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Hamburg

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Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2024
Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen
Ronto, Melinda;Stronk, Cally

Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen


sehr gut

Abwechslungsreiches Rätselbuch für Kinder

Das Rätselbuch zu der Buchreihe ‚Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer‘ enthält insgesamt 42 verschiedene Rätsel und ist durchgehend farbig illustriert. Mir gefällt, dass das Rätselbuch unabhängig von der Buchreihe verwendbar ist. Zwar ist es bestimmt etwas spaßiger, wenn man die Figuren kennt, aber die Rätsel können auch so gelöst werden.

Mir haben die Rätsel sehr gut gefallen, da sie abwechslungsreich waren und unterschiedliche Fähigkeiten ansprechen. Mal ist Beobachtungsgabe gefragt, mal muss man rechnen, zeichnen oder ein Kreuzworträtsel lösen. Das fand ich sehr schön, denn dadurch variiert der Schwierigkeitsgrad und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und wenn man mal gar nicht weiter weiß, sind auf den letzten Seiten des Buches die Lösungen zu den Rätseln abgedruckt.

Jedes Rätsel wird durch eine kurze Situationsbeschreibung eingeleitet und hier liegt mein Hauptkritikpunkt: Es wäre schön gewesen, wenn diese Beschreibungen aufeinander aufbauen und in dem Buch neben den Rätseln eben auch eine Geschichte erzählt wird. Das ist leider nicht der Fall, so dass die Rätselsituationen weitestgehend zusammenhanglos nebeneinanderstehen. Natürlich hat das den Vorteil, dass die Reihenfolge der Rätsel egal ist, ich persönlich hätte es anders aber schöner gefunden.

Das Buch ist sehr wertig gestaltet, mit festem Papier, das sich aber leicht beschichtet anfühlt. Ich könnte mir vorstellen, dass hier vielleicht einige Stifte verschmieren (ich habe selber aber z.B. keine Filzstifte ausprobiert). Nichtsdestotrotz ist es sehr robust und damit eine gute Beschäftigung, z.B. für die Urlaubsreise.

Fazit. ‚Das Rätselbuch für Spürnasen‘ bietet abwechslungsreichen Rätselspaß für Kinder im Grundschulalter und macht auch ohne Vorkenntnisse der Buchreihe Freude.

Bewertung vom 04.09.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente


sehr gut

Spannende Internats- und Detektivgeschichte mit „bekannten“ Figuren

‚Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente‘ ist der Auftaktband einer neuen Kinderbuchreihe rund um das Leben des jugendlichen Arthur Conan Doyle. Die Geschichte ist natürlich frei erfunden. Vielmehr kann man das Buch als kindgerechte Hommage an den berühmten Autor verstehen, denn Ali Standish lässt viele Figuren und Ideen aus Doyles Werken – insbesondere aus der Sherlock Holmes Reihe – in diesem Roman auftauchen. Und das macht wirklich Spaß.

Die Handlung spielt im Jahr 1868. Arthur ist ein kluger Junge, aber trotz seines Wissensdurstes ist er bereit, die Schule abzubrechen, um seine Familie finanziell zu unterstützen. Da erhält er die unerwartete Nachricht, dass er an der Schule Baskerville Hall aufgenommen wurde, und eine Reihe haarsträubender Abenteuer beginnt.

Die Handlung ist eine gelungene Mischung aus Krimi und Internatsgeschichte mit einem Schuss Mystery/Fantasy. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, allen voran Arthur, dessen einfühlsamer und loyaler Charakter mir sehr gut gefallen hat. Auch die Dynamik und der Zusammenhalt unter den Freunden hat mir beim Lesen viel Freude gemacht. Außerdem hat mir das Academy-Setting sehr gefallen. Baskerville Hall wurde überzeugend und atmosphärisch beschrieben.

Wie es sich für eine gute Abenteuergeschichte gehört, ist das Ende rasant und hält einige Überraschungen bereit, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Fazit. ‚Baskerville Hall‘ war für mich ein rundum überzeugender Auftaktband mit interessantem Setting und tollen Charakteren. Ein Lesespaß für kleine und große Fans von Detektivgeschichten.

Bewertung vom 30.08.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


ausgezeichnet

Bewegende Familiengeschichte

Dies‘ ist der zweite Roman von Coco Mellors. Und während mich ihr Debüt ‚Cleopatra & Frankenstein‘ nicht ganz überzeugen konnte, wird ‚Blue Sisters‘ definitiv einen Platz in meinen Jahreshighlights bekommen.

Der Roman handelt von den vier Schwestern Avery, Bonnie, Nicky und Lucky und die Handlung beginnt an Nickys erstem Todestag. Die Schwestern, obwohl charakterlich sehr unterschiedlich, standen sich sehr nahe, aber Nickys Tod hat die Beziehung und das Leben der drei anderen nachhaltig erschüttert. Im Laufe der Handlung wird offenbar, dass jede der Schwestern mit Süchten, ihrer Trauer und den Narben der Kindheit zu kämpfen hat. Jede versucht ihren Weg der Bewältigung und stößt dabei die Menschen, die sie lieben von sich.

Schon der Titel des Romans ist treffend gewählt. Zum einen ist ‚Blue‘ zunächst einfach der Nachname der Familie. Blue bedeutet im Englischen aber auch traurig/depressiv. Außerdem wird die Farbe Blau im Buch immer wieder in verschiedenen Situationen als starkes Stimmungsbild gewählt. Und dass die deutsche Übersetzung von blue umgangssprachlich betrunken bedeutet, ist auch ein passender Zufall. Denn gerade das Thema Alkoholabhängigkeit wird im Roman intensiv und authentisch behandelt.

Mellors‘ Schreibstil ist toll! Während ich bei dem Debüt der Autorin noch einige Längen empfand, bin ich hier nur so durch die Seiten geflogen. Allerdings waren auch Lesepausen nötig, um das Geschehen sacken zu lassen, denn die Geschichte der Schwestern ist berührend und nimmt einen stellenweise sehr mit.
Einer meiner wenigen Kritikpunkte ist der Epilog, der für mich etwas zu gewollt wirkte und nicht so recht zur Gesamthandlung passen wollte. Ein etwas offeneres Ende hätte für mir besser gefallen.

Fazit. ‚Blue Sisters‘ erzählt eine sehr emotionale Geschichte, die mich berührt hat und mir unter die Haut ging. Die Geschichte der Schwestern umfasst komplexe Themen wie Sucht, dysfunktionale Familienbeziehungen, Traumata, Trauerbewältigung und sogar noch einiges mehr. Nicht alles wird gleich tief behandelt, aber die Schwerpunkte wurden meiner Meinung nach richtig gesetzt. Ein wunderbares Buch!

Bewertung vom 20.08.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

Erschrecken und realitätsnah

Ich kenne Marc-Uwe Kling von seinen Känguru-Büchern. Bereits hier hatte er, so humoristisch diese Bücher auch waren, ein untrügliches Gespür für gesellschafts-kritische Beobachtungen.
Diese „Gabe“ setzt sich auch in seinem aktuellen Roman fort.

Worum geht es? Kurz nach dem Verschwinden der 16-jährigen Lena taucht ein brutales Video im Netz auf. Dem Mädchen wird Gewalt angetan, die Täter augenscheinlich Ausländer. BKA-Kommissarin Yasira Saad wird mit dem Fall beauftragt. Schnellstmöglich soll sie Lena und die Täter finden, denn der Fall ist gefährlicher politischer Zündstoff.

Tatsächlich fällt mir eine umfangreiche Rezi dieses Buches schwer, denn jedwede Andeutungen in welche Richtungen sich der Fall entwickelt, wäre m.M.n. schon ein Spoiler.
Kling skizziert einen Kriminalfall, der mit all seinen Aspekten und Konsequenzen sehr wahrscheinlich genauso heute passieren könnte und genau das macht es so erschreckend.
Das Buch endet relativ abrupt und es bleiben viele Fragen offen. Nichtsdestotrotz ist es genau passend, denn es ließ mich als Leser bedrückt und fassungslos zurück.

Ich bin normalerweise kein schneller Leser, aber dieses Buch habe ich innerhalb von zwei Tagen gelesen. Zwar ist es mit knapp unter 300 Seiten nicht besonders lang, aber die Geschichte hat mich so gefesselt, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Das fand ich auch deshalb so erstaunlich, weil Klings Erzählweise für mich recht „nüchtern“ war, aber das passte auch gut zu diesem Thriller.

Fazit. ‚Views‘ ist ein packendes Buch, das ein erschreckend realistisches Szenario zeichnet. Der Autor verknüpft viele aktuelle Themen in seiner Geschichte und hinterlässt am Ende ein bedrückendes Gefühl. Es liegt an uns, den Lesern, etwas daraus zu machen.

Bewertung vom 12.08.2024
Die Sache mit Rachel
O'Donoghue, Caroline

Die Sache mit Rachel


sehr gut

Schöne Coming-of-Age Geschichte

Die Erzählweise ist erstmal ungewöhnlich. Wir lernen Rachel zu Beginn des Buches als Frau Anfang 30, Journalistin, verheiratet, hochschwanger, sprich mit beiden Beinen im Leben stehend, kennen. Durch eine Zufallsbegegnung während eines Rechercheauftrags beginnt Rachel die Ereignisse der letzten 10 Jahre zu reflektieren…

Die Handlung konzentriert sich dabei zu ca. ¾ des Buches auf das Jahr 2010. Rachel ist Studentin der Anglistik, kurz vor ihrem Abschluss. Die Wirtschaft in Irland ist am Boden, schlechte Aussichten für Berufsanfänger. Bei ihrem Studentenjob lernt sie James kennen, die beiden werden Freunde, ziehen zusammen und versuchen ihren Weg zu sich selbst und ins Erwachsenwerden zu finden.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Rachel erzählt, so dass man an ihrer Figur nah dran ist. Ich mochte es aber, dass alle Figuren, sehr vielschichtig waren. Rachel und James haben wenig Plan von ihrer Zukunft. James tut sich schwer damit, offen zu seiner Homosexualität zu stehen, Rachel ist in ihren Professor verschossen und beiden steht der Sinn vor allem nach Party und Spaß. Beide bauen im Laufe der Handlung viel Mist, handeln impulsiv und versuchen auch mal das Beste für sich rauzuschlagen. Das macht sie zwar nicht zu Sympathieträgern, ist aber authentisch beschrieben und irgendwie konnte ich immer mit ihnen mitfühlen. Dabei werden neben der Identitätsfindung und dem Thema Queerness auch die Auswirkungen der Finanzkrise sowie das irische Abtreibungsrecht angesprochen.

Am Ende des Buches kehrt der Leser zu der nun „erwachsenen“ Rachel zurück und diese ist immer noch geprägt, durch das war sie erlebt hat. Lange habe ich mich darüber gewundert, warum das Buch den Titel ‚Die Sache mit Rachel‘ trägt. Tatsächlich wird die Antwort darauf erst auf den letzten Seiten gegeben und ab da hätte es für mich keinen passenderen Titel geben können. Ein etwas offenes, aber schönes rundes Ende.

Fazit. ‚Die Sache mit Rachel‘ ist eine tollen Coming-of-Age Geschichte mit interessanten und vielschichtigen Charakteren. Das Setting in Irland, die gesellschaftliche und wirtschaftlich Lage der Zeit werden authentisch und lebendig erzählt. Ein Buch, dass mir wirklich gut gefallen hat.

Bewertung vom 30.07.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


sehr gut

Spannender Fantasyroman im historischen Setting

Leigh Bardugos‘ Grisha-Trilogie habe ich sehr gemocht und den Krähen-Zweiteiler noch mehr geliebt! ‚Der Vertraute‘ hat mich nicht ganz so mitgerissen, aber es war trotzdem ein schönes Buch.

Die Handlung spielt diesmal nicht in einer fiktiven Fantasiewelt, sondern im „realen“ Madrid zur Zeit der spanischen Inquisition. Leider kenne ich mich mit der Geschichte Spaniens nicht so gut aus, aber man merkt, dass die Autorin hier sehr gut recherchiert hat und die Geschichte dadurch eine tolles historisches Setting bekommt.
Überhaupt mag ich Bardugos‘ Schreibstil sehr, auch wenn ich ihn in diesem Roman aufgrund der vielen spanischen Namen und Begriffe, bei denen ich erst einmal überlegen musste, wie man sie wohl ausspricht, etwas anspruchsvoller fand.

Die Handlung um das Küchenmädchen Luzia, das plötzlich die Chance bekommt, an einer Art magischem Wettbewerb teilzunehmen und so ihrem tristen Leben zu entkommen, hat für meinen Geschmack etwas gebraucht, um richtig in Fahrt zu kommen. Ab der Hälfte des Buches hat mich die Geschichte dann aber richtig gepackt. Mir gefiel, wie gut die Handlung aufgebaut war und sich bis zum spannenden Finale immer mehr steigerte - und das ganz ohne „krassen“ Plottwist. Alles war nachvollziehbar.
Gut gefallen haben mir auch die Figuren, die alle ihre Ambivalenzen aufwiesen und dadurch vielschichtig charakterisiert waren, insbesondere die Hauptfiguren Luzia und Santangel. Etwas blass blieben dagegen die antagonistischen Figuren - vor allem der im Klappentext erwähnte Antonio Pérez trat kaum in Erscheinung. Auch gab es in dieser Geschichte sehr viele Nebenfiguren, die leider nicht alle gleich gut ausgearbeitet waren.

Fazit. ‚Der Vertraute‘ hat für mich gezeigt, dass man eine Geschichte auch ohne den fast schon obligatorischen Plottwist spannend erzählen kann. Das Setting ist authentisch beschrieben und die Hauptfiguren interessant charakterisiert. Es dauert ein wenig, bis die Geschichte in Fahrt kommt und bei einigen Figuren hat mir die Tiefe gefehlt. Dennoch ein tolles standalone Fantasybuch!

Bewertung vom 15.07.2024
Mitte des Lebens
Bleisch, Barbara

Mitte des Lebens


gut

Landkarte für das Leben

Da ich altersmäßig in der "Mitte" meines Lebens stehe und sich mir tatsächlich schon einige Orientierungsfragen gestellt haben, hat mich das Buch sofort angesprochen. Auch das Cover ist ansprechend gestaltet und das einleitende erste Kapitel nimmt Bezug darauf, warum hier ein Berg als Motiv gewählt wurde. Die Idee, kein Ratgeber, sondern eher ein Berater bzw. Wegweiser zu sein, hat mir gut gefallen, ebenso der Vergleich mit einer Landkarte, die einem nur die Typografie der Landschaft wiedergibt - den Weg muss man aber selber finden.

Die Autorin widmet sich in den folgenden sechs Kapiteln verschiedenen Fragen/Gedanken, die sich einem möglicherweise in der Lebensmitte stellen. Jedes Kapitel hat so einen Themenschwerpunkt, der aus dem Blickwinkel verschiedener philosophischer Ansätze beleuchtet wird. Diese Herangehensweise fand ich interessant. Viele Gedankengänge haben mich angesprochen und einen Anstoß zur Reflexion gegeben.

Die Kapitel sind essayistisch geschrieben, beziehen sich zwar hier und da aufeinander, müssen aber nicht unbedingt in der vorgegebenen Reihenfolge gelesen werden. Das Buch hat grundsätzlich einen angenehmen Schreibstil, dennoch musste ich mich beim Lesen mehr konzentrieren als bei einem Roman.

Insgesamt war mir die philosophische Aufarbeitung der jeweiligen Themen etwas zu „verkopft“ und zu ausschweifend. Gerade das Beleuchten eines Themas aus verschiedenen (philosophischen) Sichtweisen habe ich teilweise als repetitiv empfunden. Dadurch wirkte das Buch auf mich etwas langatmig.

Bewertung vom 08.07.2024
Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze
Konrad, Maja

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze


sehr gut

Eine Pflanze, die rechnen kann…

Ich gebe zu, dass mich das Buchcover zunächst nicht angesprochen hat - die Pflanze sieht irgendwie creepy aus - aber der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Zum Glück! Denn ‚Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze‘ ist eine tolle, originelle und liebenswerte Geschichte, die auch mir, als erwachsene (Vor-)Leserin, viel Freude bereitet hat.

Herr Pula, die (vegetarische!) fleischfressende Pflanze, die nicht nur sprechen, sondern auch rechnen und kochen kann, ist eine wunderbare skurrile Idee! Die Geschichte wird kindgerecht erzählt und hat einen angenehmen Spannungsbogen. Nach aufregenden Kapiteln folgen auch ruhige, in denen man die Figuren besser kennenlernt. Die Kapitel haben dabei eine gute Länge und der Humor kommt auch nicht zu kurz. Im letzten Drittel wird es nochmal richtig spannend, bis alles ein gutes und rundes Ende nimmt. Die Geschichte scheint als Einzelband angelegt zu sein, ich hätte aber nichts gegen weitere Abenteuer mit Herrn Pula einzuwenden.

Sehr gefallen haben mir im Übrigen auch die Botschaften, die die Geschichte vermittelt, nämlich dass „anders sein“ gut ist und man mit Freundschaft und Zusammenhalt zum Ziel kommt. Auch fand ich es schön, mal eine Geschichte zu lesen, in der ein Kind beim alleinerziehenden Vater lebt.

Fazit. ‚Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze‘ ist ein bezauberndes Kinderbuch mit einer originellen Story, liebenswerten Figuren und einer schönen Botschaft. Die Illustrationen im Buch ergänzen die Geschichte gut, auch wenn mir der Zeichenstil nicht so richtig gefällt - aber das ist ja zum Glück Geschmackssache :-) .

Bewertung vom 24.06.2024
Wie man ein Monster zum Leben erweckt / Prometheus Highschool Bd.1
Wilson, Stuart

Wie man ein Monster zum Leben erweckt / Prometheus Highschool Bd.1


sehr gut

Frankenstein Highschool

Buchcover und Klappentext machten mich von Anfang an neugierig und versprachen eine etwas andere Highschool-Geschichte. Ich wurde nicht enttäuscht, denn die 'Prometheus Highschool' ist alles andere als eine „normale“ Schule. Hier werden nicht die üblichen Fächer unterrichtet. Vielmehr versuchen die Lehrer, auch Schöpfer genannt, ihren Schülern beizubringen, wie man tote Körper wieder zum Leben erweckt! Athena wird in die Schule aufgenommen, nachdem das wissbegierige Mädchen den toten Kater der Nachbarin wiederbelebt hat.
Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm. Obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, war auch ich als Erwachsene sofort gefesselt.

Die Charaktere im Buch sind gut beschrieben. Hauptfigur Athena wirkt anfangs etwas arrogant und unnahbar. Der Umgang mit Gleichaltrigen fällt ihr schwer. Im weiteren Verlauf der Geschichte erkennt man jedoch, dass ihre vermeintliche Arroganz aus einer tiefen Unsicherheit und Einsamkeit resultiert. Umso schöner ist es, dass sie sich mit ihrem Mitschüler Godfrey anfreundet. Die Szenen zwischen den beiden Kindern haben mir sehr gut gefallen, da die beiden ein tolles Team sind. Überhaupt mochte ich Godfrey sehr und ich fand es großartig, dass das Thema Inklusion bei seiner Figur berücksichtigt wurde. Denn Godfrey sitzt zwar im Rollstuhl ist aber alles andere als hilflos.

Der Schauplatz der Geschichte, ein altes ausgedientes Kreuzfahrtschiff, das der titelgebenden Schule als Zuhause dient, wird bildhaft und atmosphärisch beschrieben – Gruselfaktor inklusive! Das Schiff ist heruntergekommen, viele Bereiche sind verlassen und etwas Unheimliches geht an Bord vor. Mir hat das alles sehr gefallen, ist aber eher nichts für ängstliche Kinder. Auch muss man mit dem Morbiden der Geschichte zurechtkommen, denn die Schüler – allen voran Athena – arbeiten mit Leichenteilen. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 10 Jahren – ich würde die Altersempfehlung eher höher ansetzen.

Abgesehen davon ist ‚Prometheus Highschool‘ eine wirklich tolle Geschichte, die trotz ihrer schrägen Handlung auch schöne Botschaften enthält. Nämlich, dass man durch Zusammenarbeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft mehr erreicht als durch Alleingänge und auch, dass man Verantwortung für sein Handeln (und seine Schöpfung) übernehmen muss.

Fazit. ‚Prometheus Highschool‘ ist ein spannendes Buch mit einer herrlich schrägen Geschichte. Hauptfigur Athena ist nachvollziehbar beschrieben und macht eine schöne Entwicklung durch. Aufgrund des gruseligen Settings und der morbiden Handlungselemente würde ich das Buch aber eher älteren Kindern oder Jugendlichen empfehlen.

Bewertung vom 07.06.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


gut

Kurzweilige Liebesgeschichte mit Schwächen

‚Funny Story‘ ist mein zweites Buch von Emily Henry. Und genau wie ‚Book Lovers‘ hat mich auch dieses Buch nicht vollständig überzeugt.

Zum einen spricht mich der Schreibstil der Autorin nicht wirklich an. Er ist sehr locker, was ich eigentlich auch schätze. Aber - auch wenn es die eine oder andere Situation gab, über die ich schmunzeln musste – empfand ich den Humor leider oft als bemüht und aufgesetzt.
Das Setting des Buches und die Beschreibung der Schauplätze fand ich hingegen sehr gelungen. Dafür hat die Autorin definitiv ein Händchen.
Auch Hauptfigur Daphne habe ich gemocht. Zum einen hat mir ihr beruflicher Kontext (Bibliothekarin) gefallen. Außerdem wirkte sie authentisch und, da die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive erzählt wird, waren ihre Emotionen für mich nachvollziehbar.
Miles fand ich anfänglich auch ganz in Ordnung. Das Hin und Her zwischen den beiden fand ich aber irgendwann recht zäh und so zieht sich die Handlung leider ziemlich. Auch trifft Miles zwischendurch eine Entscheidung, die ich nur bedingt nachvollziehen konnte und ihn für mich unsympathisch machte. Zum Ende hat er zwar nochmal ein bisschen die Kurve gekriegt, aber so richtig habe ich den Vibe zwischen den beiden Figuren nicht gespürt.

Fazit. ‚Funny Story‘ war für mich insgesamt ein Roman der Kategorie „ganz nett“. Ich denke, für Fans von Rom-Coms ist es eine kurzweilige Geschichte mit einer sympathischen Hauptfigur und einem schön beschriebenen Setting. Leider empfand ich die Handlung als langatmig und die Chemie zwischen den beiden Hauptfiguren kam für mich nicht richtig rüber.