Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nane Bouquineur

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 05.03.2015
Die falsche Patrizierin
Rosemann, Susann

Die falsche Patrizierin


ausgezeichnet

Der historische Roman “Die falsche Patrizierin” von Susann Rosemann spielt im 16. Jahrhundert. Die Hauptfigur dieser Geschichte ist Laila, die Tochter eines verarmten Buchbinders. Um mehr im Leben zu erleben, hat sie sich einer Gauklergruppe angeschlossen, die durch die Lande zieht und die Menschen mit ihren Auftritten erheitert. Als die Truppe wieder einmal in ihrer Heimatstadt Ulm auftritt, wird sie von einer reichen Patrizierin entdeckt, die ihr ein ungewöhnliches Angebot macht. Sie soll eine Frau auf einer Tanzveranstaltung vertreten, da sie verblüffende Ähnlichkeit mit ihr hat. Kurze Zeit später bringt sich ihre Doppelgängerin um. Aus diesem Grunde wird Laila gebeten, die Rolle weiterzuspielen, um dieses Vorkommnis zu vertuschen.

Susann Rosemann erzählt die Geschichte mit Leichtigkeit und einfachen Worten. So fliegt man förmlich durch die Seiten, als würde sich die Geschichte ganz von allein lesen.
Dafür sorgt aber auch die vorhandene Spannung, die schon einem Krimi ähnelt. Denn Laila merkt schnell, dass es nicht nur darum geht, eine Person zu vertreten. Es steckt viel mehr dahinter. Eine große Intrige, die sie unbedingt aufdecken will. Nebenbei entdeckt sie auch noch einen Hinweis, der zu ihrem verschwundenen Vater führen könnte.

Es macht Spaß Laila dabei zu beobachten, wie sie den Geheimnissen Stück für Stück näher kommt. Allerdings sorgen diese Erkenntnisse auch für Misstrauen gegenüber den anderen Romanfiguren, die nicht ganz zu durchschauen sind. Diese geschilderten Gefühle gehen auf den Leser über und man rätselt mit ihr, was denn nun hinter diesen Geschehnissen steckten könnte.

Obwohl es sich um eine fiktive Familie handelt, und keine bekannte Patrizierfamilie Ulms, erfährt man einiges darüber, wie diese Familien damals lebten. Auch das Leben der umherziehenden Gaukler wird anschaulich beschrieben. Im Nachwort klärt die Autorin noch kurz über Fiktion und Wahrheit auf.

Fazit: Ein spannender, historischer Roman über Gaukler und Patrizier gepaart mit Gefühl, Intrigen und Verrat. Er beschert Mittelalterfreunden angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 27.01.2015
Ungeschehen
Seskis, Tina

Ungeschehen


gut

In Tina Seskis Debütroman »Ungeschehen« geht es um Emily Coleman, die ihre Familie und ihre Heimat Manchester verlässt, um in London ein neues Leben zu beginnen. Warum sie sich für diesen Schritt entschieden hat, wird erst am Ende der Geschichte verraten.

Die Geschichte ist in vier Teile gegliedert. Teil 1 handelt von Emilys Flucht aus ihrem alten Leben und dem Neustart mit einer neuen Identität. In Teil 2 steckt Emily schon mitten in ihrer neuen Daseinsform und entwickelt sich in eine erschreckende Richtung. Der dritte Teil bringt eine überraschende Wendung und Teil 4 spielt einige Jahre später in der Zukunft und präsentiert uns ein unerwartetes Ende.

Die Kapitel sind zusätzlich in unterschiedliche Zeitstränge unterteilt. Die Gegenwart wird aus Emilys Sicht in der Ich-Form erzählt. In den Rückblenden lernen wir aus der Beobachter-Perspektive Emilys Familie kennen, die aus ihrer Mutter Frances, ihrem Vater Andrew, ihrer gegensätzlichen Zwillingsschwester Caroline, ihrem Ehemann Ben und ihrem Sohn besteht. Da die Blicke in die Vergangenheit nicht gekennzeichnet sind, muss man sich immer erst neu orientieren und kommt schnell aus der Handlung raus.

Der Erzählstil ist sehr detailreich, ausführlich und ausschweifend. Dadurch wird die Geschichte sehr langatmig und entwickelt keine fesselnde Spannung. Dies ändert sich aber ungefähr ab der Hälfte des Romans. Dann wird die Geschichte etwas interessanter, übersichtlicher und lebendiger. Trotz der schleppenden Handlung treibt eine Frage den Leser durch diesen Roman: “Was ist bloß passiert, dass Emily sich entschieden hat, ihre Familie zu verlassen?” Man wird sicherlich einige Vermutungen anstellen, mit denen man trotzdem nicht richtig liegt. Das Aufschluss gebende Ende sorgt jedenfalls noch einmal für entsprechende Dramatik.

Fazit: Ein interessantes Familiendrama, das leider etwas langatmig ist. Wer undurchschaubare, detailreiche und dramatische Geschichten liebt, wird an diesem Roman seine Freude haben.

Bewertung vom 14.01.2015
Das Buch der Finsternis
Dübell, Richard

Das Buch der Finsternis


ausgezeichnet

In seinem zweiten Jugendroman “Das Buch der Finsternis” beschäftigt sich Richard Dübell mit den Anfängen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Neben den interessanten Einblicken in die Geschichte erlebt sein Held Quirin ein spannendes und gefährliches Abenteuer.

Wir befinden uns in Salzburg. Es ist das Jahr des Herrn, 1486. Der 13-jährige Quirin Klingseis ist Hilfsarbeiter in Lukas Guldenmunds Buchdruckerei. Die Druckerei bekommt den Auftrag, wichtige Manuskripte für den Abt Antonius Gratiadei neu zu drucken. Daher machen sich Meister Lukas, Quirin und weitere Hilfsgesellen auf den Weg nach Admont. Dort angekommen überschlagen sich die Ereignisse. Quirin erhält von seinem Meister eine geheimnisvolle Truhe und die Aufgabe, diese Truhe samt Inhalt schnellstmöglich zum Bischof nach Salzburg zu bringen.
Doch diese Aufgabe ist alles andere als einfach. Denn der Burggraf Friedrich von Savrau will diese Truhe um jeden Preis wiederhaben, da sich in ihr das Buch der Finsternis verbirgt. Dieses Buch hat der Teufel höchstpersönlich verfasst.

Die Geschichte geht schon dramatisch los. Der Leser wird, genauso wie Quirin, vor vollendete Tatsachen gestellt. Während seiner Flucht trifft Quirin auf einige Personen, die ihm entweder behilflich sind oder ihn in brenzlige Situationen bringen. Da wäre zum einen die kecke und überhebliche Anna und zum anderen der undurchschaubare Wolfgang. Lange Zeit bleibt ungeklärt, ob er den Beiden wirklich trauen kann. Es gibt aber noch weitere Charaktere, die entweder Respekt einflößend oder dümmlich sind. Die Letzteren sorgen für einige amüsante Gegebenheiten.
Obwohl immer mal wieder ein Blick ins Buch geworfen wird, erfahren wir erst am Ende des Romans, was denn nun in diesem geheimnisvollen Buch steht. Dies ist noch ein weiterer Punkt, der für Spannung, für einen Hauch Okkultismus und für (absonderliche) Spekulationen sorgt. Schließlich hat der Teufel das Buch geschrieben. Ich kann nur so viel sagen, das Finale ist spektakulär und anders, als man denkt.

Der Buchdeckel enthält nebenbei bemerkt eine Landkarte. Mit dieser kann man Quirin geografisch verfolgen. Und im hinteren Teil des Buches befinden sich Kurz-Biografien zu den historischen Figuren aus dem Roman.

Fazit: Historisch fundiert, spannend und humorvoll. Dieses grandiose Abenteuer ist für Alt und Jung geeignet.

Bewertung vom 09.01.2015
Vergeltung - Das Mädchen / Hannah Jakob Bd.3.1 (eBook, ePUB)
Peters, Katharina

Vergeltung - Das Mädchen / Hannah Jakob Bd.3.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

“Das Mädchen” ist der Auftakt des Episodenromans “Vergeltung” von Katharina Peters.

Der Schauplatz der Handlung ist Berlin. Der junge LKA-Kommissar Mark Springer ermittelt in einem Vermisstenfall. Der Anwalt Robert Bleichert ist spurlos verschwunden. Wie sich nach einiger Zeit herausstellt, ist der Fall wesentlich komplexer. Bleichert war nicht nur Berater im Rotlichtmilieu, sondern hat sich auch um Fälle von Kindesmisshandlung gekümmert. Daher fordert Mark die Mithilfe der Kriminalpsychologin Hannah Jakobs an.

Das wesentliche Thema dieser Folge ist die Zeugenbefragung und der Einblick in das Privatleben der Ermittler. Dadurch wird man mit ziemlich vielen Informationen überschüttet, die man erst einmal sortieren muss. Es tauchen ziemlich viele Zeugen auf, die alle etwas zu dem Fall zu sagen haben. Da kann man trotz des Namenverzeichnisses, das sich auf den ersten Seiten des Roman befindet, leicht den Überblick verlieren. Wenn man die Anlaufschwierigkeiten überwunden hat, wird die Geschichte interessant.

Im Mittelpunkt stehen die beiden Ermittler Mark Springer und Hannah Jakobs, deren Zusammenarbeit sich als ziemlich schwierig entpuppt. Denn Hannah wurde mit der Leitung der Ermittlungen betraut und dies kann und will Mark nicht akzeptieren. Er ist ein eigensinniger und aufbrausender Charakter und gerät dadurch oft mit Hannah aneinander. Diese hitzigen Diskussionen sind allerdings sehr amüsant und sorgen für das eine oder andere Schmunzeln.

Wie nicht anders zu erwarten, hält sich der Spannungsbogen noch in Grenzen. Daher würde ich den Roman bisher in dem Genre »Krimi« einstufen. Jedoch macht das offene Ende neugierig, da man wissen möchte, wie es weitergeht.

Fazit: Das niedergeschriebene Pendant zur Fernsehserie “24” oder “Die Brücke”. Ein kurzweiliger und interessanter Einstieg, der Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 04.01.2015
Nachtigall im Winter (eBook, ePUB)
Mertin, Ralph B.

Nachtigall im Winter (eBook, ePUB)


sehr gut

Denver (USA), 1959: Der Reporter Harry Brydan beobachtet eine Beerdigung. In seinem Auto sitzt ein »Gast«. Dieser Unbekannte saß 8 Jahre im Gefängnis und berichtet ihm nun über die mysteriösen Vorkommnisse, die sich 1950 im Waisenheim abgespielt haben. Wer dieser Unbekannte ist, stellt sich am Ende des Romans heraus.

Waisenheim Königspfalz (Deutschland), 1950: Kurz nach dem zweiten Weltkrieg tritt der charismatische Choran seine Stelle als Geschichtslehrer im Waisenheim an. Der Zustand dort ist katastrophal. Auch der Zusammenhalt der Kriegswaisen lässt zu wünschen übrig. Besonders zwischen den Gruppen »Nachtigall« und »Winter« herrscht Rivalität. Denn der Gruppe »Nachtigall«, die von dem Französischlehrer Peter Leyss geleitet wird, scheint es besser zu gehen als den anderen Gruppen. Den Heimleiter Direktor Köhler interessiert das herzlich wenig. Er ist nur um sein eigenes Wohl besorgt. Choran möchte etwas an der Situation ändern und wird zusätzlich als Leiter der Gruppe “Winter” eingesetzt. Die traumatisierten Jugendlichen vergöttern ihn für seine unkonventionelle Art und seine Selbstlosigkeit. Doch Choran ist gar nicht so selbstlos, wie es zuerst scheint.

Zentrales Thema des Romans ist der bedrohliche Sog von Gruppendynamik und seinen Konsequenzen. Die Hauptfiguren in diesem Kampf sind der Streber Felix Rosen, der Außenseiter Chris Weber, der Mitläufer Martin Hoffmann, der Anführer der Wintergruppe, Alexander Roth und der beschwichtigende Hausleiter Choran. Die aggressive und bedrückende Grundstimmung, die zwischen den Gruppenmitgliedern herrscht, bringt der Autor perfekt rüber. Man leidet mit den Mobbing-Opfern und verachtet die Raufbolde. Durch Chorans Einfluss entwickeln sich manche Charaktere allerdings in eine andere Richtung und unser Mitgefühl auch. Man kann sich mit keinem identifizieren und nimmt die Rolle des stillen Beobachters ein. Was aber auch nicht weiter schlimm ist.

Des Weiteren gibt es noch das Thema Konkurrenzkampf. Da die Nachtigall-Gruppe mit Abstand die besten Noten hat und bevorzugt wird, entsteht Neid in der Winter-Gruppe. Choran stichelt seine Schützlinge regelrecht an, sich gegen ihre Rivalen durchzusetzen und bringt dadurch schockierende Verhaltensweisen bei den Jugendlichen zum Vorschein. Doch dieser Kampf besteht auch zwischen Choran und dem Französischlehrer Peter Leyss. Jeder will der Bessere sein.

Ralph B. Mertin entführt uns in eine isolierte Internatswelt, in der eigene Regeln herrschen. So lebhaft dargestellt, dass man denkt, man wäre ein Teil davon. Zudem wird diese düstere Internatswelt von mystischen Einflüssen überschattet, die wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sind. Die unvorhersehbaren und überraschenden Wendungen sorgen für die entsprechende Spannung. Allerdings wird dieser Spannungsbogen gelegentlich durch Chorans ausschweifende philosophische Ausführungen unterbrochen. Nichtsdestotrotz ist dieser Thriller eine gelungene und interessante Mischung.

Fazit: Für Freunde des Action- oder Gruselthrillers ist der Roman wahrscheinlich nichts. Vielmehr wird der Roman die ansprechen, die Gefallen an mystischen Elementen und an der Komplexität der menschlichen Psyche haben.

Bewertung vom 02.01.2015
Das Reich des Teufelsfürsten
Stolzenburg, Silvia

Das Reich des Teufelsfürsten


ausgezeichnet

Dies ist der zweite und letzte Band der Roman-Dilogie rund um das historische Vorbild für Bram Stokers Dracula.

Edirne, 1456. Mittlerweile sind fast 9 Jahre vergangen, seit Vlad Draculea nach seiner kurzen Regierungszeit aus der Walachei vertrieben worden ist. Er kehrte an den Hof des Sultans in Edirne zurück. Dort hat er mit seinem Erzfeind Prinz Mehmed und zahlreichen Wesiren Konferenzen abgehalten. Allerdings ohne Erfolg. Vlad riskierte den Bruch mit dem Sultan und floh in das Fürstentum Moldau zu seinem Vetter Stefan. Nun will er sein Land und seinen Thron zurückerobern. Sobald er das geschafft hat, holt er seine Geliebte Zehra und seinen 7-jährigen Sohn Carol, die in einem Kloster auf ihn warten.

Ulm, 1456. Die erzwungene Ehe von Utz und Sophia von Katzenstein geht in die Brüche. Obwohl sie zwei Söhne (die 8-jährigen Zwillinge Hans & Jakob) bekommen haben, gehen sich die beiden aus dem Weg. Zudem sind die Jungen in einem Alter, in dem sie einen Beruf erlernen sollen. Utz möchte, dass die Beiden in seine Fußstapfen treten und Kaufleute werden. Doch Jakob möchte gerne einen handwerklichen Beruf erlernen.

Auch dieser Roman wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die sich im Laufe der Geschichte zusammenfügen. Der wesentliche Handlungsstrang spielt im Osmanischen Reich. Das Hauptaugenmerk wird auf Vlads Entwicklung und seinen blutigen Kampf um die Macht gelegt. Und hier liegt die Betonung auf “blutig”. Seine Taten sind so abscheulich und entsetzlich, dass einem der Atem stockt und das Blut in den Adern gefriert. Diese Lektüre ist eindeutig nichts für zarte Gemüter. Auch wenn man im ersten Teil noch Mitleid bzw. Verständnis für Vlad aufgebracht hat, wird man in diesem Teil große Antipathie gegen ihn entwickeln.

Da die Autorin sehr lebendig und bildhaft schreibt, spielt sich ein großes Kopfkino ab. Die kurzen, abwechselnden Kapitel sorgen aber für eine gewisse Entspannung nach den düsteren und grausamen Episoden im Osmanischen Reich.

Die Geschichte um die fiktive Familie von Katzenstein ist ebenfalls wieder sehr interessant und mitreißend. In diesem Teil rutschen die von Katzensteins zwar etwas in den Hintergrund, aber nichtsdestotrotz sorgen sie mit ihren Handlungen für dramatische Spannung.

Damit man den Überblick über die Romanfiguren nicht verliert, enthält das Buch ein Namensverzeichnis. Die historisch belegten Personen sind kursiv dargestellt. Zusätzlich gibt es auch noch eine Europakarte, damit man die Charaktere auch geografisch verfolgen kann.
Im Nachwort klärt uns die Autorin auf, was Wahrheit und was Fiktion ist. Wer dann immer noch wissensdurstig ist, kann in der Bibliografie nachlesen, auf welche Quellen sich die Autorin bezieht. Zudem gibt es auch noch interessante Links.

Fazit: Ein grandioses und blutiges Finale zu der Romanreihe rund um das historische Vorbild für Bram Stokers Dracula. Historisch fundiert, schockierend und voller Spannung. Dieser Roman ist definitv nichts für zarte Gemüter.

Bewertung vom 30.12.2014
Essenz der Götter 01 (eBook, ePUB)
Riemer, Martina

Essenz der Götter 01 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Roman ist der Auftakt einer Urban-Fantasy-Dilogie. Er handelt von den Divinus, den Abkömmlingen der griechischen Götter, und von den Titanus, die sich seit Jahrtausenden im endlosen Krieg befinden. In diesen Krieg wird die ahnungslose Loreen hineingezogen.

Die Geschichte beginnt mit einer Rückblende, in der wir Loreen kennenlernen. Mit 17 kommt sie in ein Waisenhaus, weil ihre Adoptiveltern verstorben sind. Dort entwickelt sie sich zu einer Einzelgängerin und fühlt sich nirgends dazugehörig. Zu diesem Zeitpunkt trifft sie auf Slash, Sky und Pure. Die Drei erzählen ihr, dass sie von den Göttern abstammt und eine besondere Gabe besitzt. Sie fordern sie auf, ihnen ins Trainingscamp zu folgen und sie bei dem Kampf gegen die Titanus zu unterstützen. Mit so einer Aussage wäre wahrscheinlich jeder Mensch überfordert und würde flüchten. Genauso wie Loreen.
Einige Jahre später, in der heutigen Zeit, treffen die Vier wieder aufeinander und die Trainingsphase für Loreen beginnt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus der Sicht von Loreen und Slash. Zwischen diesen beiden entwickelt sich eine komplizierte Liebesgeschichte. Da Loreen eine temperamentvolle und aufbrausende Natur ist und Slash ihr in nichts nachsteht, geraten die beiden Dickköpfe oft aneinander. Diese hitzigen Diskussionen sind aber sehr amüsant und sorgen für Erheiterung. Doch auch die Leidenschaft kommt nicht zu kurz, die durch erotische Szenen unterstrichen wird.
Sogar Sky und Pure haben heimlich Gefühle füreinander. Doch leider stehen sie nicht dazu. Jeder von den Vieren hat eigene Herausforderungen und strapaziöse Entwicklungswege zu bewältigen. Die Hauptcharaktere sowie die Nebenfiguren sind alle sehr facettenreich. Einige schleichen sich sofort ins Herz, andere brauchen etwas länger und dann gibt es noch Figuren, die man absolut nicht leiden kann.

Die Atmosphäre der griechischen Mythologie hat die Autorin wunderbar umgesetzt. Man kann es sich bildlich vorstellen, wie die Divinus friedlich in ihrem Dorf leben, ihre Feste feiern und sich für den Kampf wappnen. Auch wenn der Roman nicht actiongeladen ist, kommt er nicht ohne Kampfszenen aus. Die Protagonisten müssen sich einigen, gefährlichen Mischwesen aus der Mythologie und natürlich den Titanus stellen. Diese Kämpfe sind sehr lebendig dargestellt und kommen ohne Blut und zu großer Brutalität aus.

Am Ende des ersten Bands erwartet den Leser ein gelungener und dramatischer Cliffhanger. Dieser macht neugierig auf den nächsten Band und die Wartezeit darauf (im positiven Sinne) unerträglich.

Fazit: Spannender Auftakt einer Fantasy-Dilogie mit einer dramatischen Liebesgeschichte und facettenreichen Charakteren.

Bewertung vom 27.12.2014
Der Schatten und sein Meister
Fellmann, Julie

Der Schatten und sein Meister


ausgezeichnet

Schauplatz des Regionalkrimis ist München. Aus dem Auer Mühlbach wird eine Leiche gezogen. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass der Tote ein polizeilich gesuchter Vergewaltiger ist. Doch damit nicht genug. Kurze Zeit später wird auch noch die Ehefrau des Toten ermordet. Der 44-jährige Kommissar Alexander Garcia und sein Team fragen sich, ob ein Zusammenhang besteht. Ist es ein Doppelmord? Will jemand die Familie auslöschen?

Das Team um Alexander Garcia besteht aus der zurückhaltenden Franziska Lorenz, dem ehrgeizigen Markus Ott, dem IT-Spezialisten Florian Löscher und der guten Seele Steffi Holtzhaus, die mit ihrem bayerischen Dialekt für gute Laune sorgt. Zudem lernen wir auch noch den Rechtsmediziner Prof. Ludwig Bernauer kennen. Er ist Alexanders ältester und bester Freund. Alle Teammitglieder sind kompetent, voller Eifer und Tatendrang. Sie wollen die Mordfälle unbedingt lösen.

Während der Geschichte werden wir mit einer Vielzahl von Personen konfrontiert. Viele von ihnen sind verdächtig und haben ein Motiv. Diese Tatsache und die überraschenden Wendungen sorgen bei den Lesern für einige Verwirrungen. Bis zum Schluss rätselt man mit dem Team, wer denn nun der Täter ist.

Auch die zwischendurch eingefügten Chatprotokolle und die kursiv dargestellten Kapitel geben keinen Aufschluss über die Identität des Täters. Wir bekommen lediglich einen Eindruck von seiner abscheulichen Gedankenwelt, die für Gänsehaut sorgt.

Neben den Ermittlungen bekommen wir auch einen Einblick in Garcias Privatleben. Er ist ein gutaussehender Charmeur, nimmt an Tangoabenden teil und fährt mit dem Fahrrad. Seine größte Leidenschaft sind wohl die Frauen. Denn während der Ermittlungen versucht er das Herz seiner Kollegin Franzi zu erobern. Was gar nicht so einfach ist. Zusätzlich trifft er auch noch auf seine alte Liebe Melanie. Für welche Frau soll er sich entscheiden? Ein Kampf der Gefühle beginnt.

Fazit: Ein spannender Krimi mit vielen Überraschungen und Wendungen. Von diesem Team würde ich gerne noch mehr lesen.

Bewertung vom 23.12.2014
Das Blubbern von Glück (eBook, ePUB)
Jonsberg, Barry

Das Blubbern von Glück (eBook, ePUB)


sehr gut

Candice Phee, auch Pumpkin genannt, lebt mit Ihrer Familie in Albright. Das ist eine australische Kleinstadt in der Nähe von Brisbane. Dort geht sie zur Schule und lebt in ihrer eigenen, kleinen Welt. Sie sagt über sich selbst: »Ich bin einfach nur anders als die meisten Schüler.« Und damit hat sie völlig recht.

In Form eines nach Alphabet geordneten Erlebnisberichtes erzählt sie ihre Geschichte. Sie beginnt mit “A steht für Aufsatz” und endet mit “Z steht für Zeitenwende”. Dazwischen gibt es Kapitel wie “H steht für Hoffnung”, “M steht für Melancholie” und “T steht für Tränen”. Anhand der Titel erkennt man schon, dass Pumpkins Welt nicht nur schön, sondern auch bedrückend ist. Ihre Familie ist »zerrüttet«. Trotzdem gibt Candice die Hoffnung nicht auf. Sie hat die verrücktesten Ideen, um die Menschen aus ihrem Umfeld glücklich zu machen und tut alles, was sie macht, mit Herzblut. Das hat teilweise eine ungewollte Komik. Dennoch ist man überrascht von ihrer Zielstrebigkeit und ihrer entwaffnenden Ehrlichkeit.

Barry Jonsberg lässt Candice mit ihrem Sprachstil altklug und dennoch bezaubernd wirken. Ihre charmanten Berichtigungen in ihren Sätzen sind anfangs amüsant, werden aber mit der Zeit anstrengend. Da ihr Lieblingsbuch das Wörterbuch ist, gebraucht sie sehr oft Fremdwörter. Für einen Erwachsenen ist diese Wortgewandtheit sicherlich beeindruckend, aber die eigentliche Zielgruppe (Leser ab 10 Jahren) fühlt sich höchstwahrscheinlich überfordert.

Mit Candice steigen wir ein in eine Achterbahn der Gefühle. Wir werden uns Freuen, Lachen, Staunen, Leiden und vielleicht sogar die eine oder andere Träne weinen. Mit diesem Roman hat der Autor ein Werk geschaffen, das nah an der Realität ist, aber den Leser trotzdem in eine zauberhafte Welt entführt.

Fazit: Dieser Roman blubbert nur so vor Witz und Lebensfreude. Ein außergewöhnliches Leseerlebnis für Jung und Alt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

12