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Benutzername: 
Violetta R.
Wohnort: 
Gießen

Bewertungen

Bewertung vom 20.02.2022
Der Fotograf von Auschwitz
Engelmann, Reiner

Der Fotograf von Auschwitz


ausgezeichnet

Der Roman „Der Fotograf von Auschwitz: Das Leben des Wilhelm Brasse“ wurde geschrieben von dem Autor Rainer Engelmann und im Jahr 2015 im cbt Verlag veröffentlicht. Es ist ein spannendes Buch für die 10. Klasse. In dem Buch, aus dem Bereich der Holocaustliteratur, geht es um einen jungen Fotografen, der jahrelang unschuldig in einem Konzentrationslager festsaß.

Das Buch fängt damit an, dass der junge Fotograf Wilhelm Brasse in ein KZ kommt. Somit fing die schlimmste Zeit in seinem Leben an. Während seiner Zeit im Lager fand Brasse viele Freunde, er sah viele Gesichter, die er sich für immer einprägte, schreckliche Menschen traf er auch tagtäglich, die ihn sogar im Schlaf verfolgten. Über Jahre machte Brasse täglich das gleiche: Er fotografierte Menschen. Das Buch bringt einen an vielen Stellen zum Nachdenken: Wir konnten die SS-Männer so kalt sein? Wie kam es zu so einem Hass gegenüber den Juden, Homosexuellen oder den Polen oder anderen verfolgten Gruppen? Ich stelle mir selbst viele dieser Fragen. Es ist die wirkliche Geschichte eines Menschen. Ein Mensch hat diese Taten wirklich erlebt und erzählt seine Geschichte Million weiteren Menschen mit seinem Buch. Ein Buch, welches auf einer wahren Begebenheit basiert, bringt einen noch mehr zum Nachdenken.

Ich finde besonders gut, dass Wilhelm Brasse anderen erzählt, was geschah und über sein Leid redet. Besonders sein Leid und seinen Lageralltag komm gut aus dem Buch heraus. Über die SS-Männer wird auch viel erzählt. Sehr gut finde ich, dass es hinten im Buch zu einzelnen SS-Männern Kurzbiografien gibt, sowie Original Bilder aus Auschwitz und ein Glossar mit Begriffserklärungen. Somit kann man der Geschichte besser folgen. Der Autor schrieb mit viel Gefühl und lebte die Rolle des Wilhelm Brasse. Das Buch ist in keiner „geschwollenen“ Sprache geschrieben, was es auch verständlicher macht. Der Stil und die Sprache macht das Buch auch für 7. - 8. Klässler verständlich, wobei es in dem Alter aufgrund des Inhaltes meiner Meinung nach zu früh ist. Das Buch selbst ist sehr hart und mitreißend, was auch sehr klar in dem Buch wird. Ich finde, dass das ein sehr ernstes Thema ist und deswegen finde ich es auch gut, dass man sowas mit dem Alter auch in der Schule erzählt bekommt.

Insgesamt finde ich das Buch gut gelungen und würde es älteren Schülern auch weiterempfehlen. In meinem Unterricht aus der 10. Klasse habe ich in einigen Fächern zu selben Zeit das Thema Nationalsozialismus gehabt. Es war alles ein bisschen viel auf einmal, aber das Buch und die Dokus über Wilhelm Brasse werden immer in meinen Gedanken bleiben. In der Lektüre wird von einem SS-Mann die folgende Aussage zitiert: „Die einzige Möglichkeit, dem Konzentrationslager zu entkommen, ist die durch den Schornstein.“ Was in anderen Worten bedeutet, dass man nicht lebend rauskommt. Jedoch haben Herr Brasse und viele andere Menschen bewiesen, dass diese Aussage nicht stimmt. Die SS-Männer siegten nicht über alle! Das Buch ist in seinen zeitlichen Kontext einzuordnen. Wie schon in meiner Rezension angemerkt, würde ich das Buch mit voller Begeisterung weiterempfehlen. Besonders empfehle ich es Menschen, die mehr über den Nationalsozialismus wissen wollen.

Geschrieben von Violetta R.
Dieses Buch wurde in einer 10. Realschulklasse einer Gesamtschule gelesen.