Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nick Bornschein

Bewertungen

Bewertung vom 19.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


weniger gut

Bücher mit großer Schrift und wenig Seiten erzeugen in letzter Zeit bei mir mehr und mehr den Drang es nicht zu kaufen, da ich zu oft durch fehlende Tiefe, mangelnde Charakterentwicklung und oberflächliche Handlung enttäuscht wurde. So auch in diesem Fall.
Der Buchrücken verspricht die Entwicklung eines Mannes während einer Wanderung durch das verwüstete England zu seiner Familie. Dabei fängt die eigentliche Wanderung relativ spät an (ca. ab S. 190 von 421). Zuvor wird mit wenig Tiefe die charakterliche Schwäche des Protagonisten oberflächlich in meist austauschbaren Ereignissen geschildert, auch wenn das Ereignis der Meteoriteneinschläge durchaus Potential hat. Dennoch dümpelt man zunächst dahin, bis die eigentliche Wanderung wirklich beginnt. Diese vollzieht sich dann in meist kurzen und knappen Kapiteln (die große Schrift hat hier mit Sicherheit einiges an Seitenzahlen dazu bewirkt), die leblos aneinander gereiht nur selten miteinander verbunden sind und praktisch die wirkliche Tiefe des Ausmaßes nur andeuten. Zum Ende hin - ca. ab S. 300 - wird es dann schlimmer. Ein wirklich sinnfreier Handlungsstrang mit einer durchgeknallten Frau die anscheinend mühelos aus ihrem vorherigen englischen Vorstadt-Hochhaus-Arbeitslosen Dasein Soldaten und ca. 200 Menschen einfach so befehlen kann, ein Virus der auf den letzten Seiten noch aus dem Hut gezaubert wird, eine transzendente Jesus-Begegnung… Ein Totalabsturz. Unser Protagonist entwickelt sich leider so gar nicht glaubhaft auf dieser Reise, so dass die Intention des Buches völlig verfehlt wird. Das Ende, nun ja, sei hier nicht verraten. Es passt zum Rest des Buches. Schade, schade.