Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

ausgezeichnet

Als Joe Tournier 1898 in einem Zug nach London erwacht, hat er keine Erinnerung mehr daran, wer er ist und wie er in diesen Zug gekommen ist. Selbst die Ärzte finden keine Antwort darauf und diagnostizieren eine seltene Form der Epilepsie. Auch Jahre später als er verheiratet ist und eine kleine Tochter hat, kommen nur bruchstückhaft Erinnerungen an seine Vergangenheit zurück, die aber nie ein Gesamtbild darüber ergeben. Er erinnert sich an eine Frau, die Madeline heißt und an einen Mann, der auf ihn wartet, doch woher kennt er diese Menschen? Eines Tages erhält Joe eine geheimnisvolle Postkarte mit dem Leuchtturm von Eilean Mor und einer Einladung dorthin, wenn er sich erinnert. Um das Geheimnis zu lüften, bewirbt sich Joe dafür, den Leuchtturm wieder instand zu setzen, doch dieser Leuchtturm ist auch gleichzeitig eine Reise, die weit hinein in die Vergangenheit reicht und ihn 100 Jahre zurück wirft in einer Zeit, wo die Franzosen und Briten sich im Krieg befanden. Doch was hat diese Geschichte mit Joe zu tun? Der Leser darf gespannt sein.
Natasha Pulley bringt uns mit dieser außergewöhnlichen Zeitreise die Geschichte der napoleonischen Kriege eindrucksvoll nah. Ein wirklich gelungenes Buch

Die Übersetzerin

ausgezeichnet

Als 1940 die Nazis die Insel Jersey besetzen und die Bewohner aushungern, versucht Hedy alles, um am Leben zu bleiben und bewirbt sich im deutschen Lager als Übersetzerin. Sie bekommt die Stelle, doch muss fortan alles daran setzen, unentdeckt zu bleiben, denn Hedy ist Jüdin. Ihr Plan geht eine ganze Weile gut bis sie sich ausgerechnet in einen deutschen Wehrmachtssoldaten verliebt. Doch hat ihre Liebe in dieser düsteren Zeit eine Chance? Schafft es Hedy unentdeckt zu bleiben oder wird sie am Ende verraten und ausgeliefert? Das Buch ist sehr gut geschrieben, die Autorin schafft es, eine hohe Spannung aufzubauen. Der Spannungsfaden zieht sich durch das ganze Buch, deshalb kann man nicht aufhören zu lesen bis man das Ende kennt.
Dieses Buch erzählt von Liebe und Mut in einer finsteren Zeit. Es hat mich tief berührt und ich kann es nur jedem weiterempfehlen.

American Spy

ausgezeichnet

Absolut spannend
In dem Buch wird die Geschichte von Marie Mitchell erzählt, die nach einem geheimen Auftrag in Burkina Faso ins Fadenkreuz der CIA gerät und um ihr Leben fürchten muss.
Marie wächst mit ihrer Familie im Stadtteil Harlem in New York auf. Da sie schwarz ist, muss sie mehr wie andere kämpfen, um sich zu behaupten, dieser Grundsatz wird ihr von klein auf von ihrem Vater beigebracht, der als Polizist arbeitet. Als sie 5 ist, muss ihre Mutter Agathe untertauchen und lässt sie und ihre Schwester Helene alleine bei ihrem Vater zurück. Während Marie sich ein Leben als Agentin niemals vorstellen kann, träumt ihre Schwester Helene von einer Karriere als Spionin beim CIA. Kurze Zeit später bewirbt sie sich beim Militär, um so ihr Ziel zu erreichen. Doch dann passiert ein tragischer Unfall und Marie sieht sich gezwungen, Helenes Traum zu leben. Sie bekommt auch eine Stelle beim FBI, bei dem ihre Fähigkeiten aber ständig unterschätzt werden, so dass sie ständig nur Büroarbeiten erledigen muss. Als sie eines Tages suspendiert wird, bietet die CIA ihr einen Job in Burkina Faso an. Sie soll dort den Diktator Sankara so kompromittieren, dass die CIA Erpressungsmaterial bekommt, um ihn stürzen zu können, da eine Demokratie eingeführt werden soll. Froh über die Abwechslung nimmt Marie diesen Job an mit verheerenden Folgen.....
Das Buch ist sehr spannend geschrieben, für mich eine absolute Kaufempfehlung.

Offene See

ausgezeichnet

In dem Buch wird die Geschichte des Bergarbeiterjungen Robert erzählt, der nach seiner Schulzeit und nach den Wirren des 2. Weltkrieges beschließt, durch England zu wandern, um seine Seele wieder mit Leben zu füllen. Dabei gibt er sich der Schönheit der Natur hin und genießt das Gefühl der Freiheit in vollen Zügen. Er träumt davon, eines Tages, das Meer zu erreichen und seine Geheimnisse ergründen zu können. Kurz bevor er seinem Ziel näher kommt, stößt er auf ein altes Cottage in Yorkshire, das von wilden Kräutern umwuchert ist. Die Besitzerin Dulcie wirkt mit ihrer direkten und unverblümten Art eher einschüchternd auf ihn, aber schon bald freunden sich die beiden an. Dulcie hat eine ganz eigene Sicht der Dinge,auf die es im Leben wirklich ankommt und schon bald eröffnet sich auch für Robert eine neue Sichtweise auf die Welt.
Dies ist ein Buch, was die Natur und das Leben trotz aller Widrigkeiten feiert. Ein wahrer Lesegenuss!

Die Tanzenden

ausgezeichnet

Dieses Buch behandelt ein dunkles Kapitel in der französischen Geschichte. In einer von Männern dominierenden Welt zählt das Wort und die Ansicht einer Frau nur wenig. Deshalb wird jede Frau, die 1885 nicht den Vorstellungen der Gesellschaft entspricht, in eine Nervenheilanstalt weggesperrt, wo sie anderen Medizinstudenten vorgeführt und als Spielball der Ärzte benutzt wird.
Eugénie ist 12 als sie entdeckt, dass sie eine besondere Gabe besitzt, doch gleichzeitig erkennt sie auch, dass sie diese Gabe ihre Freiheit kosten könnte. Deshalb hüllt sie sich 7 Jahre lang in Schweigen, bis ein Buch eines breit diskutierten Schriftstellers ihre Aufmerksamkeit erweckt. Erleichtert darüber, nicht verrückt zu sein, fasst sie Mut und vertraut sich ihrer Großmutter an, doch leider zeigt diese wenig Verständnis für ihre Enkelin und lässt diese in die Nervenheilanstalt einweisen. Von da an ist nichts mehr wie es war und Eugénie hat nur einen Gedanken: Frei zu sein. Wird es ihr gelingen, zu entkommen........
Das Buch ist ein Zeugnis erschütternder Wahrheit und gibt den Unterdrückten eine Stimme. Absolut empfehlenswert!