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Benutzername: 
Gwynnys Lesezauber - Bloggerin & Lektorin
Wohnort: 
Nüdlingen
Über mich: 
Buchverrückte mit der tiefen Leidenschaft für das geschriebene Wort. Ich lese nicht, ich tauche ein in fremde Welten, erlerne Magie und zähme Drachen! Ich lektoriere nicht, ich höre auf die Melodie eines Textes und fische die falschen Töne heraus.

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2025
Die Mutter der Masken - Säure (Dark Fantasy) Band 1
Petersen, Freya

Die Mutter der Masken - Säure (Dark Fantasy) Band 1


ausgezeichnet

Das Klappern der Masken, die vom langen Rumpf der Mutter hingen, ihre Wirbelsäule bedeckten, ihre Schultern schützten und ihre Brust schmückten. Eine Rüstung, ein Kettenrock aus Gesichtern, die sich bei jedem langsamen Schritt ineinander verschoben, verdrehten, verkeilten. Alle mit den gleichen Zügen, wenn auch nicht mit dem gleichen Ausdruck.

Aus „Die Mutter der Masken I: Säure“ von Freya Petersen


KURZMEINUNG
Krasse Badass Dark Fantasy, die meiner Meinung nach unbedingt als Anime verfilmt gehört!


SCHREIBSTIL & MEHR
Dieses Buch ist definitiv ein absolutes Highlight! Hier geben sich harte Dialoge, düstere Vergangenheiten und absolut geniale Charaktere die Hände. Von den ersten Zeilen an hat mich diese Story mitgerissen, sie hat so einen Ton, eine Atmosphäre, die mich in ihren Bann ziehen.
Wo fange ich da nur an? Zum einen beschreibt Freya Petersen unglaublich lebendig. Man hat sogar Gerüche in der Nase, während man durch die Zeilen wandert. Die Charaktere fühlen sich echt an, von der Protagonistin bis hin zu Nebenfigur haucht sie wirklich allen Leben ein.
Das alles vor dieser finsteren Geschichte, die ihre Hände gerade erst nach den Lesenden ausstreckt. Ich bin sicher, dass in Band 2 eine Menge verwobener Fäden ein neues Bild zeichnen werden. Ich habe so meine Vermutungen, möchte Euch aber natürlich nicht spoilern. Am besten lest Ihr selbst und lasst Euch von dieser bildgewaltigen Story fluten.
Ich bin nicht sicher, wer das verfilmen sollte, weil ich mir Ghibli genauso gut vorstellen könnte wie den Stil von One Piece, aber es sollte dringend auf die Leinwand!
Die Dialoge und die Story an sich sind nichts für schwache Nerven, wer jedoch Badass wegstecken kann und Dark Fantasy liebt, kommt hier voll auf seine Kosten!
Gelungen finde ich auch die Art, wie die Autorin bestimmte Dinge erst zum Schluss aufklärt, andere durch kurze Artikel, Interviews und dergleichen einbringt. So bekommt man eine Menge Infos, ohne sich davon überwältigt zu fühlen. Ein kleiner Geniestreich, wie ich finde.
Was ich absolut feiere, ist die Tatsache, dass ich hier immer wieder richtig heftig lachen konnte. Manch ein Schlagabtausch verbaler Art hat es wirklich in sich. Obwohl die Geschichte in sich eher ernster Natur zu sein scheint, verbirgt sich zwischen den Zeilen eine Menge Humor.
Beeindruckt hat mich, wie viel zwischen den Worten steckt, von aufgelegten Masken, Angepasstheit, dem Gefühl, nicht dazu zu gehören und mehr. Wer es zulässt, wird sicher sehr zum Nachdenken angeregt.


FAZIT
Für mich eines DER Bücher in 2025. Selten habe ich ein so geniales Debüt gelesen. Badass Dark Fantasy, die richtig reinhaut!


©Teja Ciolczyk, 28.04.2025

Bewertung vom 10.04.2025
Der Blutsturm / Minen der Macht Bd.4
Hennen, Bernhard;Valentin, Mira;Feuerbach, Sam

Der Blutsturm / Minen der Macht Bd.4


ausgezeichnet

Hörbuch-Rezension


»Der Alte Mann mit der blutigen Axt!«, tönte der Singsang der toten Magier durch Ramis Erinnerung. »Er! Sieht! Uns!«

Aus „Minen der Macht IV: Der Blutsturm“ von Mira Valentin, Greg Walters, Torsten Weitze, Sam Feuerbach und Bernhard Hennen


KURZMEINUNG
Ein fulminantes Finale, das mich richtig gepackt hat! Ein großartiges Ende für eine großartige Reihe!


SCHREIBSTIL & MEHR
Zum Buch
Wow, dieser vierte Band hat mich wirklich in Atem gehalten. Ich habe mir zwar schon gedacht, was es mit der grauen Tür auf sich hat – und lag sogar richtig! – aber die AutorInnen haben es dennoch geschafft, mir bis zum Ende den Puls oben zu halten.
Obwohl hier fünf verschiedene Talente am Werk sind, bleibt die Reihe bis zum letzten Band eine harmonische Sache. Spritzige Dialoge, noch mehr charakterliche Tiefe und über allem die stete Bedrohung, die im Hintergrund beim Lesen ein Kribbeln verursacht.
Für mich war die Auflösung nicht ganz überraschend, allerdings das große Drumherum dann doch. Allem voran ein Aspekt, mit dem ich nicht gerechnet hatte, der aber am Ende einfach so viel Sinn ergibt und Dinge erklärt, die schon in Band 1 vorgekommen sind, dass ich ständig Gänsehaut bekommen habe. Großartig!
Was mich besonders gefreut hat, ist, dass sich die Freunde noch einmal viel näher gekommen sind, die Beweggründe nicht untergegangen sind in diesem letzten Gefecht.
Und ja, ich musste zwischenzeitlich auch ziemlich schlucken, besonders ganz am Ende. Zum einen sind mir Rami, Kröte, Gunter, Woulf, Rutger, Nasiima und Töle wirklich ans Herz gewachsen, zum anderen hat mich dieses Ende einfach noch mal geschafft.

Zum Sprecher
Der Hörbuchmeister himself, Robert Frank! Ich weiß gar nicht, wie viele Bücher ich mir schon von ihm habe vorlesen lassen. Es ist mir immer wieder ein Fest. Und er liest so gut, dass ich seine Vertonungen sogar mit 1,5-facher Geschwindigkeit anhören kann, ohne Atmosphäre, Flair oder Emotionen einbüßen zu müssen. Das, meine lieben Leute, ist echtes Können in meinen Augen!
Mal ganz davon abgesehen, wie genial er intoniert, den Charakteren Leben und Echtheit einhaucht. Vollkommen gleich, wie gut ein Buch ist, er macht lebendig und greifbar, hebt hervor und unterstütz. Ein Gewinn für jedes Buch, wie ich meine.


FAZIT
Dieses Finale hat es in sich, das kann ich versprechen! Ein absolut genialer Abschluss für eine großartige Reihe. Ich werde Grubenstedt tatsächlich vermissen!

BEWERTUNG
Für das Buch
Höchstwertung! 5 von 5 Goldenen Zahnrädchen

Für das Hörbuch
Höchstwertung! 5 von 5 Goldenen Zahnrädchen

Für die Reihe als Ganzes
Höchstwertung! 5 von 5 Goldenen Zahnrädchen

©Teja Ciolczyk, 10.04.2025

Bewertung vom 09.01.2025
Nadzieja
Horizon, Darkest

Nadzieja


weniger gut

Diesen Krieg um die letzten Ressourcen zu führen, war ein brutales und gnadenloses Handwerk.

Aus „Nadzieja – Eine phantastische Reise durch gnadenlose Zeiten“ von Darkest Horizon


SCHREIBSTIL & MEHR
Dieses Buch wollte ich zunächst nach den ersten 30 Seiten abbrechen, dann nach 50. Immer wieder habe ich mit mir gekämpft. Aber da ist was zwischen den Zeilen, das mich gehalten hat. Bis zum Ende – und da wurde ich leider sehr enttäuscht.
Die Geschichte basiert auf einer echt genialen Grundidee, die man, bei richtiger Umsetzung, durchaus auch verfilmen könnte. Leider beginnt es bei diesem Buch schon damit, dass die Qualität des Textes, je nachdem, wer ihn verfasst hat, stark variiert. Wir haben von solide bis absolut holprig alles dabei. Das stört den Lesefluss für mich massiv und nimmt mir einen großen Teil der Lesefreude.
Dann gibt es unter anderem eine Äußerung, die mich wirklich schockiert hat. Es geht, vereinfacht, darum, dass Frauen ja im Vorteil sind, weil sie ihren Körper verkaufen können und nicht an die Front müssen. Das hat mich echt getroffen. Denn beide Schicksale sind grausam, mit Angst verbunden. Man kann ein Leid und das andere nicht miteinander vergleichen.
Zudem hat sich die Story eigentlich gut entwickelt, aber dann kam es mir so vor, als wollte man sie schnellstmöglich beenden. Das Ende ist abstrus, nicht richtig erklärt und wenig nachvollziehbar. So schade, denn die Story hat mich zwischen den Seiten gehalten, auch dann noch, als mich die unterschiedlichen Schreibstile und ausufernden Wortwiederholungen längst vertreiben wollten. Ein paar Seiten mehr und weniger Hektik hätten viel retten können. Mir fehlt am Schluss die Liebe für die Geschichte, es fühlt sich an wie etwas, das mit der Zeit lästig geworden ist.


Eine absolut geniale Grundidee, die für mich leider durch unstete Qualität und ein abstruses Ende gescheitert ist.


©Teja Ciolczyk, 09.01.2025

Bewertung vom 13.11.2024
Andorin 2 - Blütenwispern
Valentin, Mira

Andorin 2 - Blütenwispern


ausgezeichnet

Agilo sah die Situation wohl genauso. »Wir werden alle steeerben!«, jammerte er in Narcians Ohr.
»Ja, und wir werden anschließend ebenfalls zerrissen, wenn wir hierbleiben«, knurrte der Prinz. »Untertauchen wird nicht reichen. Besser, wir schwimmen weg.«

Aus „Andorin II: Blütenwispern“ von Mira Valentin


KURZMEINUNG
Eine absolut geniale Fortsetzung, die mit noch mehr Tiefe und spritzigen Dialogen aufwartet. Noch besser als Band 1!


SCHREIBSTIL & MEHR
Mira Valentin ist und bleibt einfach meine Lieblingsautorin. Sie schafft auch in diesem zweiten Band den Spagat von Humor, dynamischen Dialogen, tiefen Charakteren und einem absolut gelungenen und epischen High Fantasy Setting. Sogar noch ein wenig besser als in Band 1.
Das mag aber darin begründet liegen, dass sie uns im ersten Teil ja zunächst einmal in ihre Welt einführen musste.
Mein Liebling ist Agilo und ich mag Narcian zunehmend mehr. Neben dem vorwitzigen Faultier liegt mir jedoch Yuma am meisten am Herzen. Sie ist einfach ein Charakter, der viele Seiten hat, sensibler ist und mit dem ich mich persönlich am meisten identifizieren kann. Gleich danach folgt Kijan, denn er ist ein leidenschaftlicher Mensch, das mag ich sehr.
Es gibt aber auch genügend Charaktere, die ich gern an die Wand schmeißen würde. Avriel zum Beispiel, was geht der mir auf die Nerven! Aber nicht so, dass ich das Buch weglegen will. Nein, der ist einfach so … Argh! Lest einfach selbst. Ihr werdet mir sicher zustimmen. ^^
Neben den Persönlichkeiten, die alle auf ihre Weise die Geschichte tragen, beeindruckt vor allem das Worldbuilding. Mira Valentin hat das Talent, dass man sich in all ihren Welten auskennt und auf eine eigentümliche Weise dort zu Hause fühlt. Sie webt eine Atmosphäre, die zwischen den Seiten und in Atem hält. Hinzu kommt der Wechsel von Witz und Ernst, Lieblichkeit und Grausamkeit, Hell und Dunkel, der dieser Geschichte einen Hauch Wahrhaftigkeit verleiht. Es fühlt sich einfach echt an, was man da liest.
Die Sprache reicht von einfach, weil vom einfachen Volke gesprochen, bis hin zu hoheitlich gehoben. Jedoch alles in einem Maße, dass es sich normal liest. Es bereitet Freude, durch die Zeilen zu gleiten und auch ein wenig dazwischen zu lesen. Denn Miras Bücher bringen immer ein wenig mehr mit sich als das Offensichtliche. ;)


FAZIT
Eine absolut gelungene Fortsetzung, die mir sogar noch besser gefallen hat als Band 1!


©Teja Ciolczyk, 13.11.2024

Bewertung vom 13.11.2024
THE BOOK

THE BOOK


ausgezeichnet

Deine Hochkultur ist den Bach runtergegangen und Du hängst mit den letzten paar Menschen auf der Erde fest? Hast keine Ahnung, wie es nun weitergehen soll? Nun, dieses Buch wird Abhilfe schaffen! Eine Menge Wissen und geniale Illustrationen können Dir dabei helfen, eine neue Zivilisation zu gründen!

Zu „THE BOOK – Der ultimative Wegweiser zum Wiederaufbau einer Zivilisation“ von Hungry Minds


KURZMEINUNG
Ansprechend, wie lehrreich gestaltet, beinhaltet dieses Werk tatsächlich eine Menge Wissen, das sowohl als Überlebensguide als auch Nachschlagewerk fungieren kann. Großartig!


SCHREIBSTIL & MEHR
Dieses Werk hat mich schon beim Aufschlagen begeistert. Die Illustrationen sind großartig. Durch den Zeichenstil hat man direkt den Eindruck, man schlägt ein uraltes Werk auf, das vor Hunderten Jahren geschrieben wurde, um den Menschen dereinst zu helfen, wieder auf die Füße zu kommen.
Auch die Texte sind nicht etwa umständlich geschrieben. Vielmehr leiten sie in einer gut zu lesenden und verständlichen Sprache Schritt für Schritt an, was im jeweiligen Fall zu tun und/oder zu beachten ist.
THE BOOK ist für mich sowohl Nachschlagewerk als auch Lexikon und Überlebensguide. Manche Angaben mögen eventuell veraltet sein, aber sie werden funktionieren. Den Verfassern dieses Werkes war es nämlich ein Anliegen, alles möglichst korrekt darzustellen – und das merkt man durchaus.
Neben dem vielen Wissen macht dieses Werk auch einfach Freude, wenn man es durchblättert. Man stolpert dann hin und wieder über Dinge, die man nur halb wusste oder über die man sich vorher noch nie Gedanken gemacht hat. Es ist zwar kein Buch, um es in einem Rutsch durchzulesen – weshalb es auch so lange gedauert hat, ehe ich meine Rezension geschrieben habe –, aber man kann darin dennoch nach Herzenslust schmökern.
Die Gliederung hilft auch dabei, einzelne Themen schnell zu finden. Wir haben beispielsweise Unterteilungen wie Mechanik, Pflanzen, Spiele, Medizin und mehr. Ein Füllhorn für Interessierte, Wissbegierige und solche, die gern in solchen Werken stöbern.
Nun, ich könnte mir jetzt einen Wecker herstellen, mein Immunsystem anregen oder versuchen, mir eine Belagerungsmaschine herzustellen. Wobei ich es gleichermaßen sinnvoll wie unnötig finde, Waffen mit einzubeziehen. Aber man kennt den Menschen. Und Waffen dienen ja auch zum Jagen, nicht nur zum gegenseitigen Bekämpfen …
Das Werk erhebt keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit und einige Themen hätten mich tatsächlich noch ein wenig mehr in der Tiefe interessiert, jedoch schlägt sich das nicht negativ auf dieses Buch hier nieder. Denn es gibt ja zu dieser Zeit noch andere Quellen, die ich dazu befragen kann. ;)


FAZIT
Ein rundum stimmiges Werk, das in seiner Aufmachung und textlichen Gestaltung ansprechend und leicht verständlich ist. Es lädt ein zu Schmökern, seinen Wissensdurst zu stillen und dabei Freude zu haben. Ich finde, das ist eine gelungene Mischung!


©Teja Ciolczyk, 13.11.2024

Bewertung vom 05.10.2024
Die Monsterprüfung / Die Geheimnisse von Oaksend Bd.1
Martin, Andrea

Die Monsterprüfung / Die Geheimnisse von Oaksend Bd.1


ausgezeichnet

KIDS-Rezension – Eltern und Kinder lesen gemeinsam.


Beide schrien im selben Moment auf und hechteten hinter eine Kommode. Melvins Fell wurde vor Schreck fahlgrau.
»W… W… Was ist das?«
»Die Frage ist nicht WAS, sondern WER!« Robins Herz raste. Er nahm all seinen Mut zusammen und lugte vorsichtig über die Kommode.

Aus „Die Geheimnisse von Oaksend I: Die Monsterprüfung“ von Andrea Martin


Genauere Informationen für die Eltern folgen, wie immer, am Schluss. 😊


UNSER EINDRUCK
Sehr coole Fantasy, spannend, witzig und geheimnisreich!


DAS SAGEN WIR ZUM BUCH
Mein Sohn (11) sagt dazu:
Ein sehr cooles und spannendes Buch, das viele Geheimnisse bereithält! Am besten fand ich den Showdown, als den Teil, in dem es richtig zur Sache ging. Weil ich da so richtig mitgefiebert habe. Ich freue mich auf Teil 2!

O ja, es war nicht nur spannend, es war auch sehr oft witzig und hat richtig Spaß gemacht! Melvin ist das coolste Monster, von dem ich bisher gelesen habe. Der würde Euch auch gefallen, da bin ich sicher. Robin und Melvin sind ein tolles Gespann, obwohl sie oft beide Flausen im Kopf haben. Aber wenn es wichtig ist, dann kann man sich auf sie verlassen. Sie sind auf jeden Fall mutig und tolle Freunde.
Das Buch lässt sich leicht lesen. Die Sätze sind nicht zu lang und die Sprache ist nicht zu gehoben. Der volle Lesespaß ist also garantiert. Man kann die Geschichte vorlesen lassen oder selbst zum Buch greifen. Wenn Ihr so ungefähr 10 Jahre alt seid, schafft ihr das vermutlich allein. Vorher, so ab 8, lasst Ihr es Euch am besten vorlesen.
Zwischendurch wird es auch ein wenig düster und echt spannend, aber nicht gruselig.
Wir haben jedenfalls schon alle drei Bände und stecken schon mitten im zweiten Band. ^^


©Teja & Fabian Ciolczyk, 05.10.2024





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Für die Eltern
Das Buch ist mit einem Lesealter von 10 Jahre angegeben, dem stimme ich auch absolut zu. Wenn man es vorliest, kann man durchaus schon ab 8 Jahren starten.
Bitte beachtet, dass dieses Buch durchaus spannenden und ein wenig düster angehauchte Szenen/Abschnitte hat. Ihr könnt am besten einschätzen, wie Euer Kind solche Szenen verarbeitet. Vielleicht lest Ihr zusammen oder die Kinder bekommen es vorgelesen. Am besten ist es natürlich immer, Ihr lest das Buch vorab selbst, dann könnt Ihr am besten beurteilen, ob es zu Euren Kids passt.
Wichtig ist noch, dass Robin bei seinem Großvater lebt, weil seine Eltern gestorben sind. Es findet Erwähnung, wird aber nicht zum Hauptthema.

Bewertung vom 05.10.2024
Mukiza
Jaenicke, Hannes

Mukiza


ausgezeichnet

KIDS-Rezension – Eltern und Kinder lesen gemeinsam.


Mukiza gehört jetzt dazu. Er ist ein wichtiger Teil der Gorillagruppe. Vom ersten Tag an.

Aus „Mukiza – Die wahre Geschichte eines Berggorillas“ von Hannes Jeanicke und Julias Brümmer


Genauere Informationen für die Eltern folgen, wie immer, am Schluss. 😊


UNSER EINDRUCK
Wunderschön und traurig. Ein wichtiges Buch für Groß und Klein!


DAS SAGEN WIR ZUM BUCH
Mein Sohn (11) sagt dazu:
Das ist ein wirklich schönes und trauriges Buch. Ich finde es toll für große und kleine Kinder, weil es auf wahren Geschichten beruht. Es ist ein gutes und wichtiges Buch, dass Kindern am besten vorgelesen werden sollte.

Da gebe ich meinem Sohn in allen Punkten recht. Die Geschichte von Mukiza ist nicht nur sehr toll geschrieben. Das Buch zeigt uns auch, wie ein Berggorilla so lebt. Was ihm Freude macht, wovor er Angst hat und warum er auf sich aufpassen muss. Und wir erfahren auch, wie die Gorillas miteinander umgehen. Das ist spannend und man lernt eine Menge, ohne es zu merken.
Und wer es genau wissen möchte, findet hinten im Buch noch Interessantes zu Mukiza – den der Berggorilla lebt wirklich! Obwohl das Buch zwischendurch auch traurig ist, fanden wir es insgesamt richtig toll! Also auch die Bilder, die sind wirklich großartig!


©Teja & Fabian Ciolczyk, 05.10.2024





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Für die Eltern
Das Buch ist ab 5 Jahren empfohlen und ich denke auch, dass die Kinder das ab dem Alter verarbeiten können. Für Selbstleser würde ich das allerdings erst so gegen 8 anraten. Und am besten ist es, man liest diese Geschichte vor oder zumindest mit den Kindern. So kann man zwischendurch mit den Kindern sprechen, das Thema aufbereiten. Denn es ist wichtig, was dieses Buch für eine Botschaft mitgibt, nur kann man den Kindern das nicht sich selbst überlassen anbieten, wenn sie noch zu jung sind.
Und man sollte darauf achten, ob und wie die Kinder mit Verlust umgehen. Denn Mukizas Vater stirbt in diesem Buch. Zwar hat der Autor das wirklich liebevoll umschrieben, aber die Kinder begreifen das durchaus.
Bitte beobachtet Eure Kinder, begleitet sie. Mein Sohn ist 11, hat es zuerst allein gelesen. Und obwohl er schon Bücher ab eher 14 liest, hat ihn dieses hier mitgenommen und beschäftigt, weil er sich bewusst war, dass da draußen wirklich Tierarten ums Überleben kämpfen. Wir haben viel darüber gesprochen und so konnte er es gut verarbeiten.
Am besten lest Ihr das Buch vorab, so könnt ihr abschätzen, in welcher Form Eure Kinder diese Geschichte erfahren sollen.

Über den Autor
Hannes Jaenicke, geboren 1960, ist Schauspieler, Dokumentarfilmer und Querdenker. Mit seinen Büchern "Wut allein reicht nicht" (2010) und "Die große Volksverarsche" (2013) kam er auf die SPIEGEL-Bestsellerliste. Für sein Engagement hat er schon zahlreiche Preise erhalten. Er lebt in Deutschland und in den USA.

Bewertung vom 14.09.2024
Scátha
Bekker, Mina

Scátha


ausgezeichnet

Syllia nickte. »Man spürt sie nicht. Und was man spürt, glaubt man nicht.«
»Nay, man spürt sie nicht, bis es zu spät ist.«

Aus „Scátha – Schattensaat 1“ von Mina Bekker


KURZMEINUNG
Eindrucksvoll, ehrlich, schonungslos – vielschichtige Dark Fantasy, die mich beeindruckt zurücklässt.


SCHREIBSTIL & MEHR
Manchmal lese ich ein Buch und manchmal tauche ich in eine Geschichte so sehr ein, dass es fast wehtut.

Eines möchte ich vorwegnehmen:
Ich denke nicht, dass man dieses Buch so lesen muss wie ich, dass man hineininterpretieren und einen Spiegel vorgehalten bekommen muss. Die Geschichte kann auch für sich allein und ohne zwischen den Zeilen gelesen zu werden gewinnen. Lasst Euch also nicht von meinen eigenen Gedanken vereinnahmen, denn dieses Buch verdient es, gelesen zu werden!

Mina Bekker hat mich mit Scátha voll erwischt – auf allen Ebenen!
Da gibt es vor allem die Ebene der finsterdunklen Düsternis.
Hier lebt und atmet Scátha, dort entdeckt Syllia ihre tiefsten Abgründe. Doch was die Autorin hier bewirkt hat, ist eine Nummer für sich. Denn Scátha ist für mich ein Sinnbild für all die dunklen Schatten, die tief in uns lauern. Wir alle haben eine Scátha in uns. Und je nachdem, auf welchen Nährboden sie fällt, ist sie stärker oder schwächer. Sie verstärkt im Grunde nur, was schon in uns ist. So beschreibt Syllias Geschichte einen Kampf, den viele von uns täglich ausfechten müssen. Und hier steckt für mich die brutale Wahrheit zwischen den Zeilen.

Es gibt so viele Schichten in dieser Geschichte, die zwei Seiten haben. Und doch scheint zwischen all dem Hass, der Wut und Verzweiflung immer wieder Licht durch die Zeilen hindurch. Ich weiß nicht, ob Mina Bekker das beabsichtigt hat, doch diese Geschichte spricht das Herz an, schenkt auch Hoffnung. Sie hallt nach und schenkt mir Selbstreflexion.

Ich kann nicht recht in Worte fassen, wie die finstere Atmosphäre dieses Romans auf mich gewirkt hat. Es war in jedem Fall beeindruckend. Ein gefährliches Spiel mit der Hoffnung, die oft so trügerisch ist.

Mina Bekkers Schreibstil finde ich genial. Sie trägt so viele Emotionen mit ihren Worten, das man nicht umhinkann, diese in sich aufzunehmen und nachzuspüren. Das ist auch einer der Hauptgründe dafür, dass mich diese Geschichte so überrascht und überwältigt hat. Es fühlt sich auf der Gefühlsebene echt an, nachvollziehbar. Man wird ein Teil davon und versucht unweigerlich auch, gegen Scátha anzukämpfen. Nur gegen Syllias oder die Eigene? Das ist die Frage …


FAZIT
Für mich eines der besten Bücher, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Mina Bekker beeindruckt mit schonungsloser Wahrheit und der Konfrontation mit menschlichen Abgründen. Sehr geniale Dark Fantasy!


©Teja Ciolczyk, 14.09.2024

Bewertung vom 14.09.2024
Der Schlaf des Roten Löwen
Michael, Schwendinger

Der Schlaf des Roten Löwen


ausgezeichnet

»Muss das wirklich sein?«, fragte Dogrim, als wir die Burganlagen hinter uns gelassen hatten. »Diesem Kauz zuzuhören? Ich meine: jeden Tag? Jesper! Jeden verdammten Tag!«
»Du hast doch unser Ziel nicht vergessen, oder?«
»Nein, natürlich nicht«, entgegnete er kleinlaut.
»Sag es mir.«
Er schnaufte tief durch. »Unsterblichkeit.«

Aus „Der Schlaf des Roten Löwen“ von Michael Schwendinger


KURZMEINUNG
Fantasy mit viel Witz und vielschichtigen Charakteren, die richtig Spaß macht!


SCHREIBSTIL & MEHR
Ich lese ja viele gute Bücher und einige machen echt Freude, aber dieses hier hat mir so richtig Spaß gemacht! Spritzige Dialoge geben sich mit Jespers Gedankenwelt die Hand und bauen ein geniales Grundkonstrukt für diese Geschichte. Dann nehmen wir noch Dogrim als putzig-brutal-loyalen Sidekick her und stehen mitten in einer fulminanten Fantasygeschichte.
Michael Schwendingers Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist sprachlich durchaus gehoben, jedoch in sich einfach gehalten, sodass die Lesefreude nicht in komplizierten Satzstrukturen untergeht. Er schreibt dynamisch und lebendig. Kurzweilig und überaus unterhaltsam.
Das Wörtchen verwegen passt sehr gut zu dieser Story. ^^ Mit Jesper haben wir einen Charakter in sehr vielen moralischen Grautönen. Und genau das macht ihn zu einem hervorragenden Protagonisten. Man findet in vielen Fällen nicht gut, was er macht, aber man versteht es und verzeiht ihm fast alles. Zwischen den Zeilen ist er ein guter Kerl, der auf seine Freunde achtet und nur Glück für sich sucht – ein schwieriges Unterfangen, wie er feststellen muss.
Zuerst dachte ich, das Ende passt nicht so recht. Doch dann habe ich die Geschichte Revue passieren lassen. Es ist stimmig und ein sehr gutes Ende für dieses Buch. :)


FAZIT
Fantasy mit viel Witz und Charme, die richtig Spaß gemacht hat! Ich würde gern mehr in diese Richtung von Michael Schwendinger lesen!


©Teja Ciolczyk, 14.09.2024

Bewertung vom 22.07.2024
Träume aus Nacht und Ewigkeit
Phoenix, Kenzie

Träume aus Nacht und Ewigkeit


ausgezeichnet

»Es war befreiend. Ich war frei. Frei von allem. Kein Schmerz. Kein Kummer. Keine Schuldgefühle.
Aber auch frei von: Liebe. Hoffnung. Vertrauen. Glaube.«

Aus „Träume aus Nacht und Ewigkeit“ von Kenzie Phoenix


KURZMEINUNG
Wort- und bildgewaltige Fantasy, die bis tief auf die Seele blickt. Wunderschön, weit und bedeutungsvoll.


SCHREIBSTIL & MEHR
Eigentlich bin ich sprachlos, doch es gibt so viel zu sagen! Das meiste davon spielt sich auf emotionaler Ebene ab, denn dort wirkt und existiert auch diese Geschichte.
Dieses Buch berührt nicht nur tief im Herzen, es spricht auch Wahrheiten, drückt auf unangenehme Tatsachen und lädt doch gleichzeitig zum Träumen ein. Es schenkt Hoffnung, obwohl es in den Abgrund reißt. Und in seiner Summe ist es so viel mehr als die Buchstaben und Zeilen. Es klingt dazwischen und breitet Wellen um jedes Wort herum aus, die lange nachwirken.
Kenzie Phoenix hat ein fantastisches Buch geschrieben, das sowohl als solches gelesen werden kann, als auch als eine große und dunkel schimmernde Metapher für das Leben selbst. Für das Anderssein, das Weiterdenken, das Mehrfühlen und Mehrwollen. Aber eben auch für Das Ablehnen, das Verweigern, das Vonsichschieben und das Sichselbstverwehren.
Obwohl sie so tiefgründig und wunderschön schreibt, ist das Buch flüssig zu lesen. Sie trägt mit ihren Charakteren die Story durch eine vielfältige Kulisse, die in all ihren Facetten zu packen weiß. Es ist oft eher ruhig, dennoch blitzt die Spannung durch. Was mich zu Pausen während des Lesens gebracht hat, ist, dass ich erst sacken lassen musste, was ich gelesen hatte. Dieses Buch spielt auf mehreren Ebenen, die es zu erfassen gilt – wenn man die Story so nah an sich heranlässt. Und glaubt mir, das lohnt sich!
Die Protagonistin ist so viel und doch bloß eines: Eine junge Frau, die zu sich finden, fühlen, leben und gesehen werden möchte. Sie ist wie ein Aufschrei aller jungen Mädchen, die an einem Punkt im Leben ankommen, den sie nicht mehr beeinflussen können. Irgendwie hätte ich meinem jüngeren Ich genau dieses Buch gewünscht.
Lediglich ein oder zwei Dinge hätte ich gern genauer erfahren, vor allem in der Anderwelt. Doch das ist nichts so Gravierendes, dass es das Buch schlechter machen würde.


FAZIT
Ein besonderes Buch, das lange nachhallt und mich ehrlich beeindruckt hat. Fantasy, die in allen Farben schimmert – aber auch in Schwarz.


©Teja Ciolczyk, 22.07.2024