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lorelai

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2024
Nächte so dunkel
Schulter, Sabine

Nächte so dunkel


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von mystischen Wesen und der Klappentext hat mich direkt angesprochen. Auch das Cover dieser Neuauflage von "Melody of Eden" ist einfach traumhaft schön und ich würde es mir am liebsten an die Wand hängen.

Der Schreibstil von Sabine Schulter ist sehr spannend, bildhaft und leicht. Ich flog nur so durch die Seiten, was auch an ihrem angenehmen Erzähltempo und den tollen Charakteren lag. Wir werden direkt in die Geschichte geworfen und begleiten Melody und ihre Freundin in die Kanalisation. Mel hat eine große Faszination für das Übernatürliche und möchte endlich herausfinden, ob es Vampire wirklich gibt. Dass sie plötzlich einer wilden Bestie gegenübersteht, die sie in die Dunkelheit entführt, ist der jungen Frau aber dann doch zu real. Während sie schon mit ihrem Leben abschließt, kommt ihr ein geheimnisvoller und ziemlich attraktiver Mann zu Hilfe. Erleichtert aber auch interessiert, spürt Mel eine Anziehungskraft zu dem wortkargen, düsteren Eden, die sie niemals für möglich gehalten hätte.



Ich mag die Charaktere und ihre Eigenarten sehr, vor allem die Beziehung zwischen Mel und Eden empfand ich als realistisch und angenehm. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander und ergänzen sich einfach perfekt. Melody erkennt sofort, wenn Eden in eine deprimierte Stimmung verfällt und Eden liest Mels Gedanken mit nur einem Blick. Ihr Umgang ist zärtlich und respektvoll und ich danke der Autorin dafür, dass es kein unnötiges Drama gibt, sondern Missverständnisse sofort angesprochen und aus der Welt geschaffen werden. Auch der Rest der Gruppe, um den Anführer Scott, kann man nur gern haben. Sie sind wie eine Familie, achten aufeinander und unterstützen sich in jeder noch so gefährlichen Lage. Und davon gibt es so einige, denn ein alter Widersacher sinnt auf Rache und diese soll zerstörerisch sein.



Fazit: Ein toller erster Band, der mich mitfiebern, mitleiden und lachen ließ. Gedanken und Gefühle wurden glaubwürdig geschildert und die Story wurde zu keiner Zeit langweilig. Ich bin sehr gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht.

Bewertung vom 19.03.2024
Asklepios
Charonne, Charlotte

Asklepios


ausgezeichnet

Seit Aphrodite bin ich ein großer Fan der Autorin. Dass ich erst den dritten und jetzt den ersten Band gelesen habe, machte mir überhaupt keine Probleme und ich konnte den persönlichen Veränderungen der wiederkehrenden Charaktere gut folgen. Das Cover ist schlicht gehalten und setzt den Fokus direkt auf die wichtigsten Elemente.

Asklepios ist der Gott der Heilkunst und ein Meister der Medizin und Kräuterkunde. Unser Asklepios befindet sich in einem starken ethischen Widerspruch und vereint den Schwur Menschen zu retten, mit tiefem Zorn und dem starken Verlangen nach Gerechtigkeit, wie die Rachegottheit Nemesis. Wie kann man also einem Individuum Schaden zufügen, wenn man sie eigentlich heilen soll? Indem man dem Opfer die Wahl lässt, wie qualvoll die "Behandlungen" werden... Damit hat er mehr Gnade bekommen, als er selbst gegeben hat!

Die Taten des Asklepios sind sehr gut recherchiert und detailliert beschrieben. Der besondere Schreibstil der Autorin begeistert mich immer wieder. Ich liebe es, wie sie auf unnötige Gewalt und Blutvergießen verzichtet und sich stattdessen auf die menschlichen Urängste konzentriert, die mich immer wieder erschaudern lassen. Gefühle und Ängste transportiert sie so überzeugend, als wäre man mitten im Geschehen und zieht einen so in den Bann, dass man nicht aufhören kann zu lesen. Während ich mir die Frage stelle, ob ich Mitleid mit dem Opfer haben soll oder ob er noch mehr Grausamkeiten verdient hat, werden immer mehr Fährten gelegt, die mich aufs neue verwirren und ich fühle mich bei der Enttarnung des Asklepios genauso ratlos wie die Kommissare. Während Ruby Hiller ihren Emotionen oft freien Lauf lässt und ich ihre Frustration teile, verfalle ich ihnem charmanten Partner Spike, der zu jeder Zeit die richtigen Worte findet und so die Wogen mehr als einmal glättet. Ihre Zusammenarbeit ist nicht nur auf kriminalistischer Ebene, sondern auch zwischenmenschlich hervorragend und sie ergänzen sich perfekt. Auch die kleinen Abstecher in ihre Privatleben fand ich sehr gut, so konnte man sie noch besser kennen lernen.

Bewertung vom 03.03.2024
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Kvensler, Ulf

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück


ausgezeichnet

Es ist das erste Buch des Autors, der schon Erfahrungen mit Drehbüchern gesammelt hat. Der Schreibstil ist sehr bildgewaltig und ich konnte mir die Spielorte und die Natur sehr gut vorstellen. Neben der Wanderung gibt es ein paar Einblicke in die Vergangenheit, wodurch man die Charaktere noch besser kennen lernen konnte, und die polizeiliche Vernehmung nach der Rückkehr.

Ich war ab der ersten Seite gefesselt und für mich war ein anhaltender Spannungsbogen gegeben. Der Fjäll ist ebenso schön wie gefährlich. Die Natur hat hier ihre eigenen Gesetze und so schlägt sich die Gruppe nicht nur durch sonnige Tage, sondern auch durch Regen und Matsch, Schneestürme, reißende Flüsse und gefährliche Abhänge. Der Trip wird schnell zur Zerreißprobe unter den Freunden, denn Frust, Müdigkeit, Wut, Eifersucht & Aggressionen werden zum ständigen Begleiter, bis es zur Katastrophe kommt und die einzige Hoffnung nur noch das eigene Überleben ist.

Ulf Kvensler schafft es, mich emotional mit zu nehmen. Das Ende hat mich etwas irritiert, aber ich fand es passend und so ist mir die Geschichte noch lange im Kopf geblieben.

Fazit: Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Grandios geschrieben, keine langweiligen Passagen und 4 Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten im Kampf gegen die Natur - und gegeneinander.