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Benutzername: 
Clarak
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2020
Die Wahnsinnige
Hennig von Lange, Alexa

Die Wahnsinnige


sehr gut

Das Buch gibt einen Einblick in das Leben, sowie die Gedanken von Johanna der I. von Kastilien. Wie muss es gewesen sein, mit dem Wissen zu leben, dass einen ganze Königreiche für wahnsinnig halten, weil man sich den Konventionen der damaligen Zeit nicht beugen will?
Der Schreibstil ist eindringlich, sodass man direkt in Johannas Welt eindringen kann. Sie ist eine junge Frau, die einerseits für ihre 23 Jahre schon vieles erlebt hat. Als Mutter von vier Kindern und mit einem Ehemann, der oftmals in aller Öffentlichkeit fremd geht, musste sie bereits viel mitmachen. In anderen Aspekten erscheint sie aber kindlich, in ihrer Wut, ihrer Ohnmacht und auch in ihrem Erstaunen über die Grausamkeit der Welt. Dies soll nicht überheblich klingen, ich kann all diese Gefühle absolut nachvollziehen. Für mich war es sehr spannend, zu sehen, dass die Thronerbin von einem großen Königreich in ihrem alltäglichen Leben nichts selbst entscheiden durfte. Außerdem habe ich gerne verfolgt, wie Johanna beginnt, sich mit Dingen abzufinden, sich von Menschen zu verabschieden, die ihr nicht gut tun und sich selbst nicht mehr zu bestrafen für alles Schlimme, was um sie herum geschieht. Dass sie dennoch mit ihren Bemühungen scheitert, hat mir sehr leid getan. Und den Gedanke, dass sie ein ganz anderes Leben hätte haben können, wäre sie in einer spätere Zeit geboren worden, konnte ich nicht abschütteln.

Die Autorin schreibt sehr eindringlich, sodass ich beim Lesen immer wieder Beklemmung gefühlt habe oder auch die grenzenlose Wut von Johanna erahnen konnte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da ich einerseits etwas über die Geschichte der damaligen Zeit lernen konnte, von der ich noch nicht allzu viel wusste. Andererseits finde ich es toll, dass aufgezeigt wird, dass die Ängste und Gefühle von Johanna in vielerlei Hinsicht auch in der heutigen Zeit noch sehr aktuell sind.

Sehr empfehlenswert und das nicht nur für Leser historischer Romane!

Bewertung vom 19.04.2020
Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2
Oetker, Alexander

Zara und Zoë - Tödliche Zwillinge / Die Profilerin und die Patin Bd.2


gut

Der Leser wird gleich zu Beginn in einen Traum der Profilerin Zara geworfen, der ein grausames Attentat in San Sebastián zeichnet. Anschließend beginnt die Geschichte für den Leser etwas verwirrend allerdings an anderer Stelle und es soll noch sehr lange dauern, bis das Attentat wieder Thema wird, anders als es der Klappentext verspricht.

Das Buch enthält viele Charaktere, aus deren Sicht die Kapitel abwechselnd erzählt werden. Anfangs ist es etwas schwierig, den Überblick über die vielen Personen zu behalten, allerdings wird das im Lauf der Geschichte einfacher.

Zara und Zoe sind grundsätzlich zwei sympathische Charaktere, die wirklich gut gezeichneten Charaktere, die der Leser wirklich in sein Herz schließt, sind allerdings andere. Wie beispielsweise der Mafiaboss Bolatelli.

Insgesamt hatte ich bis weit nach der Hälfte des Buches den Eindruck, dass die Geschichte noch nicht so richtig an Fahrt aufgenommen hatte und dass der Leser bei den Charakteren immernoch in der Phase des Kennenlernens ist. Die Charaktere machen leider im Lauf der Geschichte keine wirkliche Entwicklung durch und das Finale am Ende des Buches ist recht schnell abgehandelt und ohne, dass wirkliche Spannung aufkommt.

Insgesamt ein solider Thriller mit einigen brutalen Stellen, der aber noch raffinierter sein könnte und bei den Charakteren fehlte es mir an Vielschichtigkeit.