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Benutzername: 
bumblebee
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2021
Julius oder die Schönheit des Spiels
Saller, Tom

Julius oder die Schönheit des Spiels


ausgezeichnet

Das Buch lehnt sich an die Erfolgsgeschichte des deutschen Tennisspielers Gottfried von Cramm an. Dieser hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr erfolgreich Tennis gespielt. In dieser Geschichte wird er Julius von Berg genannt.
Julius wächst gut behütet in einer wohlhabenden Familie mit zwei älteren Schwestern und einem Großvater, der als Winzer tätig ist, auf. Er und seine beiden Schwestern genießen eine hervorragende Schulbildung durch private Lehrer und diverse Angestellte auf der heimischen Burg. Die sportliche Herausforderung findet die Familie im gemeinsamen Tennisspiel, wofür eigens ein Tennisplatz auf dem Grundstück angelegt wird.
Das Talent des jungen Julius entwickelt sich stets weiter und wird durch seine Familie auch immer gefördert. Durch die Unterstützung seiner Eltern während seines Studiums die sportliche Aktivität weitervoranzutreiben, entwickelt sich Julius zu einem hervorragenden Tennisspieler von Weltklasse.

Wider Erwarten, aufgrund des eher unscheinbaren Covers, hat mir das Lesen des Buches sehr viel Freude bereitet, da der Autor eine schöne Sprache und unterschiedliche Erzählperspektiven wählt. Diese sind leicht zu erkennen, durch zum Beispiel die Eingrenzung von Kapiteln, eingefügte Sätze/Sprüche (bekannter Persönlichkeiten), etc.
Auch wenn man sich weder für Sport (insbesondere Tennis) interessiert, möchte ich dieses Buch weiterempfehlen, da es sich wunderbar lesen lässt und dabei eine spannende Geschichte des Tennis und deutscher Geschichte erzählt.

Bewertung vom 06.07.2021
Im Reich der Schuhe
Wise, Spencer

Im Reich der Schuhe


weniger gut

Der Mittzwanziger Alex Cohen soll zukünftig die Schuhfabrik seines Vaters in der chinesischen Stadt Foshan übernehmen. Der Vater kann sich jedoch nicht, wie ursprünglich geplant, aus dem Geschäft sanft zurücknehmen, sondern dirigiert aus dem Hintergrund weiter. Alex, ein Bostoner Jude, lernt die chinesische Arbeiterin Ivy in der Fabrik seines Vaters kennen. Ivy führt Alex in die vielfältigen Geheimnisse der chinesischen Kultur und vor allem Geschichte ein. Ivy verlor ihre Schwester bei der Stürmung des Tiananmen-Platzes in Peking. Um dieses Thema herum spielt ein Großteil des Plots.

So taucht Alex dank Ivy immer tiefer in die geschichtliche Entwicklung zur aktuellen Problematik in China ein, lernt jedoch auch immer mehr über die geschäftlichen Vorgänge (z.B. Schmiergeldzahlungen) seines Vaters.

Ich habe mich ehrlich gesagt die ganze Zeit gefragt: „Was möchte mir der Autor mit dieser Geschichte erzählen?“ Ich kenne China und insbesondere auch die dort üblichen Produktionsverhältnisse aus diversen Besuchen selbst sehr gut. Somit kann ich den Ausführungen des Autors gut folgen und finde sie äußerst detailliert und lebensecht dargestellt. Jedoch bleibt mir die Intention des Autors verschlossen.