwartet, was jedoch auch die Feinmotorik fördert. Finde es auch gut, dass diese abgerundet sind um Verletzungen vorzubeugen.

Alles in allem wurde das Geschenk sehr gut angenommen und man muss keine Angst haben, dass es innerhalb von Minuten zerrissen wird.

Bewertung vom 25.08.2024
Nanny über Nacht - Lakeland Love
Zöbeli, Alexandra

Nanny über Nacht - Lakeland Love


sehr gut

Mit "Nanny über Nacht" starten wir in die Lakeland Reihe der Autorin Alexandra Zöbeli.
Es war mein erstes Buch der Autorin und ich bin von dem flüssigen Schreibstil und der idyllischen Landschaft des englischen Lake District sehr angetan.
Als Harriet auf dem Weg zum Einkaufen ist, kommt sie als Rettungssanitäterin nicht umhin Erste Hilfe bei einem Autounfall zu leisten. Das Unfallopfer, Tom, der schwer verletzt wurde, nimmt Harriet das Versprechen ab sich um seine 11 Jährige Tochter Poppy sowie seine Tiere zu kümmern, weil er sonst niemanden hat.

Wider erwarten hat Harriet keine Probleme damit sich um Poppy zu kümmern zu der sich eine schöne Beziehung entwickelt. Unterstützung dabei bekommt sie auch von ihrer Familie. Es wirkt alles sehr harmonisch, die Charaktere sind sehr liebevoll und authentisch gezeichnet sodass man sich leicht in sie hineinversetzen kann.
Dass Poppy mit Trisomie 21 lebt merkt man kaum, sie wirkt wie jedes andere 11-Jährige Kind ohne jegliche Einschränkung, was vielleicht nicht ganz so realistisch ist. Dennoch finde ich es gut, dass dies auch mal in einem Buch angesprochen wurde, liest man ja schon sehr selten.

Auch eine schöne Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen. So ist die Beziehung zwischen Harriet und Tom nicht ganz ohne Hürden, denn Harriet merkt, dass er ihr etwas gravierendes verschweigt.
Habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass das Geheimnis so schnell gelüftet wird, aber da wird dann eben deutlich, wieso er solch große Vertrauensprobleme hat.

Ich hatte ein paar schöne unterhaltsame Lesestunden mit diesem Wohlfühlroman. Mal was entspanntes für Zwischendurch.

Bewertung vom 25.08.2024
Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!
Ofner, Agi

Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!


ausgezeichnet

Das Mitmachbuch "Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!" habe ich als Geschenk für eines meiner Nachbarkinder gekauft. Sie wird demnächst zwei und den Rezensionen nach ist es wohl auch für Jüngere passend.
Der erste Eindruck von der Mutter und mir war jedenfalls sehr positiv gewesen. Das Buch besteht aus dickeren, stabilen und vor allem abgerundeten Seiten. Die Illustrationen von Agi Ofner sind wunderschön und voller liebevoller Details. Die Seiten sind nicht überfüllt und der Text, der sich farblich von den Seiten abhebt, leicht verständlich. Auch wenn es noch ein paar Worte gab, die von der Mama erklärt werden mussten. Mit tatsächlichen Zieh-und Drückelementen wäre die Interaktion zwar wahrscheinlich noch intensiver gewesen aber auch so hatte das Mädchen Spaß den Aufforderungen nachzukommen dem Siebenschläfer beim Zubettgehen zu begleiten. So hat sie beispielsweise auf die Zahnpasta gedrückt als er sich die Zähne putzen sollte.
Das schöne ist, dass es eben die täglichen Routinen beinhaltet, die Kleinkinder auch erleben und so können sie es noch besser verinnerlichen.
Das Nachbarmädchen hat sich über das Geschenk sehr gefreut und hat es mit ihrer Mutter die letzten Abende vor dem Schlafengehen gelesen und das ist es doch worauf es ankommt.

Bewertung vom 09.04.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


sehr gut

Scott Alexander Howard hat mit seinem Debütroman ein absolut interessantes Thema aufgegriffen, Zeitreisen.

Wir begleiten die 16 Jährige Odile, die an einem besonderen Ort wohnt. Das von ihr bewohnte Tal wirkt zuerst ziemlich idyllisch mit dem See und den Bergen doch bei genauen Hinsehen wird deutlich wie isoliert und bewacht das Ganze ist. Und der Grund dafür ist, dass im Osten das identische Tal, nur 20 Jahre in der Zukunft, liegt und im Westen das selbe nur 20 Jahre in der Vergangenheit ist. Und so wiederholt sich das Ganze mit den Tälern in 20 Jahres Schritten.

Wäre es nicht verlockend kurz zu schauen, wie die eigene Zukunft aussieht, was man besser machen könnte?

Nur ist niemandem ohne die Zustimmung des Conseils erlaubt das Tal zu verlassen. Es bekommen nur wenige eine Bewilligung ein anderes Tal zu besuchen, meist hängt es mit einem Trauerfall zusammen. Die Zeitlinie darf dabei auf keinen Fall verändert werden und so liegt eine schwere Entscheidung nicht nur vor Odile, nein, auch ich habe gegrübelt, wie ich in manchen Situationen reagiert und entschieden hätte.

Odile ist ein ruhiges Mädchen, das kurz vor dem Schulabschluss steht und sich mit der Berufsfrage beschäftigen muss. Auf Wunnsch der Mutter soll sie sich für das Auswahlverfahren zum Conseil bewerben. Man begleitet sie dabei wie sie ihre ersten Freundschaften schließt und was sie in der Ausbildung erlebt, das sie vor einem Konflikt stellt.

In der zweiten Hälfte des Buches begleiten wir die Erwachsene, 20 Jahre ältere, Odile, die mit den Folgen ihrer Entscheidungen lebt.

Ich fand vor allem ihre Entwicklung von dem schüchternen Mädchen zu der selbstsicheren Frau über das ganze Buch hinweg interessant. Und doch komme ich nicht umhin, diese bedrückende Stimmung zu erwähnen. Es gibt in diesem Roman so wenig Freude, stets hängt eine eher düstere Wolke über die ganze Erzählung. Gerade in der zweiten Hälfte wird der Einsamkeit von Odile viel Raum gegeben.

Generell ist es ein eher ruhiger und langsamer Roman, der sich manchmal in Detailerzählungen verliert. Man braucht Ausdauer und doch habe ich mich gefreut mal was ganz anderes zu lesen. Man merkt, dass der Autor einen philosophischen Hintergrund hat, der Erzählstil ist einzigartig und man braucht schon einiges an Konzentration um mitzukommen. Vor allem geht es auch um einige wichtige Fragen, wie beispielsweise ob wir das Schicksal selbst bestimmen können, wenn sowieso schon feststeht wie mein Leben in 20 Jahren aussieht. Ist alles schon in Stein gemeißelt ohne dass man eine Chance auf Veränderung hat?
Musste mich auch daran gewöhnen, dass es keine wörtliche Rede gibt. Glaube nicht, dass ich das schon mal erlebt habe, umso interessanter ist es.

Zusammengefasst ist es kein Roman für mal eben zwischendurch. Und doch nimmt man als Leser sehr viel mit. Auch im Nachhinein denke ich noch viel darüber nach. 3,5 Sterne von mir.

Bewertung vom 22.03.2024
Run For Love
Dias, Nina

Run For Love


gut

In 'Run for Love' begleiten wir die in Berlin lebende Luca, die aufgrund eines Zwischenfalls Sozialstunden in einem Jugendheim ableisten muss. Dort trifft sie auf den unglaublich sympathischen und auch sehr durchtrainierten Noel. Das Problem ist, dass Luca so gar nichts mit Sport anfangen kann.
Das Cover ist farbenfroh und sehr passend für eine reine Liebesgeschichte. Weswegen es bei mir auch etwas andere Erwartungen geweckt hat.
Denn natürlich handelt es um Luca und Noel, jedoch werden auch viele weitere Themen wie Bodyshaming, Feminismus, Selbstliebe oder auch generell Schönheitsideale angesprochen. Wichtige Themen, die bei der Länge des Buchs ziemlich schnell angesprochen und abgehandelt werden mussten um voran zu kommen. So fehlt dann meiner Meinung nach manchmal etwas die Tiefe.
Der Schreibstil ist locker leicht und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Gerade die kurzen Kapitel verleiten einen dazu weiterzulesen.
Ich mochte Luca als selbstsicheren Charakter, auch wenn mir teilweise einige ihrer Verhaltensweisen zu viel waren. Wobei ich sagen muss, dass ich auch zum nachdenken angeregt wurde, denn wenn auch manche Situationen auf den ersten Blick nicht diskriminierend erscheinen, so könnte man diese natürlich so auslegen. Genau das hat die Autorin geschafft, dass ich auch etwas umdenke.
Die Nebencharaktere finde ich allesamt interessant, auch wenn sie zu kurz gekommen sind und es eher den Anschein gemacht hat, dass sie da sind um einige der anderen Themen anzusprechen.

Wenn man eine reine Liebesgeschichte möchte, ich dieses Buch vielleicht nicht das Richtige für einen. Es ist jedoch schön und unterhaltsam für zwischendurch mit einer schnellen Thematisierung von einigen gesellschaftlichen Problemen. Mir persönlich hat dabei jedoch das tiefgründige gefehlt.

Bewertung vom 22.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


sehr gut

In "The Fort" begleiten wir die fünf Jungen Evan, Ricky, Mitchell, CJ und Jason dabei wie sie nach einem Hurricane den nun freigelegten Bunker zu ihrem neuen Treffpunkt bestimmen und diesen um jeden Preis geheim halten möchten. Es ist ihr neuer Rückzugsort an dem sie sich näher kennen lernen und dem Alltag entfliehen können.
Auch wenn ich mit meinen 30 Jahren nicht unbedingt zur Zielgruppe gehöre, habe ich es unglaublich genossen in diesen Jugendroman einzutauchen. Der Schreibstil von Gordon Korman ist einfach gehalten, die Seiten fliegen dahin und so habe ich das Buch tatsächlich an einem Tag durchgelesen. Das Besondere und zu Beginn etwas verwirrende ist, dass wir in alle fünf Sichtweisen eintauchen und aus der Ich-Perspektive der Jungen lesen. So lernt man auch, was sie für Probleme neben der Schule haben. Einer der Jungen leidet unter Zwangsstörungen, einer hat geschiedene Eltern und wird zwischen ihnen hin und her geschoben, einer hat suchtkranke Eltern, einer ist zwar intelligent dafür aber auch sehr einsam und einer leidet unter Gewalt Zuhause. Es sind Probleme, die heutzutage leider zur Realität gehören.
Der Roman ist sehr einfühlsam geschrieben, man kommt nicht umhin mitzuführen und Verständnis dafür aufzubringen, wie wichtig ihnen dieser neue Rückzugsort ist.
Der Roman kommt ganz ohne Action geladene Szenen aus und dennoch löste er viele Emotionen in mir aus. Es war zwar nicht immer einfach und doch hat es mir eine Freude bereitet die Jungen auf ihrem Weg zu begleiten.

Ein wundervoll geschriebener Roman, der für jedes Alter bestimmt ist und schöne Lesestunden bietet.