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Diamondgirl
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Insgesamt 130 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


ausgezeichnet

Wieder daheim...

...so fühle ich mich, wenn ich einen neuen Roman des Donnerstagsmordclubs beginne. Und ich merke, wie sehr ich diese schrulligen Protagonisten vermisst habe.
Joyce Tochter Joanna hat endlich den richtigen Mann gefunden und die Hochzeit steht an. Natürlich feiern die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs mit und geraten auch gleich in den nächsten spannenden Fall. Der Trauzeuge des Bräutigams wendet sich an sie, weil jemand ihn umbringen will. Die sehnlichst erwarteten Turbulenzen nehmen ihren Lauf...

Wie immer ist der Fall recht verzwickt und ändert im Laufe der Geschichte immer gerne mal seine Richtung. Wie auch in den vorherigen Bänden wird aus unterschiedlichen Perspektiven geschildert und Joyce darf wieder aus der Ich-Perspektive erzählen - was mir persönlich immer am besten gefällt, da Joyce schon eine besondere Persönlichkeit hat und die meisten Lacher produziert.
Ganz nebenbei laufen jedoch auch die persönlichen Stränge der Protagonisten mit. Sei es Elisabeth mit ihrer Trauer um Stephen oder Ron, dessen Tochter ernsthafte Probleme mit ihrem Mann hat.
Für mich war es wieder ein rundum gelungener Roman, der sowohl reichlich Humor als auch Spannung und Tüftelei zu bieten hat und auch die zahlreichen Varianten des Lebens einfließen lässt, ohne dabei je rührselig zu werden. Ein Roman, der einfach in jeder Minute Spaß macht!

Bewertung vom 14.12.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sehr abwechslungsreich

Trauerredner Mads Madsen erhält den Auftrag, für seinen Jugendfreund Patrick die Trauerrede zu schreiben. Da er seit Jahren nichts mehr von ihm gehört hat, ist er gezwungen Erkundigungen einzuholen und muss erstaunt feststellen, dass sein ehemaliger Freund sich doch sehr geändert haben muss, denn die Schilderungen haben nichts mehr mit dem Patrick seiner Erinnerung zu tun.
Immer weiter dringt er in dessen Geschichte ein und immer tiefer in wirklich gefährliche Umstände. Schneller als ihm lieb ist macht er Bekanntschaft mit recht skrupellosen Gesellen, die sowohl ihn als auch seine Familie und seinen besten Freund, den Bestatter Fiete, bedrohen. Zu allem Überfluss will ihm auch niemand so recht glauben. Er beschließt, auf eigene Faust zu ermitteln.

Izquierdo ist wieder ein richtig schönes Buch gelungen! Die wichtigen Charaktere sind durchweg liebevoll entwickelt und beschrieben. Auch die weniger sympathischen.
Die Story liest sich wunderbar, gerade weil der Humor nicht zu kurz kommt. Und ich habe eine Schwäche für seine Art Humor. Trotzdem kommt auch die Spannung nicht zu kurz und der Kriminalfall baut sich immer mehr und stärker auf. Ich kann mir dieses Buch sehr gut verfilmt vorstellen.

Bewertung vom 07.12.2025
Prince, Jordan

Prince of Germany


sehr gut

Nicht ganz glücklich

Der Comedian Jordan Prince hat in einem kleinen Taschenbuch festgehalten, wie schwierig es sein kann, in einem fremden Land anzukommen. Das zu lesen war überwiegend amüsant. Auch der Beginn mit Schilderungen der amerikanischen Kindheit und Jugend war für Deutsche absolut amüsant bis teils schwer nachvollziehbar.
Kleines Taschenbuch deshalb, weil es ein 2sprachiges Wendetaschenbuch ist und daher der deutschsprachige Teil nicht mal 130 Seiten umfasste. Aber sie reichen ja durchaus für diesen Ausflug in die Welt eines amerikanischen Einwanderers. Dieser Einfall ist auch nicht neu - es gab bereits Bücher dieser Art, wobei mir immer noch nicht einleuchtet, wozu es dienen soll.
Egal... Der Humor war mir stellenweise etwas platt. Sein Dauer- und womöglich Lieblingsthema Masturbation und erstes Mal ging mir irgendwann auf den Nerv. Viel spannender fand ich die Unterschiede zwischen amerikanischer und deutscher Lebensart, wobei ausgerechnet München, also Bayern, nicht unbedingt als Synonym für deutsche Lebensart gelten sollte. Auch wenn das in Amerika gerne so dargestellt wird. Ein Fehler, der umgekehrt natürlich genauso gemacht wird.
Jedenfalls ist es absolut gut zu lesen und auch meist mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Oft ist es natürlich überzogen, wie es sich für einen Comedian gehört - aber immer durchweg sympathisch und nett an die Lesenden gebracht. Man hat nie das Gefühl, dass etwas angeprangert wird oder wirklich negativ gemeint ist.
Ich hatte jedenfalls meinen Spaß bei der Lektüre!

Bewertung vom 13.05.2025
Frank, Arno

Ginsterburg


ausgezeichnet

Ein schleichender Prozess

Arno Frank nimmt uns Lesende mit in das fiktive Städtchen Ginsterburg. Ihm ist ein ausgesprochen gelungener und spannender Roman gelungen. Wobei man spannend nicht mit thrill oder action verwechseln darf.
Die Geschichte mit zahlreichen Protagonisten ist in 3 Teile gegliedert, über die Jahre 1935, 1940 und 1945. Neben der Schilderung teils wirklich banaler Vorkommnisse finden sich immer wieder eingefügte "Dokumente" wie Zeitungsmeldungen, Gesetzesauszüge, Briefe etc. was durchaus auflockern und gleichzeitig informieren kann.
Spannend ist vor allem, wie sich die Gesellschaft und der Umgang miteinander ändert. Und diese Änderung betrifft auch die Protagonisten, die man anfangs durchaus als eher sympathisch empfand und ist eher ein schleichender Prozess. Es verdeutlicht, dass niemand wirklich gefeit ist gegen geschickte Manipulation. Gerade aktuell ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben und diese Mechanismen zu durchschauen.
Nicht unerwähnt bleiben soll der wunderbare Schreibstil des Autors, der es einem ausgesprochen einfach macht dran zu bleiben, obwohl die Protagonisten einem nicht wirklich nahe kommen. Zum Glück, will man fast sagen.

Bewertung vom 27.03.2025
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


ausgezeichnet

Herr Hirasaka betreibt ein Fotostudio, dass eigentlich gar keines ist. Es existiert an der Schwelle zum Jenseits und hat lediglich die Aufgabe, gerade Verstorbene sanft und zufrieden dorthin zu geleiten. Aus zahlreichen Fotos - für jeden Lebenstag steht eines zur Verfügung - darf der/die Verstorbene eines auswählen, um den ganz persönlichen Lebensfilm zu gestalten, den man sich beim Übertritt ins Jenseits anschauen darf. Quasi "das ganze Leben, das in wenigen Sekunden vor dem geistigen Auge erscheint", was wohl in verschiedenen Kulturen Erwähnung findet.
In diesem wunderschön aufgemachten Buch begleitet Hirasaka 3 Verstorbene sehr unterschiedlicher Natur, die er auch für ein selbst zu knipsendes Foto an einen ganz bestimmten Tag ihres Lebens in die Vergangenheit zurück bringt. Auch das gestaltet sich recht unterschiedlich bei den einzelnen Protagonisten.

Die Geschichten der Verstorbenen sind absolut interessant, auch wenn sie nur relativ kurz erzählt werden. Schließlich ist das Buch nicht wirklich umfangreich. Muss es aber auch nicht sein, denn manchmal liegt auch in der Kürze die wahre Kraft.
Langsam steuern die Erzählungen auf einen gemeinsamen Nenner hin, der zwar einigermaßen unlogisch im zeitlichen Ablauf ist, aber was ist an dieser Erzählung überhaupt logisch? Sie macht einfach Spaß und wirkt auf seltsame Weise entspannend und beruhigend. Mir hat das Buch jedenfalls wirklich Freude bereitet und mich von der Hektik des Alltags ein wenig befreit.

Bewertung vom 12.02.2025
Haas, Wolf

Wackelkontakt


ausgezeichnet

Was für eine verrückte Idee!

Dies war mein erstes Haas-Buch, aber ganz sicher nicht mein letztes!
Franz Escher sitzt zuhause und wartet auf den Elektriker, denn seine Steckdose hat einen Wackelkontakt. Da dieser auf sich warten lässt, vertreibt er sich die Zeit mit einem Buch, das von einem abtrünnigen Mafioso handelt, der in ein Zeuschutzprogramm aufgenommen wird.
Elio sitzt in Italien im Knast und hat seine Kumpanen an die Polizei verkauft. Da er nachts lieber wach bleibt, liest auch er ein Buch. Es handelt von Franz Escher, der auf den Elektriker wartet.
In diesen beiden Ebenen spielt der Roman - und spielen trifft es hier am besten. Den Namen Escher hat Haas nicht von Ungefähr gewählt, denn wie bei den Bildern des Künstlers entsteht ein Vexierspiel dem man nur zu gerne folgt. Die Ebenen wechseln mitunter in atemberaubendem Tempo, wobei man an keiner Stelle orientierungslos in der Geschichte herum stolpert. Man weiß immer, wo man sich gerade befindet.
Die Ebenen nähern sich immer mehr an, bis sie letztlich auf ein temporeiches Finale zusteuern. Dass dieses Finale nicht wirklich realistisch und logisch ist - geschenkt! Dafür macht dieses Buch viel zu viel Spaß, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Eingängig und mit einer guten Portion Humor. Überhaupt zeugt das ganze Konzept dieses literarischen Meisterstücks von reichlich Sinn für Humor.
Für mich definitiv ein echtes Highlight!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2024
O'Connor, Elizabeth

Die Tage des Wals


gut

Die 18jährige Manod lebt Ende der 30er Jahre mit jüngerer Schwester und Vater auf einer kleinen walisischen Insel. Ihr Leben ist extrem eintönig und die Jahre mit ihren Jahreszeiten wiederholen sich ständig in ihrem Ablauf. Die Männer der Insel sind überwiegend Fischer und alle Bewohner kennen Insel und Meer in und auswändig. Als eines Tages ein Wal an Land gespült wird ändert sich das Leben dort für eine Weile. Als auch noch zwei Briten vom Festland ankommen, gerät Manods bisheriges Leben aus den Fugen.

Leider bin ich mit diesem Buch nicht so recht warm geworden. Zwar versteht die Autorin gut, das karge Leben der Inselgemeinschaft zu beschreiben, aber es bleibt in meinen Augen alles seltsam blutleer. Sowohl die Charaktere als auch alle Geschehnisse werden eigenartig neutral wiedergegeben. Was für mich etwas anderes als reine Sachlichkeit ist.
Obendrein ist der Roman immer wieder mit walisischer Sprache gespickt, die selbstverständlich auch übersetzt wird. Allerdings frage ich mich: wozu? Was bringt mir dieses für meine Zunge unaussprechliche Kauderwelsch, von dem ich nicht mal weiß, wie es sich anhört? Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir gleich auf, dass das Buch ja relativ sparsam daher kommt, zumindest was den Umfang mit 206 Seiten angeht. Noch dazu ist es in überwiegend kurze Kapitel aufgeteilt, die jeweils mehrere Leerzeilen zu Beginn und zum Ende aufweisen. Vermutlich hätte man den Inhalt auch auf 150 Seiten drucken können.
Die interessantesten Stellen waren für mich definitiv die Auszüge aus den Aufzeichnungen der Britin, weil sie verdeutlichten, wie die Beobachtungen der Insulaner bei der etwas hochnäsigen Wissenschaftlerin ankamen und was sie daraus machte. Relativ schnell wird klar, dass das Leben auf der Insel und ihre Beobachtungen nicht immer etwas miteinander zu tun haben und wie sich alles entwickelt. Dementsprechend wenig Überraschungen bietet die Lektüre in dieser Hinsicht.
Dabei verfügt die Autorin durchaus über eine sehr bildhafte Sprache - die sie aber leider für mein Empfinden viel zu gelangweilt einsetzt. Sehr zu meinem Bedauern, denn vom Thema her hätte es wirklich was hergegeben.

Bewertung vom 22.08.2024
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Es war mir ein Vergnügen

Oscar ist ein mathematischer Überflieger und sitzt bereits mit 16 im Hörsaal der mathematischen Fakultät. Er erzählt den Lesenden, wie er Moni kennen und schätzen lernte, die sich mit über 50 ihren lang gehegten Herzenswunsch erfüllen und Mathematik studieren möchte. Was sich erst einmal ganz einfach liest, erweist sich als wahre Herausforderung, denn unterschiedlicher können 2 Menschen kaum sein. Während Oscar zumindest eine milde Form des Asperger-Syndroms kennzeichnet, steht Moni ihre Frau und kümmert sich nicht nur um ihre vom Leben überforderte Tochter, sondern kümmert sich nebenbei auch immer wieder um ihre 3 Enkel und ihren Lebensabschnittsgefährten, der eher eine zusätzliche Belastung statt Entlastung darstellt. Sie hat mehrere Nebenjobs und eigentlich kaum Zeit für ein Studium, das sie vor ihrer Familie geheim hält.
Obendrein ist sie recht auffallend gekleidet und eher extrovertiert, weshalb sie für Oscar wie ein kleines Wunder daher kommt. Und nicht gerade ein wunderbares Wunder, sondern eher ein wunderliches. Es wird einiges passieren, ehe die beiden in Freundschaft zueinander finden.

Pi mal Daumen ist das bisher dritte Buch, das ich von Alina Bronsky gelesen habe und es gefiel mir ausgezeichnet! Gerade durch die etwas skurrilen Figuren entwickelt sich ein sehr humorvoller Ton. Dass Oscar die Geschichte erzählt ist m. E. besonders gelungen, denn so erfährt man, wie verwirrend soziale Kontakte für Menschen mit Asperger-Autismus sein können.
Definitiv gibt es auch Einblicke in dieses schwierige Studienfach, wobei es nicht erheblich ist, ob man diese Passagen nachvollziehen kann oder nicht. Man muss also kein Mathematiker sein, um dem Buch folgen zu können. Worauf es eher ankommt ist die Entwicklung, die beide Protagonisten durchmachen, wenn sie sich einander immer mehr annähern und schätzen lernen. Manche klischeehaften Vorurteile - die aus Oscars Sicht ja durchaus erlaubt sein sollten, machen die Leserschaft darauf aufmerksam, dass Vorurteile oft den Blick trüben und verstellen.
Mir gefiel jedenfalls das eigenwillige Spiel der Mitwirkenden und ausnahmslos alle Charaktere sind wirklich gut angelegt und erwachten in meiner Vorstellung zum Leben. So muss Literatur sein, die Spaß beim lesen macht!

Bewertung vom 13.08.2024
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


ausgezeichnet

Die Herkunft als Rätsel

Das Cover des Buches ist sehr interessant und edel gestaltet.

Clayton Stumper wurde als Säugling vor der Pforte der heiligen Hallen der mysteriösen ›Gemeinschaft der Rätselmacher‹ in einer Hutschachtel von Pippa, der Gründerin dieser Gemeinschaft gefunden und aufgezogen. 25 Jahre später ist Pippa verstorben und in Clayton wächst der Wunsch, mehr über seine wirkliche Herkunft zu erfahren, denn inzwischen ähnelt die blitzgescheite Gemeinschaft eher einem Seniorenheim. Sie besteht aus den besten Rätselerfindern des Landes, egal ob Kreuzworträtsel, Labyrinthe, Puzzle oder Knobelspiele.
Während seiner Jugend wird er von der Gemeinschaft, hauptsächlich von Pippa, aufgezogen und betreut. Als Pippa stirbt hinterlässt sie ihm die Aufgabe, das Rätsel seiner Herkunft zu lösen. Und zwar in einer Art Schnitzeljagd quer durch Europa. Er findet bei seinen Reisen neue Freunde und Bekannte.

Das Buch arbeitet mit zwei Ebenen der Erzählung. Eine Ebene beschäftigt sich in Rückblenden mit der Gründung und Geschichte der Gemeinschaft, ihren Höhen und Tiefen und ihrem Weg zu Erfolg, erzählt aus Pippas Sicht. Die andere, aktuelle Ebene handelt von Clayton auf der Suche nach seiner Herkunft und nach sich selbst. Dadurch ist das Buch recht abwechslungsreich gestaltet.

An die Rätselkünste der Lesenden werden keine besonders großen Anforderungen gestellt, aber es ist recht amüsant aufgebaut.

Was den besonderen Charme des Buches ausmacht, ist die warmherzige Art in der es geschrieben ist. Clayton, der fast 25 Jahre wohl behütet in der Gemeinschaft aufgewachsen ist, geht hinaus und entdeckt die Welt für sich. Hier gibt es einige sehr berührende Momente. Wie er lernt mit Menschen umzugehen, mutiger wird und sich aus seiner Komfortzone heraus bewegt.

Angenehmer Weise gibt es auch ein Personenverzeichnis zu Beginn des Buches. Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Der Ton ist locker, angenehm warmherzig und wirklich gekonnt.

Fazit: Ein rundum gelungenes Buch!

Bewertung vom 31.07.2024
Paasilinna, Arto

Vorstandssitzung im Paradies


sehr gut

Robinsonade der Moderne

Der Erzähler verunglückt mit einer seltsam anmutenden Passagier-Gemeinschaft mit dem Flieger über dem tropischen Meer. Bis auf 2 Opfer können sich alle auf eine scheinbar unbewohnte Pazifikinsel retten, während das Flugzeugwrack kurz vor der Küste auf einem Korallenriff liegt.
Die Gesellschaft besteht aus Hebammen, Krankenschwestern, Ärzten, Forstarbeitern, der Flugzeugbesatzung und dem erzählenden Journalisten - aus Finnland, Schweden, Norwegen und England.
Diese zusammengewürfelte Truppe muss fortan darum bemüht sein, sowohl unbedingt erforderliche Nahrung zu beschaffen, als auch ein verträgliches Miteinander zu finden. Und das gelingt verblüffend gut, wenn auch nicht gleich auf Anhieb.

Ich liebe den teils schnurrigen Erzählstil von Paasilinna, der auch die aberwitzigsten Begebenheiten so schildert, als wäre es für ihn normaler Alltag.
Zwischendurch werden wenige kurze Erzählungen eingestreut, entweder vom Erzähler selbst oder aber in Form der Wiedergabe einer Geschichte eines Mitbewohners. Nicht immer versteht man unmittelbar, was der Autor einem damit sagen wollte, aber Paasilinna hatte m. E. einfach ein Plauder-Gen und hörte sich seine Geschichten einfach gerne selbst an. Dennoch ist es sicher nicht sein skurrilstes Buch, doch er stand auch da erst am Beginn seiner schriftstellerischen Karriere. Schließlich erschien es im Original bereits 1974, wobei es nichts an Aktualität verloren hat.
Im Kern geht es darum, ob der Mensch wirklich glücklich ist, wie er in der zivilisierten europäischen Gesellschaft lebt. Denn das Leben im Einklang mit der alles beherrschenden Natur kann sicherlich sehr befriedigend sein und eine menschliche Gemeinschaft, die im Sinne aller handelt - demokratisch und auch fast schon kommunistisch - ist sicher ein erstrebenswertes Leben. Zumindest im Roman...