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Insgesamt 1234 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2025
McLean, Jay

Leaving Leo / Preston Brothers Bd.3


ausgezeichnet

Schmerzlich schön

Ich hab die beiden vorherigen Bücher der Reihe quasi inhaliert und war so bereit für Band 3. Im Gegensatz zu den anderen beiden Bänden habe ich mir aber für diesen hier mehr Zeit nehmen müssen. Es ist auf eine andere Art tragisch, anders schmerzlich. Leise, wo die bisherigen Bände laut waren. Das kam irgendwie unerwartet, war aber auch eine sehr schöne Überraschung.

Wie schon in den anderen Büchern der Reihe beginnt es mit einer Begegnung- Boy meets Girl. Aber die Connection zwischen den Protagonisten ist anders. Unentschlossener, weniger fordernd. Es steht viel anderes im Fokus. Ich bin irgendwie mit einer gewissen Erwartungshaltung an den männlichen Protagonisten Leo herangegangen, die auf den ersten beiden Bänden beruhte. Aber Leo ist kein Bad Boy und er trägt ganz andere Lasten mit sich herum als seine Brüder.

Ich hab das ländliche Setting geliebt- Tatas Haus, Holden, das Diner. Irgendwie war das einfach super stimmig, so ein richtig sicherer Hafen, der einen Ruhepol zu den sonst sehr schmerzhaften Themen darstellt. Hab mich da irgendwie direkt wohlgefühlt.

Die Inhalte sind gefühlt erwachsener als in den anderen beiden Bänden, der Schmerz den die beiden Protagonisten sich selbst und einander zufügen ein stärker innengerichteter. Hatte beim Lesen teilweise einen richtigen Kloß im Hals. Aber da ist auch viel Licht, viel Liebe, viel Vergebung. Und das ist das schöne an diesem Buch.

Ein richtig tolles Buch, das einfach alles ist.

Bewertung vom 22.06.2025
Smithson, L. D.

Die Festung


ausgezeichnet

Unfassbar spannend

Ich hab tatsächlich schon einige Escape-Thriller gelesen, auch das Locked-In Prinzip auf Insels oder ähnlichem ist ja an sich nichts neues. Da ich das aber prinzipiell super gerne lese, war ich schon neugierig wie das hier umgesetzt wurde. Meine Erwartungshaltung war eher nicht so hoch, aber ich kann ganz ehrlich sagen, dass das hier vielleicht das beste Buch war, was ich jemals zu diesem Thema gelesen habe. Wow, war das spannend. Und ich mochte die eher unkonventionelle Erzählweise- richtig stark.

Das Buch wird aus der Sicht von Protagonistin Bonnie erzählt, die nach dem Entkommen aus dem Escape-Spiel in einem True Crime Podcast nach Antworten sucht. Das Buch trifft damit irgendwie auch so ein bisschen den aktuellen Popkultur-Nerv. Die Aufnahmen werden von entsprechend von den Ereignissen auf der Insel unterbrochen. Das fand ich tatsächlich richtig gut gemacht, weil man einerseits die Erlebnisse selbst hat und dann Bonnies Aufarbeitung dessen. Ich fand das ganze dadurch irgendwie deutlich authentischer, was auch massiv zur Stimmung beiträgt.

Das Escape-Spiel selbst hats echt in sich. Teilweise konnte man als Leser schon versuchen bei den Worträtseln mitzurätseln, was ich immer einen schönen Kniff finde. Die Anspannung nimmt im Verlauf der Handlung deutlich zu und ich fand es war einfach super spannend zu verfolgen. Zu der sowieso misslichen Lage kommen noch die Spannungen innerhalb der Gruppe, was schnell zu einer gewissen Eskalation führt. Generell fand ich das alles sehr stimmig konstruiert. Soweit, so gut, aber nicht übermäßig bemerkenswert. Aber dann kommt im letzten Drittel der Hammer: ein Twist den ich nicht mal ansatzweise habe kommen sehen und der zu ziemlich alles in frage stellt. Wow, einfach wow. Das hat nochmal richtig was aus der Handlung rausgeholt.

Für mich war das ein richtiger Pageturner, vor allem dann gegen Ende. Super packend mit richtig böser Komponente. Klare Leseempfehlung von mir

Bewertung vom 22.06.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


gut

Dieses Mal ein eher seichter Krimi

Ich hatte so Bock auf dieses Buch, da ich die letzten Thriller von Winkelmann wirklich stark fand. Thematisch fand ich, dass dieses Buch weniger von der aktuellen Brisanz seiner letzter Thriller hatte, aber trotzdem interessant klang. Leider hat es mich aber eher nicht mitreißen können. Das soll nicht heißen, dass das Buch schlecht war, aber es war für mich eher ein ruhiger Krimi.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt und verknüpft einen aktuellen Vermisstenfall mit einem Cold Case von vor sieben Jahren. Die Idee selbst fand ich ziemlich stimmig. Und es wird viel klassische Ermittlungsarbeit betrieben, was ich sehr authentisch fand. Aber so richtig kommt dabei keine Spannung auf, einfach weil generell eher wenig passiert.

Die Rückblenden zum Verschwinden von Jonas Tochter fand ich unterm Strich interessanter und spannender als die aktuelle Ermittlung, die eher schleppend in Gang kommt und dann auch relativ schnell eine andere Richtung annimmt.

Die Entdeckungen und Enthüllungen innerhalb der Ermittlung fand ich teilweise etwas unglaubwürdig, ohne genau festmachen zu können, woran das genau lag. Aber irgendwie kam mir die Auflösung ziemlich übertrieben vor. Die Charaktere bleiben auch alle einfach sehr blass und das Ende fand ich einfach nicht so 100% zufriedenstellend.

Es ist schon gut geplottet und liest sich auch locker weg, aber mir hat hier dieses gewisse Etwas gefehlt. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2025
Clarke, Norie

Neuanfang in Notting Hill


ausgezeichnet

Absolut bezaubernd

Diese Geschichte war wie Balsam für die Seele, eine sehr gelungene Mischung aus Familiengeschichte, Found Family, ungewöhnlicher Freundschaft und Romcom. Habe dieses Buch so sehr genossen, einfach super schön. Echtes Herzensbuch.

Der Vibe erinnert ein bisschen an Bücher von Beth O‘Leary. Da ich die auch absolut liebe, passen das Buch und ich zusammen wie die Faust aufs Auge. Mit dem ganz wunderbaren Setting und den herzlichen, einfühlsamen Figuren, die über sich hinauswachsen, hat die Autorin sich direkt in mein Herz geschrieben. Liebe dieses Buch sehr.

Die Geschichte atmet pure Bestärkung, Loyalität und bedingungslosen Rückhalt, auch in schweren Zeiten. Es werden ganz wunderbare, besondere Beziehungen beschrieben. Das Stilmittel der eingefügten Briefe hat so toll zur romantischen Stimmung beigetragen. Da bekommt man direkt auch Lust mal wieder einen Brief zu schreiben.

Für mich ein absolut wunderbares, warmherziges Buch, das einfach Spaß macht und berührt.

Bewertung vom 16.06.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


sehr gut

Eindrucksvoll

Nachkriegsromane, die die Auswirkungen auf Bevölkerung und gesellschaftliches Leben betrachten gibt es ja inzwischen viele. Hier haben mich vor allem das Setting und die Rahmengeschichte um die Minenräumer neugierig gemacht, weil das für mich ein ganz neuer Aspekt dieser Zeit war.

Die Geschichte wird sehr eindrücklich geschildert und was mir hier besonders gut gefallen hat waren die verschiedenen Perspektiven aus denen die Szenerie beleuchtet wird.

So bekommt auch der Kriegsgefangene und Deutsche Lukas eine Stimme, die deportierte Jüdin Saskia, die Heimkehrt in die Vergessenheit der eigenen Existenz und viele andere die direkt oder indirekte mit dem Krieg in Frankreich in Berührung kamen. Diese Art des Erzählens habe ich so noch in keinem anderen Buch gesehen. Ich habe tatsächlich mit all diesen Einzelschicksalen mitgefiebert, so unterschiedlich sie auch sein mochten. Diese Geschichte zeigt gut, dass nicht alles nur schwarz und weiß war.

Es ist eine Geschichte von Neuanfängen, vom Verzeihen und Nachvornsehen, von alten Lieben und neuen, sanften Banden, die zwischen den Figuren, die so schicksalhaft zusammengeführt werden, geknüpft wurden. Es ist eine schöne Erzählung, teils getrieben und doch auch im Augenblick verankert vor der großen Aufgabe die Schatten des Krieges zu beseitigen.

Es werden verschiedene Gesellschaftsschichten und Schicksale betrachtet und die Geschichte ist wunderbar nahbar, mit emotionaler Tiefe erzählt. Hat mir richtig gut gefallen.

Bewertung vom 15.06.2025
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Welt am Abgrund

KI Technologie nimmt einen immer größeren Raum in unseren Leben ein. Aber was, wenn KI uns plötzlich nicht mehr hilfreich und wohl gesonnen ist, sondern absolutes Chaos stiftet? Und was, wenn die Deepfakes so täuschend echt sind, dass man niemandem mehr trauen kann?

Die Geschichte ist in drei Abschnitte bzw. Akte unterteilt. Den ersten Akt fand ich direkt super fesselnd, vor allem als es um die verschiedenen Ausprägungen der Deepfakes und den Ausbruch der Massenpanik ging. Hier wurde richtig Stimmung erzeugt. Es prasseln viele verschiedene Eindrücke auf den Leser ein, was einerseits überfordernd wirkt, andererseits perfekt aufs Thema abgestimmt ist.

Im zweiten Abschnitt geht es etwas ruhiger zu und es wird etwas technischer. Bin Laie, hab aber trotzdem soweit verstanden, was erläutert wurde.
Und gleichzeitig verschiebt sich der Figurenfokus stark von verschiedenen Einzelschicksalen zu dem von Valentines Schwester Maggie und schlägt damit den Bogen zum Ursprung der Misere.

Bei der Auflösung bin ich unschlüssig, ob sie mir gefallen hat. War ok und wirkte rund, aber grade bei solchen Büchern würde mir auch weniger Happy End gut gefallen. Trotzdem schafft es Grandl mal wieder hier ein brisantes, interessantes und super spannendes Buch abzuliefern, bei dem ich echt mitgefiebert habe. Dieses Bild, das er mir da in den Kopf gesetzt hat, diese Idee vom Schrecken der KI, werden noch lange nachklingen. Finde ich genial.

Bewertung vom 15.06.2025
Suchanek, Andreas

Dragons in Secret - Jadeblut


ausgezeichnet

Richtig coole Drachenfantasy

Bin ja mal total begeistert, habe in letzter Zeit wirklich viel, auch urbane, Fantasy rund um Drachen gelesen. Aber diese Geschichte hier war trotzdem total besonders und für mich tatsächlich so ein richtiges Fantasy-Highlight.

Besticht nicht nur mit einem coolen Magiesystem, sondern auch mit historischen Komponenten rund um die Geschichte der Clans. Das alles eingebettet in Intrigen, Gefahren und Abenteuer- ganz ehrlich, richtig gutes Gesamtpaket.

Und was ich grandios finde: absolut keine Romantasy. Stattdessen Figuren, die wichtigere Probleme haben, coole Freundschaften, neue Bündnisse und alte Feinde. Hier wird nichts romantisch verklärt, es stehen die einzelnen Clans, die Diaspora und Feindschaft mit den Drachenjägern im Fokus. Die unterschiedlichen Clanfähigkeiten sind dabei wunderbar mit der Handlung verwoben.

Das Ende ist einfach so krass. Da bekommt man richtig Lust auf den zweiten Teil. Ganz ehrlich, eines der besten Fantasybücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Super spannend und temporeich erzählt, trotzdem logisch aufgebaut und super atmosphärisch.

Bewertung vom 15.06.2025
Williamson, S. F.

Die Sprache der Drachen


ausgezeichnet

Wenn Fantasy linguistisch Züge bekommt

Ich bin auf dieses Buch tatsächlich nicht selbst aufmerksam geworden, sondern über eine Community, wo das Buch wärmstens empfohlen wurde. Und ich bin so froh, dass ich dieser Empfehlung gefolgt bin, denn für mich war das ein Überraschungs-Hit. Diese Geschichte war wirklich sehr sehr cool.

Klassensysteme, Rebellion und dann auch noch Drachen- das Buch hat erstmal sehr viel von dem, was sich sowieso thematisch richtig cool finde. Aber zusätzlich hat die Geschichte auch noch einen Vibe, der ein bisschen an Geschichten wie „Babel“ erinnert. Denn die sprachliche Komponente der Geschichte, ist nicht nur super interessant zu verfolgen, sie trägt auch massiv zur Handlung bei.

Was ich neben der Grundhandlung super überzeugend fand, das war die Charakterentwickölung von Protagonistin Vivien. Ist sie anfangs noch sehr regimetreu, auf selbstsüchtige Art ehrgeizig und fast schon naiv unterwegs, so mausert sie sich zu einer sehr starken Protagonistin, die man Ende maßgeblich den Verlauf der Geschichte mutgestaltet. Der Weg dahin war steinig, was die Story umso authentischer wirken lässt. Ich mochte, dass sie nicht perfekt, nicht fehlerfrei war, teilweise zerfressen von Schuld und Selbstvorwürfen- aber genau dadurch fühlt man mit ihr mit.

Es gibt auch eine sehr zarte Lovestory, die sich aber nicht aufdrängt, was ich sehr gern machte. Viel mehr geht es um Freundschaft, um das soziale und politische System des Londons von 1923 und was nötig war um den herrschenden Frieden zu wahren. Es gibt einige Intrigen und Geheimnisse, die im Verlauf der Ereignisse enthüllt werden und die einfach super mitreißend waren.

Hat mich sehr gepackt, regt aber auch zum Nachdenken an, welchen Preis ein Frieden wert sein darf und auf wessen Schultern er ausgetragen wird. Tolle Storyline, cooles Konzept und eine unglaublich packende Geschichte.

Bewertung vom 15.06.2025
Graßhoff, Marie

Arc & Ruin / Die Chaos Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Noch besser als Band 1

Ich fand ja schon den ersten Teil der Dilogie ziemlich gut, aber dieser zweite Band setzt tatsächlich nochmal einen obendrauf. Marie Graßhoff ist für mich echt die Queen der Fantasy, ich hab diese Geschichte so sehr gefeiert und bin jetzt tatsächlich ziemlich traurig, dass die Dilogie damit abgeschlossen ist. Könnte echt noch länge in dieser neuen Welt verbleiben, nachdem mir die Figuren so ans Herz gewachsen sind.

Die Handlung knüpft unmittelbar an Band 1 an, was ich aber einen erzählerischen Geniestreich fand war, dass es ein „was zuletzt geschah“ gab. Einfach genial, dadurch ist man wieder sofort drin im geschehen. Trotzdem würde ich empfehlen Band 1 zuerst zu lesen und nicht quer einzusteigen.
Ich hatte ja bereits im vorherig band gehofft, dass sich die Handlungsstränge treffen, was aber auch in diesem Band erst recht spät passiert. Im Nachhinein war das vllt sogar perfekt, da der Leser dadurch tiefgreifende Einblicke bekommt, die sich stellenweise auch ein bisschen die ein Reisetagebuch durch diese fiktive Welt lesen. Worldbuilding auf jeden Fall wieder ne 10 von 10.

Gefühlt wird die Story in diesem Buch nicht nur vertieft, es wird auch nochmal ein viel größerer Bogen auch in die Vergangenheit geschlagen. Die Reisegefährten müssen Allianzen schneiden und schwere Entscheidungen treffen, auch Verluste in die eigenen Reihen bleiben nicht aus. Insgesamt war die Entwicklung aller Charaktere richtig stark.

Das Buch will man am liebsten gar nicht aus der Hand legen, weil so unfassbar viel passiert, dass man liebsten die gesamte Geschichte in einem Stück lesen will. Ich hatte wieder so eine gute Zeit mit dem Buch. Würden locker auch noch nen dritten Teil lesen, wenn Marie jemals einen schreiben sollte.

Bewertung vom 15.06.2025
Meyer, Marissa

Gilded - Die Versuchung des Goldes (Gilded 1) (eBook, ePUB)


gut

Düsteres Märchen-Retelling

An sich mochte ich diese märchenhafte Erzählung richtig gern, sie ist bodenständig, aber düster angehaucht, orientiert sich an bekannten Sagen und Märchen und hat mit ihrem Folklore-Vibe eine wunderbar unheimliche Grundstimmung.

Stellenweise sind die Schilderungen ziemlich grausig und unheimlich, was ich richtig gekonnt fand. Orientiert in Sachen Brutalität an dem, was man vielleicht auch aus Original-Märchen kennt.

Besonders im mittleren Part hatte die Geschichte für meinen Geschmack ein paar Längen. Nach der ersten Begegnung mit dem Erlkönig und dem ersten Vollmond in seinem Schloss ist es ein bisschen redundant und ich hätte mir hier etwas mehr Tempo gewünscht.

Mir war nicht so ganz klar, dass es einen zweiten Buch gibt, was erklärt, wieso es so viel Staffage gibt. Die Lovestory, wenn man sie denn so nennen will, ist eher mau und zum Ende dieses Bandes wirds nochmal ein bisschen wild. Zumindest bekommt man aber auch ein paar Antworten.

Ich fands ganz gut, hätte es mir glaube ich aber kompakter und temporeicher gewünscht. Liest sich trotzdem sehr locker und man braucht keine Vorkenntnisse in Sachen Märchen.