Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Leser

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2014
In zehn Stufen zum BGE (eBook, ePUB)
Bergmann, Stefan

In zehn Stufen zum BGE (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nach der Lektüre dieses Buches bin ich ein brennender Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens und hoffe, dass sehr viele Menschen meine Meinung teilen werden oder dieses Buch zumindest eine breite Diskussion über dieses Thema anregen wird!

Der Autor klärt zunächst über die bereits erstaunlich alte Idee eines BGE, die historische Entwicklung unseres Sozialstaates und das aktuell in Deutschland angewandte Einkommensteuermodell (und mögliche Alternativen dazu) auf, er stellt das derzeit praktizierte Modell der finanziellen Absicherung sozial schwacher Mitbürger durch den Staat vor und hinterfragt es zugleich. Dabei schreibt der Autor in einer klaren, gut nachvollziehbaren Sprache und verwendet viele Tabellen und Rechenbeispiele, so dass selbst interessierte Laien das Buch verstehen werden. Bei seinen Ausführungen geht er aber durchaus ins Detail, räumt mit verschiedenen Vorurteilen über unser Einkommensteuersystem auf und erläutert auch die trockene wirtschaftswissenschaftliche Theorie vom abnehmenden Grenznutzen auf anschauliche Weise.

Schlicht genial und zugleich bestechend einfach finde ich den vom Autor vorgeschlagenen 10-Stufen-Prozess zur Einführung eines BGE und es drängt sich mir die Frage auf, warum da nicht schon vorher mal jemand draufgekommen ist! Und dabei scheint der Autor durchaus Realist und keineswegs versponnener Visionär zu sein, das zeigt schon die relativ niedrig angesetzte Höhe der veranschlagten BGE-Zahlung - nur knapp über dem sächlichen Existenzminimum. Besonders gelungen finde ich auch den Umsetzungsvorschlag für die Einführung einer Solidarischen Rente neben dem BGE, quasi als konsequente Fortführung des BGE im Rentenalter - alles greift sinnvoll ineinander! Sogar für die mögliche Gestaltung des notwendigen Verwaltungsapparates (beteiligte Behörden) für Einnahme und Ausgabe der benötigten Geldsummen durch den Staat wird vom Autor ein durchweg logisches Konzept vorgelegt.

Der sehr konkret ausgearbeitete Vorschlag besteht aus logisch aufeinanderfolgenden Reformschritten, welche so gestaltet und gut zu überwachen sind (ggf. auch abzubrechen), dass der einmal begonnene Reformprozess definitiv nicht in einem finanziellen Desaster und Chaos enden kann.

Sehr interessant und begrüßenswert fand ich das Ergebnis des Autors, dass von der Einführung eines BGE nach diesem Modell eben gerade nicht nur diejenigen profitieren würden, die bei oberflächlicher Betrachtung als die sozial Schwächsten angesehen werden, nämlich ALG II- und Sozialhilfe-Empfänger, sondern diejenigen, die derzeit tatsächlich am meisten vom Staat geschröpft werden, die Familien mit kleinen und mittleren Einkommen mit mehreren Kindern. Überzeugend fand ich diesbezüglich den Ansatz, dass die Finanzierung des BGE nicht ausschließlich über eine hohe Umsatzsteuer wie bei Götz Werner erfolgen soll, weil dies Geringverdiener im Verhältnis zu Besserverdienenden deutlich mehr belasten würde. Am Schluss des Buches stellt der Autor noch einmal sehr anschaulich anhand von Rechenbeispielen für verschiedene Lebens- und Familienkonstellationen dar, wie Familien von seinem vorgeschlagenen Modell profitieren würden.

Bewertung vom 16.11.2014
In zehn Stufen zum BGE
Bergmann, Stefan

In zehn Stufen zum BGE


ausgezeichnet

Nach der Lektüre dieses Buches bin ich ein brennender Verfechter eines bedingungslosen Grundeinkommens und hoffe, dass sehr viele Menschen meine Meinung teilen werden oder dieses Buch zumindest eine breite Diskussion über dieses Thema anregen wird!

Der Autor klärt zunächst über die bereits erstaunlich alte Idee eines BGE, die historische Entwicklung unseres Sozialstaates und das aktuell in Deutschland angewandte Einkommensteuermodell (und mögliche Alternativen dazu) auf, er stellt das derzeit praktizierte Modell der finanziellen Absicherung sozial schwacher Mitbürger durch den Staat vor und hinterfragt es zugleich. Dabei schreibt der Autor in einer klaren, gut nachvollziehbaren Sprache und verwendet viele Tabellen und Rechenbeispiele, so dass selbst interessierte Laien das Buch verstehen werden. Bei seinen Ausführungen geht er aber durchaus ins Detail, räumt mit verschiedenen Vorurteilen über unser Einkommensteuersystem auf und erläutert auch die trockene wirtschaftswissenschaftliche Theorie vom abnehmenden Grenznutzen auf anschauliche Weise.

Schlicht genial und zugleich bestechend einfach finde ich den vom Autor vorgeschlagenen 10-Stufen-Prozess zur Einführung eines BGE und es drängt sich mir die Frage auf, warum da nicht schon vorher mal jemand draufgekommen ist! Und dabei scheint der Autor durchaus Realist und keineswegs versponnener Visionär zu sein, das zeigt schon die relativ niedrig angesetzte Höhe der veranschlagten BGE-Zahlung - nur knapp über dem sächlichen Existenzminimum. Besonders gelungen finde ich auch den Umsetzungsvorschlag für die Einführung einer Solidarischen Rente neben dem BGE, quasi als konsequente Fortführung des BGE im Rentenalter - alles greift sinnvoll ineinander! Sogar für die mögliche Gestaltung des notwendigen Verwaltungsapparates (beteiligte Behörden) für Einnahme und Ausgabe der benötigten Geldsummen durch den Staat wird vom Autor ein durchweg logisches Konzept vorgelegt.

Der sehr konkret ausgearbeitete Vorschlag besteht aus logisch aufeinanderfolgenden Reformschritten, welche so gestaltet und gut zu überwachen sind (ggf. auch abzubrechen), dass der einmal begonnene Reformprozess definitiv nicht in einem finanziellen Desaster und Chaos enden kann.

Sehr interessant und begrüßenswert fand ich das Ergebnis des Autors, dass von der Einführung eines BGE nach diesem Modell eben gerade nicht nur diejenigen profitieren würden, die bei oberflächlicher Betrachtung als die sozial Schwächsten angesehen werden, nämlich ALG II- und Sozialhilfe-Empfänger, sondern diejenigen, die derzeit tatsächlich am meisten vom Staat geschröpft werden, die Familien mit kleinen und mittleren Einkommen mit mehreren Kindern. Überzeugend fand ich diesbezüglich den Ansatz, dass die Finanzierung des BGE nicht ausschließlich über eine hohe Umsatzsteuer wie bei Götz Werner erfolgen soll, weil dies Geringverdiener im Verhältnis zu Besserverdienenden deutlich mehr belasten würde. Am Schluss des Buches stellt der Autor noch einmal sehr anschaulich anhand von Rechenbeispielen für verschiedene Lebens- und Familienkonstellationen dar, wie Familien von seinem vorgeschlagenen Modell profitieren würden.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.