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Insgesamt 1709 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2025
Prus, Agnes;Antholz, Frauke

Cosy Kitchen - Backen


ausgezeichnet

Ich liebe das Backen und entsprechend auch Rezepte dafür. Diesem Buch merkt man an, dass Agnes Prus mit ganzem Herzen daran gearbeitet hat. Sie startet mit einem sachlichen, informativem Theorieteil, der genau die richtige Menge Information bietet und den Leser und Backfreund nicht überlädt. Auch als alte Häsin in der Backstube habe ich hier einige für mich sehr hilfreiche Fakten entdeckt und freue mich sehr darüber. Auch der Saisonkalender und die Umrechnungstabelle für Backformgrößen begeistern mich!

Die Rezepte sind unterteilt in die Kapitel Warm & Süß, Frühstück & Dessert; Kleinigkeiten zum Wegnaschen; Für die winterliche Kaffeetafel; Herzhaftes zum Teilen und Mitbringen. Zu den klassischen Zutatenlisten und Zubereitungsschritten bekommt man immer ein tolles, ansprechendes Foto vom Backwerk und einen kleinen Text von Agnes Prus. Die Anweisungen sind klar und verständlich, sodass man keine Probleme beim Nacharbeiten hat. Nur Nährwertangaben findet man nicht.

Agnes Prus verwendet gern Zutaten, die die Backwerke etwas weniger ungesund machen, also Weinsteinbackpulver, brauner Zucker, Rohrohrzucker, Ahornsirup, Zuckerrübensirup usw. Damit führt sie mit ihren Rezepten sanft und lecker auf eine kleine Nahrungsumstellung hin. Das finde ich gelungen und sehr interessant. Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass die Zutaten problemlos im örtlichen Handel zu finden sind.

Die Rezepte passen alle ganz besonders zur kalten Jahreszeit, aber viele davon kann man auch im Sommer bestens genießen. Mein Favorit, der das ganze Jahr über geht, sind die Pizzakringel. Aber auch die meisten anderen Rezepte sprechen mich an, nur wenige sind so gar nicht nach meinem Geschmack. Besonders schön ist übrigens, dass man zwar hin und wieder mit etwas mehr Arbeitsaufwand rechnen muss, insgesamt die Backwaren aber alle auch dann zu meistern sind, wenn man noch nicht so sehr viel Erfahrung hat.

Den Abschluss bildet ein Zutaten-Register, über das man herrlich leicht passende Rezepte findet. Ein alphabetisches Rezeptregister ist nicht vorhanden. Das ist meiner bescheidenen Meinung nach jedoch vernachlässigbar. Das Buch liefert schöne, nicht alltägliche oder tausend Mal gesehene Rezepte und weiß zu begeistern. Daher gebe ich fünf Sterne!

Bewertung vom 21.11.2025
Beckett, Simon

Knochenkälte (MP3-Download)


sehr gut

Von der Außenwelt abgeschnitten

Dr. David Hunter hat sich im dichten Nebel verfahren und strandet in einer extrem unwegsamen Gegend. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als im eigentlich geschlossenen Forest Hotel zu übernachten. Die Eigentümer sind seltsam und als Hunter am nächsten Morgen im nahen Wald bei der Suche nach einem Platz, an dem sein Handy Empfang hat, Knochen findet und er feststellt, dass das Dorf durch den Sturm definitiv von der Außenwelt abgeschnitten ist, erwachen längst vergessene Geister zum Leben.

Nach einem echt großen Anlauf nimmt die Story dann doch noch Fahrt auf. Sie ist sehr dicht gewebt, alles wird ausführlich und bildstark geschildert. Die Figuren werden dadurch sehr klar gezeichnet und greifbar. Allerdings zieht sich die Story dadurch streckenweise auch etwas. Simon Becket lenkt sehr geschickt die Sympathien und Antipathien der Leser und Hörer auf seine Figuren und bringt damit falsche Fährten ins Spiel. Auch bedient er sich ordentlich an der Klischeekiste, aber ich stelle fest, es passt gut zusammen und macht auch auf besondere Weise Spaß.

Ganz besonders amüsiert haben mich die echt schrägen Bewohner, die allen Fremden gegenüber nicht gerade freundlich gestimmt sind und noch dazu untereinander zwei Lager gebildet haben. Hillbilly lässt grüßen. Dass es Hunter da ganz besonders schwer hat, hat schon wieder eine komische Komponente, vor allem, weil er sich geduldig alles gefallen lässt.

Für mich war das Krimiunterhaltung der ganz speziellen und besonderen Art. Becket spielt hier mit dem Genre und dem Leser, geht den Fall mal ganz anders an und das mag ich. Vielleicht ist dies kein Meisterwerk, aber doch richtig gute Unterhaltung. Daher gebe ich vier Sterne.

Bewertung vom 17.11.2025

Das große Backen - Das Siegerbuch 2025/2026


ausgezeichnet

Backen auf höchstem Niveau

Fernsehen ist nicht so ganz meins und die Show auch nicht, aber das Buch dazu, das wollte ich diesmal einfach haben! Ich wollte in Ruhe darin blättern können, mich in die Rezepte vertiefen und sehen, ob ich nicht das eine oder andere Stück davon doch kosten und entsprechend nachmachen möchte. Die knallbunten und aufwendig gestalteten Motivtorten sind nicht so meins, aber man kann mit den Rezepten ja auch weniger kunstvolle Torten machen! Vor allem aber die vermeintlich einfacheren Kuchen, Torte und Gebäckstücke haben es mir angetan. Allen voran der Schwarzwald Schwips! Klassisch-modern und wirklich genial neu interpretiert!

Das Buch startet mit den Lieblingsrezepten der Siegerin Jacqueline Schweizer. Danach kommt ein Portrait von ihr, bevor ihre Mitkandidaten und Kandidatinnen vorgestellt werden. Deren beste Rezepte sowie die Rezepte vom Finale schließen sich daran an. Den Abschluss bilden die Rezepte der Technischen Prüfungen, die Betty und Christian im Wechsel vorstellen, mit einer Unterbrechung von Markus Grigo.

Ganz klar, dass hier Backanfänger nicht weit kommen werden, aber als Anregung, sich stets zu steigern, dient das Buch auf alle Fälle. Fortgeschrittene und Profis wie die Teilnehmer werden hier viel Lesestoff finden. Jede einzelne Komponente der Backwerke wird gut und ausführlich beschrieben. Natürlich gibt es auch die entsprechenden Zutatenlisten dafür. Alle Backwerke und ihre dazugehörigen Bäcker/innen werden selbstverständlich auch auf einem Foto präsentiert.

Sich Zeit nehmen und eine dieser Leckereien nachzuarbeiten ist wohl für alle, die so gerne backen, die beste Me-Time überhaupt. Mit den guten Anweisungen und noch besserer Laune kann das auch prima gelingen. Für mich ist dieses Buch daher auch ohne die Show gesehen zu haben ein absolutes Highlight, dem ich die verdienten fünf Sterne gebe.

Bewertung vom 15.11.2025

LONELY PLANET Bildband Toiletten der Welt


ausgezeichnet

Klo-Lektüre im wahrsten Sinne des Wortes

Ich kann es kaum in Worte fassen, wie sehr ich mich freue, dass es ein zweites Toiletten-Buch gibt! Die Vielzahl außergewöhnlicher Örtchen ist unbeschreiblich. Schon das erste Buch hat mich begeistert und fasziniert, erstaunt und oft zum Lachen gebracht. Dieses steht im in nichts nach!

Die Fotos sind natürlich der Hit überhaupt, aber die Beschreibungen lassen oft noch viel mehr staunen. Man möchte tatsächlich losziehen und selbst solche besonderen Toiletten finden. Auf alle Fälle guckt man sich jetzt jede Toilette echt mit völlig anderen Augen an.

Sehr gefallen hat mir auch die Liste der Ausdrücke für Toiletten in den unterschiedlichen Ländern und Regionen. Biffy und Cludgie sind meine persönlichen Favoriten! Ganz erstaunlich ist auch der Zeitstrahl. Ich bin fasziniert, seit wann es Toiletten gibt. Und erst Toilettenpapier!

Es macht Spaß, immer und immer wieder in diesem Buch zu blättern und zu lesen. Ich bin gespannt, ob es in einigen Jahren (ich musste volle sechs Jahre warten!) ein drittes Buch gibt. Auf alle Fälle muss ich es dann auch wieder haben!

Die Aufmachung war beim ersten Buch etwas verspielter mit kleinem Globus, der zeigte, wo die Toilette ist und sogar mit Längen- und Breitengraden. Diesmal fällt das weg. Es gibt ganz pur das Foto mit einem Text, mehr nicht. Reicht aber auch! Und es bekommt fünf Sterne!

Bewertung vom 15.11.2025

Genussmomente: A very cosy Christmas


sehr gut

Tolle Inspirationen für die Weihnachtstafel!

Hier sind 25 weihnachtliche Rezepte aufgetischt aus den Kapiteln Kleine Kostbarkeiten – Vorspeisen; Fröhlicher Festschmaus – Hauptspeisen; Süße Bescherung – Desserts; Gläser voll Glanz – Drinks. Alles passt perfekt zusammen, egal wie man es kombiniert. Vorher bekommt man aber noch jede Menge Anregungen für die Vorbereitungen. Dazu gehören auch eine Bucket-List und Tischdeko.

Die Rezepte sind innovativ, frisch, modern und dennoch richtig schön weihnachtlich. Beispielsweise gleich mal die weihnachtliche Tomatensuppe ist ein grandioses Beispiel dafür. Mit ganz einfachen Mitteln wird eine Tomatensuppe super weihnachtlich und gefällt dabei Gaumen und Auge! Der Gänsebraten klappt auch mit einer anderen als einer Gillbachtal-Gans. Ich tendiere zu regionalen Erzeugnissen. Ob es unbedingt San Marzano Tomaten aus der Dose sein müssen, sei mal dahingestellt. Auch bin ich kein Freund von Zuckeraustauschstoffen, die im weihnachtlichen Käsekuchen eingesetzt werden. Ich nehme da lieber handelsüblichen Zucker. Ansonsten sind die Zutaten nicht sehr exotisch und gut im Handel zu bekommen. Es wird in den Rezepten übrigens recht viel Beifuß verwendet.

Zu jedem Rezept gibt es ein schönes, aussagekräftiges Foto. Das ist mir enorm wichtig, weil ich aus Erfahrung sonst die Rezepte übergehe. Die Rezepte sind für 4 bis 6 Personen ausgelegt. Der Aufbau folgt dem klassischen Muster von Zutatenlisten und daneben die Zubereitungsschritte. Diese sind ausführlich genug und gut verständlich gehalten. Sehr oft findet sich noch ein besonderer Tipp bei den Rezepten. Dafür wird auf die Angabe von Nährwerten verzichtet.

Der Aufwand für die Rezepte ist unterschiedlich, ebenso der Schwierigkeitsgrad. Je nach persönlichen Fähigkeiten würde ich jedoch behaupten, dass man auch mit weniger Erfahrung gut damit klarkommt und ein schönes, überraschendes und wunderbar weihnachtliches Menü mit den Rezepten auftischen kann. Für mich ist dieses kleine Themenkochbuch gut gelungen und auch als Geschenk für Kochbegeisterte geeignet. Abzüglich meiner kleinen Kritikpunkte erhält es vier glitzernde Sterne.

Bewertung vom 12.11.2025
Oliver, Jamie

Jamies 15-Minuten-Küche


gut

Ich würde echt behaupten, für mich hat TV-Küche mit Jamie Oliver angefangen. Biolek & Co. gab es schon früher, aber interessant war das nicht für mich. Der überdrehte, enthusiastische Brite hat mich aber sofort für sich gewonnen. Ganz klar, dass auch einige seiner Bücher bei mir Einzug fanden. Zur Hochzeit bekamen wir sogar sein Kochen für Freunde! Sehr schön ist auch bei ihm zu beobachten, wie sich seine Küche im Laufe der Jahre verändert hat. Dennoch sind auch die älteren Kochbücher noch Quell an Ideen und Informationen rund um das Thema Essen.

Das Buch ist in die Kapitel Huhn, Rind, Schwein, Lamm, Fisch, Pasta, Suppen & Sandwichs, Gemüse und Frühstück unterteilt. Zudem erfährt man noch einiges zu Vorräten und Tipps zur Ernährung. Die Aufmachung ist jung und klar. Der Titel, Vorbereitungen für Utensilien, Anzahl der Personen und Angabe zu den Kalorien, Zutatenliste, knapp gehaltene Arbeitsschritte. Die Arbeitsschritte sind gut verständlich, obwohl sie zackig formuliert sind. Und vor allem bekommt man zu jedem Gericht auch ein aussagekräftiges Foto! Das ist für mich essentiell, denn sonst interessiere ich mich aus Erfahrung nicht für die Rezepte.

Die eine oder andere Zutat ist vielleicht nicht ganz so leicht zu finden. Das wären beispielsweise bei uns Okraschoten, Alfalfasprossen, Puy-Linsen usw. Dennoch halte ich die Zutaten insgesamt für gut erhältlich und nicht extrem exotisch. Wie gut man mit Jamie mithalten und genauso fix kochen kann, ist eine andere Frage. Bei mir haut das nicht ganz so gut hin, dennoch ist dies schon schnelle Küche. Sie ist international angesiedelt, vor allem asiatisch, wie oft bei Jamie Oliver. Vegetarier finden leider nur eine Handvoll Rezepte für sich und Veganer werden mit diesem Buch jedoch nicht glücklich. Es ist schon wirklich sehr fleischlastig.

Ab Seite 265 werden die Nährwerte in einem geviertelten Kreis auf einem Miniaturfoto des jeweiligen Gerichts aufgeführt. So ganz erschließt sich mir das nicht. Das fände ich direkt auf der Rezeptseite sinnvoller. Fotos vom Team und das Register schließen das Buch dann ab. Für Kochanfänger finde ich das Buch weniger ideal, zumal sie sich von den schwer einzuhaltenden 15 Minuten vermutlich einschüchtern lassen. Für Fans von Jamie Oliver und alle, die allgemein Interesse an Rezepten und neuen Ideen habe, ist das Buch ein Volltreffer. Von mir bekommt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.11.2025
Husmann, Ralf;Martin, Christian

Büro ist besser als richtig arbeiten. STROMBERG


sehr gut

Stromberg, wie man ihn kennt!

Zu diesem Hörbuch eine Rezension zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Immerhin gibt es hier ja nicht wirklich einen Handlungsstrang. Die einzelnen Episoden sind eben typisch Stromberg. Man muss das mögen und auch verkraften, denn die Sprüche sind, so witzig sie sind und so ironisch das alles auch gemeint ist, teilweise schon heftig.

Trotzdem ist es auch köstlich, wie hier alle möglichen Aspekte, die einem ansonsten gar nicht so auffallen, aufs Korn genommen werden. Die Klischees werden rundum bedient, die Typisierungen sind so klasse, dass man seine Kollegschaft und vielleicht auch sich selbst wiedererkennt, die Erkenntnisse sind hart und böse, aber doch so erschreckend zutreffend.

Keiner könnte Stromberg besser verkörpern, als Christoph Maria Herbst. Auch die anderen Sprecher sind perfekt gewählt. Wäre schade gewesen, wenn es nicht die Originalbesetzung gewesen wäre. Ja, manche Stellen strengen schon an und es ist erstaunlich, dass sich die vier Stunden Hörzeit doch ziehen, obwohl sie kein bisschen langweilig sind. Aber Stromberg macht was mit einem und das ist beim Hörbuch nicht anders, als bei den Filmen oder der Serie.

Wer Stromberg noch nie mochte, wird auch diesmal kein gutes Haar an ihm lassen. Wer diese Art Humor versteht und eben auch verkraftet, wird das Hörbuch lieben. Von mir bekommt es jedenfalls vier Sterne.

Bewertung vom 09.11.2025
Sandrin, Gina

Holy


sehr gut

Ginas zweites Buch mit zweitem Namen

Gina Sandrin hatte mich in bzw. mit ihrem ersten Buch, damals noch unter Gina Kaas, ein wenig vergräzt. Sie hatte in meinen Augen schlicht und ergreifend mit ihrem Leben geprahlt. Diesmal, eilige sieben Monate nach dem ersten Buch, hält sie sich zwar auch nicht ganz zurück damit, ist aber weniger auf Fotos präsent, zumindest nach dem ersten Teil, also nach den Kapiteln Meine Gäste; Mein Genuss; Mein Stil; Meine Basics; Meine Challenge. Ein bisschen viel MEIN. Den Titel HOLY finde ich nebenbei ein bisschen unheilig!

Noch schöner ist, dass ich die Rezepte in diesem Buch weniger abgehoben und mehr alltagstauglich finde. Allerdings finde ich es doch etwas sehr selbstgefällig, bei den vorgestellten Rezepten zu sagen, es seien neu kreierte kulinarische Erlebnisse, eigene Rezepte. Nun ja!

Die Rezepte sind dann in die Kapitel All in one; Family and Friends; Salalte; Suppen und Eintöpfe; Snacks und Drinks; Süßes unterteilt. Und tatsächlich sprechen mich überall einige Rezepte an. Besonders mag ich die one-pots. Der Aufbau der Rezepte ist exakt wie im Vorgängerbuch. Auch hier sind neben den Angaben für die Zubereitungszeit und der Zutatenliste keine Nährwertangaben zu finden. Wenn zutreffend, ist am unteren Seitenrand angegeben, ob ein Gericht vegetarisch ist, frei von raffiniertem Zucker, laktosefrei, glutenfrei o.ä. Die Zubereitungsschritte sind im Fließtext gehalten, wobei die zu verwendenden Zutaten aus der Liste fett gedruckt sind.

Mich spricht dieser Stil nicht wirklich an, auch wenn der Text gut verständlich und nachvollziehbar ist. Für mich ist es nicht übersichtlich genug und ich bevorzuge Absätze zwischen den Angaben anstelle der fettgedruckten Punkte. Die Zutaten sind okay. Hin und wieder werden Fertigprodukte mit eingearbeitet. Das mag ich weniger. Beim Hähnchen Stroganoff wundere ich mich über die fehlenden Essiggurken. Aber ich freue mich sehr über das Zutaten- und Rezeptregister.

Die Rezepte eignen sich gut dafür, nicht allein in der Küche zu stehen, während die Gäste schon da sind, aber auch, um Zeit mit den Kindern zu verbringen, während es quasi fast von selbst kocht. Anfänger schaffen die Gerichte problemlos und alte Hasen in der Küche bekommen neue Impulse. Viel besser als ihr erstes Buch. Dieses erreicht knapp den vierten Stern! Mit ein bisschen weniger Selbstdarstellung, weniger Nobelmarkenshow, mehr Natürlichkeit und wirklich selbst entwickelten Rezepten besteht die Chance auf das Erreichen der vollen Sterne beim nächsten Buch, das sicher kommen wird.

Bewertung vom 06.11.2025
Ahern, Cecelia

Ein Herz aus Papier und Sternen (MP3-Download)


sehr gut

Origamimädchen

Pip ist noch immer bei ihren Eltern, obwohl ihre Tochter inzwischen 16 Jahre alt ist und sie selbst 32. Seit sie so jung Mutter wurde, ist die Zeit für ihre Eltern stillgestanden und auch Pip hat nichts daran geändert. Ihr einziger Widerstand sind ihre Origami-Kunstwerke. Das hat mich anfangs so wütend gemacht, dass ich fast abgebrochen hätte. Die ganze Gängelei, die Vorschriften, die sich Pip gefallen lässt, regt mich wirklich enorm auf.

Ich kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum sich Pip alles hat gefallen lassen, sowohl von ihren Eltern, als auch von Sammy Wolverson. Warum Jamie nicht irgendwann eingegriffen hat, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Immerhin ist ihre Tochter kein kleines Kind mehr und mal im Ernst, wie soll sie denn Achtung, Respekt, Anerkennung für ihre Mutter und den Vater empfinden, wenn diese sich stets und ständig duckt? So ein bisschen Gilmore-Girls in arm und zu devot kommt da rüber. Ich hätte die Story akzeptiert, bis Pip und Jamie Anfang 20 wären, aber mit 32 ist mir das zu krass. Pips Origamigedichte, ihr winziges Zimmer, ihr eingeschränktes, kontrolliertes Leben und dann noch der Kuppelversuch mit dem Ekelpaket Sammy verlangten sehr viel Ausdauer von mir ab, der Story weiter zu folgen. Man hat hier das Gefühl, dass die Story aus der Zeit gefallen ist und eigentlich in die Zeit von vor 100 Jahren spielt. Da wäre das Verhalten der Figuren stimmiger gewesen.

Auch wenn alle regelrecht unterwürfig die Familienmitglieder der Wolversons behandeln und ihnen alles durchgehen lassen, weil der halbe Ort dort arbeitet, schwillt mir der Kamm. Pips Schweigen zu allem, dass sie niemals etwas sagt, sondern alles nur denkt, wenn es nicht dem entspricht, was ihre Eltern erwarten, macht mich enorm wütend. Bis sich daran etwas ändert, vergeht viel zu viel Zeit. Man ahnt zwar von Anfang an, wie die Story enden wird, aber das stört mich nicht. Mich stört dagegen total, wie lang Pip braucht, um sich zu entwickeln und auszubrechen, obwohl schnell klar wird, dass die Menschen in ihrem Umfeld sie sehr mögen.

Warum gebe ich dann doch vier Sterne, wenn ich mich so ärgere? Weil die Story an sich sehr gut geschrieben ist und ich Sandra Voss sehr gern gelauscht habe. Pips Verhalten war blöd, nicht aber die Schreibkunst der Autorin. Und irgendwie ist es doch auch eine Leistung, eine Leserin oder Hörerin so auf die Palme zu bringen mit der Protagonistin, oder etwa nicht?

Bewertung vom 05.11.2025
Lettini, Stefania

Amore per Puglia


ausgezeichnet

Apuliens Küche und Menschen

Dieses Buch ist noch schöner aufgebaut, wie Amore per Gusto. Der Unterschied ist, dass sich die Texte und Rezepte ausschließlich auf Apulien beziehen, aufgeteilt in die Regionen Der Norden, Bari-Nord, Das Itria-Tal, Der Süden. Von diesen Regionen erfährt man sehr viel Wissenswertes und alles hängt mit Lebensmitteln, Gerichten, Essen, Genuss zusammen. Die vielen herrlichen Fotos unterstützen die Texte optisch wunderbar.

Ab Seite 74 geht es dann mit den Rezepten los. Diese sind unterteilt in die Kapitel Antipasti & Salate; Herzhafte Backwaren, Snacks & Beilagen; Hauptspeisen; Dolci & Desserts. Im Register am Ende des Buches sind die Rezepte unterteilt in vegan, vegetarisch, laktosefrei, glutenfrei.

Die Schrift ist in einer angenehmen Größe, sowohl bei den Texten, als auch bei den Rezepten. Jedes Rezept hat ein ganzseitiges Foto und zusätzlich mehrere kleine bei der Rezeptbeschreibung. Das war beim Vorgänger noch nicht. Ich habe festgestellt, dass ich ausschließlich Rezepte nachkoche oder nachbacke, bei denen auch mindestens ein Bild des fertigen Gerichts ist. Alle anderen fallen bei mir hintenüber. Hier bleiben also alle Rezepte in meinem Fokus.

Die Arbeitsschritte sind sehr gut verständlich erklärt. Hin und wieder gibt es zusätzlich einen Tipp oder einen QR-Code. Aufwand und Schwierigkeitsgrad sind mal größer, mal geringer, aber alle Rezepte sind trotzdem gut zu realisieren. Der benötigte Zeitbedarf ist angegeben. Allerdings brauche ich öfter doch etwas länger. Auch bei den Zutaten finden sich ein paar weniger gebräuchliche, um die Rezepte authentisch zu halten. Das halte ich für legitim. Es gibt zu jedem Rezept einen kleinen Text vorangestellt. Nährwerte sind nicht angegeben. Dafür zeigen Icons auf eine Blick, ob das Rezept vegan, vegetarisch, laktosefrei oder glutenfrei ist.

Ein weiteres wunderbares Detail sind die Lesebändchen. Davon gibt es diesmal gleich vier! Und noch eine kleine Spielerei gefällt mir super gut. Wie der Vorgänger hat auch dieses Buch auf dem Buchrücken ein kleines Herz. So wird es zu einer zusammenpassenden Reihe. Ganz klar, dass ich dieses Buch toll finde. Und es bekommt natürlich ebenfalls wie der Vorgänger fünf Sterne! Weiter so! Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Geniestreich!