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Benutzername: 
Kalestra
Wohnort: 
Bad Kreuznach

Bewertungen

Bewertung vom 22.02.2017
Die Krone der Sterne Bd.1
Meyer, Kai

Die Krone der Sterne Bd.1


sehr gut

"Das gigantische Flaggschiff des Ordens war annähernd pyramidenförmig, an der Basis breit, nach oben hin schmaler." (Zitat S.20)
Die Beschreibung der Kathedralen des Hexenordens zwingen einem den Vergleich auf, mit einem der sieben Weltwunder und genauso imposant, wie die Pyramiden von Gizeh, ist die Galaxis mit ihren Planeten, Raumschiffen und Hypersprungschleusen, im Buch "Die Krone der Sterne" von Kai Meyer.
"... aber ich denke zugleich in einer sehr filmischen, bildhaften Sprache, in Geräuschen, sogar in Gerüchen, als wäre das Ganze kein Text...", erzählt Kai Meyer in einem Interview über sein Buch. Das war einer der Punkte, die mir so sehr an diesem Buch gefallen haben. Durch seine Beschreibungen unter anderem über die Umgebung auf dem Planeten Noah, bekam man eine sehr bildhafte Vorstellung von der sehr komplexen Welt. Bei sehr vielen Ereignissen in der Geschichte z. B. bei einer der unzähligen Verfolgungsjagden hatte ich immer öfter das Bedürfnis mit einem der Charaktere den Platz zu tauschen, um mit eigenen Augen zu sehen, was der Autor so imposant beschrieben hatte.
Bei den Charakteren hätte man dann unter vier Hauptprotagonisten wählen können. Zum einen gibt es da Iniza, eine Baroness aus dem Haus Talantis, die der Gottkaiserin geopfert werden soll. Ihr zur Flucht verholfen hat unter anderem Glanis. Er ist der Hauptmann von Inizas Leibgarde und ihr Freund. Dann gibt es da noch Kranit, ein Waffenmeister, der Iniza auch zur Flucht verhilft, wenn auch aus anderen Gründen und die Pilotin Shara Bitterstern, die mehr oder weniger zufällig in die Ganze Sache verwickelt wird. Diese zusammengewürfelte Gemeinschaft ist eher zweckmäßig, man vermutet hinter jeden Ecke einen Verrat, durch eines der Crewmitglieder und wird dabei meistens nicht enttäuscht. Mir gefielen die Charaktere größenteils sehr gut. Sie sind gut durchdacht und haben einen interessanten Background. Allerdings war ich etwas von Glanis enttäuscht, der scheinbar nicht wirklich in die Tiefe zu gehen scheint. Nebencharaktere wie Olfur oder die Muse wirken eher stärker und an ihrer Seite verblasst Glanis leider etwas zu sehr.

Die Story zu lesen ähnelt einem Marathonlauf. Am Anfang geht es eher gemächlich los. Man hat sein Tempo noch nicht gefunden und gerät, durch die vielen Namen und die verschiedenen Planeten, ins stolpern. Dann nimmt die Handlung Tempo auf. Man kommt gut in die Geschichte rein und die unzähligen Verfolgungsjagden ähneln einem kurzem Sprint. In den Versteckensphasen, verliert die Story wieder Tempo und man hat kurze Verschnaufpausen, bis es wieder von vorne losgeht. Generell hat man ständig das Gefühl verfolgt zu werden. Allerdings kommt dann nicht wie erwartet am Ende ein letzter Zielsprint. Im Gegenteil, die Handlung wird irgendwie ausplätschern lassen. Es scheint, das am Ende dem Läufer die Puste fehlt und er es gerade so ins Ziel schafft. Nach der temporeichen Story ist das Ende eher verhalten langsam. Man hat irgendwie auf mehr gewartet, eine Art großen Knall. Das dieser nicht eintritt ist vielleicht dem Umstand einer Fortsetzung geschuldet. Es passiert nicht mehr sehr viel und viele Fragen bleiben noch offen.

Fazit: "Die Krone der Sterne" von Kai Meyer bietet ein Lesevergnügen, wie eine Achterbahnfahrt. Die Story enthält ein Auf- und Ab an Action und ist dann leider zu schnell vorbei. Es ist ein kurzweiliges Lesevergnügen, aber so wird einem ermöglicht, das Buch immer und immer wieder zu lesen. 4 von 5 Sternen, da es sehr lesenswert war, einen vorübergehend in eine andere Welt entführt und rasant und fesselnd zu gleich war, mich aber leider nicht vollends überzeugte.