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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sabienchen
Wohnort: 
Fleinheim

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


gut

Meine Meinung:
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass die Aufmachung des Buches ein wirklicher Hingucker im Bücherregal ist, denn der sehr schöne Buchschnitt und das dezente aber stilvolle Cover machen wirklich etwas her. Auch der Anfang der Geschichte konnte mit diesem ersten Eindruck absolut mithalten. Denn die Autorin hat einen wirklich bestechend versierten Schreibstil, und die Autorin schafft es ihre eigene Handschrift über das ganze Buch hinweg durchzuhalten. Denn eines muss man sagen, Atmosphäre und Düstere Stimmung kommen hier nicht zu kurz und man fühlt sich tatsächlich so, als würde man eben in einer anderen Welt sein.

Doch leider muss ich sagen, dass ich nicht alles so positiv wahrgenommen habe, wie den Anfang der Geschichte. Denn schnell wurde mir klar, dass dieser Roman eben auch sehr reduziert und manchmal beinahe karg wirkte, dies ist sicherlich des Settings geschuldet, bewirkte bei mit jedoch oft das Gefühl von Distanz und minderte meinen Lesefluss doch etwas. Deshalb gibt es alles in allem von mir 3,5 Sterne

Bewertung vom 24.03.2024
The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding
Green, Hank

The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding


ausgezeichnet

Meine Meinung :
Obwohl mich das Cover des Buches leider so gar nicht ansprechen konnte, stolperte ich als großer Fan von John Green, natürlich über den Namen des Autos von "Ein wirklich erstaunliches Ding". Denn Hank Green ist nicht nur Bruder des erfolgreichen Schriftstellers John Green, sondern selbst Teil eines wahren Internetphänomens, dies setzt natürlich eine gewisse Affinität und Wissen über die Thematik des Buches voraus, die der Autor hat und mich nur noch gespannter auf dieses Romandebüt blicken ließ.

Und was soll ich sagen, ich war begeistert, denn Hank Green gelingt es auf eine so famose Art ein Abbild unsere Generation und dem medialen Druck zu erstellen, das teils erschreckend realistisch und dennoch grundlegend spannende Züge beinhaltet, die den Leser gerade aufgrund der realitätsnahen Schilderungen absolut gefesselt lesen lässt.
Auf eine ganz ambitionierte und stets literarische Art schafft es der Autor, die üblichen Grenzen des Genres zu durchbrechen und geht dabei ganz andere eigensinnige und gerade deshalb so spannende und faszinierende Wege. Nicht nur dass er dabei die üblichen Geschlechterrollen überspringt und diese ganz neu in Szene setzt, gerade unsere taffe Protagonistin ist erfrischend heldenhaft und dennoch so detailreich realistisch gestaltet, dass man mitfiebert und vor Freunde an der Kreativität stets ein Lächeln auf den Lippen hat.

Ich denke das dieses Buch nicht nur ein Unterhaltungsroman ist, sondern die Brillanz des Erzählens etwas viel wichtigeres zu übermitteln weiß. Eine Detailgenauigkeit unserer Zeit, die teils realistisch, manchmal auch stilistisch überspitzt dargestellt wird, die uns sicherlich in einigen Punkten die Augen öffnet, ohne dabei die erzählerische Spannung zu verlieren.
Ein Buch für jung und alt, ein Buch das beeindruckt.
Wer denkt John Green sei talentiert... Hank Green ist es nicht weniger. Ein absolut überzeugendes Debüt, welches gerade unsere Generation gelesen haben sollte !

Bewertung vom 24.03.2024
Tremor
Cole, Teju

Tremor


gut

Meine Meinung:
Teju Cole hat durchaus eine stabile Fangemeinde, die den Stil und die bestechende Intelligenz des Autors mehr als zu schätzen wissen. Als ich neulich einen Artikel über den Autor und seinen neuen Roman "Tremor" gelesen habe, war ich sehr sehr gespannt und musste zu eben jedem Buch greifen.
Dabei ist das Cover wirklich sehr gelungen und dem Leser wird nicht sofort klar, was er da auf dem Cover vor Augen hat. Und gerade dieser verdrehte Perspektive oder Art des Denkens und Sehens, lassen sich auch im Roman Tremor finden.
Dennoch muss ich sagen, dass ich trotz der Intelligenz und dem außergewöhnlichen, aber eben auch mehr als fordernden Schreibstil des Autors mit dieser Geschichte nicht warm wurde und es immer eine gewisse Distanz zwischen Erzähltem, den Charakteren und mir als Leserin gab, weshalb ich zwar das Können des Schriftstellers und dessen unheimliche Geisteskraft nahtlos anerkenne, diese aber eben trotzdem auch eine gewisse Distanz schaffte, die mir nicht unbedingt lag

Bewertung vom 24.03.2024
James
Everett, Percival

James


sehr gut

In diesem Buch geht es um Jim einen Sklaven Anfang des 19. Jahrhunderts. Mit seiner Frau und seiner Tochter lebt er in den Südstaaten der USA, als er eines Tages mitbekommt, dass er verkauft werden soll, beschließt er von der Farm zu fliehen. Auf seiner Flucht trifft er den Jungen Huckleberry Finn, der ebenfalls auf der Farm lebt, aber eben auf der anderen Seite des Schicksals, nämlich als weißer privilegierter Junge. Gemeinsam versuchen sie die Flucht und das Leben in der Wildnis zu meistern. Dabei stoßen sie auf die unglaublichsten Geschehnisse, finden Freunde und durchlaufen die Hölle und beide verbindet mehr, als sie vielleicht zunächst denken.

Für mich hat Percival Everett mit dieser Neuerzählung des Klassikers von Huckleberry Finn einen großartigen, ganz entstaubten Roman geschaffen. Der sehr einfach erzählt ist und trotzdem sehr gut geschrieben ist. Zwar hatte ich am Anfang einige Probleme mit dem Slang, den der Autor bzw. die Übersetzerin für die "schwarzen Sklaven" wählt, dies legte sich aber sehr schnell. Die Geschichte ist anrühren und oft herzzerreißend, aber nie so, dass man Tränen verdrücken muss. Ein sehr schönes und wichtiges Buch, dass die Vergangenheit aufgreift und die Missstände zu dieser Zeit.

Bewertung vom 24.03.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


gut

Dieses Buch ist wahrscheinlich das mit Abstand am besten geschriebene Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Denn wie die Autorin es schafft eine Geschichte ganz langsam, mit unheimlicher Tiefe ausgestaltete Szenen zu erzählen, ist für mich großes Kino und gleicht doch sehr den berühmten Klassikern der Weltliteratur. Doch sie gleicht diesen eben auch in einem weiteren Punkt, denn obwohl man den größten Respekt vor der Schaffensart und dem daraus entstandenen Kunstwerk empfindet, war es eben doch an der ein oder andere Stelle, trotz aller messerscharfen Gesellschaftskritik und Psychologisierung sehr langgezogen und ausführlich, dass ich mich in der Mitte manchmal fast schon durch die Seiten quälen musste, da alles so detailliert beschrieben wurde.

Nichtsdestotrotz ist dies ein wichtiges, brillant geschriebenes Meisterwerk, dass Charaktere erschafft, die man nicht vergisst, filmhafte Szenen, die unter die Haut gehen und sozialpolitisch und gesellschaftskritischen Tenor perfekt zu beschreiben weiß.
Trotz all diesem Können, kann ich aufgrund der ausufernden Längen nur 3,5 Sterne geben.

Bewertung vom 24.03.2024
Thieves' Gambit
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mir wirklich einige Lesestunden versüßt, denn zwar ist dieser Roman ein klassisches Unterhaltungsbuch, doch mit so viel Spannung und Raffinesse, dass die Stunden beim Lesen, genauso wie die Seiten nur so dahinfliegen.
Die Autorin hat einen ganz angenehmen Schreibstil, der zwar einfach gehalten ist, aber eben dennoch des Genres angemessen und nie zu sehr in die Belanglosigkeit abdriftet, hinzukommt, dass sie es schafft, solch spannende Szenen zu schreiben, dass man nach jeder Seite wissen will, wie es denn nun weitergehen wird. Dies zieht einen durch die Geschichte hindurch, sodass man diese wie einen guten Snack verschlingt.

Die Charaktere sind zwar manchmal etwas oberflächlich und naiv oder deren Handlungen leichter zu durchschauen, doch in einem sehr authentisch dargestellten Rahmen, der für das Genre angemessen ist .

Die Story ist unheimlich spannend und kreativ. Für mich ein Lesegenuss.