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Lesehonig
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Berlin

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Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2025
Vetter, Martina

Die Alte Mälzerei Lichtenrade


ausgezeichnet

Erbaut um die Jahrhundertwende steht sie da, groß, rot und imposant. Mitten im Herzen von Lichtenrade, im Berliner Süden, umgeben von Trubel und Moderne. Wie eine alte Eiche zeugt sie von einer längst vergangenen Zeit. Einst die erste und einzige Industrie im kleinen beschaulichen Örtchen Lichtenrade, der vor 1920 noch nicht zu Berlin gehörte, Jahrzehnte später jedoch schon verlassen und vergessen. Thomas Bestgen erwarb die Alte Mälzerei und hatte Großes damit vor. Und glücklicherweise dürften sich auch die Lichtenrader in das neue Konzept mit einbringen. Entstanden ist eine Stätte für Jung und Alt und alles dazwischen. Die Mälzerei selbst wird nach ihrem Umbau von VHS, Bibliothek, einem Kindermuseum, einem Café und einer Suppenküche mit Leben gefüllt. Der neu errichtete Wohnkomplex drumherum umfasst neben Wohnungen auch eine Kindertagesstätte, eine Seniorentagespflege und ein Schwimmbad. Dieses Buch mutet sehr speziell an, da es sich mit einem einzigen Stadtquartier beschäftigt. Ich empfand es aber als sehr schönes Beispiel dafür, wie Stadtquartiere entstehen, welche Gedanken und Konzepte dahinterstecken und wie Bürger teilhaben dürfen. Die vielen schönen Fotografien in dem Buch, zeigen wie aus einer Brache und einem alten Gemäuer ein ganz lebenswerter Ort entsteht. Nach der Lektüre des Buches, war ich vor Ort, um das Gesamtkunstwerk auf mich wirken zu lassen. Und ich muss sagen, ich habe mich sofort darin verliebt. Ein wirklich wunderschöner Ort zum Verweilen und Wohnen, der in diesem Buch sehr gut abgebildet und beschrieben wird.

Bewertung vom 08.11.2025
Brandt, Susanne

Stille Nacht, heilige Nacht


ausgezeichnet

Dieses wohl bekannteste Weihnachtslied entstand zu einer Zeit, die von Krieg, Not und Armut gezeichnet war. Die Menschen lebten in Angst und Sorge. Ein Hilfspfarrer und ein Lehrer suchten nach etwas, dass den Menschen Trost und Hoffnung spenden sollten. So entstand Weihnachten 1818, dieses wunderschöne Lied und es verbreitete sich wie ein Segen über die ganze Welt. Für mich zeigt sich in diesem Lied der wahre Geist der Weihnacht. Nicht der Konsum von Geschenken, das Hasten, um die vielfältigen Weihnachtstermine und Events abzuarbeiten, nicht die Sorge nach dem richtigen Essen und dem schönsten Tannenbaum ist Weihnachten, sondern der Friede und das Innehalten. Dieses Lied soll uns an jedem Weihnachtsfest daran erinnern, dass Liebe, Fürsorge, Gemeinschaft und Frieden wichtiger sind, als alles Materielle und das sie sogar unbezahlbar sind. Dieses Buch ist als Bilderbuch gestaltet. Die Illustrationen sind wunderschön anzusehen und der Text berichtet von der Entstehung des Liedes. Ich finde es sehr gelungen und erstklassig geeignet Kindern den wahren Geist der Weihnacht verständlich zu machen. Und sooft ihr es euren Kindern vorlesen werdet, wird es auch in euch stille werden.

Bewertung vom 07.11.2025
Martensen, Manuel

Das Dünenversteck


ausgezeichnet

Unter einer Terrasse eines Hauses in den Dünen, wird eine skelettierte Leiche gefunden. Gleichzeitig verschwindet Mark Thorben spurlos. Hängen die beiden Fälle miteinander zusammen? Der Kommissar Walter Bork nimmt die Ermittlungen auf, aber dieses Mal wird es für ihn um so schwerer, da sein Kollege Martin involviert ist. Denn er ist der Cousin von Mark. Und Martins dementer Vater scheint etwas über die gefundene Leiche zu wissen, dass er eigentlich nicht wissen dürfte. Neben familiären Verstrickungen und Geheimnissen, bahnt sich ein Licht der Wahrheit, dass mancher nicht unbedingt sehen möchte.
Mir hat dieser vierte Teil der Nordsum-Reihe sehr gut gefallen. Durch die Involvierung von Martins Familie erhielt die Geschichte noch mehr Spannung und eine persönliche Note. Ich habe die ganze Zeit mitgefiebert und war dicht dran an den Charakteren, die auf mich vielschichtig und lebensecht wirkten. Das Setting war wieder großartig. Ich konnte die salzige Nordseeluft und den tiefen Dünensand förmlich fühlen. Auch im Nachgang geht mir das Buch nicht aus dem Kopf, birgt es doch echte Lebensdramen, ausgelöst von falschen Entscheidungen, bei denen ich mich frage, was hätte ich getan? Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.10.2025
Lano, Ralf

Ein Schwur aus kaltem Zorn


ausgezeichnet

Obwohl der Zweite Weltkrieg vorbei ist, haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt. Noch zu viel erinnert an den Überlebenskampf. Täglich müssen die Disselbacher Dorfbewohner mit den Endberungen ringen. Nun hat sich in der katholischen Gemeinde auch noch hoher Besuch angemeldet. Obrigkeitshörig begibt sich das gesamte Dorf in die Kirche, um dort dem päpstlicher Ehrenprälat die Ehre zu erweisen. Doch dies stellt sich schnell als Falle heraus. Denn so mancher der nach Geistlichem aussieht ist gar keiner und führt auch nicht ehrenrühriges im Schilde. Hier nutzen Ganoven ohne Gewissen die Gunst der Stunde und der Held des letzten Sommers, der Schmied Karl, rückt in den Fokus ihrer Rache.
Es war mir eine Freude auch in diesem dritten Band der Krimireihe Karl, Werner, den Kommissar Peters und vor allem Pauline und das Fräulein Schneebach wiederzutreffen. Und dieses Mal bestand mächtig Action von der ersten bis zur letzten Seite. Gleich ein ganzes Dorf wurde in Geiselhaft genommen und die einzelnen Akteure sorgten für viel Spannung. Besonders witzig fand ich den Dorfsignalgeber Martin. Eine Figur die wunderbar in jedes Dorf passt und die jedes Dorf braucht. Ich habe diesen liebenswerten Typ bildlich vor Augen gehabt. Auch die besondere Epoche, in der diese Reihe spielt, war wieder sehr gut getroffen. Die noch nicht wieder vollständig hergestellte Ordnung, das karge und entbehrungsreiche Leben und das Streben nach Besserem, konnte ich deutlich nachempfinden. Nun bin ich gespannt, wie es mit Karl und den restlichen Disselbachern weitergeht. Und besonders auch mit Karl und Pauline. Den zweien gönne ich endlich mal etwas Fröhlichkeit in ihrem Leben.

Bewertung vom 21.10.2025
Bieber-Geske, Steffi

Zauberhafte Ferien im Harz - Lilly, Nikolas und die Hexen


ausgezeichnet

Der Harz steckt voller Mythen und Zauber und deshalb ist meiner Meinung nach der Herbst, die beste Jahreszeit für einen Urlaub dort. Denn da kann man im Nebel die Hexen tanzen sehen. Das dachte sich auch Familie Sonnenschein und machte sich von Berlin auf in den Harz. Es gab viel zu entdecken, wie den Brocken, den Hexentanzplatz, Quedlinburg und Wernigerode, aber auch die Glasmanufaktur in Derenburg und vieles mehr. Die Kinder Lilly und Nikolas fanden schnell zwei pferdebegeisterte Freunde. Und zufälligerweise sind die große Westernfans und mit ihren Eltern in Pullmann City aktiv. So lernen wir auch diesen wunderbaren Ort kennen. Die einzelnen Orte, die die Familie Sonnenschein besucht, sind wieder toll beschrieben und in eine sehr schöne Geschichte eingebettet. Da wir selbst als Familie schon im Harz waren, hatte ich viele der Orte bildlich vor Augen. Einige Sehenswürdigkeiten kannte ich noch nicht und freue mich schon sehr darauf diese auf unserer nächsten Reise entdecken zu können. Besonders mit Kindern sind solche Tipps wertvoll. Was mir in diesem Buch besonders gefallen hat, war diese verwunschene Stimmung, die man bemerkt, wenn man im Harz ist. Die kam auch in der Geschichte sehr gut rüber. Begeistert haben mich auch wieder die wunderschönen Illustrationen und die liebevolle Gestaltung des Buches. Am liebsten würde ich das Buch nehmen mir meine Familie schnappen und morgen losfahren, um genau die gleiche tolle Reise wie Lilly und Nikolas zu erleben. Ein richtig wertvoller Kinderreiseführer der in eurem nächsten Harzurlaub nicht fehlen darf.

Bewertung vom 18.10.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschworen / Mörderisches Island Bd.5


ausgezeichnet

Kurz vor Weihnachten ereignet sich ein grausamer Mord. Ein Mann wird in seinem Sommerhaus tot aufgefunden, erstochen im Schlaf und an der Wand prangt ein Bibelvers. Die Polizisten Elma ist gerade aus ihrer Elternzeit zurück und wird gleich mit der harten Realität konfrontiert. Mit viel Gespür beginnt sie in der verschworenen Gemeinschaft des Ortes Akranes zu ermitteln. Dabei kommt so einiges ans Licht, was lieber unter dem Deckmäntelchen geblieben wäre. Ihr Partner Sǽvar, kümmert sich unterdessen liebevoll um ihre gemeinsame sieben Monate alte Tochter Adda. Doch als er auf dem Dachboden ihres neuen Hauses alte Tagebücher findet, gerät auch er in den Sog der Ermittlungen. Und das bleibt für die kleine Familie nicht ganz ungefährlich.
Dieser fünfte Teil der Island-Krimi Reihe war für mich eine wahre Islandexplosion. Das raue winterliche Klima, der vertraute Umgang, sich doch völlig fremder Personen und schon die Namen der Protagonisten, die so fremd und ungewohnt klangen, haben das Islandfeeling erstklassig transportiert. Auch der Fall selbst war sehr spannend und geprägt von Wendungen und Überraschungen. Das Buch hat mich so richtig in Beschlag genommen. Ich war richtig gefesselt von der Geschichte und fasziniert von der doch gar nicht so fernen und doch so anderen Welt. Ich liebe diese Krimi-Reihe und das Ende lässt mich in freudiger Erwartung auf den nächsten Teil zurück.

Bewertung vom 02.10.2025
Graw, Theresia

In uns der Ozean


sehr gut

Eine junge Frau, Biologin, jedoch in einer Zeit, in der es nicht üblich war, dass Frauen Karriere machten. 1929 wird Rachel Carson tatsächlich eine Promotionsstelle angeboten. Und dazu könnte sie auch noch an ihrem geliebten Meer sein und forschen. Ein Traum für die junge Frau. Doch das Schicksal meint es anders mit ihr. Nach dem Tod ihres Vaters muss sie die verarmte Familie vor dem Ruin retten und nimmt eine Stelle bei einer Behörde an, für die sie völlig überqualifiziert ist. Doch sie lässt sich nicht davon abschrecken und geht weiter ihren Weg. Ihre Liebe zum Meer lässt sie die Wissenschaft in Poesie betten und so bezaubert sie erst durch Artikel und Radiobeiträge und später durch ihre Bücher ein Millionenpublikum. Ihr Lebenswerk ist jedoch ihr Kampf gegen das Pestizid DDT. Ich finde es doch sehr bestürzend, dass mir vor der Lektüre dieses Buches Rachel Carson überhaupt nicht bekannt war. Mittlerweile habe ich selbst etwas weiter recherchiert und bin beeindruckt von ihrem Lebenswerk. Eine mutige Frau, die sich traute, sich mit der großen und mächtigen Chemieindustrie anzulegen und tatsächlich recht behalten hat. Bisher habe ich die Bücher von Theresia Graw alle sehr geliebt. Bei diesem hier hatte ich am Anfang einige Probleme mit der Protagonistin warm zu werden. Ich fand ihren Lebensweg eher nüchtern erzählt. Gegen Ende des Buches hat die Geschichte jedoch eine Wendung genommen, die mich wieder sehr gefesselt hat und bei der die Leidenschaft und der Kampfgeist Rachels deutlich rüberkam. Da habe ich erst verstanden, wer Rachel Carson war und was sie geleistet hat. Ich bin sehr froh sie kennengelernt zu haben und hoffe, dass sich noch viele für dieses Buch und Rachel Carson begeistern werden.

Bewertung vom 01.10.2025
Simon, Christian

Tempelhof-Schöneberg


ausgezeichnet

Die Industrialisierung führte auch in Berlin zu einem massiven Wachstum der Stadt. Um neunzehnhundert schossen die Start-up Unternehmen wie Pilze aus dem Grunewald. Den meisten von uns sind sie auch ohne Berlinbezug ein Begriff und viele spielen auch heute noch eine Marktwirtschaftliche Rolle wie Gillette oder Sarotti. Das heftartige Büchlein des L&H Verlags beschäftigt sich mit den Industriedenkmälern im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Die Kapitel „Verkehr und Mobilität“, „Produktion und Versorgung“ und „Medien und Kommunikation“ ordnen sie in die entsprechenden Kategorien ein. Ich wurde sehr überrascht, denn da ich den Berliner-Südwesten gut kenne, kannte ich die Gebäude, zumindest vom Sehen. Bei vielen kannte ich jedoch weder ihre Geschichte noch ihre derzeitige Nutzung. Und hier haben sich für mich ganz spannende Geschichten aufgetan. So dachte ich eigentlich die Bezeichnung „Tempelhofer Feld“ wäre nach der Schließung des Flughafens eine neumodische Benennung. Hier wurde ich jedoch durch dieses Buch eines Besseren belehrt, denn vor dem Flughafen war es bereits das Tempelhofer Feld. Hier bauten auf Äckern die Landwirte Nahrung für die Großstädter an. Viele Bilder sowohl aktuell als auch historisch, umrahmen die Texte zu dem jeweiligen Gebäude. Besonders finde ich im Anhang des Buches die Radtourkarte. So kann man sich auf sein Rad schwingen und die einzelnen Stationen live erleben. Für alle Berlininteressierten einfach eine super Sache. So wird Geschichte erlebbar. Für mich hat so manches Straßenbild nun neues Leben bekommen. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 27.09.2025
Schneider, Therese

Auf ins Wochenende


ausgezeichnet

Viel Erholung nötig aber kaum noch Urlaub übrig? Dann muss das Wochenende herhalten, um die Reiselust zu stillen. In diesem sehr schön gestalteten Buch werden dem Reisewilligen 18 Städte vorgestellt die nicht weiter als 3,5 Stunden von Berlin entfernt liegen und damit ideal für einen Wochenendtrip sind. Ich war wirklich überrascht, was für interessante Destinationen dabei waren, die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Da ich jedoch an manchen Orten wie Quedlinburg, Hamburg oder Erfurt bereits war konnte ich die Beschreibungen kritisch beäugen. Und ich muss sagen, sehr gut aufbereitet! Die Kapitel sind pro Ort aufgeteilt in Anreise und Übernachtung, wir erhalten einen kurzen Abriss der Stadtgeschichte, dann werden uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nähergebracht. In weiteren Abschnitten werden uns Tipps zum Essen gehen, Kulturelles, Shoppen und Flanieren gegeben, aber auch Vorschläge für Spaziergänge durchs Grüne. Alles nicht überfrachtet, sodass man es gut an einem Wochenende schaffen kann ohne sich gestresst zu fühlen. Umrahmt werden die kurzen Texte von wunderschönen Bildern der Orte. Da kommt einfach richtig Lust zum Reisen auf. Sehr gut finde ich auch den Jahreskalender am Ende des Buches. Hier sieht man in welcher Stadt in welchem Monat besondere Ereignisse stattfinden. Dies kann ja vielleicht auch bei der Entscheidung helfen. Ich werde unseren nächsten Wochenendtrip auf jeden Fall mit diesem Buch planen und begleiten. Das Buch macht unglaublich Lust aufs Reisen und Erleben. Also liebe Berlin, vielleicht sehen wir uns ja in Dessau, Braunschweig oder Stettin?

Bewertung vom 26.09.2025
Rodríguez Robredo, Diego

Legendäre Tiere


ausgezeichnet

Eine illustrierte Geschichte historischer Tiere. Als ich dieses Buch entdeckte, hat mich sofort dieses wunderschöne Cover angesprochen. Auch der Titel klang ganz nach meinem Geschmack. Als ich das Buch dann endlich in den Händen hielt, hat es meine Erwartungen noch übertroffen. Die Illustrationen sind so wunderschön und detailreich, dass man sich ganz in ihnen verlieren kann. Der Mensch hat schon immer die Nähe von Tieren gesucht und mit ihnen zusammengelebt. Historisch sind dementsprechend auch einige Tiere mit ihren Geschichten aufgezeichnet. Leider erlitten einige von ihnen ein trauriges Schicksal, an dem wie so oft der Mensch schuld war. Aber der Autor erklärt in seinen Texten auch was daraus zu lernen war und heute so nicht mehr praktiziert wird. Wir lernen eine berühmte Hauskatze aus dem alten Ägypten kennen, erfahren etwas über eine Freundschaft zwischen einem Delfin und einem kleinen Jungen und lesen aber auch viel über exotische Tiere die als Geschenke an Herrscher überreicht wurden, wie dem norwegischen Eisbären, der seine Fische in der Themse jagen musste. Ich fand die Texte sehr interessant und habe selbst viel Neues gelernt. Das Buch ist laut Verlag ab 8 Jahren geeignet. Ich denke auch, dass man ab diesem Alter anfangen kann dieses Buch mit den Kindern zu lesen. Empfinde es aber schon als anspruchsvoll. Also ein Buch, dass auch für ältere Kinder und sogar Erwachsene geeignet ist. Ihr hört ja schon, ich bin total begeistert von diesem wunderschönen Buch und kann es euch nur wärmstens empfehlen. Lasst euch verzaubern!