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reisemalki
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Büchernarr

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Ich hatte schon mal "Das Loft" in den Händen, nach "Der Trailer" weiß ich nicht, was mich davon abgehalten hat, damals schon einen Thriller von Linus Geschke zu kaufen! Mich hat bei "Der Trailer" einfach schon die Aufmachung des Buches fasziniert. Auch der farbige Schnitt des Buchen in den Farben des Trailers mit Nieten und Stahl gehalten, finde ich echt edel gemacht. Aber der Inhalt ist noch mehr wert, als die Aufmachung des Paperbacks. Auf einem düsteren Campingplatz in den belgischen Ardennen geschehen wilde Parties, bei einer dieser, verschwindet vor zig Jahren die damals junge Lisa spurlos. Mittlerweile gehen die meisten davon aus, das sie nicht mehr lebt und damals gewaltsam ums Leben kam. Der Barbesitzer Wout war damals anwesend, die Pdlizistin Frieda gibt nicht klein bei, hat mit ihrem Chef ziemlich Knatsch und will unbedingt das Geheimnis des Campingplatzes Doenkerbloem lösen. Eine ziemlich zusammengewürfelte Combo geht auf Entdeckungsreise und ein spannender Wetlauf mit einem Killer, welcher wieder erwacht ist, beginnt. Spannend geschrieben, ein wahrer Pageturner. So muss ein Thriller sich lesen lassen. Es war echt ein Genuss den ersten Teil der Triologie lesen zu dürfen. Die Spannung auf Teil 2 ist riesig, die Vorfreude gleichermaßen.

Bewertung vom 11.07.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


ausgezeichnet

"Ihr werdet sie nicht finden" ist so ein typischer Winkelmann. Er fängt irgendwie schleichend und ein wenig harmlos an und steigert sich zum Ende hin mächtig in den Thrill. So soll es auch sein. Jonas ist ein ehemaliger Polizist, welcher in den Knast kam, weil er einen Mann ermordet haben soll. Zusammen mit der Privatdetektivin Franka will er aufklären, was wirklich sieben Jahre zuvor passiert ist und ob er wirklich zu recht im Gefängnis war. Auslöser war das Verschwinden seiner Tochter. Die Handlung ist sehr gut konstruiert und teilweise hat sie auch ein paar gruselige Züge. Aber nein, es ist nichts übersinnliches dabei. Es ist nur hervorragend geschrieben. So ein wenig wie Stephen King, aber eben ohne das Übersinnliche. Der Spannungsbogen ist hervorragend aufgebaut und die Handlung ist schlüssig konzipiert. Keine Kettensätze, sondern trockene und kurze Sprache. So muss ein Thriller sein!

Bewertung vom 14.06.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


gut

Der Plot klingt eigentlich spannend. Ein alte Frau steht in einem Flieger auf und sagt jedem der Passagiere um sich herum einmal das erreichbare Alter und den Grund für das Ableben auf den Kopf zu. Klingt ein wenig Kafkaesk, ist es aber nicht. Ist die Frau eine Wahrsagerin oder einfach nur verwirrt? Klingt eigentlich top, auch vor dem Hintergrund, wie gehen die Menschen mit der "Vorhersage" denn um? Zumal tatsächlich einige der vorhergesagten Todesfälle auch eintreten. Ein Wechselspiel zwischen der Sicht der Flugzeuginsassen und dem "Werdegang" der Vorhersagefrau beginnt. Es begann eigentlich echt lesenswert und unterlag einer gewissen Spannung, aber mit zunehmender Seitenzahl wurde es ein wenig zäher, einmal die Vergangenheit der Vorhersagefrau und zum anderen die einzelnen Geschichten der Passagiere. Es klang interessant, aber es fehlte mir dann doch irgendwie letztendlich der Pepp!

Bewertung vom 22.04.2025
Raabe, Marc

Die Nacht / Art Mayer-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Rückblenden in Thrillern oder anderen Romanen scheinen ja schwer in Mode zu sein. Nachdem ich Die Brücke von London - auch mit einer Rückblende - gelesen hatte, habe ich mir nun Marc Raabes "Die Nacht" vorgenommen. der dritte Teil der Art Mayer Reihe, welcher zusammen mit der sich nun in Elternzeit langweilenden Nele Tschaikowski auf eine erneut spannende Ermittlung gibt. Natürlich, wie immer, Art like und undercover, befindet sich er doch in einem selbst gewählten Urlaub und Nele in Elternzeit. Interessiert beide aber herzlich wenig. Diesmal geht es nicht um Arts eigene Vergangenheit, sondern die um Dana Karaschs. Was ist wirklich vor 15 Jahren auf dem Campingplatz passiert, in der Nacht als Rocco, Danas Halbbruder verschwand? Dieses Mal haben die Rückblenden wunderbar mit der Gegenwart hamonisiert und zwar soweit, das aus dem Thriller ein wahrer Pageturner wurde, der mit dem Auffinden einer Leiche in dem mittlerweile aufgegebenen Wohnwagenpark für Art und Nele beginnt. Wie kann es anders sein, ist das Auffinden der Leiche, bei einem nicht weit vom Campingplatz auftretenden Waldband, nicht ganz 100% legal. Aber was ist schon, bei einer Art Mayer Ermittlung wirklich immer legal? Bei den Ermittlungen tauchen Ungereimtheiten auf, welche darauf schließen lassen, das in der Nacht vor 15 Jahren etwas vertuscht werden sollte. So muß ein Thriller wirklich sein, hart, unerbittlich und ein Spannungsbogen, welcher kurz vorm reißen ist.

Bewertung vom 15.04.2025
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Am Anfang fehlte mir die Zeit "Die Brücke von London" zu lesen, nun hatte ich Urlaub, da ging es ratz fatz. Ein sehr schöner Pageturner mit einer sehr schön konstruierten Geschichte über ein Brücke, welche lange als ein Wunder der menschlichen Baukunst gefeiert wurde, ganz sicherlich ein echtes Nadelöhr für den Verkehr in und von der City of London war und so auch nicht mehr besteht. Denn die heutige London Bridge hat mit dem Vorgängerbau nur noch den Platz gemeinsam. Wer sich ein Bild machen will, wie die alte London Bridge mal ausgesehen haben kann, der muss nach Florenz reißen, der Ponte Vecchio ist um einiges kleiner, aber gibt so ein bisschen Flair einer komplett bebauten Brücke. Nun zurück, zu "die Brücke von London", ein wuseliger Ort, in dem Juliana als Tuchhändlerin das Geschäft ihres verstorbenen Mannes übernommen hat und mehr schlecht als recht durchs Leben kommt. Sie lernt Alder kennen, einen streunenden Jungen, welche im 18. Jahrhundert viele auf den Gassen Londons hausten (im 19. Jahrhundert hat Charles Dickens einige Romane dazu verfasst). Die Geschichte klingt glaubwürdig und wirkt nicht konstruiert, sondern gibt in der Handlung, und auch wie Julius (Julius-Juliana?) Arth den Leser auf eine Lesereise durch das London des 18. Jahrhunderts mitnimmt ist sehr gelungen. Man kann förmlich die Menschen in ihren kaputten Klamotten und dreckigen Gesichter beim Lesen förmlich riechen. Die Handlung ist schwungvoll aufgebaut, die Cliffhanger zu jedem Kapitel sind wohlgesetzt. Am Anfang hatte ich mit dem Zeitrücksprung ins 13. Jahrhundert in den Ursprung der Brücke von London so meine Probleme und konnte erst nichts damit anfangen - aber Geduld, es fügt sich alles an seinen Platz. Für mich ein sehr gelungener Historienroman aus dem London des 18. Jahrhunderts.

Bewertung vom 03.04.2025
Dean, Will

Die Kammer


gut

Ich hatte bis dato, als ich "Die Kammer" anfing zu lesen, noch nie etwas vom Sättigungstauchen gehört oder gelesen. Ich stelle mir es per se schon schrecklich vor, auf engstem Raum mit anderen leben zu müssen. Ich sage hier nur "Das Boot" und das Leben unter Wasser auf engstem Raum. Jetzt kommt dazu noch ein anderer Luftdruck, ein Gas, anstelle eines Luftgemisches und erhöhte Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Klingt schon an sich sehr herausfordernd und spannend. Nun sterben in deinem Umfeld aus völlig ungeklärte Art und Weise einfach so Menschen. wie reagierst du, wie reagiert deine Umwelt. Das klingt eigentlich nach einem spannenden Plot , natürlich auch mit der Frage verbunden, ja wer ist denn nun der Mörder, oder handelt es sich immer um einen Unfall? Eigentlich ein richtig guter Plot für einen spannenden Thriller. Aber irgendwie wurde am Ende für mich eher eine Erzählung über das Sättigungstauchen, es wurde unheimlich viel über die Charaktere preisgegeben, aber für mich ohne erklärlichen Bezug zur Handlung. Am Ende wurde es dann doch mal spannend, wobei das Ende mir ein wenig konstruiert daher kam. Es ist ein Thriller ja, aber ich hatte mir doch von "Die Kammer" mehr Zug in der Handlung und eine knisternde Spannung erhofft, das Ende fand ich eher ein wenig konstruiert.

Bewertung vom 09.03.2025
Groschupf, Johannes

Skin City


gut

Ich hatte jeder von dem Autor, Johannes Groschupf, noch von seinen Thrillern etwas gehört, sicherlich ein Grund, nicht immer nur Mainstream zu lesen, von den Autoren wo man das weiß, das diese Spannung können, sondern auch mal Raum für neue Autoren des Genre lassen. So bin ich vor mehr als 15 Jahren über Sebastian Fitzek und "Das Kind" gestolpert. Jetzt bin ich einer von vielen Sebastian Fitzek Fans.
Nun zu "Skin City": Mir hat mal jemand erzählt, ein guter Thriller, braucht eine harte, rohe und prägnante Sprache - das hat Skin City zweifelsohne. Ein Thriller braucht am besten mehrere Handlungsstränge - auch das hat Skin City zweifelsohne.
Ein Thriller lebt von einem zum zerrreißen drohenden Spannungsbogen - tja, und das hat Skin City eben nicht. Die Handlung der verschiedenen Erzählstränge laufen einfach vorwärts, aber die Spannung wird dabei nicht wirklich erzeugt. Eher eine Erzählung über das Berlin der 2020iger Jahre und welche Probleme diese Stadt mit den Verbrechern hat, egal woher diese kommen. Es klingt an manchen Stellen einfach wirklich wie eine Erzählung, ja vielleicht wie ein Krimi, aber den Thrill eines Thrillers, den habe ich wirklich vermisst!

Bewertung vom 11.02.2025
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

Ginsterburg klingt so vertraut als Name einer Stadt in Deutschland und doch ist diese Stadt auf keiner Landkarte zu finden. Sie ist das fiktive Eigentum von Arno Frank, welcher mit "Ginsterburg" anschaulich und in manchmal farbenfrohen und manches Mal düsteren Worten die Veränderung einer Stadt zwischen 1935 und 1945 beschreibt. Die Figuren in der Handlung sind dem Leser schnell vertraut, ob es der kautzige, zu Beginn der Handlung Mitte 80 Jahre alte "Held" Leberecht von Wieland ist, Lothar Sieber, welcher unbedingt zur Luftwaffe will und fliegen und jeden Schmetterling beim Namen kennt, Gürkel der Blumengroßhändler und jetziger Kreisleiter und viele mehr - sie alle kommen einem wie gute Nachbarn vor, wenn man als Leser hinter die Türen und Gardinen in die Wohnungen der Menschen guckt. Fast könnte man beim Lesen einfach vergessen, das es den Ort Ginsterburg gar nicht gibt und nie gegeben hat, aber 1000fach sicherlich an anderer Stelle in Deutschland zwischen 1933-45 es sich genauso zugetragen hat. Ein toller Roman und ein richtig guter Lesestoff!

Bewertung vom 11.02.2025
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


ausgezeichnet

Das Buch "Die blaue Stunde" von Paula Hawkins erinnert so ein wenig an die "Kreuzberger Nächte" aus dem alten Musikschlager. Sie fangen ganz langsam an, aber dann, aber dann.....

So auch dieser Roman, wobei er am Ende eher doch die Grundlagen für einen ausgewachsenen Thriller bietet. Paula Hawkins schafft es, immer nur soviel für das nächste Kapital an Wissen freizulegen, das der Leser und die Leserin bei der Stange bleibt, ohne sich dabei mit Wissen für die weitere Handlung weit aus dem Fenster zu lehnen. Ein gutes Pferd springt halt immer nur so hoch, wie es muss!

Es sind nicht viele Charaktere, welche in dem Roman eine Rolle spielen, alle sind mehr oder weniger von Anfang an präsent. Es gibt am Anfang nur 2 Fragen zu klären - was passierte mit Julian und wo ist er abgeblieben und wem gehört die in dem Kunstwerk von Vanessa Chapman verarbeitete Rippe - oder ist diese nicht von einem Menschen. Es ist sehr geschickt, wie Paula Hawkins die Spannung hochtreibt, diese im Spannungsbogen hält und damit mit - gemessen an anderen Thrillern - doch relativ wenig Blut auskommt. Stück für Stück wird die Zwiebel der Handlung gehäutet, bis am Ende alle Fragen geklärt sind. Leider mit einem für mich eher traurigen Abgang.

Meistens taucht in den Handlungen von Kriminalromanen - als solchen würde ich "Die Blaue Stunde" verstehen, noch irgendein unbekannter Charakter auf. In diesem hier nicht, Stück für Stück wird die Handlung in Rückblenden freigegeben und der Lesser wird, ohne das er es weiß, auf den letzten Akt hingeführt. Diesen hätte ich mir als Leser gerne anders gewünscht, aber eigentlich ist das, was auf den letzten Seiten passiert logisch und schlüssig.

Für alle, welche nicht immer in Blut watende Thriller mögen, sicherlich eine sehr gute Alternative.

Bewertung vom 28.12.2024
Walsh, Tríona

Nachtwald


ausgezeichnet

Von Triona Walsh hatte ich noch nichts gelesen, aber der Titel "Nachtwald" hatte mich schon angesprochen. Letzten Endes passt der Titel nur teilweise, denn eigentlich geht es um Butler Hall, einen verfallener Landsitz mitten in einem Wald, welcher drauf und dran ist, sich das letzte Stück auch einzuverleiben, nämlich das Herrenhaus. Eine Combo aus 2 Familien trifft sich in eben jenem - teilweise renovierten - Haus mitten in einem riesigen Waldgebiet, um die Hochzeit von Georg, dem Stammhalter der Butlers, mit seiner neuen Frau Claire, zu feiern. Alles ist entspannt und nett, bis ein ungebetener Gast auftritt und die Hochzeitsgesellschaft so richtig aufmischt und damit nicht nur einen Stein in der Handlung ins Rollen bringt.

Man hätte den Thriller auch "Lug und Trug" nennen können, aber das wäre sicherlich zu offensichtlich. Denn auf nichts anderem ist die Handlung aufgebaut, wie Triona Walsh Stück für Stück den Leser an die Wahrheit entlang führt, ohne zu viel preis zu geben, ist gekonnt gemacht. Bei den vielen "Gelagen" in der Zwischenzeit bleibt leider ab und zu auch mal der Spannungsbogen ein wenig hängen, das fand ich ein wenig schade. Dennoch lässt sich "Nachtwald" sehr gut lesen und ist ein grundsolider Thriller.