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Furbaby_Mom

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Insgesamt 491 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2025
Krawiec, Jenni

A Mountain Between Us


sehr gut

Bei diesem Buch-Schätzchen muss ich eins vorwegnehmen: Ja, die gesamte Aufmachung ist ein absoluter Traum - dieser Eyecatcher verdient schon allein aus optischen Gründen einen ganz besonderen Platz im Bücherregal. ABER: Auch inhaltlich punktet der Debütroman der sympathischen Jenni Krawiec auf sämtlichen Ebenen.


I mean ...

* das Thema Bergrettung - so spannend! (Ich kann mich nicht erinnern, je einen Roman darüber gelesen zu haben, dabei sollte diese ehrenwerte Tätigkeit so viel mehr öffentliche Wertschätzung erhalten. Bravo!)

* das traumhafte Setting = ein süßes Alpenstädtchen namens Everstein - herrliche cozy Small-Town-Vibes!

* eine zarte Second-Chance-Romanze, die sich nach und nach entfaltet und ungemein authentisch wirkt

* Lexi = Vics beste Freundin - eine Nebenfigur mit Potential für einen eigenen Roman, verdient hätte sie es. (Und wo wir schon beim Thema Nebenfiguren sind: Das gesamte Team der Bergrettung ist eine eingeschworene Gemeinschaft, Stichwort 'Found Family'.)

* Hunde, Hunde, Hunde - was braucht mein Hundemama-Herz mehr als kuschelige Fellnasen, die sich durch die Geschichte wuseln?! (Allen voran natürlich Cooper!)

* eine interessante Familien-Dynamik, die voller Überraschungen steckt (... wobei dieses Wort beinahe zu positiv klingt, daher sage ich lieber: Macht euch auf ein paar krasse Twists und Ohaaaaa-Momente gefasst.)

* trotz Einbindung wichtiger, schwerer Themen wie Verlust und Trauer(bewältigung) entsteht kein Gefühl der Negativität.


Was die beiden Hauptfiguren betrifft (aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird): Ja, sie waren mir an sich sympathisch, doch Samu war mir definitiv näher und lieber als Vic. Überhaupt lässt sich festhalten, dass bei diesem Werk tatsächlich nicht die Love Story, sondern das gesamte Drumherum mein Highlight geworden ist.


Fazit: Definitiv nicht der klassische 08/15-New-Adult-Roman (wobei ich auch für diese Art von Roman ganz viel Liebe hege), sondern mal was ganz Neues. Das Thema Bergrettung fand ich so faszinierend, darüber hätte ich gerne noch viel mehr gelesen. Vielleicht ergibt sich ja doch eine Rückkehr nach Everstein, sollte die Autorin sich zu einem zweiten Band überreden lassen ...? Fingers crossed, ich würde mich freuen.

Bewertung vom 19.07.2025
Rayne, Piper

The One I Stood Beside / Plain Daisy Ranch Bd.2


sehr gut

*** Nette Cowboy-Romance ***

Ähnlich wie beim Vorgängerroman lebt auch Band 2 der Plain-Daisy-Ranch-Reihe von den beiden großen Pluspunkten Small-Town-Vibes und angenehme Figuren = Sympathiefaktor.

Macht euch keine Gedanken, falls ihr "The One I Left Behind" nicht vorab gelesen habt - alle wichtigen Infos (wer gehört zu wem, etc.) sind gut in die Handlung des aktuellen Werkes eingebunden worden, sodass ihr nie das Gefühl haben werdet, irgendetwas Elementares nicht nachvollziehen zu können. Soll heißen: Lest Band 1 gerne, wenn ihr ein intensiveres Feeling für die liebenswerte Protagonisten-Familie bekommen möchtet oder schlichtweg neugierig auf Ben & Gillian seid - fürs Leseverständnis allerdings ist es kein Muss. Das talentierte Autorinnen-Duo hat, denke ich, bewusst alle Romane so gestaltet, dass sie auch super als Einzelbände funktionieren.

Sowohl Jude als auch Sadie mochte ich total - wie könnte man auch nicht? ER ist ein auf den ersten Blick eher mürrischer, verschlossener, introvertierter Typ - ein Macher, der ohne viel Worte einfach mit anpackt, wo Hilfe nötig ist. Der generell immer und gerne für andere da ist. Sobald es jedoch um Sadie geht, verliert alles andere an Wichtigkeit. SIE ist sein Ein und Alles. (Ihre Taco-Liebe habe ich so gefeiert - und bekam prompt selbst Appetit, vielen Dank!)

Ich gönne den beiden ihr Glück von Herzen - it's been a (very!) long time coming. Aber hey, besser spät als nie. Es muss nicht immer von Anfang an das große Feuerwerk sein - bei ihnen entwickelten sich die Gefühle von klein auf - friends to lovers, wie man es sich nur erträumen kann ... bedingungslose Loyalität, Vertrauen, Wertschätzung pur. Die Szene, in der sie über die Wahl ihres Hochzeitsliedes sprechen... - ich habe mir die entsprechenden Songs parallel angehört und hatte sofort eine Gänsehaut.

Was ich sehr erfrischend fand: den Verzicht auf das (in diesem Genre allgemein) übliche Drama: Auftauchen vom Ex, Affären, Dazwischenfunken durch sonstige dritte Personen, etc. ... Nein, stattdessen wurde für Sadie und Jude bewusst eine gänzlich andere Entwicklung gewählt - weil es eben auch im realen Leben - manchmal - ganz einfach sein kann. Man hat Gefühle füreinander, kommt aber aus irgendwelchen Gründen, Ängsten, Befürchtungen nicht zu Potte. Alle im Umfeld ahnen und wissen es, man selbst ahnt, dass alle Bescheid wissen, und trotzdem dauert es eben ein Weilchen, bis die zwei Liebenden sich einander erklären.

Der Schreibstil ist locker und modern, auch in den spicy Szenen. Ist die Handlung vorhersehbar? Na, logisch! Finde ich aber nicht tragisch. What you see - an dieser Stelle ein Lob für die hübsche Covergestaltung, ich liebe die Farbgebung! - is what you get.

Ich fiebere schon jetzt auf Emmetts Geschichte hin - der jüngste der Noughton-Brüder ist sich seines guten Aussehens überdeutlich bewusst und hat immer einen provokanten, frechen Spruch auf den Lippen, aber ich vermute, dass in ihm durchaus ein tiefgründiger Charakter schlummert. Sein Interesse an Gillians Schwester wird definitiv schon hier deutlich. "The One I Didn't See Coming" erscheint im November 2025. - I can't wait! PS: Auf wen ich mich ebenfalls freue: Lottie und Brooks - da wird was gehen, mark my words.

Fazit: Klare Leseempfehlung für Fans von cozy, unaufgeregten Small-Town-Romanzen mit Ranch-Atmosphäre.

Bewertung vom 12.06.2025
Kennedy, Elle

Girl Abroad


gut

*** Ganz okay, aber die Story blieb hinter meinen Erwartungen zurück ***

Da mir der Auftakt der Sandover-Prep-Reihe damals enorm gut gefallen hatte, freute ich mich riesig, mit "Girl Abroad" nun wieder ein Werk von Bestsellerautorin Elle Kennedy lesen zu dürfen - zumal ich im Vorfeld (im Hinblick auf die englischsprachige Version) bereits etliche positive Reviews entdeckt hatte.

Meine letzte London-Reise liegt mittlerweile mein halbes Leben zurück, höchste Zeit also, mir wenigstens literarisch einen Ausflug in diese ungemein faszinierende Metrole zu gönnen. Was die Settingbeschreibungen betrifft: Ja, sie waren okay. UK-Vibes kamen schon durch, hier hätte ich mir insgesamt jedoch weitaus mehr Intensität erhofft.

Womit ich im Laufe der Handlung außerdem zunehmend haderte, war die weibliche Hauptfigur: Abbey ... mit der ich so gerne hatte mitfiebern wollen, die es mir aufgrund ihrer (bestenfalls) wenig feinfühligen, (schlimmstenfalls) rücksichtslosen, egoistischen Art schwermachte, die Story wirklich genießen zu können. Verwöhnt vom bisher privilegierten Leben, dass ihr Rockstar-Papi ihr ermöglicht hatte, ist sich Abbey zwar ihrer finanziell vorteilhaften Situation bewusst, sieht allerdings größtenteils die Nachteile, die sie bisher erlebt hat - Daddy hatte wenig Zeit, die Presse ist böse, sie lebte die letzten Jahre abgeschirmt auf einer Ranch, die Leute wollen sie nur kennenlernen, um mehr VIP-Gossip über ihren Vater zu erfahren, usw. (...talk about 'Jammern auf hohem Niveau').

Was mir am meisten sauer aufstieß, war die Selbstverständlichkeit, mit der Abbey über die Gefühle anderer Menschen hinwegtrampelt. - 'Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt.' Klar, hin und wieder blitzen Momente eines schlechten Gewissens auf - andernfalls wäre sie auch eine gänzlich unsympathische Figur -, doch letztlich spinnt sich die Dreiecksgeschichte zwischen ihr, Nate und Jack munter weiter.

"Sofort habe ich Schuldgefühle. Ich denke daran, was ich gestern Nacht getan habe und mit wem, und dieses angespannte, unangenehme Gefühl wird stärker. Meine Generation bekommt ständig erzählt, dass sie sich sexuelles Empowerment zu eigen machen soll. Liebe, wie du willst. Schlafe, mit wem du willst. Heirate oder habe zwanglosen Sex. Sei polyamorös oder monogam oder ethisch nicht-monogam. Ständig höre ich, wie mit diesem Begriffen um sich geworfen wird, und ich will ja auch diese ungehinderte Person sein, die sich nicht schuldig fühlt, wenn sie mehrere Menschen gleichzeitig datet."

Unabhängig davon, welcher junge Mann gerade mit Abbey beschäftig war - ich fühlte kaum Chemistry. Was genau war der Grund für die gegenseitige Anziehungskraft? Ach ja, eine attraktive Optik. Und sonst ... ?

Die WG-Dynamik habe ich als angenehm empfunden, auch wenn Lee mir ein wenig zu stereotypisch gezeichnet erschien. Nichtsdestotrotz: Dort zu leben, wäre sicherlich spaßig. Ein weiterer Pluspunkt: Abbeys Dad. Den mochte ich gern, von ihm hätte ich am liebsten mehr Passagen gelesen.

Am spannendsten fand ich die Nebenhandlung, in der es um eine rätselhafte, mit einem Kunstwerk verknüpfte Familiengeschichte ging. Auch in Bezug auf diesen Aspekt hätte ich gerne ein paar Kapitel getauscht und im Gegenzug auf das wenig liebenswerte Hin-und-Her-Geplänkel verzichtet. All das führte dazu, dass sich die Story in meinen Augen, sicherlich auch aufgrund des stolzen Umfangs von immerhin fast 550 Seiten, zwischenzeitlich etwas zog.

Fazit: Ganz okay - eine typische New-Adult-Romance, der mehr emotionale Tiefe gutgetan hätte. Der Roman lässt sich in einem Satz zusammenfassen: "Ich bin wirklich nicht dafür geschaffen, mit zwei Jungs gleichzeit zu jonglieren." - Ich weiß, es gibt viele Fans von diesem Romance-Trope, aber Dreiecksgeschichten sind einfach nicht my cup of tea. Von mir gibt es eine bedingte Leseempfehlung für alle eingefleischten Fans der Autorin.

Bewertung vom 01.06.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


sehr gut

Einzigartiger Schreibstil


Dieser in vielerlei Hinsicht außergewöhnliche Roman war so ganz anders als die kuschelig-warmherzige Feel-Good-Story rund ums Thema Bücherliebe, die ich ursprünglich erwartet hatte.



Bedeutungsschwere, z. T. gesellschaftskritische Themen (wie mitunter Rassismus, Zensur, Umgang mit Depressionen), unfassbar tiefgründig angelegte, komplexe, facettenreich ausgearbeitete Figuren und ein angenehm ansteigender Spannungsbogen verleihen der aus verschiedenen Perspektiven erzählten Geschichte eine immens starke Intensität.



Das wahre Highlight des Buches ist jedoch ganz eindeutig der sensationell kreative, poetisch schöne, unfassbar künstlerische, kluge Schreibstil der Autorin. Elegante bis humorvolle Wortschöpfungen wechseln sich ab mit geistreich-pointierten, feinfühligen Formulierungen, die noch lange nach der Lektüre nachhallen. Ganz. Große. Schreibkunst!



Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn Jean Perdu mehr im Fokus gestanden hätte; er und sein Bücherschiff verblassten ein wenig im Vergleich zum mitreißenden Erzählstrang rund um die junge Françoise. Auch die amourösen Entwicklungen in Paulines Leben berührten mich vergleichsweise kaum - sie war mir keineswegs unsympathisch, doch mein einziges Interesse galt Françoises Familiendynamik.



Das hübsche, filigran gezeichnete Covermotiv suggeriert eine unterhaltsame Leichtigkeit, die dem wahren Inhalt des Romans, der problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden kann, kaum gerecht wird.



Fazit:

Auch wenn die gleichermaßen melancholische wie hoffnungsvolle Geschichte inhaltlich nicht ganz dem von mir erhofften Charakter entsprach, hege ich eine tiefe Bewunderung für das Schreibtalent der Autorin und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 27.05.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Ganz okay


Nachdem "Book Lovers" mich extrem begeistert hatte, war meine Vorfreude auf ein neues Henry-Werk immens - zumal bereits der Klappentext unheimlich vielversprechend klang.

Leider blieb die inhaltlich durchaus gut durchdachte, auf unterschiedlichen Zeitebenen angelegte (Love) Story letztlich jedoch aus mehreren Gründen hinter meinen Erwartungen zurück:

❏ Margarets Erzählung (= ihre sich über mehrere Generationen erstreckende Familiengeschichte) zog sich zu sehr in die Länge und konnte mich nicht wirklich fesseln (zumal alles von einem Hauch Traurigkeit bzw. Tragik umweht war und ich gewisse Figuren schlichtweg nicht sympathisch fand)

❏ Alice und Hayden wirkten (im Vergleich zu anderen Romanzen) einerseits relativ blass und zugleich in den für sie auserkorenen Wesenszügen überzeichnet (SIE sonnig-überdreht und stets "zwitschernd", ER bewusst mysteriös und teilweise recht zynisch-grummelig).

Nichtsdestotrotz gab es natürlich auch positive Aspekte des Romans:

❏ die Handlung wartet mit einigen berührenden Szenen auf

❏ die sommerlichen Settingbeschreibungen machen direkt Lust auf einen Urlaub

❏ clever gesetzte Twists.


𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Ein solider, unterhaltsamer Roman, wenn auch nicht mein Favorit der Autorin. Wenn ihr Stories um Familiengeheimnisse mögt, werdet ihr voll auf eure Kosten kommen.

Bewertung vom 24.05.2025
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


gut

*** Goldige Illustrationen vs. kontraproduktiver Inhalt ***

Bisher haben mich alle Bücher von Britta Sabbag begeistert - ob "Wonder & ich" oder "Biber & Bär" ... und die kleine Hummel Bommel dürfte den meisten von euch ebenfalls ein Begriff sein, zumindest vom Namen her. Kurzum: Für uns stand fest, dass wir auch den neuesten Charakter aus dem Sabbag-Universum kennenlernen möchten - zumal mein kleiner Sohn im Hinblick auf selektives Hören *räusper* gewisse Ähnlichkeiten zum niedlichen Känguru aufweist.

Die Idee zum Buch (= nachvollziehbare Situationen aus dem Kleinkindalltag als Rahmenhandlung zu nehmen, vom Aufstehen bis hin zum Aufräumen) gefiel mir großartig, schon allein aufgrund des Wiedererkennungsfaktors. Da konnte auch mein Kleiner sehen: Selbst Kängurus brauchen z.B. ein gesundes Frühstück oder müssen allgemein auf ihre Mama hören, ansonsten geht was schief.

Ich möchte ganz ehrlich sein: In vielen der auf den ersten Blick drollig wirkenden Situationen fiel mein Blick auf die eher traurig bis nachdenklich dreinblickende Mama ... und ich fühlte es - insbesondere, weil die abschließende Auflösung lautet, dass ihr kleiner Racker sie die ganze Zeit absichtlich falsch verstanden hat. Natürlich spreche ich solch ein Kinderverhalten frei von jeglicher böswilliger Absicht - schön bzw. förderlich für die Erziehung (die schließlich keine Strafe darstellen, sondern unsere Kleinen auf ein verantwortungsbewusstes, eigenständiges Leben vorbereiten soll) ist dies nicht. Und genau hier liegt mein Kritikpunkt an dem ansonsten wirklich zauberhaften Werk. Die Message an die Kids lautet: 'Ihr braucht nicht auf eure Eltern hören, und am Ende ist trotzdem alles lustig'.

Fazit: Meine drei Sterne vergebe ich für die kindgerechte Szenenauswahl, die unterhaltsamen (wenn auch etwas ausgefallenen) Reime und die ganz und gar hinreißenden Illustrationen von Igor Langen - wirklich ein ganz, ganz großes Lob für die farbenprächtigen, rundum putzigen Zeichnungen.

Bewertung vom 24.05.2025
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


gut

*** Viel Potential, das leider nicht ganz ausgeschöpft worden ist ***

Man nehme einen gleichermaßen mystisch wie episch klingenden Buchtitel, einen traumhaft schönen Farbschnitt, einen verheißungsvollen Klappentext, der obendrein mit meinen Lieblingstropes aufwartet - Enemies-to-Lovers, Fake Dating und Arranged Marriage ... und schon bin ich hyped. Klar, dass ich Rebecca Robinsons Eyecatcher von einem Fantasy-Schmöker unbedingt lesen wollte!

Der Einstieg in die Handlung gestaltete sich trotz des unkomplizierten Schreibstils ein wenig holprig - ich wurde zunächst nicht so recht warm mit den Charakteren, fand mich dafür dann allerdings relativ bald in die Story hinein. Reid - so einfühlsam, interessant und charismatisch - bildete für mich DIE positive Überraschung. Zwar war mir auch Vaasa (deren Figur als willensstarke, intelligente, rebellische Frau angelegt ist) nicht per se unsympathisch und ich konnte ihren anfänglichen Unmut wahrlich nachvollziehen, dennoch blieb bis zuletzt eine gewisse Distanz zu ihr bestehen (und ich war kein Fan von ihrem wiederholt trotzigen Verhalten).

Der Magie-Aspekt kam mir ein wenig zu kurz; ich hätte mir mehr Details, mehr Intensität, überhaupt insgesamt mehr Tiefe erhofft. - Aber to be fair: Ich muss hinzufügen, dass ich den vorliegenden (immerhin Debüt-)roman diesbezüglich auch mit meinen großen Genre-Lieblingen (z.B. Julia Dippels "Cassardim") vergleiche.

Apropos Genre ... Was ich bei Fantasy-Werken generell immer ein wenig schade finde: oftmals sind sie zu überladen mit dem Thema Politik. Ich meine, ja - I get it ... beim klassischen Kampf von Gut gegen Böse, insbesondere in magischen Storywelten inklusive Königreichen & sonstigen Zusammenschlüssen spielen politische Verhandlungen und Strategien natürlich eine gewisse Rolle. Aber diesbezüglich gilt in meinen Augen schlichtweg: Weniger ist mehr. Dafür hätte ich lieber einen Fokus auf andere Details gehabt - oder gerne auch mehr Spice-Szenen, sofern eine Romanze Teil der Handlung ist. Selbiges gilt für "The Serpent and the Wolf", auch wenn hier der Romance-Aspekt immerhin gut zur Geltung kommt.

Trotz des für mich langsamen Starts (auf den gesamten Rahmen bezogen, meine ich, nicht die Annäherung von Vaasa & Reid) und kleiner Längen im Mittelteil nimmt die Handlung nach und nach an Fahrt auf und im letzten Drittel wird es deutlich spannender - inklusive Cliffhanger. Ob das Buch mich dermaßen catchen konnte, dass ich unbedingt den Folgeband lesen muss ... ? Ich bin zwiegespalten.

Mein Lieblingszitat erfolgt übrigens relativ früh in der Handlung: "Auch Kriegsherren waren Männer. Und Männer waren fast immer ihr eigener Untergang."

Fazit: Ich hatte mir irgendwie mehr erwartet - vielleicht bin ich in puncto Fantasy auch einfach schwer verwöhnt. Fakt ist: 100%ig überzeugt bin ich nicht. Mehr Magie, weniger Politik hätte mir besser gefallen, daher spreche ich lediglich eine bedingte Leseempfehlung für eingefleischte Fantasy-Reader aus.

Bewertung vom 24.05.2025
Rayne, Piper

The One I Left Behind / Plain Daisy Ranch Bd.1


sehr gut

*** Angenehmer Reihenauftakt ***

Der Second-Chance-Trope ist zwar nicht mein Favorit (- ich finde Enemies bzw. Rivals to Lovers hat einfach mehr Würze -), aber sofern die restlichen Parameter eines Werkes stimmen, lasse ich mich sehr gerne vom Gegenteil überzeugen. ... und "The One I Left Behind" war ein absoluter Glücksgriff!

Wer mich kennt, weiß: Ich bin southern at heart - folglich konnte ich mir den Auftakt dieser in Nebraska angesiedelten, rundum vielversprechend klingenden Western-Romance-Reihe (noch dazu aus der Feder des Bestsellerautorinnen-Duos Piper Rayne) nicht entgehen lassen. Allein schon die Stichworte Ranch Life und Small-Town-Vibes lassen mein Herz höherschlagen.

Gillian und Ben waren mir beide von Anfang an mega sympathisch, ihre vorsichtige Annäherung wirkte ungekünstelt und glaubwürdig. Speziell Gillians Abwehrhaltung und Vorsicht konnte ich gut nachvollziehen. - Seit Jahren erntet die hübsche junge Frau mitleidige Blicke à la: 'Seht euch das arme Ding an - von ihrer großen Liebe verlassen!' ... Dass Ben als American Football-Star jeden Sonntag über ihren Bildschirm flimmerte, ihr in Werbeanzeigen entgegenlächelte und von der kleinen ländlichen Gemeinde nach wie vor wie ein Gott verehrt wird (- in ihrer beider Highschool wurde ein Schrein für ihn erreichtet, Leute - ein Schrein! -), machte den Entliebungsprozess nicht gerade einfacher für sie. Wobei ... so richtig entlieben konnte sie sich nie, leider. Es war eher ein ernüchtertes Akzeptieren der Tatsache, dass ihre große Liebe sein Glück eben ohne sie gefunden hat - woanders. Er lebte seinen Traum - Traumjob, Reichtung, Model-Bekanntschaften. Und nun ist der groooße Star zurück daheim und schaut sie mit seinem reumütigen Welpenblick an, als hätte er sie nie verlassen, ihr nie das Herz gebrochen. NATÜRLICH möchte Gillian sich nicht die Blöße geben und den Eindruck erwecken, sie hätte all die Jahre über lediglich brav daheim auf ihn gewartet. - Leuchtete mir total ein. Zumal sie ja wirklich anderweitig beschäftigt war - sie zog sowohl ihre Geschwister als auch ihr eigenes Kind groß, bereitete sich nebenbei auf die Anwaltsprüfung vor ... und verlor trotz Herzschmerz nie ihr rundum positives Wesen. Hut ab.

Die Story lebt von ihren liebenswerten Haupt- und Nebenfiguren und der herrlichen Kleinstadt-Atmosphäre. Während der ersten paar Kapitel dachte ich mir immer wieder: Okay, es passiert gerade handlungstechnisch zwar noch nicht super viel, aber das Drumherum fühlt sich soooo schön an, einfach stimmig!

Insbesondere auf den noch im November 2025 erscheinenden Band 4 der Plain-Daisy-Ranch-Reihe freue ich mich gigantisch, da ich Emmett bereits hier so gefeiert habe und es nicht erwarten kann, SEINE Geschichte lesen zu dürfen. Übrigens, keine Sorge: Es handelt sich bei den Noughtons um eine Großfamilie. Soll heißen: Die Autorinnen haben bekanntgegeben *Trommelwirbel* , dass nicht nur alle Brüder, sondern auch jeder ihrer Cousins eine eigene Story erhalten wird! Whoop, whoop, wenn das mal kein Grund zu Feiern ist! I love it!!

Fazit: Klare Leseempfehlung für Fans von wohlig-vorhersehbaren Liebesgeschichten ohne allzu viel Drama.

Bewertung vom 17.05.2025
Peterson, Sharon M.

The Fake Out - Sie will ihr Leben in den Griff bekommen ... aber ist er die Lösung?


sehr gut

*** Gelungene RomCom ***

"»So mag ich dich am liebsten. Frisch geküsst. Aber ich mag dich auch am liebsten, wenn du sarkastisch bist, oder wenn du mir nichts durchgehen lässt, oder weil du deine Nase rümpfst, weil ich dich nerve.«"

Bereits ihr Roman "The Do-Over" hatte mich restlos begeistert, folglich konnte ich es nicht erwarten, dass neue Werk von Sharon M. Peterson zu lesen!

Erneut hat mich die Bestsellerautorin sowohl zum Schmunzeln als auch zum Träumen gebracht.

♡ Setting: Two Harts im U.S. Bundesstaat Texas (ja, 'Harts' ohne 'e') = Small-Town-Vibes pur, inklusive aller Facetten. Man kennt sich, jeder hat eine Meinung über jeden, aber wenn es hart auf hart kommt (z.B. wenn eine liebenswerte Bibliothekarin Unterstützung in Sachen Romantik braucht), hält die Gemeinschaft eisern zusammen.

♡ Figuren: So sympathisch!
Maebell Sampson (= herzensgute Seele, Familienmensch hoch zehn, Leseratte mit einer Schwäche für T-Shirts mit witzigen bibliophilen Sprüchen) hat schon früh im Leben gelernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Sie ist eine typische Macherin - jammert nicht, sondern kümmert sich. Um alles. Nach dem Schlaganfall ihrer Mutter ist sie zur Alleinversorgerin der Familie geworden (quält sich sogar mit einem nervigen, geheimgehaltenen Zweitjob) und ihre jüngere Schwester Iris ist zwar liebenswert, befindet sich allerdings gerade inmitten einer Phase klassischer pubertärer Rebellion.

("Mama weigerte sich, sich einzugestehen, dass ihr kleiner >Sonnenschein< zu einer trüben, freudlosen Gothic-Queen-Gewitterwolke geworden war.")

Der Vater, ein stadtbekannter Krimineller: Not in the picture. Love Stories? - Die existieren für Mae nur zwischen zwei Buchdeckeln. Ihr schmieriger Ex (der amtierende Bürgermeister) hat ebenfalls nicht gerade dazu beigetragen, dass Mae diesbezüglich eine positive Erwartungshaltung hat.

"[…] so sehr ich auch daran glauben wollte, dass Träume nicht nur in Büchern, sondern auch im echten Leben in Erfüllung gehen konnten, bewahrheitete sich das doch nur für die allerwenigsten."

Maes beste Freundin Ali (Alicia Ramos) aka der "MacGyver der Rachefeldzüge" verdient eigentlich eine eigene Story. Auch wenn ich einige der (vergangenen, hier nicht weiter thematisierten) Aktionen ihres Rache-Repertoires etwas grenzwertig finde, mochte ich Alis peppige, direkte, loyale Art sehr.

Chris-der-Footballgott-Sterns ist eine wandelnde Green Flag. Aufrichtig, charmant, gütig, intelligent, aufmerksam. Liest gerne. Ist unverschämt attraktiv. Und obendrein gesegnet mit wundervollen Schwestern. I mean … wie perfekt kann ein Mann sein?!

Eine besondere Erwähnung verdient die herrliche Familiendynamik - speziell Maes Mama Lucy fand ich einfach zum Knuddeln.

♡ Schreibstil: Perfekter RomCom-Erzählton. Spritzig-modern, ohne klamaukig zu wirken, voller humorvoller Dialoge, gleichzeitig auch gespickt mit gefühlvollen, leiseren Momenten. Mein liebstes Wort, das ich eins zu eins in meinen Wortschatz übernehmen werde, war "flüster-schreien".

Die kreativ-amüsanten Anmachsprüche zu Beginn eines jeden Kapitels (à la: "Kennst du dich hier aus? Kannst du mir den Weg zu deinem Herzen zeigen?" oder "Ich habe meine Telefonnummer verloren, kann ich deine haben?") stammen übrigens allesamt aus Einsendungen von Petersons Fans - was für eine wunderbare Idee!

Meine Lieblingszitate (es gab so viele traumhafte Passagen!) sind diese hier:

"»Hoffnung und Liebe und Güte. Ist das nicht schön? Eine Ehe sollte auf all diesen Dingen aufbauen.«"

"»[…] Ich bin beeindruckt von dir, und ich bin jeden Tag aufs Neue erstaunt über deine Hartnäckigkeit und Ausdauer. Ich bewundere, wie leidenschaftlich du Menschen liebst. Ich will zu ihnen gehören. […]«"

In puncto Triggerwarnung sei gesagt: Es gibt zwei Figuren mit gesundheitlichen Beschwerden. Maes Mutter kämpft sich nach einem Schlaganfall ins Leben zurück und Chris' jüngste Schwester Millie leidet an einem angeborenen Herzfehler, dem Hypoplastischen Linksherzsyndrom (HLHS). Dennoch verleihen genau diese beiden Figuren dem Roman keineswegs Schwermut, sondern symbolisieren die Lebensfreude.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:
Rein im Hinblick auf die Storyline bleibt "The Do-Over" (aufgrund des Single-Dad-Tropes) mein Favorit, aber wer süße, Spice-freie Liebesgeschichten und Small-Town-Romances mag, wird "The Fake Out" genauso lieben wie ich!

Bewertung vom 10.05.2025
Nikolai, Maria

Der Duft der Neuen Welt / Little Germany Bd.1


ausgezeichnet

Bereits seit ihrer grandiosen "Schokoladenvilla"-Trilogie bin ich ein erklärter Fan dieser gleichermaßen talentierten wie sympathischen Autorin und freue mich riesig, nun auch ihren neuesten Buch-Schatz mein Eigen nennen zu dürfen.

Mit ihrem fulminanten, rundum mitreißenden Auftaktband "Little Germany - Der Duft der neuen Welt" entführt uns Maria Nikolai nach New York City zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ins an der Lower East Side liegende "Deutschländle"-Viertel ... wohin es die beiden weiblichen Hauptfiguren Lissi (vom Hausherrn geschwängertes Dienstmädchen) und Julia (Tochter aus gutem Hause, die aus einer arrangierten Ehe geflohen ist) verschlagen hat. Bereits ihre beiden Vorgeschichten, ihr Kennenlernen sowie die gemeinsame Schiffspassage in die USA lasen sich filmreif - und so unfassbar realistisch, dass man meinen könnte, die Autorin hätte all dies als stille Beobachterin miterlebt und nun exklusiv für uns niedergeschrieben. Ich hatte dank der herrlich atmosphärischen, auf exzellenter Recherche basierenden Beschreibungen quasi von Beginn an einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen und wähnte mich selbst mitten im Geschehen, fieberte mit den beiden jungen Frauen mit und hatte den immerhin über 600 Seiten starken Schmöker binnen kürzester Zeit verschlungen.

Als Amerikanistik-Studentin war es für mich ein ganz besonderes Schmankerl, New York City auf diese Weise nochmal intensiver kennenzulernen und am liebsten würde ich direkt auf eine eigene Recherche-Reise gehen, denn speziell die für dieses Werk essenzielle Auswandererthematik interessiert mich immens. Nicht nur Little Germany steht hier im Fokus, auch in andere New Yorker Viertel schnuppern wir hinein. Ich kann gar nicht genug betonen, wie authentisch, bildgewaltig und einnehmend die Settingbeschreibungen gestaltet worden sind. Wirklich ganz großes Kino - so und nicht anders muss ein historischer Roman aufgebaut sein.

Geschickt bindet die Autorin sämtliche realen geschichtlichen Hintergründe in die fiktive Handlung mit ein - im Anhang erwarten euch diesbezüglich ein umfangreiches Glossar, Personenregister und sogar ein paar ausgewählte Rezepte! (Schönes Extra: Die Karte im Innencover.)

"Sie hätte ein bequemes Leben haben können, aber mit ihrer Seele dafür bezahlt".

Sowohl Julia als auch Lissi sind dermaßen wundervolle Hauptfiguren, wie ich es selten erlebt habe - so liebenswert und eine wahre Inspiration. Was habe ich ihren Mut, aber vor allem ihre Determination, ihrer damaligen, unglücklichen Lebenssituation zu trotzen, bewundert! Sie sind das beste Beispiel dafür, dass man immer den Mut haben sollte - haben muss -, seinem Herzen zu folgen. ... selbst beziehungsweise GERADE DANN, wenn alles ausweglos erscheint, darf man die Hoffnung niemals aufgeben.

Fazit: Brillant geschrieben! Fans von historischen Romanen und Familien-Sagas kommen an diesem vor fundierter Recherche, Detailliebe und Flair des alten New York strotzenden Werkes unmöglich vorbei. Ich warte schon jetzt sehnsüchtig auf Band 2 ("Der Geschmack von Freiheit"), der im Oktober 2025 erscheint. Klare Leseempfehlung!!

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