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Niklas' Leseblog
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2017
Die Krone der Sterne Bd.1
Meyer, Kai

Die Krone der Sterne Bd.1


ausgezeichnet

Zunächst war ich etwas spektisch... Space-Fantasy - kann das funktionieren? Doch Kai Meyer beweist, dass er zurecht einer der erfolgreichsten deutschen Fantasy-Autoren ist.
In "Die Krone der Sterne" präsentiert Meyer dem Leser eine vollständig ausgeklügelte Geschichte, die nur so voller Spannung, Action und wundervollen Charakteren ist. Dass der Autor einen Hang zu speziellen Bezeichnungen, Namen und Orten hat, weiß man ja mittlerweile, doch dieses Mal setzt er dem ganzen wortwörtlich die Krone auf.

Da ist zum Beispiel Iniza, unsere - wenn man so will - Hauptfigur, die zu einer Braut der Gottkaiserin werden soll, dies aber nach ihrem Möglichsten zu verhindern weiß. Oder Glanis, ihr Verlobter. Mir persönlich hat allerdings Shara am besten gefallen: Sie hat einen unglaublich gut skizzierten Charakter - sehr mysteriös, sehr düster, sehr geheimnisvoll! Aber auch Kranit muss man kurz oder lang in sein Herz schließen. Kurz: Kai Meyer gibt uns wieder einmal Protagonisten, mit denen man einfach mitfiebern MUSS!
Dazu eine Story mit Spannungsbogen, die - trotz des eigenartigen Genres - zu fesseln weiß. Durch tolle Orte, detailreiche Beschreibungen und viel, viel Spannung, Action und Plottwists!

Schlussendlich trägt auch der Schreibstil zum Lesevergnügen bei, der anfangs jedoch recht ungwöhnlich komplex bzw. kompliziert und "ruckelig" ist. Das leigt an den vielen spacigen Bezeichnungen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss.

Doch dann ist "Die Krone der Sterne" ein wahres Lesevergnügen, das man den meisten Fantasy- und SF-Leser "zumuten" sollte ;-).



Fazit: Ein wahrer Stern am Fantasy-/SF-Himmel! Kai Meyer mit einer tadellosen Leistungen: Klasse Charaktere, eine Geschichte nicht von der Stange, dazu Spannung und ein überzeugender roter Faden! Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.08.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Eine Dystopie mit Tiefgang: Ein postapokalyptischer Roman, in dem das Überleben nicht zu hundert Prozent im Vordergrund steht, sondern viele anderen Dinge mindestens genauso wichtig sind.

Inhaltlich möchte ich nicht mehr viel sagen, was zwei Gründe hat: Einerseits, um nicht zu spoilern, andererseits, um die vielen Dinge, die passieren, nicht schon vorab ausrollen zu wollen, denn das darf jeder selbst lesen. Nur so viel möchte ich noch erwähnen. Oft habe ich mir gedacht: Diese Szene kennst du doch so in dieser Form irgendwie schon. Und dann ist mir auch eingefallen woher: Nämlich aus den bekannten TV-Serie "The Walking Dead". Einiges kam mir mämlich im Buch bekannt vor und ich dachte: Auja - ein postapokalyptischer Roman wie TWD - nur ohne Zombies^^. War dann aber nicht ganz so ;-).

Ein paar weitere Punkte, die ich noch erwähnen möchte: Die Charaktere sind unglaublich. Sie haben eine ungeheure Tiefe, man bekommt die Vorgeschichte und Hintergründe zu ihnen mit, sie sind vielleicht am Anfang nicht sonderlich sympathisch - aber was sie dann für eine Entwicklung durchmachen. Wahnsinn! Eine wirklich herausragend gute Charakterskizzierung.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Dieser Roman ist kein Thriller. Es geht nicht nur ums blanke Überleben, vielmehr auch um die Entwicklung der Charaktere, aber auch um philisophische Fragen und Gedanken, die man sich in verschiedensten Situationen stellt/stellen muss. Wenn es ums Überleben geht - wieviel zählt dann noch Menschlichkeit? Wie wichtig ist Glaube? Man braucht immer etwas, an dem man festhalten kann - oder nicht? Solche Fragen und vieles Weitere wird diskutiert mit dem Leser.

Ein weiterer Punkt stellt das Laufen dar: Ed muss eine gewaltige Strecke hinter sich bringen, um zu seinem Ziel, seiner Familie, zu gelangen. Dabei ist das Laufen ein tolles stilistisches und symbolisches Mittel - es stellt Ed gleichzeitig vor eine Herausforderung und vor etwas, an dem er sich festhalten kann.

Und schließlich noch ein Punkt, der mir besonders aufgefallen ist: Ich glaube, die Apokalypse war nur der Auslöser, um dann eine Geschichte schreiben zu können, die in einer kranken Welt spielt. Menschen bekriegen sich untereinander. Menschen müssen weiterziehen, wegziehen, fliehen, um ihre Lieben wieder zu finden. Menschen machen sich Gedanken über das Leben, die aktuelle Situation und vieles mehr. Um all das geht es nämlich in diesem Buch. Und wenn man dann nochmal genau überlegt: So krank ist diese Welt gar nicht, die der Autor m.H. seines "Weltuntergang" erschaffen hat. Diese Welt gibt es eigentlich schon. Nämlich im Hier und Jetzt...



Fazit: Ein sehr gelungener postapokalyptischer Roman, der vieles enthält: Tolle und sich entwickelnde Charaktere, eine spannende Geschichte, packende Wendungen, philosophischeFragen, ... - aber vor allem eines: Tiefgang!