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Lissi Filibuster

Bewertungen

Insgesamt 270 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2025
Seeberg, Helen

Dein Lesestart: Weißt du schon alles über Supertiere? Ab 1. Klasse


sehr gut

Spannende Fakten über Supertiere - klasse Buch zum Lesenlernen

Mit Sachbüchern lesen lernen war für meine Kinder immer genau das Richtige. Mit der Duden Lesestart-Reihe haben wir da bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. "Weißt du schon alles über Supertiere?" hat uns thematisch direkt angesprochen.
Das Buch ist sehr klar strukturiert, sodass sich Kinder selbstständig in dem Buch zurechtfinden können. Es gibt Abschnitte zu verschiedenen Tierarten, die sich farblich voneinander abheben. Jedes der fünf Kapitel schließt mit einer Rätseldoppelseite ab, die für Kinder in der ersten Klasse gut lösbar sind.
Die Lesbarkeit ist für Kinder, die gerade lesen lernen, sehr gut, da die Texte aus kurzen Sätzen mit einfachen Wörtern bestehen. Die Schrift ist recht groß und in einer gut lesbaren Schriftart. Durch die farbigen Silben fällt vielen Kindern das Lesen leichter. Toll sind auch die Abschnitte mit dem Profiwissen zum Vorlesen. Hier gibt es etwas schwierigere Texte, die zu Beginn vorgelesen, mit etwas mehr Übung später aber auch selbstständig gelesen werden können.
Auch inhaltlich hat uns das Buch sehr gut gefallen, da viele verschiedene faszinierende Tiere vorgestellt werden, die auf ihre Weise besonders sind. So wird erklärt, warum der Anglerfisch im Dunkeln leuchtet oder dass es ein Tier gibt, das Gift im Fell trägt, das sogar Löwen töten kann.
Leider gibt es allerdings ein paar kleinere Ungenauigkeiten. So sind Ameisen nicht die stärksten Lebewesen der Welt. Da wusste sogar schon mein Jüngster, dass Hornmilben und Mistkäfer viel stärker sind. Auch, dass bei den Igeln Schnecken angeführt werden, ist ein bisschen irreführend, da Igel nur im Notfall Schnecken essen und Insekten bevorzugen. Das sind natürlich nur Kleinigkeiten, aber diese machen das Buch für uns leider nicht ganz perfekt.
Grundsätzlich sind die Informationen über die Tiere aber sehr spannend und man kann beim Lesen viel lernen. Auch die grafische Gestaltung mit Fotos und Zeichnungen ist sehr ansprechend. Wir empfehlen "Weißt du schon alles über Supertiere?" allen Kindern, die sich für Tiere interessieren und gerade lesen lernen, denn der Aufbau und die Lesbarkeit sind für das erste Lesealter sehr gut gewählt.

Bewertung vom 17.11.2025
Kinney, Jeff

Bock auf Party? / Gregs Tagebuch Bd.20


sehr gut

Legendäre Party mit Greg - witzig und einfach zu lesen - 4,5 Sterne

Irgendwann lesen wohl die meisten Kinder einmal eines von Gregs Tagebüchern von Jeff Kinney. Warum? Sie sind lustig, aus dem Alltag der Kinder gegriffen und ganz einfach zu lesen. Meine großen Söhne (11 und 13) haben bereits alle Bände gelesen und natürlich auch den neuesten Jubiläumsband 20 "Bock auf Party" verschlungen - mehrfach.
Aber auch, wer Greg noch nicht kennt, kann bei diesem Band problemlos einsteigen. Für meinen jüngsten Sohn (8) war es tatsächlich das erste Buch aus der Reihe, und auch für ihn war es eine große Leseparty.
Greg hat Geburtstag und in seinem Tagebuch verarbeitet er alles, was damit zu tun hat: Was soll man sich wünschen? Wen einladen? Muss man wirklich Dankeskarten schreiben? Wo feiert man die beste Party? Wie kommt man mit Geschenken an die seltenste Sammelkarte? Und kriegt Greg vielleicht doch noch Superkräfte an seinem Geburtstag?
Das alles und noch viel mehr sind Themen, die in diesem Band auf witzige Weise angesprochen werden. Dabei schreibt Greg ehrlich auf, was viele Kinder denken, und spricht ihnen damit immer wieder aus dem Herzen. Die Szenen sind voller Fantasie, aber doch noch so nah an der Realität, dass man sich gut in Greg hineinversetzen kann.
Wie gewohnt gibt es dazu auf jeder Seite Zeichnungen, die uns zum Lachen gebracht haben. Mit den kurzen, witzigen Texten ist das Buch ganz schnell gelesen. Doch das macht gerade den Reiz dieser Bücher aus. Deshalb werden sie bei meinen Kindern gerne mehrfach gelesen.
Meine Jungs sagen, es ist nicht unbedingt der allerbeste Band, aber auf jeden Fall ein sehr guter, der viel Spaß beim Lesen bringt. Deshalb empfehlen wir "Bock auf Party" allen Greg-Fans, aber auch allen, die Greg noch nicht kennen und Lust auf leicht zu lesende, humorvolle Geschichten aus dem Alltag haben.

Bewertung vom 15.11.2025
Reddy, Swapna

Reggie Rabbit und der große Karottenraub


ausgezeichnet

Witziger Kriminalfall mit Comicelementen - toll für jüngere Grundschulkinder

Gerade habe ich mit meinem 8-jährigen Sohn "Reggie Rabbit und der große Karottenraub" von Swapna Reddy gelesen und uns beiden hat dieser witzige Kinderkrimi mit Comicstrips sehr gut gefallen.
Reggie Rabbit ist ein Kaninchen, das mehr will als in Klein Viechdorf wie seine Eltern Karotten zu verkaufen. Reggie möchte Kriminalfälle in der großen Stadt Bärenburg City lösen - genau wie sein großes Vorbild Detektiv Fuchs. Gerade beschäftigt dort alle, wie tonnenweise Karotten von einem Schiff spurlos verschwinden konnten. Als Reggie von seiner neuen Mitschülerin Pieps einen Hinweis zu dem Fall erhält, fängt er endlich an, selbst zu ermitteln.
Reggie ist ein sehr liebenswerter Charakter, der sich durch sein Interesse für Detektivarbeit und seinen Tatendrang von den anderen Kaninchen abhebt. Er zeigt, dass man auch als scheinbar harmloses Tier mutig ermitteln kann. Auch die Nebencharaktere wie seine Oma Lavendel und der Sittich Pieps, die für uns mehr als nur Reggies Assistentin war, haben uns sehr gefallen. Sogar die Bösewichte fanden wir interessant und sie haben bei uns für einige Lacher gesorgt.
Sowohl die Comicstrips mit Bildern von Becka Moor als auch die farbliche Gestaltung, die vor allem auf Rot- und Grautöne setzt, haben meinem Sohn und mir sehr gut gefallen. Die Figuren werden durch die Bilder gut in Szene gesetzt und ihre Charaktereigenschaften werden hervorgehoben.
Der Fall selbst ist für die Lesenden nicht besonders verzwickt, da die Geschichte teilweise aus der Sicht der Bösewichte erzählt wird und man so einiges über deren Pläne erfährt. Dadurch kommt nicht ganz so viel Spannung auf. Dennoch hat die Geschichte zum Ende hin eine interessante Wendung genommen, die uns überrascht hat.
Mein Sohn und ich mochten diesen ersten Kriminalfall mit Reggie Rabbit sehr. Er eignet sich sehr gut zum Vorlesen für jüngere Kinder. Ab etwa 7 Jahren können sicherlich viele Kinder das Buch schon ganz alleine oder mit etwas Hilfe lesen, da die Textmenge durch viele Illustrationen und die Comicstrips nicht so groß ist. Für ältere Kinder oder jene, die mehr Spannung suchen, ist das Buch hingegen vermutlich nichts mehr.

Bewertung vom 10.11.2025
Hunter, Erin

Warrior Cats - Die Prophezeiungen beginnen


sehr gut

Kämpfende Katzen als Graphic Novel - packend für Neulinge und Fans

Mein Sohn hat schon einige Bücher der Warrior Cats-Reihe von Erin Hunter gelesen, darunter auch die bisher erschienenen Graphic Novel Bände. Klar, dass er auch die neueste Graphic Novel "Warrior Cats - Die Prophezeiungen beginnen", gezeichnet von Natalie Riess und Sara Goetter, gerne lesen wollte.
Inhaltlich fasst diese Comic-Version die ersten beiden Bände der ersten Warrior Cats-Staffel zusammen. Die Geschichte zeigt dabei eindrücklich die beginnenden Abenteuer des angehenden Kriegers Feuerpfote im Donnerclan. Es geht um Machtkämpfe zwischen den Katzenclans und den Werdegang dieses eindrucksvollen Katers.
Wer die Warrior Cats Bände bereits kennt, wird natürlich feststellen, dass hier an einigen Stellen gekürzt und die Story zusammengerafft wurde. Die große Kunst dabei ist es, einerseits Fans der Serie zu begeistern und wichtige Szenen zu erhalten, andererseits aber auch neue Leserinnen und Leser zu gewinnen und die Geschichte so zu erzählen, dass man sie auch ohne Hintergrundwissen versteht.
Ich selbst kenne die Reihe bisher nur aus Erzählungen meines Sohnes, habe mich dafür aber mit dieser Graphic Novel erstaunlich gut in der Welt der Katzenclans zurechtgefunden. Manchmal hatte ich Probleme, die Katzen auseinanderzuhalten, besonders wenn viele in einem Bild auftauchen. Das ist mit Sicherheit leichter, wenn man die Reihe gut kennt. Leider gibt es in diesem Band keine Charakterübersicht, die den Einstieg und das Wiedererkennen erleichtert hätten.
Die Zeichnungen haben meinem Sohn nicht ganz so gut gefallen wie die aus den bisher erschienenen Graphic Novels von Dan Jolley. Insbesondere die Darstellung von einzelnen Katzen wie Gelbzahn hat hier nicht seinen Erwartungen entsprochen. Da ich selbst keine große Vorstellung von den Katzen hatte, war das für mich kein Problem. Mir persönlich haben die Bilder sehr gut gefallen, da sie die Stimmungen und Gefühle gut einfangen. Einige Kampfszenen bringen die Brutalität der Geschehnisse sehr stark rüber. Daher ist die Altersempfehlung ab etwa 11 Jahren passend.
Für Fans der Warrior Cats Reihe ist es schön, die ersten Abenteuer mit Bildern erneut zu erleben. Auch wenn hier einige Kürzungen stattgefunden haben, ist es eine schöne Leseerfahrung. Darüber hinaus ist die Graphic Novel ebenso für Neulinge interessant und macht mit diesem spannenden Abenteuer Lust auf die weiteren Geschichten der Warrior Cats.

Bewertung vom 10.11.2025
Kloss, Victor

Die geheimnisvolle Legende / Royal Institute of Magic Bd.4


sehr gut

Packende Fortsetzung - spannend, mit kleinen Schwächen

Ich war auch dieses Mal gespannt auf die Fortsetzung der "Royal Institute of Magic"-Reihe von Victor Kloss. "Die geheimnisvolle Legende" ist bereits der vierte Band, der nahtlos an die vorangegangenen Bücher anschließt und somit nichts für einen Quereinstieg ist. Aber für alle, die Jugendbücher aus dem Fantasy-Genre mögen, lohnt sich ein Blick in die Reihe! Denn obwohl ich an jedem der bisher erschienenen Bände ein wenig Kritik üben musste, hat mich die Story doch irgendwie noch immer gepackt.
Ben Greenwood hat den großen Auftrag, Elizabeths Rüstung zu vereinen, um damit den Dunkelelfen entgegentreten zu können. In diesem Band begibt er sich nun auf die Spur des magischen Brustpanzers, die ihn vor neue Herausforderungen und Gefahren stellt. Begleitet wird Ben dabei wieder von seinen Freunden Natalie und Charlie.
Ich mag die drei wirklich sehr gerne vor allem Charlie mit seiner eher wissenschaftlichen Art und seinem wachsenden Mut. Ben steht wegen seiner besonderen Aufgabe natürlich stärker im Fokus, aber ohne die beiden anderen würde er nicht sehr weit kommen. In diesem Band ist Natalie meiner Meinung nach leider ein wenig untergegangen, denn auch wenn sie fast die ganze Zeit dabei war, blieb sie recht passiv. Das ist schade, denn eigentlich ist sie ein sehr starker Charakter.
Die vielen Nebencharaktere konnten mich leider noch immer nicht so sehr überzeugen, da sie häufig wie Füllwerk wirken, kaum Hintergründe haben und für mich einfach austauschbar sind. Was mir an der Geschichte dafür umso besser gefällt, ist der Weltenbau - zum Beispiel mit Spellshootern, mit denen Magieperlen abgefeuert werden, oder dem sehr coolen Spiel Zauberattacke.
Auch hier gibt es zwar einige kleine Kritikpunkte und Logikfehler, aber trotzdem mag ich die Welt mit den verborgenen Königreichen, in denen magische Wesen leben, und der Gefahr, die von dem bösen König der Dunkelelfen ausgeht. Endlich bringt das Buch hier auch ein wenig mehr Tiefe mit sich und zeigt, dass nicht jeder Dunkelelf zur dunklen Seite gehört.
Die Reihe ist nicht perfekt, aber trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen und werde dranbleiben. Ich bin gespannt, wie das Abenteuer weitergeht und wie Ben die restlichen Bestandteile der magischen Rüstung finden wird. Da es in den meisten Bänden einige durchaus brutale Szenen gibt, empfehle ich die Reihe allen ab etwa 10 Jahren, die Lust auf eine spannende, wenn auch nicht ganz ausgereifte und dennoch packende Geschichte voller Magie haben.

Bewertung vom 04.11.2025
Sedgman, Sam

Die gestohlene Zeit


ausgezeichnet

Wettlauf um und gegen die Zeit - packender London-Krimi für alle ab 10 Jahren

Den Autor Sam Sedgman kennen meine Kinder und ich schon von einer anderen Kinderkrimi-Reihe, die wir sehr gerne mögen. Ein Grund mehr für uns, auch sein neuestes Buch "Die gestohlene Zeit" zu lesen. Der Auftakt zu der neuen Buchreihe um den 12-jährigen Isaac Turner klang für uns sehr spannend.
Isaacs Vater, ein bekannter Uhrmacher aus London, verschwindet bei der Arbeit spurlos aus dem Elizabeth Tower des Palace of Westminster - besser bekannt unter dem Namen Big Ben. Weder die Polizei noch die Palastwachen können sein Verschwinden erklären. So begibt sich Isaac selbst zusammen mit seiner neuen Freundin Hattie auf die Suche nach seinem Vater. Dabei stoßen sie auf große Geheimnisse und eine Verschwörung, die bis in Regierungskreise reicht.
Isaac und Hattie sind ein tolles Team und zeigen, wie gut sich unterschiedliche Charaktere ergänzen können. Hattie ist mutig, klettert über Dächer und schreckt selbst vor einem Kampf nicht zurück. Isaac ist technikbegeistert und versteht viel von Uhren. Doch er schafft es vor allem dank Hattie, seine Höhenangst zu überwinden, den Gefahren zu begegnen und mehr über die Verschwörung um die "Neue Zeit" herauszufinden.
Dabei kommen die beiden ganz schön in London herum, und es ist spannend, hinter die Kulissen einiger der Sehenswürdigkeiten zu blicken. Es ist dabei auch interessant, wie viele Details zu Uhren und Zeit sowie Fakten zum politischen System in Großbritannien in die Geschichte eingebaut wurden. Für Kinder, die sich nicht sonderlich für Politik oder technische Feinheiten interessieren, könnten diese Abschnitte etwas langwierig sein; es lohnt sich allerdings dranzubleiben, denn gerade zum Ende wird es brandgefährlich.
Durch die kurzen Kapitel und den mitreißenden Schreibstil fliegt man dann geradezu durch die Seiten. Der Wettlauf um und gegen die Zeit schafft besonders zum Ende hin so viel Spannung, dass man unbedingt weiterlesen muss. Für alle ab etwa 10 Jahren, die gerne Kriminalgeschichten mit politischen oder technischen Bezügen lesen, ist "Die gestohlene Zeit" absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 30.10.2025
Hill, Melissa C.

Evermind. Sie kennt dich


ausgezeichnet

KI, Kontrolle, Widerstand - Lesetipp für alle, die Dystopien lieben

Dystopien faszinieren mich immer ganz besonders, wenn sie in Teilen schon nah an unsere Realität herankommen und aktuelle Themen aufgreifen. Deshalb war ich sehr gespannt auf "Evermind. Sie kennt dich" von Melissa C. Hill. Denn obwohl das Buch mehr als 200 Jahre in der Zukunft spielt, kann man manche Entwicklungen, was Künstliche Intelligenz betrifft, schon jetzt erahnen.
Livia lebt in der City, die komplett von einer KI namens MAM kontrolliert wird. Fast jede Entscheidung wird von MAM getroffen - sei es, welche Zusammensetzung der morgendliche Proteindrink hat oder welchen Beruf sie ergreifen muss. Dabei berechnet die KI jederzeit, was die beste Wahl ist.
Allein diese Ausgangssituation hat mich gleich zu Beginn komplett gepackt. Auch der gesellschaftliche Aufbau hat mich besonders fasziniert. Die Menschen leben in einer Dreiklassengesellschaft in einer abgeschlossenen City unter der Erde, da die Erdoberfläche nicht mehr bewohnbar ist. So sind die Menschen auf einen relativ kleinen Lebensraum beschränkt. Die fast einzige Ablenkung bieten die Sims, Simulationen, in denen sie der Realität entfliehen können. Aber auch hier ist MAM überall und kontrolliert alles, was eine sehr beklemmende Stimmung schafft.
Doch ein spannendes Setting wäre nichts ohne interessante Charaktere. Livia als Hauptfigur mochte ich sehr gerne, denn sie überwindet schnell ihre anfängliche Naivität und entwickelt einen Mut, der ihr dabei hilft, die gesellschaftliche Ordnung in Frage zu stellen. Es ist so spannend zu lesen, wie Livia erst Hoffnung in ihre Zukunft hat, dann aber immer mehr Zweifel bekommt und anfängt, das System zu hinterfragen und mit ihren Worten und Ideen andere bewegt. Hier zeigt die Autorin Melissa C. Hill wunderschön, welche Kraft Geschichten von Menschen über Menschen haben können.
Neben Livias Stärke und Mut haben mir aber auch die vielen Nebencharaktere sehr gut gefallen. Sie bringen alle ihre eigenen Geschichten mit, die sie interessant und authentisch machen. Außerdem wird durch sie eine persönliche Ebene geschaffen, die zeigt, wie wichtig echte zwischenmenschliche Beziehungen für Menschen sind.
Die Geschichte wird komplett aus der Sicht der 16-jährigen Livia erzählt, sodass man immer sehr nah bei ihren Handlungen und Gedanken ist und sich gut in ihre Situation hineinversetzen kann. Sie spricht damit aber nicht nur Jugendliche ab 14 Jahren an - auch für Ältere ist das Buch sehr spannend. Deshalb empfehle ich "Evermind. Sie kennt dich" allen, die gerne Dystopien lesen oder sich Gedanken um den Einsatz von KI und die immer größer werdende Abhängigkeit von Technologie machen.

Bewertung vom 26.10.2025
Bertram, Rüdiger

Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt?


ausgezeichnet

Originell, witzig, spannend - und ein Dieb mit Herz

Manchmal macht allein der Titel eines Buches neugierig auf eine Geschichte. Bei meinen Kindern und mir war das gerade bei "Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt" von Rüdiger Bertram so. Den Autor kennen wir schon von einigen witzigen Comics, deshalb war die Vorfreude auf das Buch umso größer.
Die Story war genau nach unserem Geschmack: Robin ist Meisterdieb, steht aber in der Tradition seines berühmten Vorfahren Robin Hood - er stiehlt und gibt die Beute an Bedürftige weiter. Nichts ist für Robin in unklaubar. Doch sein Übermut bringt ihn in eine heikle Lage. So muss er sich bald einer unlösbaren Mission stellen: Robin muss die Welt retten - zusammen mit seiner größten Rivalin.
Die Charaktere sind alle ein wenig schräg und genau das mögen wir an Rüdiger Bertrams Geschichten. Besonders Sam hat uns zum Lachen gebracht - wer das ist, muss man am besten selbst lesen. Denn auch die Handlung ist so originell, dass einiges passiert, das man nicht erwarten würde. Das merkt man auch gleich zu Beginn bei einem Banküberfall, der ganz anders verläuft als normalerweise.
Meine Kinder und ich mussten beim Lesen viel lachen. Gleichzeitig waren wir von der Geschichte gefesselt, denn wir wollten unbedingt erfahren, ob Robin am Ende wirklich die Welt retten kann.
Die Illustrationen und kurzen Comic-Strips stammen von Horst Hellmeier, der schon bei einigen Comics mit Rüdiger Bertram zusammengearbeitet hat. Wir mögen seinen Zeichenstil sehr gerne, denn die Bilder haben uns oft zum Lachen gebracht und sie erzählen die Story sehr gut weiter.
Wer Lust auf eine originelle Geschichte voller Diebe, Agenten und einer spannenden Mission mit Verfolgungsjagden und Spezialeinsätzen hat, dem wird genau wie uns "Robin the Hood - Wie klaut man eine Stadt" mit Sicherheit gefallen. Ich habe das Buch meinen Söhnen (8 und 11 Jahre) vorgelesen. Genau für diese Altersstufe ist es perfekt geeignet.

Bewertung vom 19.10.2025
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat / Trubel bei Tiffany Bd.5 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Autofahrt zum Schlapplachen: Nach diesem Hörbuch wirkt alles halb so wild

Auf längeren Autofahrten höre ich mit meinen Kindern gerne Hörbücher. Eines zu finden, das uns allen gefällt, ist jedoch gar nicht so einfach. Zuletzt hatten wir aber großes Glück: Wir haben gleich eine ganze Buchreihe gefunden, die als Hörbuch großartig funktioniert und uns alle zum Lachen bringt: "Der Tag, an dem…“ von Marc-Uwe Kling.
Deshalb haben wir gerade den fünften Band "Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat" gehört. Ein passenderes Buch zum Autofahren mit Kindern oder der Familie gibt es wirklich nicht, denn im Vergleich zu dem, was Tiffanys Familie erlebt, wirken unsere eigenen Fahrten geradezu harmlos.
Tiffanys Familie kennen wir mittlerweile sehr gut, denn bereits die ersten Episoden aus ihrem Familienleben haben uns schon zum Lachen gebracht. Doch auch wenn man diese nicht kennt, ist der Einstieg problemlos möglich. Wer jedoch alle witzigen Querverweise verstehen möchte, sollte beim ersten Band "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" beginnen.
Bei der Autofahrt, die uns hier erwartet, läuft schief, was nur schieflaufen kann - die einzige, die die meiste Zeit gut gelaunt bleibt, ist die achtjährige Tiffany. Bei allen anderen herrscht schlechte Stimmung - vor allem bei ihrem Bruder Max, dem es nach einer langen Nacht mit seinen Kumpeln gar nicht gut geht. Was da bloß passiert sein könnte?
Uns gefällt der Humor von Marc-Uwe Kling hier wieder sehr gut. Wir haben uns über die Autofahrt köstlich amüsiert und mussten oft laut lachen, weil die Situationen so komisch und die Figuren überzogen, aber doch realistisch sind.
Dabei bringt der Autor bei der Lesung genau die richtige Stimmung rüber - mal genervt (Luisa, die große Schwester), ärgerlich (Papa, der einen Kratzer ins Auto gefahren hat), aber auch gut gelaunt (Tiffany, die sich als Einzige auf die Kurztrip freut).
Jüngere Kinder werden einige der Witze vermutlich noch nicht verstehen, da manche Themen für sie noch nicht so gut nachvollziehbar sind. Deshalb sollte die Altersempfehlung, die hier bei etwa 8 Jahren liegt, am besten beachtet werden. Dafür hat man als Elternteil aber auch seinen Spaß beim Zuhören. Und vor allem merkt man - so schlimm hat es einen selbst noch nicht getroffen.

Bewertung vom 16.10.2025
Meyer, Lars

Legende der Schattenwächter - Kampf um die magischen Schlüssel


ausgezeichnet

Drei Schlüssel, viele Rätsel - Fantasy-Spannung pur

Eigentlich wollte ich "Legende der Schattenwächter. Kampf um die magischen Schlüssel" von Lars Meyer gemeinsam mit meinen Jungs lesen. Ein historischer Fantasy-Roman mit Abenteuern in einer unterirdischen Stadt, einem magischen Labyrinth und in den Tiefen des Ozeans klang für uns sehr vielversprechend. Leider kam mir für diesen Vorleseplan ein zu guter Spannungsbogen dazwischen. Das Buch war einfach so fesselnd, dass mir das Vorlesen zu lange gedauert hätte und ich es schon einmal schnell alleine ausgelesen habe. (Das Vorlesen werden wir aber natürlich noch nachholen.)
Die Story erinnert ein wenig an Schatzsucher-Geschichten und startet im Jahr 1897 in Hamburg mit Armin, der sich und seinen Vater als Hafenhilfsarbeiter über die Runden bringt. Das ändert sich nach einer düsteren Begegnung in einer dunklen Gasse. Eine Erbschaft erwartet ihn, die nicht nur ein großes Anwesen mit sich bringt, sondern auch viele Geheimnisse und Gefahren. Es geht auf eine spannende Reise mit Armin und seinen zwei Gefährtinnen Nari und Viktoria und auf die Suche nach drei Schlüsseln, die das gefährliche Dunkeltor öffnen können.
Die fantastischen Elemente entfalten sich mit dem Eintauchen in die Geschichte immer mehr. Es gibt magische Gegenstände, Zaubertränke, die einen alle Sprachen der Welt verstehen lassen, und mystische Wesen wie eine geflügelte Katze, die noch viel mehr ist als nur das. Auch die dunklen Mächte stecken voller Magie, und sie hegen einen tiefen Groll gegen die Menschheit.
Die Erzählperspektive der Geschichte wechselt immer wieder zwischen Armin, Nari und Viktoria hin und her, und sogar die Verkörperung der dunklen Mächte zeigt ihre Sicht auf die Geschehnisse. Gerade das Beleuchten des Antagonisten hat mir besonders gut gefallen, denn es bringt eine Komplexität in die Geschichte, die einen fragen lässt, was Gut und Böse eigentlich bedeuten.
Auch Armins, Naris und Viktorias Gefühlswelt wird immer wieder beleuchtet, und man erlebt mit ihnen, wie sie sich Fragen über Fragen stellen und dabei manchmal in einer so verzwickten Lage stecken, dass man denkt, dieser Gefahr könnten sie gar nicht entkommen.
Das Tempo der Geschichte ist meist sehr hoch, sodass ich immer wieder Lust hatte, schnell weiterzulesen. Dabei wird es teilweise sogar etwas blutig bei den Kämpfen, sodass die Altersempfehlung von 12 Jahren für das gesamte Buch durchaus passend ist.
Lediglich der Schluss hat mir zu viele Fragen offen gelassen. Ja, die Geschichte um die drei magischen Schlüssel ist erst einmal abgeschlossen, aber ich hätte mir ein paar mehr Antworten auf die großen, tiefergehenden Fragen gewünscht. Die werden aber alle hoffentlich im nächsten Band folgen. Auf den freue ich mich schon jetzt sehr. "Legende der Schattenwächter" empfehle ich daher allen, die Fantasy-Abenteuer mögen und auch gerne mal die Sicht des Bösen einnehmen.