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Benutzername: 
Sinah_Solvejg
Wohnort: 
Hattingen

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2016
Die Magie der Namen
Gozdek, Nicole

Die Magie der Namen


ausgezeichnet

Das erste was auffällt: Es gibt eine Karte! Das hilft auf jeden Fall super bei der Orientierung, obwohl ich persönlich nicht das Gefühl hatte ohne sie überfordert zu sein. Ich finde es werden nicht zu viele aber auch nicht zu wenige Orte erwähnt, sodass man als Leser gut mitkommt. Neben der Karte gibt es auch ein Glossar im hinteren Teil des Buches, wo man immer wieder mal nachschlagen kann. Sehr hilfreich!

Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr angenehm. Ich habe mich schnell in die Ganze Thematik einfinden können und hatte ziemlich schnell das Gefühl, die Charaktere schon lange zu kennen. Man war nicht überfordert mit den gegebenen Informationen oder hatte das Gefühl, dass etwas fehlt. Gerade den Einstieg finde ich immer sehr wichtig.
Inhaltlich finde ich die Thematik mit der "Namensmagie" sehr interessant. Also dem Konzept, dass man erst eine Nummer ist und dann seinen Namen aus seinem früheren Leben erhält. Das hat mir sehr gut gefallen und es hat auf jeden Fall zum weiterdenken angeregt. In diesem Sinne ist natürlich auch die Gesellschaft, die in dem Buch dargestellt wird, interessant. So werden die Kinder früh weggegeben und gehen bis zu ihrem 18. Geburtstag an eine Schule. Danach sind sie quasi Erwachsene und erhalten ihre "Identität". Wer ihre Eltern waren, erfahren sie nie. Doch sind die Namen am Ende wirklich glücklich? Ist das System wirklich so gut wie es scheint? All das sind Fragen, die sich Tirasan auf dem Weg in die Hauptstadt stellen muss. Eine abenteuerliche Reise die mir nie langweilig wurde.
Im Laufe der Geschichte gab es sehr viele Aspekte, über die ich mir Gedanken gemacht habe. Hier wurde meiner Meinung nach eine sehr komplexe neue (fast mittelalterliche) Welt erschaffen, die dem Leser zum einen fremd aber zum anderen auch vertraut wirkt.
Das mag jetzt auf den ersten Blick sehr ernst und düster wirken und obwohl es auch solche Stellen gibt, empfand ich das Buch eher als eine ruhige und abenteuerliche Geschichte. Ruhig im positiven Sinne. Der Leser wird nicht durch das Buch gehetzt, sondern erhält genug Zeit sich mit den Geschehnissen auseinander zu setzen und sich in die Charaktere hineinzuversetzen. Es geht nicht ständig im Spannungsbogen von 0 auf 100, sondern den Wechsel zwischen Spannung und Entspannung finde ich hier ganz angenehm.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Das Buch ist flüssig zu lesen und man kommt schnell voran. Man stolpert nicht über Begriffe und das obwohl es viele fiktive Wörter gibt. Diese sind aber sehr verständlich und gut zu merken. Gerade die wichtigsten Namen und Orte konnte ich mir gut merken und sollte ich mich doch mal nicht erinnern, hatte ich ja das Glossar. Insgesamt fand ich die fiktiven Wörter aber gut zu lesen. Manchmal ist es ja auch schwer sie "auszusprechen". Das Gefühl hatte ich hier gar nicht. Ansonsten hätte ich mir an manchen Stellen noch etwas mehr bildhafte Sprache gewünscht, aber das ist jetzt eigentlich nur eine ganz minimale Kritik. Ich finde der Schreibstil passt zur Geschichte. Es ist eben kein Action-Buch. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl.

Die Charaktere waren mir alle sehr sympathisch. Die Entwicklung der Freundschaft zwischen den fünf Hauptcharakteren fand ich sehr gut dargestellt. Man merkt, wie sie immer mehr zusammen wachsen und sich weiterentwickeln. Es passiert nicht plötzlich, sondern nach und nach. So etwas gefällt mir persönlich besser als wenn auf einmal wie aus dem nichts sich alle verstehen. Freundschaften sind nun mal auch Arbeit.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde auch nachfolgende Geschichten oder Kurzgeschichten sofort lesen. Die Thematik der Widergeburt und der Namensmagie gefällt mir unglaublich gut, da ich generell das Thema Namen ein sehr interessantes finde. Ich kann jedem das Buch ans Herz legen der ruhige aber gleichzeitig auch abenteuerliche und spannende Geschichten mag. Außerdem überrascht das Buch immer wieder mit Wendungen oder Geschehnissen die man nicht erwartet hat.

Bewertung vom 02.01.2016
Die Nacht schreibt uns neu
Atkins, Dani

Die Nacht schreibt uns neu


gut

Zur Autorin:
Dani Atkins wurde 1958 in London geboren und ihr erster Roman "Die Achse meiner Welt" erschien 2014 ebenfalls im Droemer Knaur Verlag. Das Buch eroberte schnell die Spiegel-Bestsellerliste sowie die Leser.

Inhalt:
Emma hat vor ihre Liebe seit Kindertagen Richard zu heiraten. Doch nach ihrem Junggesellenabschied passiert es... sie und ihre beiden besten Freundinnen haben auf dem Rückweg nach Hause einen Autounfall und ihre beste Freundin Amy stirbt dabei. Nun scheint sich für Emma alles zu ändern! Denn der gutaussehende Mann, der ihr anschließend das Leben rettet, geht ihr nicht mehr aus dem Kopf...

Rezension:
Zunächst einmal zum Cover ;) Ich finde das Cover sehr schön! Zu sehen ist ein Paar, welches Händchen hält und zum Mond zu schauen scheint. In einer wirklich schönen Schrift steht daneben der Titel. Es macht seinen sehr ruhigen Eindruck auf den Betrachter und gibt einen nicht all zu viel verratenden Hinweis auf den Inhalt des Buches. Nach dem Lesen wird auch einiges auf dem Cover klarer ;) Das Cover gefällt mir auf jeden Fall sehr gut.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen! Man merkt gar nicht, wie schnell man 100 Seiten gelesen hat. Interessant finde ich den Aufbau. So ist das Buch in Abschnitte unterteilt und auf den jeweils ersten Seiten jedes Abschnitts befinden wir uns quasi in der Zukunft. Emma die Hauptprotagonisten erinnert sich also zurück an damals. Es bleibt durchgehend offen, wie die Geschichte ausgeht und ob Emma bei Richard bleibt oder nicht. Der Hauptteil der Geschichte spielt also in der Vergangenheit und ist schon längst geschehen. Insgesamt ist das Buch ziemlich vorhersehbar, aber durch eben diese ersten Seiten will man doch weiter lesen und einfach wissen was nun ist! Und ich kann euch eins verraten: Das Ende war sehr überraschend! Da hat Dani Atkins den Leser doch echt noch mal überrascht.
Generell kann man der Handlung aber sehr gut folgen und man wird nicht durch unnötige Infos oder gar fehlender Infos verwirrt.

Insgesamt ist es gar keine richtige Liebestragödie. Es passieren viele schlimme Dinge aber durch den Witz und Humor der Charaktere wird es immer wieder aufgelockert. Wer also wirklich eine tragische Geschichte möchte, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Dafür habe ich zu oft gelacht :D Aber für alle die gerne einen Liebesroman mit einer Dreiecksbeziehung für zwischendurch suchen, die kommen auf ihre Kosten. Leider konnten die Emotionen dadurch bei mir nicht so ganz ankommen, was ich schade finde. Die Geschichte beinhaltet sooo viele Emotionen, aber bei mir kamen sie nicht ganz an. Schade!

Die Charaktere könnten meiner Meinung nach teilweise noch etwas genauer erläutert werden. So wurde ich nie richtig warm mit Richard. Dafür fehlen mir einfach zu viele Informationen über ihn. Er bleibt so unnahbar. Andere wiederum wie z.B. Jack wirken quasi "perfekt" und da fehlten mir etwas die Ecken und Kanten - also die "Fehler" - einer Person. Zu glatt. Emma ist vielleicht etwas naiv und verunsichert, aber sie hat auch viel durchzumachen.

Fazit:
Eine schöne Geschichte mit vielen tragischen Momenten für zwischendurch. Abzüge gibt es hier leider dafür, dass mir hier die Emotionalität etwas fehlt, die Charaktere noch ausbaufähig sind und hier und da es zu vorhersehbar ist. Dennoch ist es ein schönes Buch für ruhige Tage und ich habe bis zum Schluss mit gefiebert und die Daumen gedrückt. ABER, es behandelt auch sehr ernste Themen. Das sollte man im Hinterkopf behalten!!