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Insgesamt 1680 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2025
Schick, Ingrid

Apfelwein-Kompositionen


sehr gut

Nicht nur zur Apfelerntezeit

Auch wenn ich nicht der größte Fan von Alkohol im Essen oder speziell Apfelwein beim Trinken bin, finde ich dieses Rezeptbuch einfach klasse. Manche Gerichte gewinnen mit einer leichten Apfelweinnote tatsächlich enorm. Das hätte ich so nicht erwartet.

Das Büchlein ist klein, aber wirklich fein. Mir fehlen zwar ganz gewaltig die Fotos zu den einzelnen Rezepten, auch sind manche Zubereitungsschritte für mich nicht ganz so ausführlich und damit verständlich formuliert, wie ich das gern hätte, aber insgesamt komme ich prima klar.

Nicht alle Rezepte sind alltagstauglich, aber das habe ich auch gar nicht erwartet. Die Abwechslung ist großartig, die Bandbreite enorm. In den Kapiteln Suppen, Vorspeisen & Tapas; Hauptgerichte; Sterneküche; Internationale Kompositionen; Desserts, Gebäck & mehr; Cocktails & Drinks findet der Apfelwein in all seinen Variationen interessante und überraschende Anwendung. Die kleinen Portraits der Rezept-Paten und Patinnen runden das Büchlein sehr schön ab.

Immer gibt es eine Art kleines Vorwort zu den Gerichten. Dann folgen zu jeder Komponente die Zutatenliste und die Zubereitungsschritte. Außer bei der Sterneküche halten sich die Zutaten im weniger exotischen Bereich auf. Den einen oder anderen hilfreichen Tipp findet man ebenfalls. Nährwertangaben fehlen allerdings.

Insgesamt gefällt mir das Büchlein, gerade für besondere Gelegenheiten, in der Apfel- und der Weinzeit, aber auch immer mal dazwischen, denn den Apfelwein bekommt man ja das ganze Jahr. Abzüglich meiner kleinen Kritikpunkte bekommt es von mir vier Sterne!

Bewertung vom 13.10.2025
Reder, Hanna

Was kocht Hanna


gut

Jahreszeiten-Kapitel

Vor diesem Buch war Hanna Reder mir völlig unbekannt. Ihre Kochphilosophie entspricht aber auf erstaunlich weiter Linie meiner, sodass ich neugierig wurde. Die Playlist hätte ich persönlich jetzt nicht gebraucht, aber die gehört heute fast schon zu jedem Buch dazu.

Die Kapitel sind in die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter unterteilt. Zuvor gibt es noch Rezepte, die man immer braucht. Hier finden sich Pickles, Chutneys, Dips, Sirup und sonstige kleine Rezepte, zu denen es leider keine einzelnen Fotos gibt.

Innerhalb der Jahreszeiten-Kapitel sammeln sich dann saisonale Rezepte. Das ist insgesamt ein bisschen wild gemixt, aber über das Register am Ende des Buches findet man auch über Stichworte das Rezept, das man sucht. Die Zutaten sind nicht sonderlich exotisch und gut zu bekommen. Vegane und vegetarische Rezepte sind mit einem kleinen Icon gekennzeichnet, allerdings nicht im Register. Nach meinem Verständnis fehlen auch öfter mal die Blättchen-Icons bei vegetarischen Rezepten, wie beispielsweise der Tomatengalette. Das finde ich etwas schade. Es sind insgesamt auch sehr wenige Rezepte mit Fleisch oder Fisch. Da hätte man der Einfachheit halber auch ein Icon vergeben können.

Nach dem Titel des Rezepts folgen immer ein paar Worte dazu, dann findet man die Zeiten und benötigte Utensilien, bevor es an die Zutatenliste geht. Die Zubereitungsschritte sind knapp, aber gut verständlich gehalten. Am Ende folgen Hinweise für das Servieren. Ab und an schließt sich noch ein Tipp an.

Die Rezepte sind bunt gemischt und können zumeist ohne großen Aufwand nachgekocht werden. Aber es gibt auch Rezepte, die in meinen Augen umständlicher als nötig gestaltet sind. Auch suche ich das Alleinstellungsmerkmal, das mich anregt, das Buch zu kaufen und zu verschenken. Auch bin ich mir unsicher, wer genau die Zielgruppe ist. Es ist nice to have, aber kein must have. Deshalb ist es für mich ein schönes Buch, das nicht heraussticht aus der Masse und bekommt von mir drei Sterne.

Bewertung vom 13.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Das starke Band der Freundschaft

Joyce freut sich, dass die Hochzeit ihrer Tochter Joanna doch noch so wunderschön geworden ist, obwohl sie sich in nichts einig waren. Die restlichen Mitglieder des Donnerstagsmordclubs sind ebenfalls mit sich beschäftigt. Aber alle freuen sich, dass es offenbar etwas zu tun gibt, denn einer der Hochzeitsgäste, der Trauzeuge von Paul, wendet sich vertrauensvoll an sie. Jemand versucht ihn zu töten, um an einen unknackbaren Code zu kommen. Eine Bombe ist unter seinem Auto angebracht! Schnell finden die Freunde alle ihre Aufgaben, die sie von ihren eigenen Problemen ablenken. Und plötzlich gerät alles drunter und drüber, denn zuerst verschwindet Nick spurlos, dann gibt es eine Explosion mit Todesfall!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Freunde wie aus Zauberhand wieder vor meinem geistigen Auge lebendig werden und so vertraut sind. Die Interaktionen sind so witzig und dennoch stimmig, dass man kaum eine Pause einlegen möchte. Die Schrullen, die die Protagonisten so mit sich bringen, sind herrlich. Wie bisher immer, wird auch hier aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und dabei auch wieder von Joyce die Ich-Perspektive genutzt. Wieder bekommt der Leser oder Hörer dadurch mehr Informationen zusammen, als die einzelnen Figuren. Mäuschen spielen macht unfassbar viel Spaß und man rätselt fleißig mit, wer diesmal der Bösewicht ist. Und natürlich ist man immer wieder auf der falschen Spur!

Besonders schön finde ich, dass diesmal Joanna und Paul eine recht große Rolle bekamen und auch Kendrick. Quasi übernehmen diesmal die Jüngeren so einige Aufnahmen und Erfolge. Das ist witzig und bringt frischen Wind in die Reihe und auf gewisse Weise neue Mitglieder in den Donnerstagsmordclub. Der Verlauf des Krimis ist amüsant und spannend zugleich. Mir gefallen die Wendungen sehr gut und die Lösung ist typisch für die Bewohner der Seniorenresidenz, allerdings auch etwas soft.

Für mich lag das Hauptaugenmerk diesmal auf Rons Familie und den Problemen, die sie haben, und der Trauer von Elisabeth. Beides stimmt etwas traurig und melancholisch, ist aber wichtig, auch einmal thematisiert zu werden. Insgesamt bekommt dieser Fall von mir vier Sterne.

Bewertung vom 13.10.2025
Wahl, Fritzi von

Sisi ermittelt - Die Diamanten der Kaiserin (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ermittlungen in kaiserlicher Manier

Sisi genießt als junge Kaiserin ein privilegiertes, aber auch von strengen Regeln eingeschränktes Leben. Daher nutzt sie jede Gelegenheit, zu verreisen und da gelegentlich inkognito unterwegs zu sein. Bei einer Jagdpartie auf Schloss Windsor lebt sie auf. Doch beim anschließenden Bankett stellt sie fest, dass bei ihrem Sternenschmuck ein Diamant fehlt. Sie macht sich daran, herauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. Sie wendet jede Menge Tricks an und entdeckt nicht nur ein Geheimnis.

Natürlich ist dieser humorvolle Krimi völlig fiktional. Aber Sisi ist hier so sympathisch gezeichnet, dass sie ihrer Film-Kaiserin Romy Schneider ebenbürtig ist. Flott und ungehorsam, aber freundlich, sympathisch und smart nutzt sie jede Gelegenheit, aus dem Protokoll auszubrechen und dabei noch Gutes zu tun und Vorfälle aufzudecken. Das ist sehr amüsant, spannend und erfrischend.

Die Figuren, vorneweg Sisi, sind so angelegt, dass man sie sich sehr gut bildlich vorstellen kann. Die Gedankengänge der Kaiserin bei ihrer Recherche sind logisch und in sich stimmig. Man kann sie nachvollziehen und staunt nicht darüber. Die Wendungen sind entsprechend überraschend und verwirren bei der Suche nach der Lösung.

Ein Teil des Charmes des Buches kommt von der Beschreibung des Privatlebens von Kaiserin Sisi. Ihre Gefühle und Art werden einem so sehr viel näher gebracht. Das Hofleben wird ein Stück weit entromantisiert, doch das finde ich nicht schlecht, sondern realistisch und gut. Man wird ein wenig nachdenklich.

Mir hat das Hörbuch nicht nur wegen Sarah Dorsels toller Art, die Story zu lesen, sehr gut gefallen. Lockerflockige Krimiunterhaltung, die zur Entspannung mit Spannung ideal ist. Ein schöner Serienauftakt, der verspricht, dass die nächsten Bände ebenso unterhaltsam sind. Ich mag’s. Fünf Sterne.

Bewertung vom 10.10.2025
Dr. Oetker Verlag

Der goldene Löffel - Kochen


ausgezeichnet

Lieblingsrezepte

Dies ist eines jener Kochbücher, die alles abdecken. Wer keine Kochbuchsammlung haben möchte, ist mit diesem Buch, das die Kapitel Salate & Vorspeisen; Suppen & Eintöpfe; Gemüsegerichte; Fleisch & Geflügel; Fisch & Meeresfrüchte; Nudeln, Reis & Kartoffeln; Süßspeisen & Desserts, Einmachen & Einkochen abdeckt, schon mal sehr gut ausgestattet. Die Lust auf mehr Bücher kommt danach ganz von allein!

Die Rezepte sind übersichtlich und klar strukturiert. Angegeben sind der Schwierigkeitsgrad in Form von 1 – 3 Löffeln, die Zubereitungszeit, die Zutatenlisten mit Angabe der Anzahl der Portionen, die gut erklärten Zubereitungsschritte, zusätzliche Tipps, Infos, Varianten und auch die Nährwerte. Für mich das Wichtigste ist auch immer vorhanden, ein aussagekräftiges, appetitanregendes Foto der fertigen Gerichts.

Die Palette der Rezepte ist bunt, vielseitig und macht einen gelungenen Spagat von klassisch bis modern. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, sowohl mit, als auch ohne Fleisch. Abschluss bildet das alphabetische Register.

Profis finden hier nicht ganz so viel Neues, aber dennoch finde ich das Buch richtig gut gelungen. Als Grundausstattung für die erste eigene Wohnung ist es optimal, aber auch für geübtere Kochfans wie mich, um sich auch mal wieder an die Klassiker zu erinnern.

Die Idee ist großartig, die Umsetzung gelungen und die Rezeptauswahl eine echte Lieblings-Rezepte-Sammlung. Familie und Freunde werden definitiv den Goldenen Löffel vergeben, wenn sie mit diesen Rezepten bekocht werden. Von mir fünf Sterne!

Bewertung vom 09.10.2025
Bhatter, Ina

Drei Tage im Schnee


sehr gut

Mit den Augen eines Kindes

Hannah ist in ihrem Alltagstrott gefangen. Sie funktioniert so, wie sie glaubt, dass es von ihr erwartet wird. Spontan entscheidet sie sich, für drei Tage ein Ferienhäuschen zu mieten. Kaum dort angekommen, schneit es und die Welt versinkt im Schnee. Anfangs hat sie Angst, eingeschneit zu werden, doch dann taucht ein kleines Mädchen in einem knallroten Schneeanzug auf. Sophie und Hannah freunden sich an und verbringen in diesen Tagen immer wieder Zeit miteinander.

Mir gefällt, wie Ina Bhatter Hannas innere Veränderung beschreibt, wie sie durch die Zeit im Häuschen und den Gesprächen mit der kleinen Sophie ihre Seele gesunden und zu Erkenntnissen gelangen lässt. Man erkennt sich bei vielen Dingen selbst, kann aber dennoch bei anderen über Hannahs Naivität doch noch staunen. Diese Mischung macht die Gefühle noch viel intensiver und man fliegt nur so durch die insgesamt recht kurzen Kapitel des auch kurzen Buches. Doch länger müsste beides auch gar nicht sein, um das zu sagen, was die Autorin sagen wollte!

Der leicht mystische Hauch, der sich durch das Buch zieht und die Schlussfolgerung, die Hannah zieht, spricht mich sehr an. Es bleibt viel Raum für eigene Interpretationen. Zudem kommt man nicht umhin, über das eigene Leben nachzudenken. Ich bin viel älter als die Hauptfigur, habe für mich aber vor einiger Zeit sehr ähnliche Entscheidungen getroffen. Von daher kann ich vieles im Buch absolut gut nachvollziehen.

Mich hat das Büchlein sehr bewegt. Ein paar Stellen waren aber etwas überzogen und erzeugten Längen, die nicht hätten sein sollen. Daher gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 09.10.2025
Dr. Oetker Verlag

Heißluftfritteuse vegetarisch


ausgezeichnet

So lecker und das ganz ohne Fleisch!

Obwohl es schon so lange diese kleinen Geräte gibt, kommen sie erst jetzt so richtig in Fahrt. Vielleicht liegt es daran, dass die Leute sich darunter tatsächlich eine Fritteuse vorstellen. Für mich sind es Mini-Heißluft-Backöfen und als solche nutze ich sie auch. Diese hier vorgestellten Rezepte bestätigen das auch. Es wird gebacken, nicht wirklich frittiert. Das tut dem Geschmack aber absolut keinen Abbruch!

Nach dem Einsteigerwissen folgen hier die Kapitel Snacks & Vorspeisen; Bunte Salate; Hauptgerichte; Süße Leckereien. Zu jedem Rezept gibt es ein Foto. Dazu Angaben zu Zubereitungs- und Garzeit, Zutatenliste, Nährwerte und Zubereitungsschritte. Die Portionsangaben sind meiner Ansicht nach eher optimistisch oder für Personen mit wenig Hunger ausgelegt. Die Zubereitung ist gut verständlich erklärt. Fast immer gibt es auch noch informative Tipps. Die Zutaten sind für meine Begriffe alltagstauglich und leicht zu bekommen.

Das Kaleidoskop der Rezepte ist bunt und vielfältig. Und das Tollste daran ist, dass man das Fleisch dabei gar nicht vermisst. Und wenn jemand unbedingt Fleisch haben muss, können viele der Gerichte auch als Beilage genutzt werden. Ich fände das aber schade, denn die Rezepte sind definitiv lecker auch ohne Fleisch. Über das alphabetische Register kann man sich die Veganen Rezepte direkt heraussuchen, aber auch über die Zutaten zum Wunschrezept gelangen.

Wie immer überzeugt Dr. Oetker auch mit diesem Buch, das zwar nicht besonders dick ist, aber proppenvoll mit vegetarischen Leckereien. Gerne gebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 09.10.2025
Lappan Verlag

Ja, genau das hab ich mir gewünscht!


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Erinnerungs-Buch

Die Idee und die Umsetzung gefallen mir super gut. Weihnachten ist doch die ideale Zeit, um miteinander Spaß zu haben und das Smartphone mal komplett zu vergessen! Das Buch bietet so viele Anregungen für witzige Unterhaltung und Aktivitäten für jedes Alter und jeden Geschmack.

Zu Beginn starten wir mit Tickets für die Teilnehmer. Davon gibt es, wie danach die Weihnachts-ich-Steckbriefe, zwölf an der Zahl. Wenn man als kleine Familie an den Start geht, kann man also mehrere Jahre unterbringen. Auch eine schöne Tradition, oder? Ab drei Personen finde ich die Spiele cool, aber auch zu zweit kann man das meiste prima machen.

Platz für Fotos findet sich auch immer wieder. Die Ideen gehen von einer gemeinsam erzählten Geschichte, Spielideen, bei denen gezeichnet oder umschrieben wird, vorbei an klassischen Rätseln, über Wahrheit oder Pflicht und Bastelideen bis zu Würfelspielen, Stadt-Land-Fluss, Bingo und Buchstabensalat. Den Abschluss bilden für jeden die Seiten Was-war-dieses-Jahr-für-mich-anders und Seiten, um einzutragen, was unterm Baum lag. Auflösungen für die Rätsel gibt es natürlich auch!

Alles ist liebevoll und weihnachtlich gestaltet, ohne kitschig zu sein. Bestimmt hab damit nicht nur ich so viel Spaß und Freude. Ich gebe fünf Sterne!

Bewertung vom 06.10.2025

Weihnachten mit dem Air-Fryer


sehr gut

Ergänzt und unterstützt beim Weihnachtsmenü

Im Vorwort wird gleich klargestellt, dass der Air-Fryer kein komplettes Weihnachtsmenü zaubern soll oder kann, aber eben die ideale Ergänzung und Unterstützung ist. Ich finde, wer nicht die ganze Familie um sich versammeln kann, hat mit dem Air-Fryer auch die Möglichkeit, für sich oder für zwei ganz tolle Gerichte zu zaubern. Aber auch zum Aufbacken selbst zubereiteter und eingefrorener Snacks ist dieser kleine Zauberofen der Hit.

Nach einer kleinen Einführung mit Warenkunde starten die Kapitel Partyfood; Vorspeisen; Hauptspeisen; Desserts und süßes Gebäck; Zwischen den Jahren. Einige der Zutaten sind etwas exotischer. Dennoch bekommt man sie im gut sortierten Supermarkt, vor allem um die Vorweihnachtszeit, problemlos. Nur hat man sie vermutlich einfach nicht standardmäßig im eigenen Vorrat.

Die Rezepte sind alle mit einem festlichen Foto versehen. Auf einer Buchseite finden sich das Bild, ein kleiner Text zur Speise, die Zutatenliste, die benötigten besonderen Utensilien und die Zubereitungsschritte. Bei einem Teil der Rezepte ist hierbei die Schrift weiß auf dunklem Grund. Das tut meinen Augen nicht ganz so gut. Auch finde ich die Seiten etwas überladen. Die Anweisungen sind verständlich formuliert. Angaben zu Nährwerten findet man keine. Das eine oder andere Rezept hat meiner Meinung nach mehr Erfolg als große Variante im klassischen Backofen, dennoch gefallen mir die Ideen gar nicht mal so schlecht!

Dass viele der Rezepte etwas aufwändiger sind, ist nicht verwunderlich. Immerhin geht es um Weihnachten und Silvester, da kocht man ja gern etwas aufwändiger als sonst. Dabei möchte ich aber noch erwähnen, dass ich nicht wenige der Rezepte auch außerhalb der Adventszeit als Teil eines Buffets oder einer Speisenfolge passend finde. Unter den mehr als einhundert Rezepten sollte wirklich jeder genug finden, das festliche Tafeln noch festlicher macht.

Insgesamt ein gelungenes Buch, das prima zu Weihnachten passt. Ich gebe vier Sterne, weil es mir zu bunt und schrill ist, die Augen ermüdet und zu oft die Speisen erst mal eingefroren werden, bevor sie dann im Air-Fryer zubereitet werden. Dennoch ein Buch, das man auch super gut verschenken kann, um Kochbuchfans zu erfreuen.

Bewertung vom 05.10.2025
Sawatzki, Andrea

Biarritz


ausgezeichnet

Das Band zwischen Mutter und Tochter

Hannas Mutter Emilie lebt im Seniorenheim. Sie spricht nicht mehr. Ihre frühere Freundin Marianne hat sie aufgespürt und sich im selben Seniorenheim einquartiert. Einzig sie findet Zugang zu Emilie. Hanna hat so viele Fragen und so viel Wut in sich und kommt nur sonntags zu Emilie. Und auch nur, um den Schein zu wahren, denn sie glaubt, ihre Mutter lehnt sie ab. Marianne sieht das allerdings völlig anders.

Den Titel finde ich etwas unglücklich gewählt. Wenn man das Buch gelesen oder gehört hat, versteht man ihn, aber er ist kein guter Hinweis auf das, was man bekommt. Ganz ehrlich gesagt habe ich sogar gerade deshalb das Buch sehr spät für mich entdeckt. Selbst die Kurzbeschreibung auf dem Klappentext wird dem Buch nicht gerecht und führt den Leser bzw. Hörer auf eine falsche Fährte. Das unscharfe Cover-Foto ergibt am Ende einen sehr symbolischen Sinn.

Wie Hanna von ihrem Verhältnis zu ihrer Mutter erzählt, das einst so innig war und jetzt so distanziert, ist herzergreifend. Aber auch verständlich! Ich kann absolut gut nachvollziehen, was in ihr vorging und wie es zu der Situation kam. Ich hätte mir auch eine Marianne gewünscht, die mir offene Fragen beantwortet und Dinge erzählt, die Lücken füllen. So seltsam es klingen mag, dieses Buch hat mir genau das gegeben, obwohl meine Geschichte eine völlig andere ist. Dennoch tröstete es mich unfassbar, rückte Dinge in ein anderes Licht und war wie eine liebevolle Umarmung. So schön!

Die Erinnerungen an ihre Kindheit, die alles andere als leicht war, sind oft sehr schön und liebevoll, aber auch immer wieder erschreckend und grausam. Doch auch die Vergangenheit von Emilie, von Marianne Emmi genannt, erklärt vieles. Es ist so schade, dass Eltern und Kinder über gewisse Dinge einfach nicht kommunizieren zu können scheinen. Da bedarf es Dritter, nur sind diese leider nicht immer vorhanden. Doch es ist schon eine große Hilfe, gezeigt zu bekommen, dass die Dinge selten so sind, wie man es sich zusammengedacht hat.

Wie viel von diesem Roman autobiografisch ist, lässt sich für mich als Leser natürlich nicht sagen. Da ich aber weiß, dass Andrea Sawatzki bereits ein Buch mit dem Titel Brunnenstraße gibt und dieses autobiografisch ist, sich hier einige Stellen dazu einfügen und nur aus Andrea Hanna wurde, vermute ich es schon stark. Außerdem passen auch die Eckdaten auf sie. Das alles ist aber für mich irrelevant. Die Aussage des Buches ist wichtig und es berührt mich zutiefst, hallt stark nach und macht mich auf ganz besondere Weise glücklich. Die Autorin liest das Buch zudem sehr angenehm ein. Es ist also ein wahrer Genuss, rundum! Sehr kurz, aber enorm intensiv. Kein Wunder, dass ich fünf Sterne gebe, oder?