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Studiosus
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Tübingen

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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 12.07.2020
Sportwissenschaft

Sportwissenschaft


sehr gut

Das Buch "Sportwissenschaft" überzeugt durch seinen klaren Aufbau. Für jede Teildisziplin, die in einem Studium der Sportwissenschaft eine Rolle spielt, gibt es einen ca. 15-20-seitigen Beitrag. Dieser hätte, beispielsweise für den Bereich der Sportpädagogik jedoch durchaus etwas aktueller sein dürfen. Nicht explizit berücksichtigt wird der Bereich der Sportdidaktik, der für Lehramtsstudierende (die einen nicht geringen Teil der Sportwissenschaft-Studierenden ausmachen!) höchst relevant ist und deutlich machen würde, wie ein moderner Sportunterricht an den Hochschulen gelehrt wird. Vielleicht kann dies in einer weiteren Auflage berücksichtigt werden. Ansonsten ist das Kapitel zum Wissenschaftlichen Arbeiten sehr wertvoll. Allerdings müssten mit den sich aktuell wandelnden Zitationsrichtlichen (in Anlehnung an die neuen APA-Standards) vermutlich bald auch hier mit Veränderungen zu rechnen sein. Insgesamt vermittelt es aber einen guten Überblick über die Themen, die im Sportwissenschafts-Studium auf eine/n warten.

Bewertung vom 29.04.2020
Methoden als Problemlöser
Bethmann, Stephanie

Methoden als Problemlöser


ausgezeichnet

Das Buch nimmt Probleme zum Ausgangspunkt, die jedem, der eine qualitative Forschungsarbeit geschrieben hat oder gerade dabei ist, bekannt sein dürften: Fragen zu formulieren, unüberschaubare Datenmengen zu managen und der Wunsch „alles aus ihnen herauszuholen“, da die Mühen der Erhebung und Transkription ja nicht umsonst gewesen sein sollen! Das Buch ist ein wahrer „Mutmacher“, lehrbuchhafte, fest definierte Schritte nicht einfach der Reihe nach abzuarbeiten, sondern diese Wege zu verlassen, sich Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken, was für das eigene Vorhaben eigentlich das geeignetste Vorgehen wäre und auch Verfahrensweisen anderer Methoden dafür in den Blick zu nehmen. Abwechslungsreich geschrieben werden die institutionellen Bedingungen der Wirklichkeit (Finanzierung über Drittmittelprojekte, kurze Dienstverhältnisse, Beantragung von weiteren Forschungsmitteln) immer im Blick gehalten! Der Bezug zu eigenen Forschungsarbeiten der Autorin zeigt, wie man – in jeder Phase des Forschungsprozesses durch flexible Methodenanwendung zu gehaltvollen Lösungen kommen kann. Eigene Erfahrungen mit verschiedenen qualitativen Methoden erleichtern das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit. Für mich eine große Ermutigung, mich zu Beginn meines Promotionsvorhabens nicht vorab auf eine Lehrbuch-Methode festzulegen, sondern mit einer gewissen Gelassenheit und Aufmerksamkeit erste Erhebungen durchzuführen, um mein Forschungsinteresse weiter zuspitzen und eine integrative Methodenanwendung entwickeln zu können.