Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
www.zweiaufachse.de
Wohnort: 
Idstein

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2017
Im Iran dürfen Frauen nicht Motorrad fahren ...
Pryce, Lois

Im Iran dürfen Frauen nicht Motorrad fahren ...


ausgezeichnet

"Geh und wecke dein Glück!"

Mit diesen Worten und einem gefühlvollen Blick wünschte eine ältere Iranerin der Autorin gleich zu Beginn eine gute Reise. Dabei vollführte sie trotz ihres schweren, schwarzen Tschadors ausgelassen eine ekstatische Motorrad-Pantomime. Das passte so gar nicht in das Bild der britischen Bikerin vom Iran. Noch oft sollte sie die tiefe Kluft zwischen dem iranischen Volk und dem strengen System erfahren.

Als Frau allein mit dem Motorrad 5000 km durch den Iran! Ihre Freunde hielten Lois Pryce für verrückt. Mit großer Offenheit berichtet die Autorin von ihren Eindrücken und Gefühlen, verschweigt auch Unbehagen, Nervosität und Ängste nicht. Machtdemonstrationen, der Angriff eines Junkies, der mörderische Verkehr, Kälte und Schnee – die Reise war tatsächlich gefährlich und brachte die Abenteurerin manchmal an ihre Grenzen.

Dank der Gastfreundschaft, Hilfsbereitschaft und unverkrampften Herzlichkeit der Iraner wurde sie während ihrer Reise trotz allem zu einer Iran-Liebhaberin. Erlebte sie doch eine bis dahin nicht gekannte lebendige Echtheit menschlicher Begegnungen. Bei so viel Wohlwollen der Bevölkerung war es für die Autorin manchmal recht schwer vom Fleck zu kommen

Informativ, spannend und unterhaltsam gewährt sie einen Blick hinter die Kulissen der Sitten und Gebräuche des Landes, erklärt politische und geschichtliche Hintergründe. Man darf teilhaben am Alltag der Menschen sowie ihren Gedanken, Problemen und Überzeugungen. Überraschend das Aufspüren der Autorin von Gemeinsamkeiten zwischen Großbritannien und dem Iran.

Einmal zitiert sie ihr Reisevorbild Freya Stark wie folgt: „Zu fühlen, zu denken und zu lernen, das ist es doch, was es heißt, lebendig zu sein.“ In diesem Sinne spürt der Leser bei der Lektüre dieses Buches selbst eine große Lebendigkeit.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2017
DuMont Reise-Taschenbuch Kalabrien
Witten, Ilona

DuMont Reise-Taschenbuch Kalabrien


ausgezeichnet

Information und Planung mit Spaßfaktor

Seit Jahren reise ich mit dem DUMONT Reisehandbuch. Für die Region Kalabrien habe ich nun das Reise-Taschenbuch getestet. Das Buch beginnt mit persönlichen Empfehlungen der Autorin. Der Schnellüberblick informiert über das mögliche Angebot der einzelnen Regionen. Beides hilft bei der ersten Orientierung. Es folgen Daten, Essays und Hintergründe. So erfährt man z. B. Details über die Probleme des Mezzogiornos oder über die Ursachen der regelmäßigen Waldbrände. Geschichtliche Daten beschränken sich auf eine knappe Zeittafel.

Die eigentlichen Reiseinformationen sind nach Regionen gegliedert. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine Übersichtskarte. Außerdem werden hier die jeweiligen Highlights aufgeführt. Das ermöglicht einen leichten Einstieg in die Reiseplanung. Weitergehende Informationen bieten dann die Folgeseiten. Sie sind gut recherchiert und reisetauglich. „Auf Entdeckungstour“ bietet Anregungen zu ungewöhnlichen Besichtigungen, Führungen oder Aktivitäten.

Besonders gut gefallen haben mir die Tipps unter der Rubrik „Lieblingsort“. Sie führen zu „weichen“ Zielen, ohne die eine Reise kein wirkliches Erlebnis wäre. Z. B. zu einem fantastischen Panorama, zur besten Eisdiele der Stadt, zu einem besonderen Museum oder zu einem Dorf mit von Künstlern bemalten Hauswänden.

Fazit: Eine anregende, informative und absolut praxistaugliche Reiselektüre.

Bewertung vom 07.05.2017
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Süditalien
Christoph, Jacqueline

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Süditalien


ausgezeichnet

Ein praktisches Handbuch für die Reise mit Spaßfaktor

Seit Jahren reise ich mit dem DUMONT Reisehandbuch. Mir gefällt die Mischung aus inspirierenden Fotos, praktischen Informationen und unterhaltsamen, essayistischen Texten. Seit einiger Zeit wird nicht mehr auf Hochglanzpapier gedruckt, was den Fotos vielleicht etwas von ihrer Brillanz nimmt, was ich aber aus Umweltgründen gern akzeptiere. Die Gliederung des Handbuchs orientiert sich an den Regionen des Landes. So ist während der Reise schnell alles Wissenswerte gefunden. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine Übersichtskarte. Außerdem werden hier die jeweiligen Highlights, die schönsten Routen und besondere Tipps kurz vorgestellt. Man gewinnt also erst einmal einen Überblick, was insbesondere die Reiseplanung vereinfacht. Auf den nachfolgenden Seiten kann man dann tiefer einsteigen. Sehr hilfreich und interessant sind die speziellen Hinweise. Die empfohlenen Wanderrouten sind gut recherchiert und beschrieben. Außergewöhnliche Aspekte offenbaren die Sonderrubriken „Themen“, die weitergehende, interessante Details erörtern und tieferen Einblick in die jeweilige Thematik geben. Hier erfährt man z. B. was es mit der Tarantella auf sich hat oder wie das „Kölnisch Wasser“ nach Köln kam.

Fazit: Das praxistaugliche Reisehandbuch zeigt die Highlights des Landes auf, gibt aber auch besondere Anregungen, die eine Reise oft erst zum Erlebnis machen. Das Buch macht Appetit auf das Land.

Bewertung vom 23.07.2016
Lonely Planet Reiseführer Frankreich

Lonely Planet Reiseführer Frankreich


gut

Reiseführer müssen zum Reisenden und seinen Urlaubs- und Lesegewohnheiten passen. Für mich passt der Lonely Planet nicht. Ich vermisse inspirierende Fotos sowie kritische und unterhaltsame Texte. Mir fehlen die gut erzählten Details, die das Lesen zum Vergnügen machen. Liegt der Fokus allerdings auf Reisetipps, so ist der Lonely Planet eine gute Wahl. Besonders die jeweiligen Zusammenfassungen als Einstieg in die einzelnen Regionen gefallen mir. Sie beinhalten interessante Empfehlungen, informieren über die Highlights und vermitteln eine Idee davon, was diesen Landstrich ausmacht. Bei den Stadtplänen würde ich mir wünschen, die dortige Nummerierung der Sehenswürdigkeiten im Fließtext wieder zu finden. Insgesamt bleiben die Informationen eher oberflächlich. Dies ist bei einem Reiseführer über Gesamtfrankreich vielleicht auch unvermeidlich.

Fazit: Eine ausgezeichnete Planungshilfe für Individualreisen, aber keine Lektüre, die tiefer gehende Erkenntnisse über das Land vermittelt. Der Fokus liegt auf "Erleben" und nicht auf "Verstehen".

Bewertung vom 11.04.2016
Die letzten Tage der Wildnis
Neuhaus, Rolf

Die letzten Tage der Wildnis


ausgezeichnet

Informativ und unterhaltsam beschreibt der Autor die Stationen seiner Reise um die iberische Halbinsel. Dabei lässt er den Leser teilhaben an schönen Landschaften, Begegnungen, Gedanken, glücklichen und weniger glücklichen Momenten. Mit fundierten Kenntnissen und kritischem Blick liefert Rolf Neuhaus interessantes Hintergrundwissen und amüsante Details. Sympathisch offen, mit einer Prise Selbstironie, schreibt er auch über eigene Stimmungen und Zweifel. Philosophische Gedanken, ungewöhnliche Vergleiche und Resümees sowie nicht zuletzt die schönen Formulierungen machen das Buch zu etwas Besonderen. Köstlich auch die imaginäre Debatte großer Denker zu den Themen Reisen und Glück.

Fazit: Das Buch ist eine Lust zu lesen und macht neugierig. Ich habe es mit der Landkarte neben mir auf dem Tisch gelesen und einige Stationen der beschriebenen Route gleich in unsere nächste Reiseplanung eingearbeitet.

Bewertung vom 17.03.2016
DuMont Reise-Handbuch Marokko
Buchholz, Hartmut

DuMont Reise-Handbuch Marokko


ausgezeichnet

Oft dauert es eine Weile, bis man den für sich passenden Reiseführer gefunden hat. Ich komme immer wieder auf das DUMONT Reisehandbuch zurück. Mir gefällt die Mischung aus inspirierenden Fotos, praktischen Informationen und unterhaltsamen, essayistischen Texten. Die Gliederung des Handbuchs orientiert sich an den Regionen des Landes. So ist während des Reisens schnell alles Wissenswerte gefunden. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine Übersichskarte. Außerdem werden hier die jeweiligen Highlights, die schönsten Routen und besondere Tipps kurz vorgestellt. Man gewinnt also erst einmal einen Überblick, was insbesondere die Reiseplanung vereinfacht. Auf den nachfolgenden Seiten kann man dann tiefer einsteigen. Sehr hilfreich und interessant sind die speziellen Hinweise, sei es z. B. die Warnung vor manipulierten Ortsschildern in Rissani oder die Beschreibung eines Hamam-Besuches. Hin und wieder sind wir den Restaurant-Empfehlungen gefolgt und haben nie schlechte Erfahrungen gemacht. Außergewöhnliche Aspekte offenbart die Sonderrubrik „Thema“. Hier werden weitergehende, interessante Details erörtert und geben einen tieferen Einblick in die jeweilige Thematik. Fazit: Kein Bildband, keine kunsthistorische Abhandlung, sondern ein Handbuch für die Reisepraxis. Aber angereichert mit ästhetischen Fotos und schönen Texten.