Alle Farben meines Lebens

ausgezeichnet

Die Farben des Lebens

Die Erfolgsautorin Cecelia Ahern greift in ihren neuen Roman "Alle Farben meines Lebens" das ungewöhnliche Phänomen des Farbensehens auf. Hierzu passt das farbenfrohe Buchcover perfekt und lenkt so bereits alle Blicke auf das Buch. Eine wirklich sehr schöne Gestaltung.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Alice, der Hauptfigur, in Ich-Perspektive erzählt. Ich liebe den Schreibstil von Cecelia Ahern mit dem es ihr immer wieder gelingt, den Leser in die Gefühlswelt und Gedanken der Protagonisten einzubinden und sich ihnen Nahe zu fühlen. Sie beschreibt die seltene Form der Synästhesie - des Farbensehens sehr eindrucksvoll und verständlich. Dadurch schafft sie es, dass man die Probleme, die sich durch diese "Gabe" für Alice ergeben, zu verstehen. Das Ende war besonders schön und vor allem überraschend, sodass es einem sicherlich im Gedächtnis bleibt. Eine absolute Empfehlung und ich freue mich auch viele weitere Bücher von Cecelia Ahern.

Das Glück auf der letzten Seite

sehr gut

Briefe der Liebe
Das Cover des Romans „Das Glück auf der letzten Seite“ ist schlicht, aber gerade das lenkt den Blick auf das Buch. Man sieht den Eiffelturm und eine Frau, die sich in ein Buch vertieft. Das Cover verspricht nicht zu viel, denn auch der Inhalt ist etwas Besonderes. Die Autorin Cathy Bonidan hat ihren Roman in Form eines Briefromans angelegt. Sie lässt ihre Protagonisten Briefe schreiben. In der heutigen Zeit wirkt ein persönlicher Brief als veraltet. Das ist schade. Ein Brief ist ausführlicher, bringt die Gedanken besser zum Ausdruck und dies schafft die Autorin auch in ihrem Buch. Man ist mitten in der Geschichte und wie wissen was mit den Protagonisten passiert.

Der Autorin Cathy Bonidan zeigt mit ihrem einzigartigen Schreibstil, welch großen Einfluss die Lektüre eines Buches auf unser Leben haben kann. Mit altmodischer Wortwahl nimmt sie den Leser mit in ihre Geschichte. Diese Liebeserklärung an das Lesen ist ein echtes Muss für jeden Literaturliebhaber.

Die Sommerschwestern Bd.1

ausgezeichnet

Familienleben

Monika Peetz hat mich mit ihrem neuen Buch"Sommerschwestern" gut unterhalten. Zur Geschichte: Die Familie Thalberg mit ihren 4 Töchtern verbringt jeden Sommer an der Küste in den Niederlanden. Alle sind glücklich, bis der Vater unerwartet stirbt. Dieser Schicksalsschlag verändert die Familie und ihren Zusammenhalt. 20 Jahre nach dem Tod lädt die Mutter ihre Töchter wieder zu einem Familientreffen ein. Die Einladung klingt sehr mysteriös und die Schwestern fahren mit gemischten Gefühlen an den Ort ihrer Kindheit. Niemand weiß, welches Geheimnis die Mutter ihnen erzählen möchte. Wie in einer Familie typisch, sind die Beziehungen unterschiedlich stark und auch die Mutter hat eine Lieblingstochter. Der Schreibstil des Buches, sorgt dafür, dass es sich sehr leicht lesen lässt. Während der ganzen Geschichte liegt immer ein wenig Spannung in der Luft, die erst am Ende des Buches aufgelöst wurde. Ein wirklich tolles Buch für den nächsten Sommerurlaub.

Das Fundbüro der verlorenen Träume

sehr gut

Das Leben wieder gefunden!

Das "Fundbüro der verlorenen Träume" ist ein schönes Buch, das ans Herz geht. Helen Frances Paris gelingt es mit ihrem Schreibstil und abwechslungsreichen Formulierungen sowie mit viel Fingerspitzengefühl bei der Entwicklung der Charaktere den Leser mitzureißen. So schafft sie es, ein genaues Bild der einzelnen Charaktere zu erstellen, die man im Laufe der Geschichte immer mehr kennen- und lieben lernt. Zur Geschichte an sich lässt sich folgendes sagen: Dot, die Hauptfigur, arbeitet in einem Fundbüro in London und betrachtet sich selbst als Hüterin verlorener Dinge. Sie benutz Ihre ganze Zeit und versucht mit viel Leidenschaft und Kraft die Besitzer wieder mit den Gegenständen zu vereinen. Dafür gibt es natürlich einen Grund in ihrer Vergangenheit, über den der Leser im Laufe der Geschichte immer mehr erfährt. Auf jeden Fall lesenswert, wenn man es etwas klassischer mag!

Der Papierpalast

sehr gut

Entscheidung für das Leben

Das Buch "Der Papierpalast" von Miranda Cowley Heller ist voller Emotionen und packt einen von Beginn an. Der bildhafte Schreibstil von Heller sorgt dafür, dass man schnell eine Bindung zur Protagonistin aufbauen kann, die sich an einem Scheideweg für ihr weiteres Leben befindet. Wir alle stehen in unserem Leben häufig von der Entscheidung, ob wir den bequemen, aber vielleicht unglücklicher machenden Weg weiter gehen oder uns mutig für das Neue und Unbekannte entscheiden. An diesem Punkt im Leben, steht auch Elle, die Protagonistin und Heller gelingt es perfekt, den Leser auf diesen Weg voller innerer Unsicherheiten und Fragen mitzunehmen. Der "Papierpalast" ist eine absolute Leseempfehlung. Das Buch macht Lust auf den Sommer und die Unbeschwertheit warmer Sommerabende, regt jedoch auch zum Nachdenken über das eigene Leben an!

Das Vorkommnis

ausgezeichnet

Familiengeschichten

In dem Roman "Das Vorkommnis" von Julia Schoch wird die Ich-Erzählerin gleich zu Beginn mit einer lebensverändernden Bekanntschaft konfrontiert, die ihr mitteilt, dass sie ihre Halbschwester sein soll. Durch den Schreibstill von Julia Schoch und die Ich-Erzählerin, kann man sich sehr gut in die Hauptperson und ihre inneren Gedanken hineinversetzten. Zwar zeigt sich die Hauptperson von dem Treffen zunächst wenig beeindruckt, doch durch die Rückblicke auf ihr bisheriges Leben und ihre Beziehungen zu den Eltern, der Schwester und dem eigenen Ehemann erscheinen diese in einem neuen Licht. Die Ich-Erzählerin blickt nüchtern und offen auf ihr Leben zurück und ist gnadenlos ehrlich mit sich und ihren Gefühlen und ihrer inneren Zerrissenheit gegenüber sich selbst und ihrer Familie. Durch diese Offenheit wird der Leser auf jeder Seite gut mitgenommen und wird ermutigt sein Leben selber reflektiert und ehrlich zu betrachten.

Dschinns

ausgezeichnet

Familie ist mehr als ein Wort

In den neuen Roman "Dschinns" von Fatma Aydemir dreht sich alles um das Höhen, die Freuden aber auch Herausforderungen des Lebens einer Familie. Sie beschreibt die Geschichten der einzelnen Familienmitglieder mit viel Präzision und Mitgefühl. Der Leser kann sich gut in jeden Einzelnen hineinversetzten und versteht so, dass auch Hüseyins Familie mit Geheimnissen und Problemen zu kämpfen hat, die den anderen nicht bekannt sind. Durch die einzelnen Kapitel für jedes Familienmitglied bekommt der Leser einen immer tieferen Einblick in das Konstrukt Familie. Auch der Titel des Buches ist sehr gut gewählt. Das Wort Dschinns lässt einen zu Beginn zunächst ratlos zurück, doch im Laufe des Buches erschließt sich, ebenso wie das Lebens der Familie, seine Bedeutung. Fatma Aydemir regt mit diesem tollen Familienroman zum Nachdenken an und hat ein sehr empfehlenswertes Buch geschrieben.

Reality Show

sehr gut

Ein Buch für einen Abend

Mit ihrem neuen Buch "Reality Show" schafft es Anne Freytag eine Geschichte zu schreiben, die mich von Anfang bis zum Ende fesselt.
Durch die verschiedenen Protagonisten und ihre unterschiedlichen Geschichten, sollte man sich auf jeden Fall zu Beginn gut konzentrieren um die Zusammenhänge zu erfassen. Ist man aber in der Geschichte drin, schreibt Freytag eine überzeugende und realistische Geschichte. Ihr gelingt es durch ihren sehr angenehmen Schreibstil nicht den Überblick zu verlieren.
Es macht Spaß die Gruppe bei Ihrem Plan zu begleiten und muss an einzelnen Punkten der Geschichte immer mal wieder schlucken. Freytag schafft es mit aktuellen Themen den Leser an die Geschichte zu binden und zeigt heutige Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft deutlich auf. Sie regt den Leser zum nachdenken an und schafft es, dass man sich auch nach dem Lesen die Frage stellt: Wie gerecht ist unsere Demokratie.

Was bleibt, wenn wir sterben

ausgezeichnet

In dem Buch „Was bleibt, wenn wir sterben“ erzählt Louise Brown von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen als Trauerrednerin. Sie ermöglicht dem Leser Einblicke, in einen Bereich des Lebens, über den sonst selten gesprochen wird - den Tod. Sie beschreibt den Tod und unsere Verluste mit einer positiven Leichtigkeit, was dazu führt, dass man sich in die einzelnen Momente und Erfahrungen gut hineinversetzten kann. Man wird von der Trauer der einzelnen Personen jedoch nicht eingenommen, sondern vielmehr schenkt sie dem Leser für das eigene Leben aber auch die eigene Trauer Kraft, die Momente zu bestehen. Sie schafft mit ihrem Buch Zuversicht und nimmt dem Tod dadurch das bedrohliche und endgültige. Louise Brown zeigt, dass er zum Leben dazugehört und wenn wir ihn annehmen, unser Leben an Leichtigkeit gewinnen kann.

Ein tolles Buch, dass zeigt, der Tod ist viel mehr als das Ende unseres Lebens. Absolute Empfehlung!