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Rabbitfan

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Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Der postapokalyptische Roman „Am Ende aller Zeiten“ von Adrian J. Walker erschien mit 432 Seiten am 25. August 2016 im Fischer Tor Verlag.

Der fünfunddreißigjährige Familienvater Edgar Hill lebt mit seiner Frau Beth und seinen beiden Kindern Arthur, ein Jahr alt, und Alice, 3 Jahre alt, in Edinburgh, Schottland, und ist sein einfaches, überschaubares Leben satt. Desillusioniert macht er sich klar, wie unglücklich er ist und dass er doch eigentlich nur noch seinen Pflichten nachkommt. Weder sein Job, noch seine Familie geben ihm Erfüllung.

Ed ist an einem derartigen Tiefpunkt in seinem Leben angekommen, dass für ihn die Katastrophe der Asteroideneinschläge auf den Britischen Inseln sogar eine Erleichterung darstellt. Endlich ist Schluss mit seinem sinnlosen Dasein.

Es ergibt sich, dass Ed sich auf neuen Pfaden nützlich machen kann, was seine Frau zunächst enttäuscht, da dies nichts direkt mit ihr und den Kindern zu tun hat - er macht sich gemeinsam mit anderen auf, für Nahrung zu sorgen. Schließlich verlieren sie sich dadurch sogar in dieser postapokalyptischen Welt und Ed muss versuchen, wenn er es so will, wieder zu seiner Familie zu gelangen.

Mit viel philosophischem Gedankengut macht Ed sich also mit einer Truppe weniger Leute auf den Weg in den Süden Englands auf, wo angeblich Schiffe die überlebenden Bürger auf die Südhalbkugel bringen sollen, welche nicht so verwüstet wurde. Auf dieser Reise ergeben sich viele verschiedene Begegnungen mit diversen seltsamen Gestalten. Dies und die Auswirkungen der Katastrophe auf die Umwelt lässt die Gruppe oftmals an ihre Grenzen stoßen.

Wer scheitert oder etwa über sich hinaus zu wachsen lernt, sei offen gelassen, denn dies sollte jeder selber durch eigenes Lesen herausfinden.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn einige suspekte Begegnungen ihre Längen hatten und ich diese auch nicht unbedingt nachvollziehen konnte. Dies könnte aber auch daran liegen, dass ich gewisse Sachen noch nie gemacht habe und ich daher nicht beurteilen kann, was mit jemandem in bestimmten Situationen geschieht.

Wegen der gelungenen Schreibweise, welche ich sowohl als unterhaltend wie auch bildlich gut dargestellt empfand, vergebe ich dem Buch aber trotzdem fünf Sterne.

Bewertung vom 20.07.2016
Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
Milchman, Jenny

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken


gut

Der Thriller „Night Falls – Du kannst Dich nicht verstecken“ von Jenny Milchman erschien mit 480 Seiten am 15. Juli 2016 im Ullstein Taschenbuch-Verlag.

Der Hauptstrang erzählt von Sandra Tremont, die mit ihrem Mann Ben, ihrer pubertierenden 15jährigen Tochter Ivy und ihrem alten Hund McLean vor kurzem in ein abgelegenes Traumhaus in Wedeskyull nahe der kanadischen Grenze gezogen ist.

Im Nebenstrang erfahren wir von zwei Häftlingen, denen die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, und deren Ziel eben dieses Traumhaus der Tremont`s ist.

Somit laufen in diesem Haus alsbald die beiden Erzählstränge zusammen und der Leser erfährt im weiteren durch Rückblicke, was es für eine Verbindung zwischen Sandra und Nick gibt.

Der Thriller berichtet teilweise mehr als detailliert über viele Einzelheiten, die für die Entwicklung der eigentlichen Geschichte gar nicht so wichtig sind und die großen Fragen, die beim Leser entstehen, bzw. bei mir entstanden sind, wurden für meinen Geschmack sehr unzureichend beantwortet oder näher erläutert. Manch ein guter Ansatz schien als Erklärung für gewisse Entwicklungen zu dienen, wurde aber nach kurzer Erwähnung nicht noch einmal aufgegriffen, so dass man für sich selbst die endgültige Erklärung für manches Rätsel oder Verhalten finden musste. Genauso wurden in sämtlich beschriebenen Gedankengängen manch guter Ansatz für eine eventuelle Lösung der prikären Situation, die sich immer weiter zuspitzt, vorgeschlagen, welche aber letzten Endes ebenso alle im Sande verlaufen.

Somit endete die Geschichte letztendlich auf sehr simple Weise mit zusätzlich verwirrenden neuen Geschehnissen, welche mich nicht überzeugen konnten.

Da der Thriller durchaus spannende Momente hatte und die Geschichte sich flüssig lesen ließ, vergebe ich ihm drei Sterne.