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Leselottchen
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Weil der Stadt

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 20.06.2025
Furniss, Jo

Der Stau


sehr gut

Gefährliche Stauermittlungen
Kommissarin Belinda Kidd, die sich Billy nennt, hat sich einen Mietwagen am Flughafen gemietet und versucht auf schnellstem Wege heimzukommen. Der Jetlag und ein Trauma, dass ihrer Arbeit geschuldet ist, machen ihr zu schaffen. Sie steht kurz vor dem Ruhestand.
Doch plötzlich müssen alle Autos stoppen, ein langer Stau bildet sich. Schuld ist eine Autobombe in dem Tunnel der Richtung London City führt. Schnell merkt man, dass ein Fahrer tot im Auto sitzt. Dass er getötet wurde ist nicht zu übersehen.
Der Mörder hat keine Chance zu entkommen.
Aber die Kommissarin muss den Mörder finden, bevor sich der Stau auflöst.
Man lernt immer mehr Menschen kennen.
Auf den ersten Blick sind sie scheinbar wild zusammengewürfelt. Aber ist das wirklich so?
Kommissarin Kidd tut ihr Bestes, auch mit telefonischer Hilfe eines Kollegen ihrer Dienststelle. Als Leser wird man durch ihre Ermittlungen sehr gut unterhalten.
Die Anzahl der Verdächtigen mehrt sich, gleichzeitig weiß man nicht, ob die Gefahr besteht, dass es womöglich bald noch ein weiteres Opfer geben könnte. Fast jeder trägt ein Geheimnis mit sich. Nicht nur die Temperatur steigt, auch die Stimmung auf der Autobahn heizt sich auf. Und mit ihr auch die Angst vor weiteren Autobomben.
Die sehr bildliche Schreibweise dieses sogenannten Locked-Room-Thrillers hat mein Kopfkino angeregt. Die nicht all zu langen Kapitel bieten viele abwechslungsreiche Sichtweisen beim Lesen.
Belinda Kidd ist ein hartnäckiger Typ. Obwohl sie insgeheim Selbstzweifel plagen, tritt sie taff auf.
Die Story hat seine Stärken und seine Schwächen. Überraschende Wendungen und der eigentliche Hintergrund der Geschichte bieten einem spannende Lesemomente. Gleichzeitig finde ich manches etwas zu sehr konstruiert und zu abstrus.
Als Leser kann man nur hoffen, nie mitten in so einem Stau zu stecken. So genau möchte ich die Menschen in den Autos um mich herum gar nicht kennenlernen.
Die Idee der Geschichte ist wirklich gut, ich hätte mir aber insgesamt etwas mehr Spannung gewünscht.
Es lohnt aber auf jeden Fall sich mit dem Buch gedanklich in den Stau versetzen zu lassen und Billy bei der Lösung dieses Autobahnrätsels behilflich zu sein.
Das Cover sieht klasse aus und auch der Titel passt sehr gut zu dieser Story.

Meine Bewertung vom
19.06.2025

Bewertung vom 24.03.2025
Rosenkranz, Julia

Hör mal, wie ich schnattern kann (Mein erstes Streichel-Soundbuch 1)


ausgezeichnet

Entzückendes Mitmachbuch für die Kleinsten

Dieses entzückende Mitmachbuch für Kinder ab 12 Monaten hat unsere fast einjährige Enkelin total begeistert.
Ganz schnell fand sie heraus, wie man den niedlich gezeichneten Tieren Töne entlocken kann.
Das lange kuschlige Fell des Kätzchens und des Gänsekükens haben es ihr dabei besonders angetan. Aber auch die kurzen Fellflecken des Kälbchens, des Ferkels und das lockige Fell des Lämmchens wurden x-mal ausprobiert. Es sind die Orginaltöne der Bauernhoftiere, was ich besonders schön finde. Der Text lässt sich auch wunderbar vorlesen.
Das Büchlein bringt zusätzliche Freude in die Kuschelstunde und weckt auch im Nu das Interesse der Kleinen.
Die Bilder sind schön bunt und naturgetreu gezeichnet. Es gibt viel zu gucken, die Seiten sind aber nicht überladen.
Das Buch ist größer, als ich beim Schauen im Internet angenommen habe und sehr robust.
Die Lautstärke der Töne ist genau richtig. Unsere Kleine konnte gar nicht mehr aufhören, dem Büchlein neue Töne zu entlocken. Es war ihr auch schnell klar, wo genau man drücken sollte. Schon beim Cover geht's los mit dem Spaß. Da Batterien dabei sind, kann man auch gleich loslegen.
Gerne schaue ich weiterhin noch nach anderen Büchern aus dieser Reihe, da mich dieses süße Streichel-Soundbuch voll und ganz überzeugen konnte.
Dieses bunte Mitmachbuch für die Kleinsten bietet vergnügliche Vorlesestunden.

Bewertung vom 22.06.2024
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10


ausgezeichnet

Intensive Mördersuche
Da ich gerne Urlaub in dieser Region mache, freue ich mich immer sehr über eine Neuerscheinung von Remy Eyssen.
Der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter und seine Lebensgefährtin, die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell sowie ihr Team werden dieses Mal extremst gefordert. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Er geht äußerst brutal vor. Ich habe das Gefühl, dass die Zusammenarbeit von Leon und Isabelle in diesem Fall sehr intensiv ist und das Privatleben nicht so viel Raum wie sonst hat. Einige Charaktere, die man aus den vorherigen Büchern kennt, treten wieder in Erscheinung. Und es passiert auch manches abseits der intensiven Mördersuche. Doch das Urlaubsfeeling, dass ich sonst beim Lesen empfinde trat dieses Mal nicht so richtig in Erscheinung. Dazu sind die Taten zu grausam. Alle stehen unter enormen Druck. Die Story ist absolut fesselnd und mega spannend. Man fiebert mit und erlebt nervenaufreibende Lesestunden.
Ich bin nach wie vor begeistert von dieser tollen Reihe und hoffe auf weitere Fälle bei denen Dr. Leon Ritter sein ganzes Können zeigen muss. Das Cover ist wie immer ein richtiger Hingucker.
Diese Reihe hat mich vor Jahren zu einem Urlaub in dieser wundervollen Gegend animiert, dem letztes Jahr ein zweiter folgte. Als absoluter Fan dieser Provence-Krimis gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.02.2024
Poznanski, Ursula

Die Burg


ausgezeichnet

Geniales Leseabenteuer
Escaperoom Abenteuer werden heute viele angeboten. Doch dass was Nevio, der Eigentümer der Burg Greiffenau seinem Publikum hier präsentieren möchte, ist etwas ganz besonderes.
Mit Hilfe von KI, die hier KIsmet genannt wird, kann man in die unterschiedlichsten gruseligen und schaurigen Szenarien eintauchen. Man sollte genau überlegen, welche Worte man der KI zum Spielen vorgibt. Ein letzter Testlauf, bei dem nur eine kleine Anzahl ausgewählter Teilnehmer zugelassen sind, soll heute stattfinden. Sie bekommen eine hohe Summe bezahlt, um anschließend Werbung für dieses außergewöhnliche Abenteuer zu machen. Sie alle sind zu Beginn noch ganz guter Dinge. Aber es dauert nicht allzu lange bis alles aus den Fugen gerät und die KI vollständige Kontrolle übernimmt.
Die Protagonisten sind dem Spiel auf erschreckende und dramatische Weise ausgeliefert und man staunt, was diese KI so alles über die einzelnen Protagonisten zu wissen scheint.
Wir als Leser sind zu jeder Zeit mittendrin im Geschehen, zittern und fiebern mit.
Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist fantastisch. Das Lesevergnügen ist intensiv und überaus fesselnd. Man fragt sich auch immer wieder, ob das wirklich so passieren könnte und wer letztendlich hinter dem ganzen horrormäßigen Geschehen steckt. Die Idee ist einfach klasse und das Thema hochaktuell. Das ist ein sehr gelungener Thriller. Interessant für ein ganz breites Publikum. Für mich ist es das erste Buch dieser Autorin, aber ganz sicher nicht das letzte.
Das Cover, der Titel und der Untertitel passen hervorragend und der Klappentext machte mich auf Anhieb neugierig.
Ich bin froh, mich auf dieses geniale Leseabenteuer eingelassen zu haben.
Dieses Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir, da es mich die letzten Tage extrem gut unterhalten hat.

Bewertung vom 19.12.2023
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


ausgezeichnet

Geheimnisvoll, ereignisreich und fesselnd
Sarah Penners erstes Buch "Die versteckte Apotheke" hatte mich schon sehr begeistert.
Das Cover dieses zweiten Buches ist mindestens genau so schön. Nicht nur der Umschlag ist ein echter Hingucker, auch das Buch hat diese gelungene Verzierung.
Ich war schon Wochen vorher riesig gespannt auf diesen Roman.
Im Gegensatz zum ersten Buch, das in der Zeit hin und her springt, spielt diese Geschichte durchgehend im Jahre 1873 zu Zeiten des viktorianischen Zeitalters. Sie führt die Leser in die spirituelle Welt der Wahrsager, besucht mit ihnen geheimnisvolle Séancen und lässt sie den Hauch von Begegnungen mit Geistern von Verstorbenen spüren. Die Hauptfigur Lenna Wickes hat vor nicht allzu langer Zeit ihre Schwester Evie verloren. Sie ist unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen. Ihre Schwester fand das Okkulte sehr anziehend und Lenna ist sich sicher, dass ihr Tod damit zusammenhängt. So macht sie sich von London aus auf die Reise nach Paris um zu Evies Bekannten, der sehr talentierten Wahrsagerin Vaudeline D'Allaire in die Lehre zu gehen. Immer mit dem Hintergedanken, dadurch mit Evies Geist Kontakt aufnehmen zu können. Wie sich herausstellt ist Lenna, obwohl sie dem ganzen Zauber sehr skeptisch gegenüber steht, sehr talentiert. Sie ist ihrer Lehrmeisterin eine große Stütze. So werden die beiden nach London gerufen, um mit einer Séance bei der Aufklärung des Mordes an dem Präsidenten der Londoner Séance Society behilflich zu sein.
Diese Society besteht ausschließlich aus männlichen Mitgliedern. Allen voran der undurchsichtige Mr. Morley, der die beiden kurze Zeit später in London begrüßt. Lenna riskiert viel um die Hintergründe der Todesfälle aufzuklären und begibt sich dadurch in große Gefahr.
Sarah Penner hat es auch dieses Mal hervorragend geschafft mich in den Bann der Geschichte zu ziehen, auch wenn mir ein wenig die Zeitsprünge vom vorherigen Buch fehlten. Ihr Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut. Es handelt sich um eine sehr ungewöhnliche Geschichte. Im Buchladen findet man das Buch bei den historischen Romanen, man könnte es aber auch in das Regal der historischen Krimonalromane stellen. Die Handlung ist überaus spannend und extrem interessant. Die Autorin hat das Geschick einen beim Lesen in ihre ausgedachten Welten vollkommen abtauchen zu lassen. Alles ist wunderbar atmosphärisch und bildlich beschrieben. Überraschende Wendungen machen das Ganze zu einem ereignisreichen und fesselnden Lesevergnügen.
Auch dieses Buch von der amerikanischen Schriftstellerin möchte ich sehr gerne weiterempfehlen. Wenn ich Buchgeschenke suche, gehört Sarah Penner für mich weiterhin zur ersten Wahl.

Bewertung vom 13.11.2023
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein vielversprechender Auftakt

Dieser lebendige Krimi, der im eiskalten, winterlichen Nordschweden spielt, hat mich sehr gut unterhalten. Der Schreibstil der Autorin ist äußerst angenehm und liest sich recht flüssig.
Kriminalinspektorin Maya Topelius und ihr Partner Pär Stenqvist reisen aus Stockholm an um die Polizei in Östersund bei der Ermittlung zu unterstützen. Das Mordopfer ist der Politiker und Umweltaktivist Mats Anderberg. Maya ist eine Schwedin mit deutschen Wurzeln, sie ist taff, trifft sich gerne mit ihren Freundinnen und versteht sich sehr gut mit ihrem Partner Pär.
Beide Charaktere sind sehr sympathisch. Ihre Offenheit bringt auch die anfänglich kühle Mauer der Kollegen vor Ort zum Schmelzen. Die Themen im Buch sind sehr aktuell. Es geht um Geheimnisse und Intrigen in der Forstwirtschaft, aber auch um sexuelle Gewalt. Eine gelungene Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben, vor allem von Maya, mit atmosphärischen Landschaftsschauplätzen. Genau so stelle ich mir einen skandinavischen Krimi vor.
Alles wird sehr bildlich beschrieben, man hat das Gefühl Maya zu begleiten. Schön finde ich auch, dass reale Orte verwendet werden. Mehr als ein Mal habe ich dazu Bilder im Internet angeschaut.
Ein sehr gut durchdachter, abwechslungsreicher Krimi, der zum letzten Drittel hin noch an Tempo zunimmt. Der vielversprechende Auftakt einer schwedischen Krimi-Reihe, der mich neugierig auf weitere Bücher mit Maya und Pär macht.
Das Cover und der Titel sind sehr ansprechend und passen perfekt zur Story.
Ich möchte das Buch sehr gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.08.2023
Reich, Anja

Simone


ausgezeichnet

Sehr eindrucksvoll
Simone nimmt sich im Jahr 1996 im Alter von 27 Jahren das Leben. Keiner hatte damit gerechnet. Anja Reich, die Autorin dieses Buches war mit Simone befreundet. Bis zum Schluss blieben die beiden in Kontakt. Stunden vor ihrem Freitod rief Simone bei ihrer Freundin Anja an, um sich mit ihr zu treffen. Diese hat keine Zeit und vertröstet sie auf später. Es konnte doch keiner wissen, dass es nie ein Später geben würde. Viele Jahre nach diesem schrecklichen Tag begibt sich die Autorin auf Spurensuche. Sie möchte wissen, warum Simone diesen bitteren Schritt gewählt hat.
Man erfährt viel über die Lebenswege der Großeltern und der Eltern von Simone und lernt ihren Bruder André kennen. Simones Aufwachsen in der DDR spielt eine große Rolle in dem Buch. Auch Anja Reich erzählt viel von sich. Die Wege von Simone und Anja kreuzen sich immer wieder. Die Einblicke in das Alltagsleben in der DDR finde ich sehr interessant. Alles wurde organisiert und geregelt. Man sieht, dass viele mit dem Mauerfall und der Wende doch nicht so gut klarkamen, wie man das annehmen konnte.
Einerseits liebte Simone das Reisen, hatte ein umtriebiges Liebesleben, andererseits hatte man zunehmend das Gefühl, dass sie sich selbst immer wieder ausbremst. Simone, eine Frau mit vielen Geheimnissen. Auch wenn Anja Reich versucht anhand von Tagebüchern, Dokumenten, Interviews von Familie, Freunden und Bekannten ein klareres Bild von Simone zu erschaffen, so bleibt Simone in vieler Hinsicht ein Rätsel. Warum? Das ist letztendlich schwer zu erklären.
Die Autorin hat mit diesem Buch eine wunderschöne Erinnerung an ihre Freundin entstehen lassen. Ein überaus berührendes Werk mit viel Gefühl geschrieben. Auch hat mich die Geschichte sehr gefesselt. Für mich ist dieses Buch eine wunderbare Mischung aus Autobiografie, Gesellschaftsroman und geschichtlichem Wissen, sehr eindrucksvoll. Am Ende ist man zutiefst aufgewühlt und man behält "Simone" bestimmt noch lange in Erinnerung.
Das Cover und der Titel passen perfekt zu diesem Buch.

Bewertung vom 21.05.2023
Geschke, Linus

Die Verborgenen


ausgezeichnet

Erstklassige Leseunterhaltung
Alles könnte so perfekt sein, doch Beziehungen sind mitunter recht schwierig. Wenn Familien irgendwann einmal nicht mehr richtig funktionieren, kommt eins zum anderen und schon befindet man sich in einem Zustand voller Unverständnis und Enttäuschung. Genau so geht es Familie Hoffmann in diesem Buch. Mutter, Vater und die fast erwachsene Tochter haben ihre Geheimnisse, ein angenehmes Miteinander sieht anders aus. Das Unheilvolle, das sie beobachtet und in ihr Haus eindringt wird nicht bemerkt. Es lebt zwar im Verborgenen, doch gleichzeitig mitten unter ihnen. Auch wenn man sich über manche Vorkommnisse wundert und Vermutungen anstellt, ohne Kommunikation kommt die Wahrheit schwerlich ans Licht.
Wow, was für ein hochspannender Thriller. Eine Story, die unter die Haut geht, bei der es einem mitunter eiskalt den Rücken herunter läuft. Phrogging ist bei uns, was bin ich froh, noch nicht so bekannt wie in den USA. Der Gedanke, dass jemand sich im eigenen Haus versteckt, wäre mehr als gruselig. Die Story ist sehr ideenreich und erstklassig durchdacht. Jeder Handlungsstrang ist überaus interessant und die einzelnen Charaktere und ihre Emotionen wurden hervorragend herausgearbeitet. Auch die Schauplätze wurden sehr gut ausgewählt. Mein Kopfkino hat wunderbar funktioniert. Ich liebe den Schreibstil von Linus Geschke und er schafft es jedes Mal mich zu überraschen und mich in den Bann des Buches zu ziehen. Kurze Kapitel, jeweils aus der Sicht der Protagonisten geschrieben, treiben einen beim Lesen an. Das ist ein Thriller ganz nach meinem Geschmack, der mir erstklassige Leseunterhaltung bietet.
Das Cover ist richtig toll und auch der Titel gefällt mir sehr gut.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2023
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


sehr gut

Vergnügliche Krimiunterhaltung
Nachdem Arie aufgrund eines misslichen Vorfalls seine Ehefrau, sein Zuhause und seinen Job bei der Polizei verliert, zieht er sich auf sein kürzlich geerbtes Hausboot zurück, das in den malerischen Grachten von Amsterdam liegt. Er will sich selbständig machen und beschließt eine Detektei zu gründen. Und er schafft es auch vier Mitstreiter an Bord zu holen. Maddie, Jack, Jan und Elin sind allesamt leicht verkrachte Existenzen, die sich liebend gern Arie anschließen möchten. Zum Team gehört ein Hund und sogar ein kleines Eichhörnchen mit dem außergewöhnlichen Namen Fru Gunilla gesellt sich dazu.
Der erste Auftrag führt die Detektive in die Amsterdamer Gastronomie. Zwei Köche kämpfen um den Auftrag für ein aufwendiges Hochzeitsessen. Vorab wurde ein amüsanter Wettstreit vom Vater der Braut ausgerufen. Eine Leiche darf natürlich auch nicht fehlen und mittendrin agiert das bunt gemischte Team der Hausbootdetektive.
Alle Charaktere werden in diesem ersten Band sehr umfangreich beschrieben. Der Auftrag und der Fall geraten dadurch zeitweise etwas in den Hintergrund.
Die Geschichte unterhielt mich trotzdem hervorragend durch die gelungenen Dialoge, gewürzt mit einer Prise Humor, einer tollen Auswahl liebenswerter und chaotischer Detektive, nichtalltäglichen Ermittlungsmethoden, sowie eher speziellen Straftaten und Tätern.
Ein Cosy Crime, der mir sehr gut gefallen hat. Ein gelungener Auftakt einer Reihe, der Lust auf mehr macht. Die Covergestaltung und der Titel passen sehr gut zu dieser Geschichte.

Bewertung vom 27.02.2023
Bülow, Johann von

Roxy


ausgezeichnet

Ein Lesegenuss der besonderen Art
Zuerst fiel mir das bunte Cover auf und als mein Blick dann noch auf den Namen des Autors fiel, war meine Neugier geweckt. Als Schauspieler gefällt mir Johann von Bülow sehr gut, daher war ich schon richtig gespannt darauf, ihn als Autor zu erleben.
Da ich nur ein paar Jahre älter als Johann von Bülow bin, kommt mir vieles so unglaublich vertraut vor. Beim Lesen hatte ich sofort Bilder im Kopf und ich finde es überaus gelungen, wie sich die Geschichte aufbaut. Zudem gefällt mir der Schreibstil des Autos unheimlich gut.
Marc, die Hauptfigur dieses Buches, ist mit einem Mietwagen unterwegs auf dem Weg von Berlin nach München. Dort erwartet ihn das Begräbnis seines einstmals allerbesten Freundes Roy, den er schon viele Jahre nicht mehr gesehen hat. Auf der Fahrt versinkt er in Erinnerungen. Und ich tauche mit ihm ab. In seine Kindheit in den 80er Jahren, die für ihn, als ein Kind aus der Mittelschicht, ganz annehmbar war. Sein Weg des Erwachsenwerdens wird aber erst durch die Freundschaft mit Roy, dem Fabrikantensohn, interessanter, lebendiger und spannender. Roy, dem durch sein reiches Elternhaus alle Türe offen stehen, nimmt das Leben mit einer Leichtigkeit, die Marc sich trotz aller Anstrengung nie richtig aneignen kann. Doch er lässt sich mitziehen von Roys lockerem Lebensstil und genießt die Annehmlichkeiten, die ihm durch Roys reichem Hintergrund angeboten werden. Kompliziert wird es, als Marc eines morgens der hübschen Carolin begegnet. Man vertieft sich mit Marc in verschiedene Abschnitte seines Lebens, reist, träumt, hofft und verliebt sich mit ihm.
Es ist ein Roman über Freundschaft und die nicht immer ganz einfache Suche danach, was im Leben wichtig ist. Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. Marc hat Ziele, Roy lässt sich treiben und wenn er etwas in den Sand setzt, scheint es ihn wenig zu kümmern. Doch ist es wirklich so?
Marcs tiefgründige Gedanken beschäftigen ihn auch noch, während er ans Roys Beerdigung teilnimmt. Und sie beschäftigen mich als Leserin. Johann von Bülow schafft es mit seinen Sätzen wunderbar Gefühle auszudrücken, die eine sehr berührende Wirkung auf mich haben.
Der Titel ROXY, benannt nach der Münchner Edeldisco und das bunt glänzende Cover passen perfekt zu dieser Coming-of-Age-Geschichte. Das Buch war für mich ein Lesegenuss der besonderen Art. Ein sehr geglückter Debütroman, dem hoffentlich noch weitere Bücher dieses Autors folgen.