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fs_abs

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


gut

Meine erste Reaktion, als ich das Buch beendet habe, war ein Gefühl von Bedauern darüber, dass die Geschichte schon zu Ende war. Das Finale erschien mir etwas schnell und holprig, und die Nachklänge für jeden Charakter schienen etwas überflüssig, da sie letztendlich das Normale im Leben betonten, was für die meisten ohnehin selbstverständlich ist. Auch die offene Schleife der Forschungsgeschichte und das begrenzte Erscheinen der Dame vom Ethikrat ließen mich etwas unbefriedigt zurück.

Was mich jedoch am meisten beeindruckte, war die fesselnde Geschichte der Medikamentenstudie, die als unerwartete Nebenwirkung eine Verjüngungskur bot – eine Thematik, die zum Nachdenken über die Konsequenzen und ethischen Dilemmas anregt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht verständlich, regt aber dennoch zum Nachdenken an. Die Beschreibungen sind bildhaft und schnell zu erfassen, obwohl sie mir manchmal etwas zu offensichtlich und konstruiert erschienen.

Besonders berührt hat mich das Auftauchen der Beraterin des Ethikrats und die philosophischen Fragen, die sie aufwarf, und die ich mich selbst zu beantworten versuchte. Die Hauptfiguren des Buches sind vielschichtig charakterisiert, insbesondere die beiden Frauen in ihren Dreißigern, die mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert sind und sich auf ihre eigene Weise damit auseinandersetzen. Persönlich konnte ich mich am meisten mit der ehemaligen Leistungssportlerin identifizieren, die durch ihre Leidenschaft einen Teil ihrer Jugend verpasst hat.

Die Handlung des Buches war größtenteils vorhersehbar, jedoch wurden einige künstliche Wendungen eingeführt, die für mich unnötig und irrelevant wirkten. Die Themen des Alterns und des Wunsches nach Jugendlichkeit werden einfühlsam präsentiert und regen zum Nachdenken über die ethischen Implikationen einer nicht alternden Gesellschaft an.

Insgesamt hat das Buch meine Sichtweise zu einigen Themen herausgefordert und mir neue Perspektiven eröffnet. Trotzdem fehlte mir bei einigen Charakteren die Tiefe und Entwicklung, die sie am Anfang der Geschichte versprachen.

Ich würde dieses Buch Menschen zwischen 30 und 50 Jahren empfehlen, die noch nicht über die Vergänglichkeit des Lebens nachgedacht haben und die Schönheit im Altern erkennen möchten.

Bewertung vom 07.10.2023
Das Chaos eines Augenblicks
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks


ausgezeichnet

Scarlett ist eine junge Frau mit vielen Träumen und Evie, ihre beste Freundin, hat sich selber nach der MS Diagnose aufgegeben. Als plötzlich Nate in Evies Leben tritt ändert sich jedoch alles. Nate stellt Evies Krankheit nicht in den Mittelpunkt und Evie fängt wieder an Mut in sich und das Leben zu fassen.

Ich finde beide Frauen tolle Charaktere und auch Nate ist mit allem was er mitbringt ein sympathischer Charakter. Ich habe mich am Anfang schwer getan ins Buch zu kommen. Es brauchte schon die ersten 100 Seiten bis ich mich eingegrowth hatte. Und trotzdem habe ich es gerne bis zum Ende gelesen. Den Perrspektivwechsel zwischen Scarlett und Evie hätte es in meinen Augen nicht gebraucht und hat mir denke ich auch die Schwierigkeiten beim Lesen gemacht.

Evies Entwicklung über die 336 Seiten finde ich schön mit anzusehen auch wenn sie hier und da vorhersehbar ist. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und war am Ende doch hier und da mal kurz überrascht.

Persönliche Empfehlung: Mit heißer Schokolade bei schlechtem Wetter in einem Rutsch auf dem Sofa lesen.

Bewertung vom 03.07.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

Ich mag das Buchcover und muss sagen, dass mir die Cover-Gestaltung der Vorgängerbücher (z.B. Frau Einstein) besser gefallen haben. Auch der Titel ist diesmal deutlich anders und mir war nicht von Anfang an bewusst, dass es sich um die gleiche Schriftstellerin handelt.

Das Buch ist in zwei Teile unterteilt und im ersten Teil wird viel auf ihre Ehe eingegangen und im zweiten Teil auf ihr Leben in Hollywood. Leider fand ich den 2. Teil zu kurz und weniger ausführlich als den 1. Teil. Für die Geschichte gut, für das Thema leider nicht zuträglich.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr markant und wiedererkennbar. Ich mag die detailreichen Beschreibungen, so dass ich mir Räume, Personen und Situationen gut vorstellen kann. Und trotzdem ist sehr viel Raum für meine Fantasie.

Die Protagonistin Hedy Llamar macht auf Grund der Zeitspanne des Buches eine wahnsinnige Entwicklung durch. Sicherlich auch durch die Umständen ihrer Ehe wird sie sich bewusst, was ihr wichtig ist und wofür es sich lohnt einzutreten. Ich mochte ihre Art und ihren Blick auf die Welt.

Ich finde Bücher über beeindruckende Frauen unserer Zeit und des vergangenen Jahrhunderts immer sehr interessant. Mich persönlich hätte etwas mehr die technischen Aspekte interessiert auch wenn das in diesem Buch vielleicht zu weit gegangen wäre und andere Leser:innen abgeschreckt hätte.

Bewertung vom 23.06.2023
Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1
Kashiwai, Hisashi

Das Restaurant der verlorenen Rezepte / Die Food Detectives von Kyoto Bd.1


ausgezeichnet

Die Philosophie japanischer Küche

Ein verstecktes Restaurant in Kyoto, der alten Kaiserstadt. Eine Reise in eine moderne Welt mit Erklärungen für vergangene Werte.

Das Buch hat 6 Kapitel in denen, wie der Titel schon sagt, je ein verlorenes Rezept gesucht wird. Die Rezepte sind vielfältig und doch haben sie alle einen Kern: Die Zutaten.

Ich bin vor einigen Jahren nach Japan gereist und habe tolle Gerichte gegessen und doch schaue ich nach der Lektüre des Buches ganz anders auf die japanische Küche und ihre Besonderheiten. Mich haben die detaillierten Beschreibungen, die Liebe zum Essen und zu den Menschen im Buch wirklich fasziniert und ich habe das Buch mit großer Freude gelesen.

Die beiden Hauptcharaktere sind sehr gut dargestellt und haben ein tolles Verhältnis zu einander mit den unterschiedlichen Stärken und Schwächen, die Menschen mitbringen. Und so auch die Besucher im Restaurant.

Herrliche Lektüre für alle, die Essen lieben, schon mal in Japan waren oder es ein Sehnsuchtsziel ist.

Bewertung vom 23.06.2023
3000 Yen fürs Glück
Harada, Hika

3000 Yen fürs Glück


sehr gut

Lernen durch Geschichten

Mein erstes Buch mit einer Geschichte zu Geld, das ich gelesen habe. Also kein Geldmanagementbuch sondern eine Geschichte über eine Familie mit vielen Generationen (Tochter, Mutter, Großmutter). Ich fand die Geschichte etwas dünn. Es war ein roter Faden da, aber es war für mich etwas dünn. Es hätte schneller erzählt werden können. Ich fand es schön auch mal mit einer japanischen Brille im Großraum Tokio auf das Thema Geld zu schauen. Und ein paar Sätze sind wirklich hängen geblieben:

„Kosteneffizient? Das ich nicht lache. Wenn Kosteneffizienz für dich so wichtig ist, dann stirb doch einfach hier und jetzt. Das ist der effektivste Weg. Du musst nicht mehr essen, du wirst das Haus nicht abnutzen, du wirst keine Kleidung oder Geld mehr brauchen. Du wirst nicht mehr arbeiten müssen […]“

Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen und auch die Entwicklungen der Charaktere zu sehen. Eine leichte Lektüre.

Bewertung vom 13.05.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


gut

Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen, da ich es von der Sprache und der Wortwahl her anstrengend fand. Auch finde ich die Thesen alle überspitzt und auch zu extreme Forderungen. Ich habe Verständnis für die Forderungen der Autorin und stimme ihr zu, dass sich was ändern muss. Nur finde ich die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist anstrengenden. Auch die genutzten Quellen sind mir zu wenig wissenschaftlich und mir sind es einfach zu viele persönliche Erfahrungen der Autorin. Ich habe das was ich gelesen habe in Etappen gelesen und ich musste mich wirklich bezwingen es zu lesen. Nach dem Lesen hatte ich schlechte Laune aus der ich auch schlecht rausgefunden habe. Denn in der ersten Hälfte des Buches werden nur die Probleme aufgezeigt und keine Idee, wie es anders gehen könnte oder was Alternativen sind. Schade, denn allein durchs Lesen des Buches an öffentlichen Plätzen (in meinem Fall Flughafen) kamen tolle Gespräche nur auf Grund des TItels zustande.

Bewertung vom 13.05.2023
Keine gute Geschichte
Roy, Lisa

Keine gute Geschichte


weniger gut

Ich habe mich durch das Buch gequält. Es liest sich sprachlich nicht gut. Es fließt für mich einfach nicht. Und dann ist die Geschichte wie der Titel schon sagt nicht gut. Und nicht nur ist die Geschichte nicht gut, sie ist einfach nur deprimierend.
Die Hauptfigur Arielle ist kaputt, ihre Gedanken und die Beschreibungen sind auch alle sehr deprimiert. An manchen Stellen möchte ich sie einfach schütteln. Das Thema Depressionen wird in dem Buch angerissen und auch der Umgang mit der Krankheit wird thematisiert. Aber in einer Art und Weise, dass es mir als Leser wenig hilft die Krankheit besser zu verstehen. Und sonst sind alle Figuren wandelnde Klischees. Keine Beschreibung und Zuschreibung ist neu noch ändert sie irgendwas.
Ich frage mich, ob ich den tieferen Sinn des Buches nicht verstanden habe. Aber mir hat es einfach nicht gefallen.

Bewertung vom 25.03.2023
22 Bahnen
Wahl, Caroline

22 Bahnen


ausgezeichnet

Tilda ist ein Nerd! Eine Mathe-Ass! Eine Person, die die Wissenschaft vor alles andere stellt. Bis auf eine Sache: Ihre kleine Schwester Ida. Die beiden Hauptcharaktere sind liebevoll beschrieben und machen im Laufe des Romans ihre eigenen Entwicklungen durch und wachsen.

Die Geschichte ist einfach und trotzdem oder gerade deshalb fesselnd. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen. Die Leserin geht mit auf eine alltägliche Reise. Ein Leben im Außen und ein Leben, das nur sehr wenige sehen. Ein Spagat, der Mut und Kraft braucht und auch Wut mit sich bringt.

Abgerundet wird die Geschichte durch die Leichtigkeit des Wassers, das im Leben von Tilda eine wichtige Rolle spielt. Ein Element in dem sie einfach sein kann. Sich auch mal treiben lassen kann. Wo Wut, Trauer und Angst einen Platz haben und da sein dürfen und können.

Bewertung vom 17.03.2023
Unsichtbar
Moreno, Eloy

Unsichtbar


sehr gut

Das Buch ist keine leichte Kost. Es bewegt. Es berührt. Es rüttelt wach.

Eloy Moreno hat eine ‘einfache’ Geschichte geschrieben. Der Leser wechselt oft den Blickwinkel und trotzdem bleibt einem das beklemmende Gefühl des Jungens. Der Junge, der keinen Namen hat und von seinen Mitschülern gejobbt wird. Der Leser bekommt mit, wie wiederholte Kleinigkeiten jegliche Lebensfreude aus dem Jungen nehmen bis irgendwann auch die Liebe der Schwester nicht mehr ausreicht um die Welt wieder in Ordnung zu bringen.

“Solange es mich nicht selbst betrifft, ist es nicht mein Problem.”, ist der Satz, der mich nicht mehr loslässt. Das Buch regt zum Nachdenken an, lädt zum Hinsehen ein und ist nicht nur ein Buch für Erwachsene sondern auch für Leser ab 12 Jahren.

Auch wenn die Geschichte sicherlich ein Extrem darstellen soll, glaube ich, das Kinder eine besser Intuition und Stärke haben und irgendwann eingreifen würden. Ich hätte mir für den Hauptcharakter einen starken Freund oder eine starke Freundin gewünscht.

Bewertung vom 13.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


gut

Nach der Leseprobe war ich total begeistert und wollte das Buch unbedingt lesen. Die ersten 200 Seiten musste ich mich durchs Buch kämpfen. Nicht wegen dem Schreibstil, denn der ist einnehmend, in die Geschichte reinziehend. Einfach weil sich die Geschichte wenig entwickelt. Es ist zäh. Ich überlegte sogar mehrfach das Buch wegzulegen und es sein zu lassen. Es hat sich gelohnt weiterzulesen. Und die zweite Hälfte des Buches hat mehr Ereignisse, ist schneller erzählt, hat tiefe, schöne Momente und bietet viel von dem Kontrast: Im Paradies sein und schwere Arbeit verrichten. Auch der eine oder andere magische Moment ist dabei. Bellini, der Hauptcharakter der Geschichte, ist ein Junge, der seine Eltern und den Elefanten liebt. Und doch hatte ich beim Lesen den Eindruck, dass es ihm gut tat in der Mistress eine Mentorin gefunden zu haben, die seine Welt größer werden lässt als die kleine Insel auf der er lebt.

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