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Oh, hi

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Bewertung vom 23.03.2024
All That We Never Were / Let It Be Bd.1
Kellen, Alice

All That We Never Were / Let It Be Bd.1


sehr gut

Leah Jones war einst voller Lebensfreude, aber seit dem plötzlichen Verlust ihrer Eltern fällt es ihr schwer, morgens aufzustehen. Ihr Bruder, ihr einziger verbliebener Halt, zieht wegen seines Jobs weg, und Leah fühlt sich allein gelassen. Da bietet Axel Nguyen, der beste Freund ihres Bruders, an, sie bei sich aufzunehmen. Er ist entschlossen, die Mauern, die Leah um sich herum errichtet hat, niederzureißen. Dabei entwickelt er unerwartet tiefe Gefühle für Leah. Obwohl die Anziehung zwischen ihnen immer stärker wird, ist Axel bereit, alles zu opfern, um Leah ein besseres Leben zu ermöglichen – selbst wenn das bedeutet, ihr erneut das Herz zu brechen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Leahs und Axels Sicht erzählt. Die Kapitel sind super kurz, weswegen ich immer wieder in den "Eins kann ich doch noch lesen"-Sog hineingezogen wurde.

Nach dem Beenden fiel mir auf, dass die Charaktere eigentlich relativ blass gewesen sind, ich das aber nicht wirklich schlimm fand. Leah, die zuvor grau, leer und voller Trauer gewesen ist, blühte von Seite zu Seite mehr auf und wurde immer runder und anfassbarer. Man spürte auf jeder Seite die tiefe Trauer, die von ihr ausging und die sie komplett umhüllte. Umso schöner war es, dass Axel diese Mauer der Trauer immer mehr zum Bröckeln brachte. Auch Axel war in meinen Augen nicht unbedingt rund gezeichnet, aber das Wenige, das ich über ihn wusste, reichte mir, um die Geschichte der beiden und die Entwicklung ihrer zarten Liebesgeschichte zu verfolgen. An manchen Stellen irritierte mich Axels übergriffiges Verhalten aber doch schon sehr. Ich weiß, dass seine Intention war, Leah aus diesem Loch zu holen, aber dennoch fand ich seine Methoden an vielen Stellen einfach nicht okay und las sie mit einem bitteren Beigeschmack.
Was allerdings bleibt, ist ein Gefühl von Distanz. Ich hatte das Gefühl, dass ich einen kurzen Besuch im Leben der Charaktere hatte, sie mich aber immer eine Armlänge von sich forthielten und letztendlich wieder in ihre Welt zurückkehrten, ohne mich wirklich aufgenommen zu haben.
Nichtsdestotrotz fand ich auch die Nebencharaktere wirklich toll. Ich mochte Oliver, Blair, die Familie von Axel und auch die Erinnerungen und Erzählungen der Jones-Eltern.

Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen. So gut, dass ich das Buch wirklich in einem Rutsch lesen musste. Es war nicht unnötig gekünstelt oder verschnörkelt, sondern einfach mitreißend und fließend.

Ich fand das Buch unfassbar kurzweilig und hab es echt genossen.