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Insgesamt 1720 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2025
Hunter, Erin

Warrior Cats - Die Prophezeiungen beginnen


gut

Sammelfieber vorgeplant

Graphic Novels erobern immer mehr Genre und so wundert es nicht, dass viele Bücher nun als solche umgesetzt werden, besonders, wenn sie sowieso schon Renner sind. Hier nun kommen die Warrior Cats gezeichnet ins Graphic Novel Universum. Und da gibt es reichlich Bücher!

Mir gefallen die Zeichnungen sehr gut, jedoch empfinde ich die Story als zu stark gekürzt und gerafft. Dass dies notwendig ist bei einer Graphic Novel ist mir durchaus bewusst. Ich finde aber, besonders bei Band 2, dass wichtige Momente fehlen und die Geschichte so dann nur unvollständig erzählt und verstanden werden kann. Daher ist meine ganz eigene, persönliche Meinung, dass man die Graphic Novels nur als Ergänzung zu den Büchern, nicht anstelle der Bücher, lesen sollte.

Das Leben der Katzenclans ist schön dargestellt, die Motivationen für die Kämpfe jedoch eher verschwommen. Man darf auch nicht zu viel Realitätsnähe erwarten. Dass viel Streit, Kampf, Gewalt und schlechte Laune vorkommen und eher weniger Deeskalation, gepflegte Streitkultur, Lösungsmöglichkeiten ohne Kampf, finde ich etwas schwierig. Das ist ja aber auch bei den Büchern nicht anders. Es ist nun mal auch eine Buchserie für junge Leser. Für diese ist die Charakterkarte wohl auch besonders wichtig. Da wird die Sammelleidenschaft gleich noch mehr gefördert.

Also, Eltern, macht Euch darauf gefasst, die weiteren Bände früh genug zu besorgen, um alle Charakterkarten zu bekommen und Eure Kids glücklich zu machen! Für mich ist es nicht der Hit. Aber ich gehöre hier wohl, trotz meiner Katzenbuch-Sammel-Leidenschaft, nicht wirklich zur Zielgruppe. Von mir daher leider nur drei Sterne.

Bewertung vom 13.12.2025
Weber, Anne-Katrin

Deftig vegetarisch - Heimatküche


sehr gut

So lecker ganz ohne Fleisch

Ich esse gern fleischlos, bin jedoch kein Vegetarier. Am besten passt wohl der Ausdruck Flexitarier zu mir. Daher mag ich Bücher, die mir viele Anregungen geben, lecker satt zu werden, ohne dass Fleisch verwendet wird. Tofu und Ähnliches mag ich leider so gar nicht, daher bin ich super happy, dass hier nur gelegentlich diese Fleisch-Austausch-Mittel eingesetzt werden. Ernährung wie in meiner Kindheit, als man an Sonn- und Feiertagen Fleisch hatte, ansonsten ohne auskam, finde ich toll. In diesem Buch finde ich sehr viel Passendes für mich.

Über das Rezept- und Zutatenregister am Ende des Buches findet man blitzschnell, was man sucht. Doch zu Beginn bekommt der geneigte Leser erst einmal Lesestoff und einen Saisonkalender. Dann geht es los mit den Kapiteln Alltagsglück; Ofenfreuden; Suppenwonne; Sonntagsessen; Brotzeit; Naschwerk. Dabei finden sich fleischlose Klassiker, aber auch Rezepte zu Gerichten, die sonst mit Fleisch gemacht werden, hier aber fleischlos neu kreiert wurden. Das erste Rezept ist wohl das beste Beispiel dafür, es ist Himmel und Erde. Geht völlig ohne Fleisch und Wurst in oberlecker!

Nach dem Rezepttitel folgen ein kleiner Text, die Zubereitungszeit, die Angabe zur Portionenanzahl, die Zutatenliste, die Nährwerte und die Zubereitungsschritte. Diese sind im Fließtext gehalten und nummeriert. Schöner hätte ich hier Absätze gefunden. Gut dagegen finde ich, dass die verwendeten Zutaten aus der Liste fett hervorgehoben werden. Ganz unten auf der Seite ist das Kapitel erwähnt, daneben Besonderheiten, wie z.B. glutenfrei, laktosefrei, frei von raffiniertem Zucker, vegan usw. Ein Foto findet sich zu meiner großen Freude bei jedem Rezept. Ich bin allerdings etwas verwirrt, wie der Kernige Bauernlaib glutenfrei sein kann, wenn er mit Weizenmehl gemacht wird.

Die Rezepte sind herrlich abwechslungsreich und ohne exotische, schwer aufzutreibende Zutaten auch für weniger Geübte gut nachzuarbeiten. Mich spricht, wie eingangs erwähnt, an, dass nur in wenigen Rezepten Tofu oder ähnliche Produkte, die für mich unter Fleischersatz fallen, verwendet werden. Man hat nicht das Gefühl, dass etwas fehlen würde und man wird ordentlich satt. Von mir vier Sterne!

Bewertung vom 13.12.2025
Klutsch, Rainer

Schwäbische Tapas


sehr gut

Kreative Küche

Die wenigsten der Rezepte bzw. Gerichte würde ich jetzt als Tapas ansehen, aber lecker und modern sind die Klassiker und innovativen Neukreationen aus den Zutaten der schwäbischen Küche auf jeden Fall. Und als kleiner Snack sind sie super!

Im Register am Ende des Buches findet man die Zutaten, sowie die Rezepte alphabetisch gelistet. Weshalb am Anfang des Buches im Inhaltsverzeichnis nur ein paar wenige Rezepte aufgeführt sind, erschließt sich beim Vorwort. Aus diesen 20 Klassikern wurden von Rainer Klutsch die Tapas abgeleitet, jeweils drei Varianten, sodass man insgesamt 80 Rezepte vorliegen hat. Die Zubereitungshinweise hätte ich weit vorne im Buch verortet, statt ganz zum Schluss.

Sehr oft ziehen sich die einzelnen Rezepte dabei über mehrere Seiten. Und es gibt immer ein Foto dazu! Das feiere ich total, da ich dazu neige, fotolose Rezepte zu übergehen. Ich möchte per Bild Lust auf ein Rezept bekommen! Nährwertangaben findet man bei den Rezepten allerdings nicht.

Das Originalrezept der schwäbischen Klassiker kommt immer mit einer informativen kleinen Erklärung daher. Anschließend werden die Zutaten für die angegebene Portionenzahl aufgelistet, daneben sind die Zubereitungsschritte genau erklärt. Bei den Tapas entfällt der kleine Text, der restliche Aufbau bleibt gleich. Die verwendeten Zutaten sind nicht gerade exotisch und gut im Handel aufzutreiben. Das eine oder andere mag man vielleicht seltener benutzen oder verwenden, trotzdem dürfte es einfach sein, alles zu bekommen.

Mich beeindruckt, mit welcher Kreativität Klutsch die Speisen verändert, sie zu Tapas macht. Nicht immer bedeutet das allerdings, dass es schnell und einfach geht. Doch der Aufwand lohnt sich, ob für einen schönen Abend zu zweit oder viert oder ein kleines Buffet, dann eben die Mengen vervielfacht. Man kann Gäste damit beeindrucken und bezaubern und vor allem Eindruck hinterlassen.

Für mich ist dies eins der Kochbücher, die nicht super oft, aber immer mal wieder zum Einsatz kommen und sich auch bestens dazu eignen, Kochfans geschenkt zu werden. Ein wenig verspielt, ein wenig detailverliebt, aber lecker. Von mir daher vier Sterne.

Bewertung vom 12.12.2025
Sjöwall, Maj; Wahlöö, Per

Die Tote im Götakanal: Ein Kommissar-Beck-Roman (MP3-Download)


ausgezeichnet

Alt, aber richtig gut!

Gleich zu Anfang wird erwähnt, dass dieses Buch aus den 1960ern stammt und von daher einige heute nicht mehr politisch korrekten Stellen enthält. Das Frauenbild damals war meiner Erinnerung nach nicht ganz so krass, aber viele kleine Szenen ließen mich tatsächlich schmunzeln, staunen, empört sein, kopfschütteln, wahlweise auch einiges zusammen. Trotzdem hatte ich mit diesem Krimi doch echt eine gute Zeit. So ganz ohne die moderne Technik von Internet bis Smartphone, ohne Forensik und Genetik ist das echt eine andere Sache. Ob die junge Hörer- und Leserschaft damit klarkommt, weiß ich allerdings nicht. Da die Krimis seit ihrer Erstveröffentlichung mehrere Neuauflagen erlebten, gelten sie wohl als Klassiker. Zu Recht, wie ich meine!

Die Leiche, die aus dem Götakanal gezogen wird, kann noch nicht lange darin gelegen haben. Doch wo wurde die junge Frau ermordet? Woher kam sie? Wer ist sie? Kommissar Beck lässt nichts unversucht, um der Toten einen Namen und Gerechtigkeit zu geben.

Dies ist der erste Band der zehnteiligen Reihe um Kommissar Martin Beck. Der Reiz ist heute natürlich zusätzlich zur gut aufgebauten Story und einem besonderen Ermittler, dass in der Zeit, in der sie spielt, all die modernen Hilfsmittel nicht zur Verfügung standen. Man kann es kaum glauben, so sehr hat man sich an all das gewöhnt. Umso grandioser ist der Verlauf, wenn er auch, typisch nordische Autoren, recht düster, kalt, emotionslos, etwas bedrückend und vor allem erstaunlich introvertiert und ruhig ist. Günther Hardter liest den Krimi gekonnt ein und erhöht damit noch den Genuss.

Es gibt ein paar private Momente, Entwicklungen der Figuren, erstaunliche Entdeckungen und ein paar gut gemachte Twists. Das Ende schockiert, aber lässt zufrieden zurück und ja, ich bin gespannt auf die anderen Fälle der Reihe. Von daher für diesen Start, wenn er auch schon mehr als 50 Jahre alt ist, die vollen fünf Sterne.

Bewertung vom 12.12.2025
Sinzenich, Steffi

Herrlich einfach - himmlisch lecker Steffis Foodblog "Gaumenfreundin"


ausgezeichnet

Alltagstauglich, lecker, super!

Mir sind Bücher immer lieber als Blogs und ich gestehe, dass ich die meisten Blogger gar nicht kenne. Von der Gaumenfreundin hab ich aber tatsächlich schon Rezepte vor dem Buch gekannt, weil ich trotz enormer Rezeptsammlung hin und wieder auch mal ein Rezept ergoogle. Als ich dann sah, dass sie ein Buch veröffentlicht hat, musste es doch natürlich auch zu mir!

Und ich muss sagen, das lohnt sich definitiv! Ja, es sind viele Gerichte darin enthalten, die man schon kennt, wenn man schon länger kocht und backt. Aber eine dezente Erinnerung an in Vergessenheit geratene Rezepte tut auch mal gut. Und Küchen-Neulinge werden dieses Buch sowieso lieben! Doch auch wer schon länger kocht und backt und in Übung ist, findet hier Anregungen und tolle Ideen. Es muss nicht immer hochkompliziert sein, um zu schmecken. Im Gegenteil, in der Einfachheit liegt oft das größte Geschmacks-Geheimnis!

Die Gestaltung des Buches ist wunderschön. Auf der rechten Seite ist zu jedem Rezept ein tolles Foto abgebildet. Mir persönlich ist das total wichtig, denn erfahrungsgemäß koche und backe ich nur Rezepte nach, von denen ich weiß, wie das Ergebnis aussehen soll. Der obere Teil der linken Seite ist für den Rezept-Namen, einem Zusatz, ein paar Sätzen dazu, die Zubereitungszeit und die Portionsanzahl reserviert. Darunter teilt sich die Seite dann auf in die Zutatenliste und die Zubereitungsschritte. Gelegentlich findet sich noch ein Tipp dazu oder ein QR-Code zu einem weiteren, zusätzlichen Rezept, beispielsweise für Quiche-Teig, wenn im Rezept Kühlregal-Ware steht.

Das angefügte Register ist schlau gestaltet. Es führt sowohl die Zutaten in alphabetischer Reihenfolge auf, die in den Rezepten dann verwendet werden, als auch Rezepte. So findet man unter A beispielweise Äpfel, als auch den Käsesalat mit Gurken, denn da werden eben auch Äpfel verwendet. Vorne im Buch ist das Inhaltsverzeichnis, das in die Kapitel Snacks; Salate; Suppen & Eintöpfe; Vegetarisches; Fleisch & Fisch und Süßes unterteilt ist. Steffis Vorwort fällt erfreulich kurz, dafür umso sympathischer aus.

Die Rezepte selbst sind abwechslungsreich und halten, was der Buchtitel verspricht. Dabei kann man auch getrost von internationaler Küche sprechen. Die Zubereitung ist immer knapp, aber verständlich und gut erklärt gehalten. Die Zutaten sind gut erhältlich, also definitiv nicht exotisch. Auch wenn Geschmäcker verschieden sind, findet hier jeder etwas, das ihn begeistert. Bei mir sind es sehr viele Rezepte. Ganz besonders mag ich aber die Zwiebelkuchen-Muffins, auch wenn ich kein Schweinefleisch esse und den Speck von daher durch Hähnchenbrust ersetze.

Kurz und knapp, ich bin begeistert und drücke das gerne in den vollen fünf Sternen aus.

Bewertung vom 10.12.2025
Marshall, Kate Alice

Eisnebel (MP3-Download)


ausgezeichnet

Vergrabene Erinnerungen

Theodora und Connor wollen mit Connors Familie auf ihrem Anwesen Idlewood ein paar unbeschwerte Wintertage verbringen. Theo ist klar, dass man sie genauestens ins Visier nehmen wird, ist sie doch ein mehr oder weniger mittelloses Adoptivkind und die Daltons unermesslich reich. Doch die anonymen Drohungen und seltsamen Ereignisse verängstigen sie doch enorm. Zudem kommen alte Alpträume und Erinnerungen wieder hoch und Theo merkt, dass das alles nicht gut ausgehen kann.

Wow! Die Wendungen und Überraschungen sind schon echt krass und gekonnt platziert. Kaum denkt man, man hat die Ereignisse sortiert und eine Ahnung, wie der Hase läuft, verändert sich alles wieder krass und mit Knalleffekt. Dabei verändert sich ebenso das Bild der Figuren, das man sich gemacht hat. So richtig einschätzen kann man sie schnell alle nicht, wodurch man sich ebenfalls unwohl fühlt. Und das betrifft nicht nur die Familie Dalton, sondern auch Theodora selbst.

Theo erzählt diese Geschichte aus der Ich-Perspektive. Schnell stellt sich heraus, dass sie etwas Traumatisches erlebt hat und daher keinerlei Erinnerung an ihr Leben vor der Adoption hat. Auch ist ihre Zeit in der Adoptivfamilie nicht so schön gewesen, wie man es einem Kind wünscht. Das hat sie geprägt und daher hat auch sie ein paar kleine bis große Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen.

Doch auch die Daltons, jeder einzelne von ihnen, haben ihre Leichen im Keller. Sie sind gewohnt, mit Geld Probleme zu lösen und nur in ihr Leben zu lassen, wen sie würdig halten. Da ist es kein Wunder, dass sich die Situation immer mehr hochschaukelt. Alles passt am Ende wunderbar zusammen, fühlt sich nicht an den Haaren herbeigezogen an und es bleiben auch keine losen Enden zurück. Sehr gut gemacht!

Ich bin gespannt, ob diese Autorin, die bisher Jugendbücher schrieb, das Level in hoffentlich weiteren Thrillern für Erwachsene so hoch halten kann. Mir hat’s prima gefallen. Fünf Sterne!

Bewertung vom 08.12.2025
Böss, Gideon

Weihnachten - ein Fest packt aus


ausgezeichnet

Erstaunliches über die Geschichte der Weihnacht

Der Schreibstil ist wunderbar! Humorvoll, aber dennoch kein Geblödel. Die Fakten werden einfach nur so vorgetragen, dass sie nicht trocken und langweilig sind. Von den vielen Heiligen und anderen christlichen Figuren wird einem allerdings fast schwindelig. Ja, die meisten kennt man, ganz klar, aber so detailliert hat man sich dann doch nicht mit ihnen auseinandergesetzt und oft auch nicht wirklich die Verbindungen gekannt oder gesehen. Wirklich bewusst war mir auch nie, dass die meisten Gedenktage nicht die Geburtstage der Heiligen sind, sondern deren Todestage. Und das gab mir wirklich zu denken.

Es ist erstaunlich, dass man feststellen muss, wie wenig man sich mit Weihnachten eigentlich auskennt, obwohl es jedes Jahr in unserem Leben stattfand und stattfindet, ob selbst gefeiert oder nur am Rande mitbekommen, weil es eben omnipräsent ist. Dass sich dieses Fest tatsächlich erst so spät etabliert hat, war mir in der Tat neu. Ich sehe Weihnachten nun mit anderen Augen.

Da ich Deko liebe und den Zauber der Weihnachtszeit darin und damit verbreiten möchte, habe ich schon immer früh damit angefangen und spät abgeräumt. Ab sofort nutze ich für mich die längstmögliche Zeitspanne dafür, nämlich vom Martinstag bis zu Mariä Lichtmess! Besonders im Hinblick auf die schlimmste Zeit Deutschlands bin ich erstaunt, was sich Menschen einfallen lassen können, um Tatsachen zu verdrehen und ein Fest wie Weihnachten verbieten zu wollen bzw. es einer anderen Geschichte zuzuordnen.

Ich bewundere, mit wie viel Liebe und Sorgfalt Gideon Böss all diese Fakten rund um Weihnachten zusammengesucht hat. Das hat eindeutig lange gedauert und war viel Arbeit! Dann alles so liebevoll mit Witz dem Leser zu vermitteln, das ist große Kunst! Ich freue mich unbeschreiblich, dieses Kleinod entdeckt zu haben und lege es allen, wirklich allen sehr ans Herz! Es wäre schön, wenn es einen zweiten Band geben würde mit mehr Fakten über spezielle Weihnachtstraditionen in anderen Bundesländern und auch auf der ganzen Welt. Der Teil geriet ein wenig kurz. Bleibt nur noch zu sagen: Frohe Weihnachten!

Bewertung vom 08.12.2025
Childs, Jill

Die Gegenspielerin (MP3-Download)


sehr gut

Der lange Schatten der Vergangenheit

Für Anna ist es ein Schock, als sie nach der Ursache des seltsamen Lichts im Haus von Dr. Taylor sieht und diesen ermordet vorfindet. Er war für sie eine Art zweiter Vater, seine Frau eine Art Ersatzmutter und die Tochter ihre beste Freundin. Doch noch schlimmer ist, dass sie bedroht wird. Für Anna beginnt ein Alptraum, der seine Wurzeln in ihrer eigenen Vergangenheit und einem dunklen Geheimnis hat.

Die Sprecherin wirkt etwas müde, langsam, träge. Das passt nicht so gut zu den Ereignissen. Dadurch zieht sich die an sich sehr gute Story leider etwas in die Länge. Als Leser und Hörer erfährt man nur in ganz kleinen Stückchen mehr von den Zusammenhängen, die den Betroffenen eigentlich schon längst klar sind. Eine Wendung folgt der nächsten und am Ende gibt es noch einen ganz besonderen Twist, der uns staunend und schockiert zurücklässt. Das ist wirklich gut gelungen, wiegt für mich aber die Längen nicht ganz auf. Auch kam ich mit den unterschiedlichen Erzählperspektiven nicht ganz so problemlos klar, wie ich das sonst schaffe.

Die Figuren mochte ich zwar fast alle sofort, doch hatte ich auch oft eine Art Restzweifel. Ganz unschuldig hielt ich tatsächlich niemanden. Jedem habe ich eine Leiche im Keller zugetraut, wenn auch auf jeweils völlig andere Art. Ja, Jill Childs hat mich tüchtig an der Nase herumgeführt! Dafür belohne ich sie mit vier Sternen.

Bewertung vom 05.12.2025
Kappl, Dietmar

Baking next level mit Roggen


gut

Für mich zu aufwendig und wenig alltagstauglich

Um es sofort zu erwähnen, dieses Buch ist nichts für Anfänger! Hier landet man, wenn man schon länger Brot backt und sich auch mit dem Sauerteig angefreundet hat. Ich selbst lerne den richtigen Umgang damit wohl nie. Bei mir verhungert der Ansatz regelmäßig oder er kippt, wird schlecht, schimmelt. Dennoch gebe ich nicht auf, was zum Philosophie von Dietmar Kappl passt. Daher ist dieses Buch für mich Ansporn und Lehrmittel!

Ein nicht geringer Teil des Buches befasst sich mit Theorie zu Sauerteig, Ansätzen, Fachbegriffen, Techniken, Aromageber, Altbrot usw. Das ist anstrengend und macht nur bedingt Spaß, ist aber hilf- und lehrreich. Erst ab Seite 107 geht es mit den eigentlichen Rezepten los. Und wen wundert es? Natürlich sind alles Rezepte auf Roggenbasis und mit Roggensauerteig.

Hier ist dann sofort zu sehen, dass die Rezepte sehr gut beschrieben werden und auch die Bilderstraßen super gut sind, es aber Mengen sind, die für normale Familien einfach zu groß sind. Ja, Sauerteigbrot hält sich länger. Wir essen dennoch lieber frisches Brot. Natürlich könnte man das runterrechnen, aber das finde ich dann doch etwas unkomfortabel.

Die Gestaltung der Rezepte ist wirklich großartig gelungen und übersichtlich, doch selbst für erfahrene Bäcker nicht ohne weiteres zu Hause umsetzbar. Schwaden können nur wenige Backöfen und selten so, wie bei den Rezepten gewünscht. Die Fotos des fertigen Backwerks und der Krume sind ansprechend. Ich hätte es schön gefunden, gäbe es noch ein Foto vom aufgeschnittenen Brot. Das ist für mich noch mal anders, als rein die Krume zu sehen. Mir fehlt auch ganz dolle ein Zeitplan, denn bei all den einzelnen Komponenten verliere ich da schnell den Überblick. Und das, obwohl ein Rezept jeweils über vier Seiten geht mit den Bildern und Beschreibungen.

Für Profis bestimmt ein tolles Buch, wobei dann der Theorieteil obsolet wäre. Für mich nicht ideal, von den Mengen und dem Aufwand her, obwohl ich bereits seit Jahren unser Brot selbst backe. Aber ein Ansporn, noch mehr dazuzulernen. Daher von mir drei Sterne.

Bewertung vom 03.12.2025
Viot, Zoé

USA - Das große Ausmalbuch nach Zahlen


ausgezeichnet

USA-Reise per Ausmalbuch!

Ausmalbücher gibt es viele, für Groß und Klein, mit und ohne Zahlen. Ich finde die Zahlen-Malbücher doppelt gelungen, da meist das Motiv lange ziemlich rätselhaft bleibt und erst durch die gefüllten Farbfelder seine ganze Pracht zeigt. Verwendet man andere Farben, als in der Legende angezeigt, erschafft man sich schon fast ein Modern-Art-Bild.

Schon vom Cover her ist dieses Buch genial. Der feste Papp-Einband ist in Form eines nicht ausgemalten Kaktus ausgestanzt. Hier sieht man also schon gleich, wie es funktioniert. Alle Seiten sind perforiert und können herausgenommen werden. Das finde ich total klasse, denn so ist sichergestellt, dass man beim Ausmalen das nächste Bild ganz sicher nicht durch nasse, durchschlagende Farben oder zu viel Druck irgendwie beschädigt. Die Größe ist auch wunderbar. Die Perforationslinie ist so gehalten, dass jedes Bild DIN A4 bleibt. Das Bild Nr. 30 ist sogar doppelte Größe, also DIN A3. Mit der Legende ist es ein Kinderspiel, die richtigen Farben auszuwählen.

Auf den Rückseiten ist jeweils ein kleiner Text zum Motiv auf der Vorderseite. Man muss auch kein Künstler sein, um die Bilder auszumalen. Aber man entspannt wunderbar dabei! Man malt die nummerierten Felder aus und lässt damit eine Szene aus den USA entstehen, womit man eine kleine Reise in Gedanken unternimmt. Wunderschön! Das Papier ist stabil und dick, man kann es mit so ziemlich allen gängigen Farben bearbeiten.

Als Extra gibt es noch Seiten mit den Lösungen, wobei auf der letzten Seite vor dem großen Poster alle 30 Motive im Überblick zu sehen sind. Dies hilft auch, wenn man vor dem Malen gern wüsste, was man gerade malen wird. Die Illustratorin Zoé Viot hat einen geradlinigen Stil, der an Vintage und die 1950er erinnert und einen wunderbaren Charme hat. Das passt für mich unbeschreiblich gut zu den USA.

Fazit: Ein großartiges, begeisterndes Ausmalbuch, das sich auch, vielleicht mit einem Set Farben, hervorragend zum Verschenken eignet. Aber selbst Ausmalen macht noch mehr Freude! Fünf Sterne!